DDR 1952–1990
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Die „Aktuelle Kamera“, die erste Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens, ging am 21.12.1952 (Stalins 73. Geburtstag) auf Sendung. Sie wurde täglich von 19.30 bis 20:00 Uhr ausgestrahlt und war zentral von der SED gesteuert und kontrolliert. In den Anfangsjahren bestand sie aus Dias, zu denen Nachrichtentexte verlesen wurden.
Berichtet wurde hauptsächlich über Innen- und Wirtschaftspolitik, Staatsempfänge und Erfolge aus der Produktion. In Zeiten des Kalten Krieges wurde in der „Aktuellen Kamera“ gelegentlich sogar zu konkreten Aktionen (z.B. Protestbriefen) gegen die Poltik der Bundesrepublik aufgerufen. Berichte aus den „sozialistischen Bruderländern“ der DDR beschränkten sich auf Erfolgsmeldungen. Die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc oder Gorbatschows Glasnost und Perestroika wurden ausgespart.
Ab 1989 gab es eine Spätausgabe der „Aktuellen Kamera“, genannt die „AK Zwo“. Am 14.12.1990 lief die letzte Ausgabe der „Aktuellen Kamera“. (Text: Jutta Zniva)
Berichtet wurde hauptsächlich über Innen- und Wirtschaftspolitik, Staatsempfänge und Erfolge aus der Produktion. In Zeiten des Kalten Krieges wurde in der „Aktuellen Kamera“ gelegentlich sogar zu konkreten Aktionen (z.B. Protestbriefen) gegen die Poltik der Bundesrepublik aufgerufen. Berichte aus den „sozialistischen Bruderländern“ der DDR beschränkten sich auf Erfolgsmeldungen. Die Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc oder Gorbatschows Glasnost und Perestroika wurden ausgespart.
Ab 1989 gab es eine Spätausgabe der „Aktuellen Kamera“, genannt die „AK Zwo“. Am 14.12.1990 lief die letzte Ausgabe der „Aktuellen Kamera“. (Text: Jutta Zniva)
- Spin-Off: Eine Woche Zeitgeschehen
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Dietmar Maruska (geb. 1967) am
Die Aktuelle Kamera sendete das letzte mal am 14.12.1990 um 23.17 Uhr mit Wolfgang Meyer als Sprecher! Bis zum Programm-Ende des DFF am 31.12.1991 hießen die Nachrichten "aktuell"Frank und Freunde (geb. 1970) am
Ja, hier wurde alles berichtet, was im Kampf für die Planerfüllung und im Endeffekt für die wirtschaftliche Überlegenheit des Sozialismus gang und gäbe war. Selbst wenn es Würfelbecher, Campingstühle, neue Mode oder neue Chemie war, es war alles drin. Auch wurde natürlich berichtet, was im Kampf gegen des amerikanischen und bundesdeutschen Imperialismus man tat und wo die Provokateure waren. Ab und zu kamen jedoch auch Beiträge über Handelsabkommen, die man mit der "bösen" Bundesrepublik schloss. Ja, so war das halt im Osten.Dietmar Maruska (geb. 1967) am
"Guten Aaaabend, meine Damen und Herrrren zur Aaaktuellen Kamera" - was macht eigentlich der Sprecher Wolfgang Meyer heute?
In dieser Nachrichten-Sendung konnten die Sprecher die kompliziertesten Namen (z. B. Prem Tinsulanonda aus Thailand oder Kaysone Phomvihane aus Laos/LVDR) fehler- und stotterfrei aussprechen!
Aktuelle Kamera – News
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- Erinnerungen an herausragende Fernsehschaffende zum Jahresende ()
- [UPDATE] Herbert Köfer im Alter von 100 Jahren gestorben
- Erster Moderator der „Aktuellen Kamera“ mit 80-jähriger Bühnenkarriere ()
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- rbb nimmt „lange Archivnacht“ ins Programm ()
- rbb wiederholt „Musikantenstadl“ nach Mauerfall
- „3 nach 9“, „Aktuelle Kamera“ und „Abendschau“ von vor 30 Jahren ()
- DDR-Fernsehnachrichtenchef Hans-Dieter Lange gestorben
- „Aktuelle Kamera“-Sprecher wurde 86 Jahre alt ()
- Doku über DDR-Fernsehen der 60er-Jahre
- ‚Uwe Johnson sieht fern‘ ()
Cast & Crew
Dies & das
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens.
Die Aktuelle Kamera (AK) war nach der Ansprache des Intendanten die erste Sendung im DDR-Fernsehen überhaupt. Der Geburtstag des Fernsehens und der Aktuellen Kamera war auch der von Stalin, entsprechend füllten endlose Glückwunschadressen die erste Sendung – was den Zuschauern einen ganz guten Vorgeschmack auf die Sendungen der kommenden Jahrzehnte gab. Zu den Standardformulierungen gehörte, dass „bei diesem Treffen beiderseits interessierende Fragen behandelt wurden“, dass „die Begegnungen im Geiste gegenseitigen Vertrauens und tiefer Freundschaft verlaufen“ seien und dass „führende Persönlichkeiten anwesend waren“, worauf dann eine lange Namensliste folgte inklusive der offiziellen Titel aller Teilnehmer, was oft gleich mehrere waren. Alle Versuche der AK-Redaktion, dies zu unterlassen, auch mit der Ausrede des Zeitmangels, wurden gerügt. Da die Texte von der Nachrichtenagentur ADN kamen, wurden Veränderungen des Texts als eine Form der Kritik am Inhalt oder gar an den erwähnten Personen gewertet.
Bei Staatsbesuchen galt: Jede Nachricht sollte auf die gleiche Weise gestaltet werden, da man gegenüber keinem Land Hervorhebungen oder Benachteiligungen zulassen wollte. Als die DDR in den 70er Jahren nach und nach international anerkannt wurde, häuften sich die Staatsbesuche; alle Regierungschefs wurden auf dem Flughafen Schönefeld mit dem gleichen Zeremoniell begrüßt. Alle Empfänge wurden in der AK in der exakt gleichen Länge und nahezu identischer Weise gezeigt. Der Chefregisseur errechnete einmal, dass es 17 verschiedene Arten gab, ein in Schönefeld landendes Flugzeug zu filmen. Leider gab es manchmal 25 solcher Besuche in einem Monat – selbst mit allen Variationsmöglichkeiten hätte die AK sich wiederholt.
Die Aktuelle Kamera trug zunächst den Untertitel „Unsere gefunkte Bilderzeitung“. Erster Sprecher der Nachrichten war Herbert Köfer, der bis zum Schluss 1990 beim DFF auf dem Bildschirm war. Andere bekannte Sprecher waren Klaus Feldmann und Angelika Unterlauf. Im offiziellen Fernsehversuchsprogramm lief die AK zunächst unregelmäßig und wurde durch Ausgaben der Defa-Wochenschau „Der Augenzeuge“ ergänzt. Ab Oktober 1957 liefen die Nachrichten täglich, zunächst um 20:00 Uhr oder 19:45 Uhr, ab Oktober 1960 immer um 19:30 Uhr. Von 1962 bis 1967 wurde die Sendezeit aufgeteilt in 20 Minuten aktuelle Nachrichten und 10 Minuten längere Berichte, die den Titel „Im Blickpunkt“ hatten.
Auf Anregung der Redaktion selbst wurde die Aktuelle Kamera im Februar 1972 auf 20 Minuten gekürzt, von aufgesetzter aufdringlicher Kommentierung befreit und journalistischer gestaltet – z. B. entfiel der Zwang, immer erst innen-, dann außenpolitische Themen zu behandeln. Die zehn frei werdenden Minuten wurden durch Dokumentationen unter dem Titel Zehn vor Acht gefüllt. Nur ein halbes Jahr später wurde die neue Sendeform zurückgenommen – auf direkte Initiative des Generalsekretärs Erich Honecker, mit dem Argument, die DDR könne nicht weniger harte Politik als der „Gegner“ verbreiten und irgendwelchen Schnickschnack senden.
Zum Arbeitsalltag des Chefredakteurs gehörte, dass um 19:20 Uhr gern das Telefon klingelte und er die Anweisung bekam, zu bestimmten Berichten, die gerade in der heute-Sendung zu sehen waren, Stellung zu nehmen. Von Honecker persönlich wurden teilweise auch die Kommentare der Nachrichtenagentur ADN redigiert, die wörtlich verlesen werden mussten. Dazu gehört auch die berühmt gewordene Formulierung im Herbst 1989, dass die DDR den Republikflüchtigen „keine Träne nachweint“.
Noch während der Wendezeit öffnete sich das DDR-Fernsehen sehr schnell, versprach, ausführlich über widerstreitende Meinungen zu berichten, und erfüllte dieses Versprechen mit erstaunlicher Konsequenz. Erstes Zeichen der neuen Zeit war nach der Ablösung Honeckers durch Egon Krenz die Umwandlung der Spätausgabe der Aktuellen Kamera in das Nachrichtenmagazin AK Zwo – allerdings noch angeregt durch die SED. Am 3. November 1989 entschuldigte sich die Redaktion darin bei den Zuschauern, politische Eingriffe der Zensur zugelassen zu haben. Die Aktuelle Kamera erreichte in dieser Wendezeit Einschaltquoten von mehr als 40 Prozent. Trotzdem starb sie mit dem Ende des DFF. Die letzte Sendung moderierte Wolfgang Meyer.
Die Aktuelle Kamera (AK) war nach der Ansprache des Intendanten die erste Sendung im DDR-Fernsehen überhaupt. Der Geburtstag des Fernsehens und der Aktuellen Kamera war auch der von Stalin, entsprechend füllten endlose Glückwunschadressen die erste Sendung – was den Zuschauern einen ganz guten Vorgeschmack auf die Sendungen der kommenden Jahrzehnte gab. Zu den Standardformulierungen gehörte, dass „bei diesem Treffen beiderseits interessierende Fragen behandelt wurden“, dass „die Begegnungen im Geiste gegenseitigen Vertrauens und tiefer Freundschaft verlaufen“ seien und dass „führende Persönlichkeiten anwesend waren“, worauf dann eine lange Namensliste folgte inklusive der offiziellen Titel aller Teilnehmer, was oft gleich mehrere waren. Alle Versuche der AK-Redaktion, dies zu unterlassen, auch mit der Ausrede des Zeitmangels, wurden gerügt. Da die Texte von der Nachrichtenagentur ADN kamen, wurden Veränderungen des Texts als eine Form der Kritik am Inhalt oder gar an den erwähnten Personen gewertet.
Bei Staatsbesuchen galt: Jede Nachricht sollte auf die gleiche Weise gestaltet werden, da man gegenüber keinem Land Hervorhebungen oder Benachteiligungen zulassen wollte. Als die DDR in den 70er Jahren nach und nach international anerkannt wurde, häuften sich die Staatsbesuche; alle Regierungschefs wurden auf dem Flughafen Schönefeld mit dem gleichen Zeremoniell begrüßt. Alle Empfänge wurden in der AK in der exakt gleichen Länge und nahezu identischer Weise gezeigt. Der Chefregisseur errechnete einmal, dass es 17 verschiedene Arten gab, ein in Schönefeld landendes Flugzeug zu filmen. Leider gab es manchmal 25 solcher Besuche in einem Monat – selbst mit allen Variationsmöglichkeiten hätte die AK sich wiederholt.
Die Aktuelle Kamera trug zunächst den Untertitel „Unsere gefunkte Bilderzeitung“. Erster Sprecher der Nachrichten war Herbert Köfer, der bis zum Schluss 1990 beim DFF auf dem Bildschirm war. Andere bekannte Sprecher waren Klaus Feldmann und Angelika Unterlauf. Im offiziellen Fernsehversuchsprogramm lief die AK zunächst unregelmäßig und wurde durch Ausgaben der Defa-Wochenschau „Der Augenzeuge“ ergänzt. Ab Oktober 1957 liefen die Nachrichten täglich, zunächst um 20:00 Uhr oder 19:45 Uhr, ab Oktober 1960 immer um 19:30 Uhr. Von 1962 bis 1967 wurde die Sendezeit aufgeteilt in 20 Minuten aktuelle Nachrichten und 10 Minuten längere Berichte, die den Titel „Im Blickpunkt“ hatten.
Auf Anregung der Redaktion selbst wurde die Aktuelle Kamera im Februar 1972 auf 20 Minuten gekürzt, von aufgesetzter aufdringlicher Kommentierung befreit und journalistischer gestaltet – z. B. entfiel der Zwang, immer erst innen-, dann außenpolitische Themen zu behandeln. Die zehn frei werdenden Minuten wurden durch Dokumentationen unter dem Titel Zehn vor Acht gefüllt. Nur ein halbes Jahr später wurde die neue Sendeform zurückgenommen – auf direkte Initiative des Generalsekretärs Erich Honecker, mit dem Argument, die DDR könne nicht weniger harte Politik als der „Gegner“ verbreiten und irgendwelchen Schnickschnack senden.
Zum Arbeitsalltag des Chefredakteurs gehörte, dass um 19:20 Uhr gern das Telefon klingelte und er die Anweisung bekam, zu bestimmten Berichten, die gerade in der heute-Sendung zu sehen waren, Stellung zu nehmen. Von Honecker persönlich wurden teilweise auch die Kommentare der Nachrichtenagentur ADN redigiert, die wörtlich verlesen werden mussten. Dazu gehört auch die berühmt gewordene Formulierung im Herbst 1989, dass die DDR den Republikflüchtigen „keine Träne nachweint“.
Noch während der Wendezeit öffnete sich das DDR-Fernsehen sehr schnell, versprach, ausführlich über widerstreitende Meinungen zu berichten, und erfüllte dieses Versprechen mit erstaunlicher Konsequenz. Erstes Zeichen der neuen Zeit war nach der Ablösung Honeckers durch Egon Krenz die Umwandlung der Spätausgabe der Aktuellen Kamera in das Nachrichtenmagazin AK Zwo – allerdings noch angeregt durch die SED. Am 3. November 1989 entschuldigte sich die Redaktion darin bei den Zuschauern, politische Eingriffe der Zensur zugelassen zu haben. Die Aktuelle Kamera erreichte in dieser Wendezeit Einschaltquoten von mehr als 40 Prozent. Trotzdem starb sie mit dem Ende des DFF. Die letzte Sendung moderierte Wolfgang Meyer.