Die Tops & Flops des deutschen TV-Jahres 2020

Die größten Höhe- und Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2020, 09:00 Uhr

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Die Tops & Flops des deutschen TV-Jahres 2020

ZDF/​Dirk Bartling/​TVNOW/​Wolfgang Wilde/​HBO/​TVNOW/​Wischmeyer/​Bernd-Michael Maurer/​Philipp Rathme

Wo Licht ist, ist meist noch mehr Schatten. Die Liste der gescheiterten Sendungen ist auch 2020 deutlich länger als die der erfolgreichen Formate, so dass wir uns auf die größten Misserfolge beschränken müssen.

Die Versuche von Sat.1, RTL und VOX, neue deutsche Serien zu etablieren, sind ebenso gescheitert wie diverse US-Lizenzserien, die inzwischen kaum noch für erfolgreiche Quoten im linearen Fernsehen sorgen. Eine Dauer-Baustelle ist seit Jahren auch das Tagesprogramm von RTL und Sat.1. Die beiden Sender versuchten auch 2020 wieder vergeblich, mit unterschiedlichsten Genres die Zuschauer zurückzugewinnen.

Zu Beginn des Corona-Lockdowns machte sich eine ungeahnte Kreativität bei den Fernsehsendern bemerkbar und es wurden kurzfristig zahlreiche Videokonferenz-Schalten ins Programm genommen. Doch schnell kamen die Sender zu der Erkenntnis, dass sich Unterhaltung und Corona nicht gut vertragen. Entweder wollen die Zuschauer informiert werden, oder aber sie wollen Ablenkung – und nicht etwa sehen, wie sich prominente Entertainer und Musiker über die Pandemie unterhalten. Daher verschwanden die diversen Trial-and-Error-Formate so schnell wie sie gekommen waren auch wieder.

Die Flops des TV-Jahres 2020
Hoch gepokert und verloren hat Sat.1 Anfang des Jahres bei dem Versuch, einen neuen Comedyserien-Freitag zu etablieren. Doch weder „Think Big!“ noch „Die Läusemutter“ konnten überzeugen und fielen mit mickrigen Quoten unter einer halben Million Zuschauer durch. „Think Big!“ wurde auf einem späteren Sendeplatz zu Ende gebracht, „Die Läusemutter“ wurde zu sixx abgeschoben. Sat.1/​Frank Dicks
Einen schmerzhaften Flop hatte auch VOX in diesem Jahr zu verbuchen. Seit „Club der roten Bänder“ versucht der Sender vergeblich, eine neue erfolgreiche Serien-Eigenproduktion zu etablieren. Im November startete der Hoffnungsträger „Lucie. Läuft doch!“ mit Cristina do Rego, der gute Kritiken erhielt, jedoch gnadenlos im Fernsehen floppte. Nach nur zwei Wochen und Zielgruppen-Marktanteilen unter drei Prozent zog VOX die Notbremse und setzte die Serie vorzeitig ab. Darüber hinaus wurde auch „Rampensau“ mit Jasna Fritzi Bauer unerwartet eingestellt. Die Serie lief im Herbst 2019 mit ebenfalls enttäuschenden Quoten. VOX gab dennoch grünes Licht für eine Verlängerung – zog diese jedoch aus wirtschaftlichen Gründen zurück. TVNOW/​Richard Hübner
Immerhin zwei Staffeln lang hielt RTL mit seinen „Nachtschwestern“ durch, doch nach 20 Folgen wurde das Ende besiegelt. Im Schnitt schalteten bei der zweiten Staffel 1,83 Millionen Zuschauer bei nur noch 9,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein, womit die Serie unter den Senderschnitt fiel. RTL führte als Grund für die Absetzung auch die durch die Corona-Krise negativ beeinflusste Produktions- und Programmplanung an. TVNOW/​Ruprecht Stempell
Mit seinen in Kooperation mit Joyn produzierten Comedyserien „Frau Jordan stellt gleich“ mit Katrin Bauerfeind und „Check Check“ mit Klaas Heufer-Umlauf hatte ProSieben kein Glück bei der linearen Ausstrahlung. Die Quoten der beiden am Mittwochabend gezeigten Serien ließen zu wünschen übrig. Die Reichweite beider Serien verharrte bei 810.000 bzw. 790.000 Zuschauern. ProSieben zog daraus Konsequenzen und brachte die Staffeln im Eiltempo zu Ende. Trost für alle Fans: Ungeachtet der linearen Ausstrahlung verlängerte Joyn beide Serien und mittlerweile liegen die jeweils zweiten Staffeln beim Streamingdienst bereit. Joyn/​Julian Essink/​Joyn/​Christiane Pausch
Einen der größten Flops des Jahres hat RTL Zwei mit „Battle of the Bands – Boys vs. Girls“ gelandet. Die unausgegorene Mischung aus Reality- und Musikcastingshow legte bereits einen völlig enttäuschenden Start hin und fiel danach noch mehr ins Bodenlose. Nur noch 240.000 Menschen schalteten ein bei einem katastrophalen Marktanteil von 1,0 Prozent in der jungen Zielgruppe. Nach zwei Wochen flog die Sendung aus dem Programm und wurde quasi unbemerkt bei TVNOW zu Ende gebracht. RTL Zwei/​Paul Küster
Nachdem RTL im vergangenen Jahr neue Quotenrekorde mit dem „Sommerhaus der Stars“ gefeiert hatte, wollte der Kölner Sender den Erfolg noch weiter ausdehnen. Statt sieben waren diesmal elf Folgen zu sehen. Die Zuschauer zeigten der von Mobbing und extremer Aggressivtität geprägten Staffel, die zeitweise sogar sonntags ins direkte Duell mit dem „Tatort“ zog, allerdings die rote Karte. Waren 2019 noch deutlich mehr als drei Millionen Zuschauer dabei, schalteten diesmal im Schnitt 2,4 Millionen ein – der Zielgruppen-Marktanteil fiel von 23,1 auf 15,7 Prozent. RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm bezeichnete die ständigen Konflikte als „Quotengift für den Sonntagabend“. TVNOW/​Stefan Gregorowius
20 Jahre nach „Der Maulwurf“ schickte Sat.1 im Mai eine neue deutsche Adaption der Abenteuer-Realityshow an den Start. Das Interesse an „The Mole – Wem kannst du trauen?“ hielt sich allerdings in Grenzen: Knapp über eine Million Zuschauer schalteten ein – in der Zielgruppe kamen im Schnitt maue 7,2 Prozent zustande. Sat.1/​Florentin Becker
Lange Zeit konnte sich Sat.1 auf die beiden Dauerbrenner „Navy CIS“ und „Navy CIS: L.A.“ verlassen, doch im Herbst taten sich die US-Crimeserien erschreckend schwer am Dienstagabend. Zeitweise fiel der Zielgruppen-Marktanteil von „Navy CIS“ unter sechs Prozent, bei „Navy CIS: L.A.“ gar unter fünf Prozent. CBS
Ebenso enttäuschend performte in Sat.1 auch „Bull“. Im Durchschnitt waren bei den Folgen aus der vierten Staffel 850.000 Zuschauer dabei, in der Zielgruppe blieb die Serie bei fünf Prozent hängen. CBS
Nachdem die US-Serie „Reef Break“ bereits im Heimatland floppte, ging sie auch in Deutschland unter und krebste bei 4,5 Prozent herum. Sat.1 schob die restlichen Folgen ins Nachtprogramm ab. ABC
Noch übler erwischte es „Prodigal Son – Der Mörder in Dir“: Sat.1 versuchte sein Glück im Herbst mit der neuen US-Serie, doch nachdem sie nur noch miese Marktanteile von 4,7 und 4,8 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielte, wurde die Ausstrahlung vorzeitig abgebrochen. FOX
Einen langen Atem beweist ProSieben bei seinen Mittwochs-Serien „Seattle Firefighters – Die jungen Helden“ und „Atlanta Medical“. Obwohl im Vorprogramm der quotenstarke Dauerbrenner „Grey’s Anatomy“ zu sehen ist, dümpeln die beiden Serien anschließend zumeist bei um die sieben bzw. fünf Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe herum. ABC
Als Megaflop erwies sich die zweite Staffel von „Big Little Lies“. Nach nur einer Woche warf VOX das starbesetzte Hochglanz-Soapdrama aus dem Programm, da die ersten beiden neuen Folgen nur extrem schlechte Marktanteile von 1,8 und 2,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen eingefahren hatten. Ingesamt schalteten lediglich 350.000 Menschen ein. Die restlichen Folgen wurden online bei TVNOW veröffentlicht. HBO
Auch die Neuauflage von „Magnum P.I.“ wurde für VOX zunehmend zum Problem. Mit durchschnittlich 1,19 Millionen Zuschauern sowie mauen 5,2 Prozent in der jungen Zielgruppe brachte der Sender die zweite Staffel am Mittwochabend über die Bühne. TVNOW/​ 2019 CBS Corporation and CBS Broadcasting Inc.
Die glanzvollen Zeiten von „Outlander“ bei VOX sind ebenfalls vorbei. Die in diesem Jahr gezeigte fünfte Staffel enttäuschte mit einer überschaubaren Reichweite von 840.000 Zuschauern sowie dürftigen 5,3 Prozent in der jungen Zielgruppe. Starz
Auch mit einem Mediziner-Mittwoch versuchte VOX sein Glück, doch das Serien-Dreierpack aus „The Good Doctor“, „Chicago Med“ und „New Amsterdam“ enttäuschte ebenfalls auf ganzer Linie. Miese Zielgruppen-Marktanteile zwischen drei und fünf Prozent waren die Regel. Aus diesem Grund brach VOX die Ausstrahlung von „Chicago Med“ und „New Amsterdam“ mitten während der laufenden Staffel ab. ABC
Als Quotengrab erwies sich auch der späte Freitagabend für „Chicago P.D.“. In Deutschland hinkt die US-Polizeiserie weit hinterher – und das wird sich aller Voraussicht nach so schnell nicht ändern. Mitten während der Free-TV-Premiere der fünften Staffel brach VOX die Ausstrahlung ab, die oftmals nur auf weniger als vier Prozent in der werberelevanten Zielgruppe kam. James Dimmock/​NBC
Zu Beginn des Corona-Lockdowns verwandelte sich die Fernseh-Primetime in eine Videokonferenz-Plattform. Schnell kamen die Sender jedoch zu der Erkenntnis, dass sich Unterhaltung und Corona nicht gut vertragen. Entweder wollen die Zuschauer informiert werden, oder aber sie wollen Ablenkung – und nicht etwa sehen, wie sich prominente Entertainer bei RTL in der „Quarantäne-WG“ über die Pandemie unterhalten. Daher verschwanden die diversen Trial-and-Error-Formate so schnell wie sie gekommen waren auch wieder. TVNOW
Für Sat.1 begann das Jahr 2020 direkt mit einem Quotenschiffbruch. Das Doku-Experiment „No Body is perfect“ verfolgte im Januar einen ernsthaften Ansatz und machte sich für Body Positivity stark. Doch es zeigte sich wieder mal, dass das deutsche Publikum mit derlei Formaten offensichtlich nichts anfangen kann, wenn kein Trash-Faktor gegeben ist. Nach einem noch hoffungsvollen Start fiel die Sendung auf enttäuschende 4,7 Prozent zurück. Sat.1 zog vorzeitig die Reißleine und gab das Finale an sixx ab. Sat.1/​Julian Essink
Alle Jahre wieder: RTL startete auch 2020 diverse Versuche, sein Nachmittagsprogramm auf Vordermann zu bringen – vergeblich. Unter dem Motto „Showtime in der Daytime“ beziehungsweise „Raten, reden, rühren“ schickte der Kölner Sender gleich drei neue Formate an den Start: die Trödel-Spielshow „Kitsch oder Kasse“ mit Oliver Geissen, die Talkshow „Marco Schreyl“ und die Kochshow „Hensslers Countdown – Kochen am Limit“ mit Steffen Henssler. Alle drei Formate scheiterten und sind nach wenigen Monaten wieder abgesetzt worden. TVNOW/​Wischmeyer/​Bernd-Michael Maurer/​Philipp Rathmer
Ende Oktober folgte der nächste Tapetenwechsel am RTL-Nachmittag, diesmal mit sogenannten „Doku-Fiction“-Formaten – das klingt positiver als Scripted Reality, war aber im Endeffekt dasselbe in Grün. Doch weder „110 – Echte Fälle der Polizei“ noch „Tatort Deutschland – aus den Akten der Justiz“ oder „Im Einsatz – Jede Sekunde zählt“ konnten quotentechnisch überzeugen. Die Suche nach einer Lösung für die RTL-Daytime geht auch 2021 weiter. TVNOW
Was für RTL der Nachmittag ist, ist für Sat.1 der Vorabend. Weiterhin hat es der Bällchensender nicht geschafft, seine quotenschwache „Todeszone“ zwischen 18 und 20 Uhr zu sanieren. Weder Pseudo-Crime-Dokus wie „Grünberg und Kuhnt“, „Richter & Sindera“ und das „K11“-Comeback noch die Quizshows „Genial daneben – Das Quiz“, „Genial oder Daneben?“, „Buchstaben Battle“ und „5 Gold Rings“ konnten etwas reißen. Noch immer sind die Marktanteile in der jungen Zielgruppe tief einstellig und bewegen sich zwischen drei und sechs Prozent. Sat.1
Zwischen Februar und Mitte Mai sollte das Comeback von „Big Brother“ für einen Aufschwung am Sat.1-Vorabend sorgen, doch selbst der Große Bruder tat sich dort schwer. Verglichen mit den späteren Staffeln bei RTL Zwei fiel der Unterschied in der Reichweite gar nicht mal so eklatant aus. Schon zwischen 2007 und 2011 bestand der harte Kern der deutschen „Big Brother“-Community aus 800.000 bis einer Million Zuschauern. Problematisch war allerdings die Tatsache, dass gerade junge Zuschauer in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen der Comeback-Staffel fernblieben und die Marktanteile in dieser Altersklasse im Schnitt bei sechs Prozent lagen. Sat.1/​Willi Weber
„Late Night Alter“ ging Ende Oktober auf dem ehemaligen ZDFneo-Sendeplatz von Jan Böhmermann an den Start. In ihrer Late-Night-Show will Ariane Alter humoristisch und authentisch relevante Themen der 25- bis 39-Jährigen aufgreifen – von Gender, Diversität, Paygap, Gentrifizierung bis Klimawandel. Doch das Format konnte keine Aufmerksamkeit generieren und auch die Quoten fielen ziemlich enttäuschend aus. Zuletzt schalteten nur noch 120.000 Menschen ein. ZDF/​Robert Sakowski
Die größte Enttäuschung im Late-Night-Genre legte ausgerechnet Stefan Raab hin. Als verkündet wurde, dass er exklusiv für den Streamingdienst TVNOW eine neue Late-Night-Show produzierten würde, war die Spannung groß. Doch als die Sendung startete, konnte man nur noch mit dem Kopf schütteln. Denn „Täglich frisch geröstet“ bot weder gute Late-Night-Unterhaltung noch echtes „Roasting“. Stattdessen quälten sich Personen wie Ralf Moeller oder Evelyn Burdecki mit ihrem nicht vorhandenen Moderationstalent durch die Sendung, lasen schlechte Gags ab und buhlten um Applaus aus der Dose. Eine Fortsetzung ist unwahrscheinlich. TVNOW/​Willi Weber
2020 gab es im deutschen Fernsehen so viele Reality-Kuppelshows wie nie zuvor. Doch nicht alles hat auch funktioniert. „Are You The One?“ mit Jan Köppen fiel beim RTL-Publikum mit nur 7,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gnadenlos durch. Aus diesem Grund verbannte der Kölner Sender das Format zunächst ins Nachtprogramm, bevor es auch dort abgesetzt wurde. Die restlichen Ausgaben liefen dann nur noch bei TVNOW, wo es auch eine zweite Staffel geben wird. TVNOW
Zwei weitere Flops aus dem Reality-Bereich waren der „Sommerhaus“-Abklatsch „Like Me – I’m Famous“ und die x-te Datingshow „Ex on the Beach“. Am späten Dienstagabend fiel RTL mit diesem Doppelpack so richtig auf die Nase und verzeichnete tief einstellige Zielgruppen-Marktanteile zwischen fünf und sieben Prozent. TVNOW/​Stefan Gregorowius
Nur drei Tage nach dem Finale der dritten Staffel von „The Masked Singer“ schickte Sat.1 Ende November „Pretty in Plüsch“ auf Sendung. Doch die Show wurde zu einem Mega-Flop. Bereits die erste Ausgabe legte mit nicht einmal einer Million Zuschauer einen völligen Fehlstart hin. Eigentlich waren vier Ausgaben geplant, doch Sat.1 brachte die glücklose Puppen-Gesangsshow nach drei Folgen zu einem verfrühten Ende. Sat.1/​Julian Essink /​ Sat.1/​Willi Weber
ProSieben hat 2020 so viele Show-Neustarts gezeigt wie lange nicht mehr – allerdings befanden sich auch einige Flops darunter, deren Zukunft wohl angezweifelt werden darf. Mitten im Sommer präsentierte Ruth Moschner die sogenannte „Show-Quiz-Show“ „Wer sieht das denn?!“. Nach einem noch soliden Start fiel die letzte der drei Ausgaben auf 7,3 Prozent herab. Die Reichweite betrug am Ende nur 820.000 Zuschauer. ProSieben
Ein jähes vorzeitiges Ende nahm auch „Die Show mit dem Sortieren“ mit Jeannine Michaelsen. ProSieben verschob den Start kurzfristig noch, um der RTL-Showkonkurrenz aus dem Weg zu gehen, doch auch das half nichts. Nach nur einer von vier geplanten Ausgaben mit 830.000 Zuschauern und ernüchternden 6,3 Prozent in der Zielgruppe wurde die Sendung aussortiert – angeblich sucht man nach einem neuen Sendeplatz im nächsten Jahr. ProSieben/​Moritz Künster
Nur geringfügig besser erging es „Teddy gönnt dir!“. Doch auch dieser wiederholte Versuch, eine TV-Show mit dem Comedian Teddy Teclebrhan zu etablieren, scheiterte. Die bislang zwei Ausgaben blieben bei überschaubaren 8,3 und 7,6 Prozent hängen – insgesamt schalteten nicht mal eine Million Zuschauer ein. ProSieben/​Steffen Z. Wolff
Im Dezember veröffentlichte Prime Video „Binge Reloaded“, den mit Spannung erwarteten Nachfolger zum vor Jahren eingestellten TV-Parodieformat „Switch Reloaded“. Doch die Neuauflage geriet zu einer herben Enttäuschung. Die Parodien sind zwar teilweise gelungen, doch die Gags erschreckend mies und mitunter fragwürdig. Dazu gibt’s eingespielte Lacher aus der Hölle. Prime-Video-Kunden geben der Sendung durchschnittlich nur 2 von 5 Sternen. Prime Video
„Prince Charming“, die erste schwule Datingshow Deutschlands, wurde in diesem Jahr mit dem renommierten Grimme-Preis ausgezeichnet. Im linearen Fernsehen funktionierte die zweite Staffel der TVNOW-Eigenproduktion allerdings überhaupt nicht. Nicht mal eine halbe Million Menschen schalteten die Sendung bei VOX ein – und auch das junge Publikum war nur bedingt vertreten. Marktanteile unter vier Prozent waren die Regel. TVNOW
Überraschend schwer tat sich in diesem Jahr auch der Castingshow-Dino „Das Supertalent“. Mehrmals wurden Rekord-Tiefstwerte eingefahren – äußerst maue 11,4 Prozent staden kurz vor dem Finale auf der Uhr. Mit 2,70 bis 3,0 Millionen Zuschauern insgesamt ist „Das Supertalent“ längst nicht mehr das Flaggschiff, das es früher einmal war.TVNOW/​Stefan Gregorowius

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Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

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