Paris, Texas
- D / F / GB / USA 1984 (147 Min.)
- Road Movie

Das melancholische Roadmovie über einen Mann auf der Suche nach seiner Vergangenheit war Wim Wenders’ letzter Film vor seiner Rückkehr aus Amerika nach Deutschland. „Paris, Texas“ gehört zu den berühmtesten Filmen des deutsche Autorenkinos und wurde 1984 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Wim Wenders übersetzte die traurige Geschichte 1984 in überwältigende Kinobilder, orchestriert vom Gitarrenscore Ry Cooders. Ein Mann, eine Frau, ein Kind – oder Wim Wenders, Ry Cooder und Amerika: 1984 erzählte der Deutsche Wim Wenders die Geschichte einer zerfallenen amerikanischen Kleinfamilie, mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski und Dean Stockwell perfekt besetzt.
Ein halbverdursteter Mann, Travis, irrt ziellos durch die texanische Wüste, bis ihn der Arzt des trostlosen Fleckens, in den er irgendwann gestolpert ist, notdürftig versorgt. Da der Mann nicht spricht, informiert man seinen Bruder Walt in Los Angeles über das Auftauchen des seit Jahren Totgeglaubten. Gemeinsam mit seiner Frau hatte der kinderlose Walt vor Jahren Travis’ inzwischen siebenjährigen Sohn Hunter bei sich aufgenommen und großgezogen. Walt gelingt es, den schon wieder weiter gezogenen Travis aufzugabeln und dazu zu überreden, mit ihm zurück zu seinem Sohn zu fahren.
In L.A. beginnt Travis nicht nur, wieder mit seiner Familie zu sprechen, sondern auch das Eis zwischen sich und Hunter zu brechen. Nach einer Weile beschließen Vater und Sohn, sich auf die Suche nach Hunters Mutter Jane zu machen, die den kleinen Hunter nach Travis’ Verschwinden zu ihrem Schwager geschickt hatte. Es beginnt eine Reise an den Kern der Tragödie, die die Familie vor Jahren zerrissen hatte. Grandiose Landschaften, einsame Menschen: In „Paris, Texas“ zeigt Wenders seine große Stärke als Bildererzähler, Leitmotiv: die Farbe Rot, die sich wie ein auffälliger, aber nicht aufdringlicher Gefühlsindikator durch den Film zieht.
Gemeinsam mit Drehbuchautor Sam Shepard, Kameramann Robby Müller und seinen ausgezeichneten Darstellern gelang Wenders das Kunststück, den Mythos Amerika gleichzeitig zu feiern und in Frage zu stellen. Kongenial begleitet von Ry Cooders melancholischem Gitarren-Sound, der die Geschichte auch dreißig Jahre später noch wehmütig und unverwechselbar grundiert. Redaktionshinweis: Im Anschluss an Wim Wenders’ Kultfilm „Paris, Texas“ zeigt 3sat um 22:35 Uhr ein Porträt des Hauptdarstellers Harry Dean Stanton (1926–2017), dessen letzter Kinofilm „Lucky“ am 8. März in die deutschen Kinos kommt. (Text: 3sat)
„Paris, Texas“ wurde unter anderem 1984 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Wim Wenders’ ambivalentes Verhältnis zu den Vereinigten Staaten bildet eines der wichtigsten Spannungsfelder, aus denen er seine Inspiration schöpft. Auch „Paris, Texas“ ist eine vielschichtige Synthese seiner persönlichen Erfahrungen mit dem amerikanischen Kino und dem amerikanischen Traum. Das Drehbuch für „Paris, Texas“ stammt von Sam Shepard, der auch das Buch für „Don’t Come Knocking“ (2005) geschrieben hatte, mit dem Wim Wenders zurück zum Thema der USA und dem Roadmovie fand. Diese Sendung ist unter cinema.arte.tv zu sehen. (Text: One)
Originalsprache: Englisch
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