TV-Stars, von denen wir 2021 Abschied nehmen mussten

Erinnerungen an herausragende Fernsehschaffende zum Jahresende

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 31.12.2021, 09:00 Uhr

TV-Stars, von denen wir 2021 Abschied nehmen mussten – Erinnerungen an herausragende Fernsehschaffende zum Jahresende – Bild: ZDF/Dirk Bartling/IMAGO/Future Image/Icestorm Distribution GmbH/Amazon

Das Jahr 2021 brachte auch das Abschiednehmen von Menschen mit sich, die sich einen Platz in unseren Herzen erobert hatten. Kaum je kannten wir sie persönlich und doch waren sie manchmal ständig um uns, so wie ein Familienmitglied. Dabei machten sie „nur“ ihren Job, prägten die Fernsehunterhaltung über Jahrzehnte, leisteten Pionierarbeit im Nachrichtengeschäft oder brachten uns so sehr zum Lachen, dass wir immer wieder gerne einschalteten. Auf den folgenden Seiten möchten wir an einige von ihnen erinnern.

Abschiede 2021
Karl-Heinz Vosgerau (* 16. August 1927 † 4. Januar 2021)ZDF

Er war das Familienoberhaupt der „Guldenburgs“ und gern gesehener Gaststar in deutschen Erfolgsserien der 1970er und 1980er Jahre. Vor allem aus Episodenrollen in „Der Alte“, „Derrick“ oder dem „Traumschiff“ dürfte Karl-Heinz Vosgerau zahlreichen Zuschauern in guter Erinnerung sein. Auch für Kultregisseure wie Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder oder Volker Schlöndorff stand er vor der Kamera und spielte dabei in Klassikern wie „Acht Stunden sind kein Tag“ und „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Karl-Heinz Vosgerau verstarb am 4. Januar in Wolfenbüttel im Kreise seiner Familie und im Alter von 92 Jahren. Er hinterlässt seine Ehefrau und einen Sohn.

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Mira Furlan (* 7. September 1955 † 20. Januar 2021) Warner Bros. TV

In dem Science-Fiction-Epos „Babylon 5“ war sie die unberirrbare Stimme der Vernunft, die stets Licht ins Dunkel brachte. Mira Furlans Rolle als Minbari-Botschafterin Delenn ist Kult. Später wurde die Schauspielerin auch als Danielle Rousseau in „Lost“ einem internationalen Publikum bekannt. Furlan stammte aus dem ehemaligen Jugoslawien und war dort auf Theaterbühnen und in Film und Fernsehen überaus erfolgreich. Doch als der Vielvölkerstaat nach Ende des Kalten Krieges zerbrach, wanderten Furlan und ihr Mann nach zahlreichen Morddrohungen in die USA aus. Nach Ende des Krieges trat Furlan dann ab den 2000er Jahren auch wieder in Kroatien auf. Mira Furlan wurde 65 Jahre alt.

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Larry King (* 19. November 1933 † 23. Januar 2021) CNN

Wer vor seinem Mikrofon Platz nahm, hatte es geschafft im amerikanischen Showbusiness. Larry King war mit seiner allabendlichen Talkshow „Larry King Live“ 25 Jahre lang aus dem Programm von CNN nicht wegzudenken. So schrieb er als Gesicht des Nachrichtensenders amerikanische, aber auch internationale Fernsehgeschichte. Erst 2010 verabschiedete er sich nach ganzen 6120 Episoden. Dabei verdiente sich King seine medialen Sporen zunächst im Radio. Auch dort zeichnete er sich schließlich mit seiner ersten national ausgestrahlten Radio-Talkshow durch seine markante und einfühlsame Art der Gesprächsführung aus. Zuletzt präsentierte Larry King noch die Online-Talkshows „Larry King Now“ und „Politicking With Larry King“, die auch über YouTube abrufbar waren. Die Talk-Ikone wurde 87 Jahre alt.

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Willi Herren (* 17. Juni 1975 † 20. April 2021) Sat.1

Der Tod von Schauspieler und Reality-Star Willi Herren im Alter von nur 45 Jahren schockierte im April die Fernsehnation. Ab 1992 gehörte er als Oliver Klatt zum Ensemble des ARD-Dauerbrenners „Lindenstraße“, dem er 15 Jahre lang treu blieb. 2004 ging er als Kandidat in der zweiten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ins Rennen um den Titel des Dschungelkönigs. Zudem baute er sich als Partysänger auf Mallorca ein zweites Standbein auf. 2015 erhielt er bei RTL II kurzzeitig seine eigene Doku-Soap „Die Herrens, Willis wilde Welt“. Vor allem in den letzten Jahren wirkte er in unzähligen weiteren Reality-TV-Formaten mit: Von „Promi Big Brother“ über „Das Sommerhaus der Stars“, „Temptation Island VIP“ bis hin zu „Kampf der Realitystars“. Der 45-Jährige hinterlässt zwei Kinder.

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Thomas Fritsch (* 16. Januar 1944 † 21. April 2021) RomanceTV/​Screenshot

Jeder, der mit deutschen Kultserien aufgewachsen ist, kennt sein Gesicht. Thomas Fritsch wurde bekannt als Hauptdarsteller von „Rivalen der Rennbahn“ und „Fest im Sattel“, aber auch durch zahlreiche Gastauftritte in „Derrick“, „Unser Charly“ oder „Der Bergdoktor“. Darüber hinaus war der Schauspieler ein gefragter Synchronsprecher und lieh unter anderem Jeremy Irons und Russell Crowe seine Stimme. Ferner versuchte sich Fritsch in den 1960er Jahren auch als Schlagersänger und zierte als Teenageridol ein paar Mal das Cover der Jugendzeitschrift Bravo. Nach einem temporären Karriereknick feierte Fritsch 1977 mit seiner Hauptrolle in der Fernsehserie „Drei sind einer zuviel“ an der Seite von Jutta Speidel und Herbert Herrmann ein Comeback, was seiner Karriere einen enormen Auftrieb bescherte.

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Jan Hahn (* 22. September 1973 † 4. Mai 2021) TVNOW/​Stefan Gregorowius

Im Alter von nur 47 Jahren verstarb Anfang Mai überraschend der bekannte RTL-Moderator Jan Hahn nach kurzer schwerer Krankheit. Wie schwerwiegend dieser Verlust gerade auch für seine Kolleginnen und Kollegen war, wurde kurz nach Bekanntwerden der Schocknachricht deutlich. Hahn erlangte zunächst ab 2005 als Moderator des „Sat.1-Frühstücksfernsehens“ bundesweite Bekanntheit. Elf Jahre blieb er dem morgendlichen Klassiker treu. 2010 und 2011 trat er bei der „TV total Wok-WM“ an. 2016 wechselte Jan Hahn dann sein Fernseh-Zuhause und war fortan bei der RTL-Gruppe zu sehen. So präsentierte er 165 Folgen lang die Neuauflage der Gameshow „Glücksrad“ und stieß dann 2017 zum Moderationsteam von „Guten Morgen Deutschland“. Jan Hahn hinterlässt seine Lebensgefährtin und drei Kinder.

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Gavin MacLeod (* 28. Februar 1931 † 29. Mai 2021) CBS Paramount Television

Mehr als 200 Mal steuerte er sein Schiff und auch die Liebe seiner Passagiere in den sicheren Hafen. Ab 1977 war Gavin MacLeod zehn Jahre lang der gefeierte Captain des „Love Boat“, das letztendlich auch Produzent Wolfgang Rademann zum deutschen „Traumschiff“ inspirierte. Bereits Anfang der 1970er Jahre wurde er als Fernsehredakteur Murray Slaughter in der bahnbrechenden Sitcom „Mary Tyler Moore“ einem internationalen Millionenpublikum bekannt. Nach einem erfolgreichen Start seiner Schauspielkarriere 1956 am Broadway ging Gavin MacLeod schließlich nach Los Angeles. Dort wurde er für beakannte Filme wie „Kanonenboot am Yangtse-Kiang“ (1966) und „Stoßtrupp Gold“ (1970) verpflichtet. Seine Kapitänsrolle bei „Love Boat“ brachte ihm nach Ende der Serie außerdem einen Job als Werbegesicht für die Kreuzfahrt-Reederei Princess Cruises ein. MacLeod hinterlässt seine Frau Patti Steele und seine vier Kinder.

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Libuse Safránková (* 7. Juni 1953 † 9. Juni 2021) Ravensburger/​Icestorm Distribution GmbH

An jedem Weihnachtsfest sorgt ihre Geschichte einmal mehr für leuchtende Kinderaugen. Die tschechische Schauspielerin Libuse Safránková ist als Hauptdarstellerin des Märchenklassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahr 1973 aus dem internationalen Feiertagsprogramm nicht mehr wegzudenken. Nach diesem großen Erfolg wirkte Safránková in fast 150 Film- und Fernsehproduktionen mit. Unter anderem hatte sie eine Nebenrolle in dem Weltkriegsdrama „Der Tag, der die Welt veränderte“ (1975) an der Seite von Christopher Plummer und Maximilian Schell. Aber auch weitere Märchenrollen in „Die kleine Seejungfrau“, „Der Prinz und der Abendstern“ und „Der dritte Prinz“ folgten. 1993 spielte Safránková zum letzten Mal in einem Märchenfilm mit, als Verkörperung des Glücks in „Wettstreit im Schloss“. Im Juni verstab sie im Alter von 68 an den Folgen von Lungenkrebs.

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Herbert Köfer (* 17. Februar 1921 † 24. Juli 2021) ZDF/​Uwe Frauendorf

Im Alter von 100 Jahren verstarb im Juli der Schauspieler, Synchron- und Nachrichtensprecher Herbert Köfer, eines der bekanntesten Fernsehgesichter der ehemaligen DDR. Ende 1952 wurde er zum Sprecher der „Aktuellen Kamera“, und damit dem ersten Fernsehnachrichtensprecher in den beiden deutschen Staaten. Köfers lange Karriere im DDR-Rundfunk schloss er schließlich 1991 mit der Teilnahme an der Silvestersendung des Deutschen Fernsehfunks ab. Dazwischen lagen fast vierzig Jahre mit zahllosen Projekten und Schauspielrollen in Klassikern wie „Nackt unter Wölfen“ und „Androklus und der Löwe“. Noch im hohen Rentenalter besuchte Köfer mehrmals den ARD-Dauerbrenner „In aller Freundschaft“ – erstmalig als 80-Jähriger im Jahr 2001, zuletzt in einer im April ausgestrahlten Episode, in der er einen 100-jährigen Komiker porträtierte, dessen Ur-Ur-Enkelin ein Kind erwartet. Auch stand er weiterhin regelmäßig auf der Bühne.

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Peter Schell (* 14. Dezember 1957 † 22. Juli 2021) SWR/​Alexander Kluge

Mit mehr als 1000 Episoden spielte sich Peter Schell in die Herzen der SWR-Zuschauer. Seit 1994 gehörte der Schauspieler zum ursprünglichen Ensemble des Dauerbrenners „Die Fallers“. Aufgrund der weitläufigen Vorproduktion ist Schell, der im Juli im Alter von 64 Jahren verstarb, auch in den aktuellen Folgen noch als Karl Faller zu sehen. Der gebürtige Schweizer nutzte seine Popularität für die Verwirklichung weiterer Projekte, wozu Soloauftritte, Lesungen und Selbsthilfe-Workshops gehörten. Daneben nahm er nur eine Handvoll TV-Rollen an, besuchte „Die Wache“ und „Hallo, Onkel Doc!“. Außerdem gehörte Schell seit 1997 zum Kuratorium der „Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“.

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Alfred Biolek (* 10. Juni 1934 † 23. Juli 2021) IMAGO/​Future Image

Er war eine Fernsehlegende, die sich im Laufe ihres beruflichen Lebens immer wieder neu erfand. Alfred Biolek ist legendär für Unterhaltungssendungen wie „Kölner Treff“, „Bio’s Bahnhof“, „Mensch Meier“, „Boulevard Bio“ und „Alfredissimo!“, mit denen er vom Ende der 1970er bis in die frühen 2000er das Bild der öffentlich-rechtlichen Unterhaltung prägte. Dabei deckte er die verschiedensten Spielarten von der Talkshow über die Spielshow bis zur Kochsendung ab. Zunächst hatte es für Biolek wirklich nicht nach einer Karriere vor der Kamera ausgesehen. So kam er als Jurist zum ZDF, wechselte dort aber Ende der 1960er Jahre in die Moderation von Ratgebersendungen. 1974 produzierte er dann zunächst hinter der Kamera den Unterhaltungsklassiker „Am laufenden Band“. In den 1980er-Jahren entwickelte Alfred Biolek seine eigene Art von sensibler, nachdenklicher Unterhaltung weiter, unter anderem mit der Talkshow „Bei Bio“.

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Michael Nader (* 19. Februar 1945 † 23. August 2021) ABC

Als zupackender Geschäftsmann Dex Dexter ging er in die Seriengeschichte ein. Michael Nader gehörte ab 1984 zum Ensemble von „Der Denver-Clan“ und erreichte so ein weltweites Millionenpublikum. Vor allem Dexters stürmische Beziehung mit Alexis Colby (Joan Collins) ließ die Herzen von Soap-Fans höherschlagen. Ab 1991 absolvierte Nader zudem lange Handlungsbögen in dem Daily-Soap-Klassiker „All My Children“. Dort wurde er als Graf Dimitri Marick zum langjährigen Love Interest der von Soap-Ikone Susan Lucci gespielten Erica Kane. Nader hatte in seinem Privatleben immer wieder mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Trotz einer erfolgreichen Reha blieben größere Rollen für ihn ab den 2000er Jahren weitgehend aus.

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Ludger Stratmann (* 23. Juli 1948 † 25. August 2021) WDR/​Dirk Borm

Als Arzt und Kabarettist war der Bottroper Ludger Stratmann eine echte Ruhrpott-Ikone, der neben seinen Bühnenprogrammen vor allem mit der WDR-Sendung „Stratmanns“ deutschlandweit bekannt wurde. 1985 promovierte Stratmann an der Ruhr-Universität Bochum, danach ließ er sich in Bottrop mit einer Praxis für Allgemeinmedizin nieder. 1998 entschied er sich, den Arztberuf aufzugeben und sich ausschließlich auf seine Bühnentätigkeit zu konzentrieren. Stratmanns Markenzeichen war es, sich stets humor-, aber auch immer respektvoll mit den Menschen des Ruhrgebiets, deren Eigenheiten und Sprache auseinanderzusetzen. Seine kabarettistische Paraderolle war dabei die des Kneipenwirts Jupp aus dem Kohlepott. Von 2001 bis 2016 wurde die WDR-Comedysendung „Stratmanns – Jupps Kneipentheater im Pott“ rund 150 mal ausgestrahlt. Ludger Stratmann verstarb im Alter von 73 Jahren plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt.

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Heide Keller (* 15. Oktober 1939 † 27. August 2021) ZDF/​Dirk Bartling

80 Mal reiste sie mit dem „Traumschiff“ um die Welt und sorgte dabei stets für das Happy End bei Passagieren und Zuschauern. Heide Keller bleibt legendär als Chefhostess Beatrice von Ledebur in dem ZDF-Klassiker, für den sie unter einem Pseudonym auch immer wieder Drehbücher schrieb. Auch ihren Abschied vom Traumschiff im Jahr 2018 entwickelte die Schauspielerin selbst. In dem „Traumschiff“-Spin-Off „Kreuzfahrt ins Glück“ spielte sie von 2007 bis 2017 ebenfalls Beatrice, genau wie in einer Episode von „Notruf Hafenkante“. Ihren ersten Fernsehauftritt hatte Keller 1965 in dem Film „Verhör am Nachmittag“, weitere Gastrollen im „Tatort“ oder in der Sketchshow „Klimbim“ folgten. Eine weitere durchgehende Rolle hatte Heide Keller 1981 in der Kultserie „Manni, der Libero“, in der sie Mannis Mutter Herta spielte.

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Wolf-Dieter Poschmann (* 22. Mai 1951 † 27. August 2021) ZDF/​Kerstin Bänsch

Kaum jemand hat die Sportberichterstattung im ZDF derart geprägt wie Wolf-Dieter Poschmann, mit dessen markanter Stimme Generationen von Sportfans aufgewachsen sind. Doch bevor er über den Sport berichtete, war er selbst als Leichtathlet erfolgreich, so 1973, als er bei der Deutschen Marathon-Meisterschaft Zweiter wurde oder als er 1978 den City-Pier-City Loop in Den Haag gewann und einen deutschen Rekord über die Halbmarathondistanz aufstellte, der erst zwölf Jahre später gebrochen wurde. 1986 begann Poschmanns ZDF-Karriere als Hospitant, 1993 folgte eine Festanstellung als Redakteur. Ein Jahr später begann dann seine Zeit als Moderator des „aktuellen sportstudios“, das er bis 2011 präsentierte. Von 2005 bis 2016 war er schließlich Sport-Chefreporter des Zweiten. Nach den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro ging der mehrfach zum TV-Journalisten des Jahres gewählte Poschmann in den Ruhestand. Ende August verstarb er im Alter von 70 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit

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Ludwig Haas (* 16. April 1933 † 4. September 2021) ZDF/​Kerstin Bänsch

Fast 35 Jahre lang intrigierte er als Dr. Ludwig Dressler in der „Lindenstraße“. Ludwig Haas wurde in der Rolle des unscheinbaren, aber willensstarken Strippenziehers zu einem der bekanntesten Gesichter des Dauerbrenners. In rund 1700 Folgen war er zu sehen, bevor er Ende 2019 die Serie nur wenige Monate vor ihrem Ende verließ. Die Fernsehkarriere von Ludwig Haas begann in den 1960er Jahren mit kleinen Rollen in Fernsehfilmen und mit Gastauftritten in Serien wie „Bei uns zu Haus“ und „Miss Molly Mill“. Es folgten feste Rollen als Teamchef Eduard Ziegelmaier in der 70er-Jahre-Serie Serie „Freiwillige Feuerwehr“, die aktuell auch bei Prime Video abrufbar ist, sowie in der Miniserie „Väter und Söhne – Eine deutsche Tragödie“.

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Gerd Ruge (* 9. August 1928 † 15. Oktober 2021) WDR/​B. Fürst-Fastré

Er war im wahrsten Sinne des Wortes in der Welt zu Hause und beim Publikum nicht nur für seine Korrespondenten-Einsätze, sondern auch für seine Reisereportagen bekannt und beliebt. Der mehrfach preisgekrönte Journalist Gerd Ruge berichtete als Korrespondent nicht nur aus Moskau, Washington oder Peking, sondern auch ab 1970 aus der westdeutschen Hauptstadt Bonn. Auch darüber hinaus war Gerd Ruge äußerst umtriebig: So leitete er das Politmagazin „Monitor“, hob den „Weltspiegel“ aus der Taufe und war zwei Jahre Chefredakteur beim WDR Fernsehen. Eine seiner letzten beruflichen Stationen war 1987 erneut Moskau als Leiter des dortigen ARD-Studios, bevor er 1993 in den Ruhestand ging. Wobei „Ruhestand“ in diesem Fall nicht wörtlich genommen werden kann. So war er weiterhin als freier Journalist tätig und machte sich mit seinen unter „Gerd Ruge unterwegs“ zusammengefassten Reisereportagen auch abseits des politischen Journalismus einen Namen.

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Dean Stockwell (* 5. März 1936 † 7. November 2021) Bullet Films

Als Navy-Admiral Al Calavicci reiste er gemeinsam mit Scott Bakula „Zurück in die Vergangenheit“. Einem breiten Publikum wurde Dean Stockwell erst mit der Science-Fiction-Kultserie der späten 1980er Jahre bekannt. Dem Genre blieb er auch mit seiner markanten Nebenrolle als Zylon John Cavil in der Neuauflage von „Kampfstern Galactica“ treu, die er ab 2008 verkörperte. Allerdings hatte Stockwell bereits in Kindertagen erstmals vor Filmkameras gestanden und konnte auf eine Karriere zurückblicken, die acht Jahrzehnte umfasste. Dennoch war er auch einmal kurz davor, die Schauspielerei an den Nagel zu hängen und eine neue Karriere als Makler zu beginnen, als er eine Rolle im legendären Wim-Wenders-Drama „Paris, Texas“ erhielt. Im Anschluss daran war er in bekannten Streifen wie „Dune – Der Wüstenplanet“, „Blue Velvet“, „Leben und Sterben in L.A.“ oder „Der Regenmacher“ zu sehen. Für „Die Mafiosi-Braut“ erhielt Stockwell 1989 eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.

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Volker Lechtenbrink (* 18. August 1944 † 22. November 2021) IMAGO /​ Sven Simon

Eine der bekanntesten Stimmen Deutschlands ist im vergangenen November verstummt. Volker Lechtenbrink konnte auf eine jahrzehntelange Schauspielkarriere zurückblicken, die bereits 1959 im Alter von 14 Jahren mit dem Antikriegs-Klassiker „Die Brücke“ begann. Danach folgte die Familienserie „Alle meine Tiere“ an der Seite von Gustav Knuth und Tilly Lauenstein. In den folgenden Jahrzehnten absolvierte Lechtenbrink dann zahlreiche Gastauftritte in diversen TV-Filmen und Serien, blieb aber bis zuletzt dem Theater eng verbunden. Mit seiner markanten Stimme war Lechtenbrink auch als bekannter Synchronsprecher für Hollywoodgrößen wie Kris Kristofferson, Dennis Quaid oder Burt Reynolds tätig. Ab den 1970er Jahren profilierte sich das Multitalent zudem als Musiker und Songschreiber und startete als erfolgreicher Country- und Schlagersänger durch. Auch für andere Künstler wie Peter Maffay verfasste er Songtexte.

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Mirco Nontschew (* 29. Oktober 1969 † 3. Dezember 2021) © 2021 Amazon.com, Inc. or its affiliate

Einen weiteren dramatischen Verlust hatte das das deutsche Fernsehen Anfang Dezember zu verkraften. Mit der legendären Reihe „RTL Samstag Nacht“ wurde Mirco Nontschew in den 1990er Jahren eines der bekanntesten Comedy-Gesichter Deutschlands. Dass er ein Entertainer-Gen in sich trug, spürte Nontschew früh und trat als Beatboxer und Breakdancer der Gruppe Downtown Lyrics auf. Aufgrund seines musikalischen Talents wurde dann schließlich auch Moderator und Produzent Hugo Egon Balder auf ihn aufmerksam. Nach dem Ende von „RTL Samstag Nacht“ erhielt Nontschew 2001 seine eigene kurzlebige Show „Mircomania“ in Sat.1, bevor er 2004 in dem Kinoerfolg „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ und 2006 in dessen Fortsetzung den Zwerg Tschakko verkörperte. Ab 2005 war er außerdem Stammgast in der RTL-Improcomedy „Frei Schnauze“. Zwischen 2013 und 2017 war Nontschew dann sporadisch bei „Willkommen bei Mario Barth“ zu sehen, bevor er im Frühjahr 2021 ein Comeback im Amazon-Erfolg „LOL: Last One Laughing“ feierte. Auch in der kürzlich abgedrehten dritten Staffel wirkte der Comedian erneut mit. Mirco Nontschew hinterlässt zwei Töchter.

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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