75 Jahre ARD: Sender ohne Furcht und Stadl

Persönliche Erinnerungen und Gedanken zum Jubiläum des Rundfunkverbunds

Mario Müller
Mario Müller – 05.04.2025, 09:00 Uhr

Dagmar Berghoff, Karl Moik und Mike Krüger – Bild: ARD/Design/NDR/Gita Mundry/ORF/Milenko Badzic/BR/Screenshot/Collage by TV Wunschliste
Dagmar Berghoff, Karl Moik und Mike Krüger

In diesem Jahr feiert die ARD ein großes TV-Jubiläum, nämlich ihr 75-jähriges Bestehen. Am heutigen Samstag, den 5. April präsentiert Kai Pflaume um 20:15 Uhr die mehrstündige Jubiläumsshow „75 Jahre ARD“ im Ersten. Das Jubiläum nimmt auch die Redaktion von fernsehserien.de zum Anlass, um der ARD zu gratulieren: In den kommenden Wochen teilen Redakteure und Mitarbeiter der unterschiedlichsten Generationen ihre persönlichen Erinnerungen und Gedanken rund um die ARD. Den Anfang macht heute unser Podcast-Moderator Mario Müller, der in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist und schildert, wie er das Programm der ARD damals wahrgenommen hat.

Was bringt’n heut’ die ARD? Wenn meine Oma Mitte der 1980er Jahre an einem späten Sonnabendnachmittag diese Frage in den Raum stellte – wobei es sich bei dem Raum um das Wohnzimmer eines urigen Zweifamilienhauses in der thüringischen Provinz handelte – wusste sie meistens schon genau, dass da um 20:15 Uhr nach der „Tagesschau“ wieder Karl Moik in seinen eurovisionären „Musikantenstadl“ einladen würde. Die Frage war rhetorisch und sollte lediglich vorab Klarheit über das Abendprogramm schaffen, damit es nach dem Baden keine Missverständnisse gibt. Wir hatten sogar zwei Fernseher, einen „oben“ und einen „unten“, und wenn Vati oben lieber den Film im ZDF kucken wollte, entschied ich mich als Noch-nicht-ganz-Teenager dann doch meist für den „Stadl“ unten, in der Hoffnung, dass zumindest der Hias wieder dabei ist und irgendwas Witziges vom Stapel lässt.

Der Autor dieses Textes mit der Autobiographie von Karl Moik Privat

Mit der Musik wusste ich schon damals nichts anzufangen. Wohl aber staunte ich immer wieder, mit welchem Aufwand und Tamtam die Show daherkam. Wie man in jeder Stadt, aus der die Sendung live ausgestrahlt wurde, mit Maiskolben geschmückte Bauernhäuser in große Mehrzweckhallen hineinzimmerte, um Heerscharen von Orchestermusikanten an dutzenden von Bierzelttischen vorbeimarschieren zu lassen. Die Stimmung schien echt, übertrug sich ins Wohnzimmer, erfreute meine Oma und damit auch mich. Der mächtige Apparat dahinter hieß „ARD“, was in unserem Haushalt aber immer bloß die Bezeichnung für das Programm war. „Das Erste“ sagte bei uns keiner. Das setzte sich erst irgendwann in den 90ern durch, zur besseren Unterscheidung, als nach der Wiedervereinigung auch alle anderen Dritten Programme via Satellit bei uns empfangen werden konnten.

Unser Fernseher hatte sechs Knöpfe. Natürlich war die ARD auf der Eins, auf der Zwei das ZDF und auf der Drei das Bayerische Fernsehen, eben das einzige bei uns empfangbare „Dritte“, wenn auch in schlechter, krisseliger Qualität. Aber wenn der „Pumuckl“ oder die schnelle Quizshow „Supergrips“ mit Frank Laufenberg anstanden, war das völlig egal. Dann gab es Knöpfe für DDR1 und DDR2, sodass sogar noch ein Knopf unbelegt blieb. Den nutzte ich manchmal, um mit dem Stellrad zu prüfen, ob sich nicht doch mal ein neuer Sender eingeschlichen hatte.

Zwischen den ARD-Sendungen fielen mir damals schon die mit einem schwungvollen Tonsignal wechselnden Sendersignets auf. Ohne zu wissen, was genau der WDR eigentlich ist, lernte ich so zum Beispiel, dass der WDR offenbar für „Donnerlippchen“ zuständig ist. Unschlagbar hier war aber ganz klar, wenn vor der „Sesamstraße“ zum NDR umgeschaltet wurde. Da begrüßte mich manchmal sogar ein Walross namens Antje aus Hagenbecks Tierpark oder eine Animation, bei dem der NDR-Heißluftballon über verschiedene norddeutsche Städte schwebte. Das Ganze zu einer wundervollen Gitarrenmelodie, die, wie ich viel später erfuhr, „Das Loch in der Banane“ hieß und von Klaus Weiland komponiert wurde.

Mir wurde also immer wieder indirekt vermittelt, dass die ARD eigentlich gar kein Fernsehprogramm war, sondern eine Art Dachorganisation mehrerer Landessender, die eigene Programme machten und zusätzlich Sendungen zu einem Gemeinschaftsprogramm beisteuerten, das korrekt „Erstes Deutsches Fernsehen“ hieß. Das hatte für mich etwas Offizielles, wenn nicht gar etwas Staatstragendes. Aber staatstragend waren unser DDR1 und DDR2 ja eigentlich auch. Es musste also einen anderen Grund gegeben haben, warum Oma und Eltern regelmäßig die „Tagesschau“ ansahen und die „Aktuelle Kamera“ im DDR-Fernsehen nur selten eingeschaltet wurde.

Dagmar Berghoff moderierte vom 16. Juni 1976 bis zum 31. Dezember 1999 die „Tagesschau“ NDR/​Gita Mundry

Zu jener Zeit war mir der Unterschied zwischen „Staatsfunk“ und öffentlich-rechtlichem Rundfunk noch nicht bewusst. Und wer das damals wie ich miterlebt hat und heutzutage ARD und ZDF als „Staatsfunk“ bezeichnet, liegt falsch und tut mir leid. Sicher wirken die Sendeanstalten manchmal wie Behörden, sind komplex organisiert und galten lange Zeit als schwerfällig und unflexibel. Aber journalistisch-inhaltlich sind es vor allem die Öffentlich-Rechtlichen, die allen politischen Entscheidungsträgern in diesem Land kritisch in die Parade fahren – und das auch dürfen und sollen. Allein schon deswegen ist die Bezeichnung „Staatsfunk“ an dieser Stelle absurd.

Die ARD hatte für mich aber auch immer schon irgendwie etwas Cooles. Wenn irgendwo auf der Welt was passierte, war da immer schon ein Reporter vor Ort, um live zu berichten. Und auch wenn man in den späten 80ern und frühen 90ern den aufstrebenden Privatsendern wie RTL und Co. immer wieder den Mut zur Innovation zuschrieb, so gab es vor allem in der ARD von Anfang an Formate, die aneckten, innovativ, ideenreich und bisweilen auch anarchisch waren, weil die kreativen Köpfe dahinter von ihren Programmchefs weitgehend in Ruhe gelassen wurden.

Uschi Nerke moderierte „Beat-Club“ Radio Bremen/​Jutta Vialon

So warnte der spätere „Tagesschau“-Sprecher Wilhelm Wieben noch in der Ansage des ersten „Beat-Club“ von Radio Bremen 1965 die älteren Zuschauer vor dieser neuartigen Musiksendung für das jugendliche Publikum. Show-Erfinder Mike Leckebusch prägte mit seinem unkonventionellen Regie-Stil diese und weitere Sendungen und damit auch den Ruf von Radio Bremen und der ARD. Auch die „Sesamstraße“ war in ihren Anfangsjahren umstritten. Der Bayerische Rundfunk weigerte sich sogar, die Sendung auszustrahlen, fürchtete „kulturelle Überfremdung“ deutscher Kinder durch „die Multikultidarstellung mit dunkelhäutigen Schauspielern“ und unterstellte gar „pädagogische Infamie“, etwa wegen einer Verherrlichung des Lebens in der Mülltonne durch Puppe Oskar.

Weitere Sendungen, die das Programm erfrischend oder irritierend aufmischten und teilweise Kultstatus erreichten, waren unter anderem „Ein Herz und eine Seele“, „Klimbim“, „Total normal“, „Extratour“, „Formel Eins“, „Donnerlippchen“, „Schmidteinander“ und „Dittsche“, aber auch die Schimanski–„Tatorte“ oder die aufwändig produzierte Samstagabendshow „4 gegen Willi“, mit der die Redaktion und Moderator Mike Krüger bei den eigenen Sendergremien allerdings dermaßen aneckten, dass sie trotz enormer Einschaltquoten nach 13 Ausgaben eingestellt wurde. Oft war man seiner Zeit voraus, und vieles von dem, was heute als innovativ gefeiert wird, gab es schon vor Jahrzehnten.

Die Radiolandschaft in Deutschland könnte man nahezu komplett in die Tonne treten, gäbe es nicht noch ein paar ARD-Programme, die mit ihrer Musikauswahl, relevanten Wortbeiträgen und eloquenten Moderationen das Hirn unterhalten anstatt es zu beleidigen. Leider sind da aber immer noch (oder immer mehr?) weiße Flecken auf der Deutschlandkarte, bei denen man zumindest im UKW-Bereich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat.

Aktuell muss sich die ARD mit so vielen Angriffen wie nie auseinandersetzen. Da pochen die Zeitungsverleger auf eine Reduzierung der Text-Infos im Internet, die Kosten für Sportrechte steigen und steigen, Politiker rütteln an den gesetzlich festgelegten Regeln zur Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, und von ganz rechts wird gleich dessen komplette Abschaffung gefordert. Begründet wird das mit zu hohen Gehältern, abgeschafft würde aber damit auch und vor allem die kritische Berichterstattung. Wie schnell die Demokratie auch in diesem Punkt unterwandert werden kann, zeigen gerade die USA.

Ingo Zamperoni moderiert die „Tagesthemen“ NDR/​Hendrik Lüders

Natürlich muss die ARD reformiert und verschlankt werden, um unsinnige Kosten zu sparen. Aber ein gutes Informations- und Unterhaltungsprogramm (ja, auch Unterhaltung gehört Gott sei Dank zum Programmauftrag) kostet nun mal Geld. Geld, über dessen programmliche Verwendung auf keinen Fall die Politik entscheiden darf. Und natürlich macht die ARD auch immer wieder Fehler. Das gehört dazu. Wobei ich ganz unbescheiden anmerken will, dass es sicher kein Fehler war, auch mich mal vorübergehend am Programm mitwirken zu lassen …

Ich schließe den Kreis und diesen Beitrag mit dem für mich wohl bedeutendsten „ARD-Fernsehmoment“ und kehre dafür zum „Musikantenstadl“ zurück. Und zwar zu jener Ausgabe vom 17. Dezember 1989, die live aus Cottbus in der zu diesem Zeitpunkt noch existierenden DDR gesendet wurde. Nur fünf Wochen nach dem Fall der Berliner Mauer gelang es dem mit der kompletten technischen Produktion betrauten Fernsehen der DDR, in Windeseile diese aufwändige Sendung auf die Beine zu stellen, in der sich beliebte Showstars aus Ost und West, aber auch aus Österreich und der Schweiz erstmals auf großer Bühne trafen. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass jemand diese Sendung damals nicht gesehen hat, die auch seit einigen Jahren in voller Länge auf YouTube abrufbar ist und in der Nachschau bei mir verlässlich für Gänsehautmomente sorgt.

Ich bin und war nie Fan volkstümlicher Musik, aber mit dem Wissen um die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, oft tragisch und dramatisch, schaut man diese Sendung mit ganz besonderen Gefühlen. Und Karl Moik, den ich unter anderem auch deshalb sehr mochte, weil er hobbymäßig mittels diverser Satellitenschüsseln in seinem Garten Fernsehprogramme aus aller Welt „sammelte“, musste sich in der Show sichtlich zusammenreißen, um nicht die Fassung zu verlieren.

Letztgenannte Eigenschaft ist in der aktuellen Zeit vor allem wichtig, wenn es gilt, in der allgegenwärtigen Informationsflut die Geschehnisse für die Konsumenten einzuordnen und zu erklären. Stichhaltigkeit und saubere Recherche gehen vor Schnelligkeit. Was nützt die Schalte zum Reporter am Unglücksort, wenn es noch keine Infos gibt? Das Weltgeschehen wird zunehmend unübersichtlich. Wer bitte soll es uns denn verständlich, unabhängig und zuverlässig sortieren und servieren, wenn nicht die ARD? Und wenn die Lage irgendwann doch mal hoffnungslos eskaliert, moderiert die letzte „Tagesschau“ hoffentlich Bernd das Brot.

Herzlichen Glückwunsch zum 75.!

Über den Autor

Mario Müller, Jahrgang 1980, hat in seinem ersten Lebensjahrzehnt alles aufgesogen, was der Eiserne Vorhang per UKW nach Thüringen durchgelassen hat. „Wetten dass..?“, „Dalli Dalli“ und „Löwenzahn“ im ZDF genoss er ebenso wie „Verstehen Sie Spaß?“, „Donnerlippchen“, „Das A-Team“, „Remington Steele“ und die „Munsters“ (1988 noch mit Untertiteln) im Ersten oder „Monty Python’s Flying Circus“ im vergrieselten Empfangsbild des über den Sender Hof ausgestrahlten Bayerischen Fernsehens. Nach dem Mauerfall durfte er noch die glorreiche Zeit von RTLplus mit „Alles nichts, oder?“ und „Der Preis ist heiß“ erleben, dem Ende des DDR-Fernsehens mit großartigen Sendungen wie „He Du!“, „Wennschon, dennschon“ und „ELF99“ nachtrauern und sich darüber freuen, dass das langlebigste Unterhaltungsformat Deutschlands, „Außenseiter – Spitzenreiter“, auch heute noch läuft. Auf ewig geprägt und geschädigt von Herbert Feuerstein, Harald Schmidt und David Letterman kann er das heutige Programmangebot oft nur noch mit Humor ertragen – und ist für jeden Qualitäts-Lichtblick dankbar. Der Kommunikations- und Geschichtswissenschaftler hat als Autor und Redakteur alle Medien durch und schreibt seit 2007 für fernsehserien.de.

Lieblingsserien: Das A-Team, Die Munsters, Zurück in die Vergangenheit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die Sendung danach Lets play ARD hat mir sehr gut gefallen. Lustig, mit Ausschnitten, die ich noch nicht kannte. Der Mann mit dem Mittelfinger bei Sabine Christiansen von 2005, eigentlich TV total Zeit, sagte mir nichts. Manches kannte man, da vier gegen Willi.
    Kinderquatsch mit Michael, da gibt es heutzutage einen anderen lustigen Ausschnitt: Kind mit roten Haaren wird eingeblendet. Michael Schanze, oh rote Haare, wer hat denn rote Haare??? Mutter: der Patenonkel.

    Torsten Sträter hat eher schlecht geraten. Karolin Kebekus hat auch nur das mit dem Musikantenstadl gewusst. Aber wie vorher Günther Jauch gesagt hat, gegen Bastian Pastewka hat man keine Chance.
    • am via tvforen.de

      Warum kein Wort über Beatrice Richter?
      Sie war schliesslich die erste Sketchup Lady
      • am via tvforen.de

        Aber in dem Artikel von Mario Müller kam "Sketchup" doch gar nicht vor!?
    • (geb. 1970) am

      Mario Müller: "Das Weltgeschehen wird zunehmend unübersichtlich. Wer bitte soll es uns denn verständlich, unabhängig und zuverlässig sortieren und servieren, wenn nicht die ARD?"
      O je, ein ganz 110%iger ÖRR-Fanboy, anders kann man eine solchen offensichtlichen Unsinn nicht erklären. Ganz schwach! Afuera ARD!
      • am

        Und für die Dauerempörten war auch was dabei, mit Dieter Hallervorden, der in seinem Sketch zu Beginn die Wörter "Zigeunerschnitzel und Negerkuss" unterbrachte. Wen interessiert da schon die Freiheit der Kunst? Und wie kann man sich Patrick Duffy nur so anbiedern, wie Barbara Schöneberger es tat? Deren Probleme hätte ich gerne! Herrlich auch Jürgen von der Lippe, der die Zuschauer mit "Guten Abend, meine Damen und Herren" begrüßte und anmerkte, dass man das ja in der "Tagesschau" nicht mehr sagen dürfe. Hat er Recht, was für eine bekloppte woke Welt mittlerweile da im Staatsfernsehen.
        • am

          Man kann der ARD viel nachsagen bzw. bekritteln, was früher alles angeblich "Scheiße" bzw. altbacken war, jedoch nach dem Wegbruch von tollen Abendshows & Endlosserien wie Dallas etc. ist nicht viel "Gscheites" nachgekommen. Flache Massen-Krimis (Tatort Hafenkante, Nord bei Nordwest etc.) auf der einen Seite, Vorabserien für "Komposties" auf der anderen Seite. Und was früher mal die Lindenstraße war, sind heute Rote Rosen / Dahoam is Dahoam. Wer spricht da bitteschön von Auswahl? Das ist in etwa so, als müsste man sich zwischen Pest & Cholera entscheiden...
          Jedoch ein toller RÜCKBLICK wie es früher einmal war... anscheinend doch um vieles Besser & vor allem SICHERER!!! Um 2000 herum war ein Hüpfer über den GROSSEN TEICH kein Problem (nicht mal für eine Gruppe Ladies OHNE MÄNNERBEGLEITUNG), jetzt ist eine Allgemeine Reisewarnung & eine Professoren-Massenabwanderung in den USA unsere "Wach-Watschn"...
          • am via tvforen.de

            Also, ich habs mir mal mit angetan und ohne Erwartungshaltung ...war das Ergebnis das, was man erwartet hat. Nicht mehr und nicht weniger. Viele Erinnerungen bei, manche Gäste taten mir etwas Leid. Iris Berben zum Beispiel - meine Frau fragte sich echt, was mit der passiert ist (Chemo, etc.), bis sie die Maskerade abnahm.

            Die Votes gingen weitgehend in Ordnung. Einzige Ausnahme: "Nord bei Nordwest" gewinnt den Kultserien-Block?! Vor Lindenstraße und Großstadtrevier?! Verkackeiern kann ich mich alleine, aber ging mal gar nicht.
            • am via tvforen.de

              Hulot schrieb:
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              > Let's play ARD dauerte nur 1 Stunde. War aber
              > wesentlich unterhaltsamer.
              > Kein Wunder. Alleine Bastian P. und Torsten S.
              > sind Garanten für beste Unterhaltung.

              Das habe ich befürchtet, war aber zu müde, das auch noch anzuschauen.

              WesleyC schrieb:
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              > Einzige
              > Ausnahme: "Nord bei Nordwest" gewinnt den
              > Kultserien-Block?! Vor Lindenstraße und
              > Großstadtrevier?! Verkackeiern kann ich mich
              > alleine, aber ging mal gar nicht.


              Das hat mich auch überrascht.

              Ich fand schon bei den besten Shows das Argument nicht schlüssig, dass "Verstehen Sie Spaß? “ nicht zur Abstimmung gestanden sei, weil es noch läuft. Bei den Kultserien spielte es ja offensichtlich keine Rolle. Oder auch beim Tatort. Hat einer von euch mit abgestimmt? Stand denn Verstehen Sie Spaß wirklich nicht zur Wahl oder wollte man Paola nicht die Blöße geben, dass die Sendung nicht unter den Top 10 war?


              Die Vorstellung "aller" Gäste, die dann doch noch nicht nicht alle waren, hätten sie sich sparen können. Dann hätte man vom Rest nicht so viel schneiden müssen. Manches Sofa Gespräch war schon komisch. Ging schon bei der Vorstellung los. Die letzten beiden, Zamperoni und Furtwängler, waren das sprichwörtliche 5. Rad am Wagen. Sie kamen einfach gar nicht zu Wort. Manche Situation (wenn Gäste auf Kai Pflaume Fragen keine Antwort hatten) konnte Barbara Schöneberger retten, aber halt nicht alle.

              Iris Berben tat mir leid. Christine Urspruch aber auch. Sie bringt den Preis, als wäre sie nicht auch Teil vom Tatort Münster. Und dann dankt Liefers Axel Prahl und dem Team - aber eben nicht Urspruch, die neben ihm steht. Vielleicht bin ich aber an der Stelle auch kurz eingenickt und hab's verpasst.
            • am via tvforen.de

              aber das ist doch keine Kultserie, das ist standard-Klamauk-Krimi-Müll, Dutzendware. längst nicht die erste und damit prägende Abart davon.

              das ist, als würde man beim ZDF Soko Köln zur Kultserie Nr. 1 wählen, eine x-beliebige Serie.

              bei solchen Umfagen wäre ich aber vorsichtig, die könnten wieder mal manipuliert sein, damit diejenigen, die da zu Gast sind, auch gut da stehen.

              warum hat man bspw. die 4 WM-Titel in einen Topf gepackt? das sind 4 voneinander unabhängige Veranstaltungen, im zeitlichen Abstand von Jahrzehnten.
              das Wunder von Bern hatte wahrscheinlich eine für das Volk viel höhere emotionale Bedeutung.

              aber da konnte keiner mehr ins Studio kommen.
            • am via tvforen.de

              badspaenzer schrieb:
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              > aber das ist doch keine Kultserie, das ist
              > standard-Klamauk-Krimi-Müll, Dutzendware. längst
              > nicht die erste und damit prägende Abart davon.

              Die Serie habe ich auch noch nie gesehen. Aktuelle Krimiserien interessieren mich aber auch gar nicht.
            • am via tvforen.de

              Das Problem bei solchen Votings ist, dass meist aktuelle Produktionen vorne liegen. Nur so kann ich mir erklären, dass "Nord bei Nordwest" gewonnen hat. Ich hatte eigentlich fest mit der Lindenstraße gerechnet - Großstadtrevier wäre auch irgendwie in Ordnung gegangen.

              Was ich absolut nicht nachvollziehen kann, ist jedoch die Wahl von Günther Jauch als bester Talkshowmoderator. Sorry, er ist im Grunde gescheitert in der ARD mit seinem Talk. Dass er auf Nummer 1 steht, aber Christiansen, Will, Miosga und Maischberger nicht mal in die Top 10 gekommen sind, kann man nur mit der (meiner Meinung nach ebenfalls unverständlichen) Beliebtheit von "Wer wird Millionär" erklären. Und die Sendung hat so gar nichts mit der ARD zu tun. Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass Polittalks in eine eigene Sparte gehören. Aber dann hätte man ihn nicht ehren können.

              Ja, ich fand es auch komisch, dass man einerseits "Verstehen Sie Spaß" nicht mit in die Wertung nehmen konnte, weil noch aktuell gesendet, aber dies bei den Serien oder Tatorten keine Rolle zu spielen schien. Vielleicht wäre die Sendung aber auch gar nicht rein gekommen, was ich eher vermute.

              Patrick Duffy bzw. "Dallas" war jahrelang tatsächlich "Kult" in der ARD, nicht zu vergleichen mit anderen US-Serien. Insofern wurde die Sendung durch ihn aufgelockert, mir hat es gefallen.
            • am via tvforen.de

              Kennt deine Frau nicht Sketch-up?
              Die Show war mäßig. Habe ich aber nur den Anfang gesehen.
              Immerhin leben ja manche noch. Beim Hallervorden soll es später Kritik wegen des Skteches gegeben haben.
            • am via tvforen.de

              Fernseher44 schrieb:
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              Beim Hallervorden
              > soll es später Kritik wegen des Skteches gegeben
              > haben.

              In dem Sketch waren zu Beginn drei Wörter eingebaut die man angeblich nicht mehr sagen soll weil sie rassistisch wären. Ich finde aber gut das Hallervorden sich nichts verbieten lässt.
            • am via tvforen.de

              Fernseher44 schrieb:
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              > Kennt deine Frau nicht Sketch-up?
              > Die Show war mäßig. Habe ich aber nur den Anfang
              > gesehen.

              Das ist halt Geschmackssache. Über Halbwertzeit und Haltbarkeit mancher Witze ließe sich streiten. Fakt ist aber, dass die Sendereihe vielbeachtet und gern wiederholt wurde. Und man hat Berben/Richter und Krebs die Lust am Maskieren jede Minute angesehen.

              > Immerhin leben ja manche noch. Beim Hallervorden
              > soll es später Kritik wegen des Skteches gegeben
              > haben.

              Welcher Sketch jetzt? Palim Palim? Was soll daran anstößig gewesen sein? Dieser Empfindsamkeitskult treibt bizarre Stilblüten.

              EDIT: Ah, jetzt versteh ich. Das fand ich zur Veranschaulichung der aktuellen Gesellschaft-Situation eigentlich recht treffend. Wer sich daran anstößt ... naja ... lass wir das lieber....
            • am via tvforen.de

              Dinner for one.
              sieht man sich einmal an, sieht, dass es bestenfalls kindgerechter Humor ist..
              aber man wirklich wegen Flasche Pommes Frites lachen? oder weil einer 10 mal übers Tigerfell stolpert.

              das ist, als würde man lachen, wenn Bud Spencer einem die Faust auf den Kopf haut. für Kinder ist das lustig. aber später doch nicht mehr.
              dennoch können Bud Spencer Filme lustig sein... aber doch nicht durch den Trivialhumor
            • am via tvforen.de

              badspaenzer schrieb:
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              > aber das ist doch keine Kultserie, das ist
              > standard-Klamauk-Krimi-Müll, Dutzendware. längst
              > nicht die erste und damit prägende Abart davon.

              Ich gehe davon aus dass die Mehrzahl derjenigen, die sich an diesen Votings beteiligen zur kleiner werdenden Gruppe der gewohnheitsmäßigen Couch-Potatoes gehört, die sich jeden Abend ausgiebigst vom linearen Fernsehen unterhalten lassen.

              Die Lindenstraße haben die gar nicht mehr auf dem Schirm, viele von ihnen werden sie nicht zuletzt wegen der gegen Ende ihres Bestehens schwächer werdenden Geschichten kaum gesehen haben. Im Bewusstsein bleibt vor allem das haften was dem Fernsehvolk alle paar Wochen nach der Tagesschau kredenzt wird, und das sind nun mal hauptsächlich Krimis der lustigen oder trockenen Art.

              Wer das alles nicht gut findet sieht ohnehin nur noch gelegentlich fern und verspürt bestimmt kein Bedürfnis für eine Ranking-Show zum Jubiläum der guten alten Tante ARD seine Stimme anzugeben.
          • am via tvforen.de

            Ich habe mir die über 3 Stunden angetan, aber nicht immer konzentriert hingesehen.

            Auf der nach oben offenen Fremdschäm-Skala gebe ich eine 8.

            Und wer kam auf die Idee 70..80-jährige über eine (steile?) Showtreppe stolpern zu lassen?

            Und Patrick Duffy in einer ARD-Jubiläums-Show?
            • am via tvforen.de

              Let's play ARD dauerte nur 1 Stunde. War aber wesentlich unterhaltsamer.
              Kein Wunder. Alleine Bastian P. und Torsten S. sind Garanten für beste Unterhaltung.
            • am via tvforen.de

              Falscher Thread!
              Hier geht's um die Show: https://www.tvforen.de/read.php?1,1624057
            • am via tvforen.de

              Hulot schrieb:
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              > Und Patrick Duffy in einer ARD-Jubiläums-Show?

              Natürlich. Wieso auch nicht? Immerhin dominierte er die deutschen Bildschirme zehn Jahre lang von 1981 bis 1991. In der ARD.

              Hier ist allerdings tatsächlich eigentlich ein anderes Thema.
            • am via tvforen.de

              Hulot schrieb:
              -------------------------------------------------------
              >
              > Und Patrick Duffy in einer ARD-Jubiläums-Show?

              Ja, natürlich! Die ARD hat schließlich "Dallas" nach Deutschland gebracht!!! Das ZDF hat ja abgelehnt (und musste sich dann, nach dem großen ARD-Erfolg von Dallas mit dem Denver Clan zufrieden geben...)
          • am via tvforen.de

            musste das sein?

            Brauer, Hallervorden usw.
            von der Lippe ist verschwunden, hab's nicht mitgekriegt, wann.
            der hatte ja auch etwas Mühe mit der Treppe.
            aber der ist noch nicht 89.
            • am via tvforen.de

              musste das sein?

              Brauer, Hallervorden usw.
              von der Lippe ist verschwunden, hab's nicht mitgekriegt, wann.
              der hatte ja auch etwas Mühe mit der Treppe.
              aber der ist noch nicht 89.
              • (geb. 1976) am

                "Aktuell muss sich die ARD mit so vielen Angriffen wie nie
                auseinandersetzen. Da pochen die Zeitungsverleger auf eine Reduzierung
                der Text-Infos im Internet, die Kosten für Sportrechte steigen und
                steigen, Politiker rütteln an den gesetzlich festgelegten Regeln zur
                Finanzierung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks, und von ganz rechts
                wird gleich dessen komplette Abschaffung gefordert. Begründet wird das
                mit zu hohen Gehältern, abgeschafft würde aber damit auch und vor allem
                die kritische Berichterstattung. Wie schnell die Demokratie auch in
                diesem Punkt unterwandert werden kann, zeigen gerade die USA."


                Der klügste Beitrag dieser Webseite seit Langem.
                • am

                  >>> und von ganz rechts wird gleich dessen komplette Abschaffung gefordert. <<<
                  Nanana! Das ist für alle Linken, die das auch wollen, ein Schlag ins Gesicht von Dir in die rechte Ecke gestellt zu werden! Nur machen es die Linken auf ne andere Art, sie unterwandern zumindest die ARD, besonders den SWR um ihn so abschaffen zu können - oder übernehmen! Und nein, ich wähle nicht die A-Partei, hab die S-Partei gewählt!
              • am via tvforen.de

                Spannende Erinnerungen an den "Musikantenstadl". Wär' nur schön, wenn die auch irgendwie nachvollziehbar wären. "Musikantenstadl" lief in der ARD anfangs am Samstagnachmittag, ab 1986 am Donnerstagabend (21:00-Uhr-Slot wie "Extratour" oder "Geld oder Liebe" in den ersten Jahren), ganz selten am Samstag, und erst ab 1991 regelmäßig samstags um 20:15 Uhr.

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