Deutscher Fernsehpreis 2020: „The Masked Singer“, „Bad Banks“ und „Sommerhaus der Stars“ im Rennen
Alle Nominierungen im Überblick
Glenn Riedmeier – 04.06.2020, 13:51 Uhr
Eigentlich sollte der „Deutsche Fernsehpreis“ in diesem Jahr als live übertragene TV-Gala zurückkehren. Doch wie viele andere Großveranstaltungen fiel auch diese Preisverleihung dem Coronavirus zum Opfer. Dennoch sollen auch in diesem Jahr herausragende Leistungen gewürdigt und ausgezeichnet werden. Die Jury hat ihre Arbeit fortgesetzt und nun die Nominierungen bekanntgegeben.
Aufgrund der „wachsenden Bedeutung der non-linearen Programmangebote“ wurde beschlossen, erstmals auch Eigenproduktionen von Streamingdiensten zum Wettbewerb zuzulassen. In diesem Zusammenhang gewann die Stiftergemeinschaft aus ARD, RTL, Sat.1 und ZDF die Deutsche Telekom als Kooperationspartner, der mit MagentaTV ein eigenes Streamingportal betreibt und auch eigene Formate in Auftrag gibt. Das Programm der klassischen Sender, ihrer Mediatheken und der Streaming-Anbieter sei „insgesamt so vielfältig und umfangreich wie nie zuvor“, lobt der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer.
Preise werden in insgesamt 28 Kategorien vergeben. Im Bereich Fiktion sticht der ZDF-Mehrteiler „Preis der Freiheit“ heraus, der insgesamt fünf Nominierungen erhielt. In je vier Kategorien können die Sky-Serie „Der Pass“ sowie der ZDF-Film „Endlich Witwer“ auf Auszeichnungen hoffen. „Der Pass“ tritt in der Rubrik „Beste Drama-Serie“ gegen starke Konkurrenz an: „Babylon Berlin“, „Bad Banks“, „Druck“ und „MaPa“ sind ebenfalls im Rennen. Als „Beste Comedy-Serie“ sind „Frau Jordan stellt gleich“, „Hindafing“, „How to Sell Drugs Online (Fast)“, „Think Big!“ und „Warten auf’n Bus“ nominiert.
Im Unterhaltungsbereich wurden der ProSieben-Hit „The Masked Singer“ und das RTL-Dschungelcamp „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ dreifach nominiert. In der Königsdisziplin „Beste Unterhaltung Show“ sind „Joko & Klaas gegen ProSieben“/“Joko & Klaas Live“, „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ und „The Masked Singer“ nominiert. Neu ist außerdem die Kategorie „Beste Unterhaltung Reality“. Hier hält die Jury die Formate „Prince Charming“, „Queen of Drags“ und „Das Sommerhaus der Stars“ für preiswürdig.
Während des Ausbruchs der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, welchen Stellenwert das Fernsehen im Jahr 2020 immer noch hat. Die umfassende, verlässliche und journalistisch glänzend aufbereitete Berichterstattung über die Corona-Pandemie hat durch wachsende Reichweite und Nutzungsdauer auch bei jungen Zielgruppen bewiesen, dass das lineare Fernsehen für die Mehrheit der Deutschen immer noch das relevanteste Fenster zur Welt ist
, so der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer.
Aus Sendersicht führt das ZDF mit insgesamt 33 Nominierungen das Feld an, gefolgt von der ARD mit 20 Nominierungen. RTL kommt auf zehn Nennungen, ProSieben ist achtmal im Rennen, Sat.1 dagegen ziemlich abgeschlagen mit nur drei Nominierungen im gesamten Wettbewerb (einmal für die Comedy-Serie „Think Big!“, zweimal für die Doku-Soap „Hochzeit auf den ersten Blick“). Siebenmal ist Sky vertreten, Netflix fünfmal und Joyn dreimal.
Die Preisträger sollen schon kurze Zeit später in der zweiten Junihälfte verkündet werden. 2021 soll „Der Deutsche Fernsehpreis“ wieder als große TV-Gala stattfinden.
Werkkategorien „Fiktion“
Bester Fernsehfilm
- „Bist du glücklich?“ (ARD/hr)
- „Endlich Witwer“ (ZDF/arte/Bavaria Fiction)
- „Ein Dorf wehrt sich“ (ZDF/ORF/Arte/Hager Moss Film/Mona Film)
- „Eine harte Tour“ (ARD/WDR/Roxy Film/Mestiere Cinema)
- „Tatort: Murot und das Murmeltier“ (ARD/hr)
Bester Mehrteiler
- „Die Neue Zeit“ (ZDF/arte/zero one film/Constantin Television/Nadcon Film)
- „Preis der Freiheit“ (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
- „Unorthodox“ (Netflix/Studio Airlift/Real Film Berlin)
Beste Drama-Serie
- „Babylon Berlin“ (ARD/ARD Degeto/Sky/WDR/X Filme Creative Pool/Beta Film)
- „Bad Banks“ (ZDF/arte/Letterbox Filmproduktion/IRIS Productions)
- „Druck“ (ZDFneo/funk/Bantry Bay)
- „MaPa“ (Joyn/rbb/Readymade Films/Beta Film)
- „Der Pass“ (Sky/W&B Television/epo-film)
Beste Comedy-Serie
- „Frau Jordan stellt gleich“ (ProSieben/Joyn/W&B Television/SevenPictures Film)
- „Hindafing“ (BR/arte/NEUESUPER)
- „How to Sell Drugs Online (Fast)“ (Netflix/btf)
- „Think Big!“ (SAT.1/ ITV Studios Germany)
- „Warten auf’n Bus“ (rbb/Senator Film)
Personenkategorien „Fiktion“
Beste Schauspielerin
- Barbara Auer für „Preis der Freiheit“ (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
- Jasna Fritzi Bauer für „Rampensau“ (VOX/UFA Serial Drama)
- Shira Haas für „Unorthodox“ (Netflix/Studio Airlift/Real Film Berlin)
- Katharina Marie Schubert für „Tatort: Anne und der Tod“ (ARD/SWR)
- Laura Tonke für „Bist du glücklich?“ (ARD/hr)
Bester Schauspieler
- Barry Atsma für „Bad Banks“ (ZDF/arte/Letterbox Filmproduktion/IRIS Productions)
- Felix Kramer, Ronald Zehrfeld für „Warten auf’n Bus“ (rbb/Senator Film)
- Joachim Król für „Endlich Witwer“ (ZDF/arte/Bavaria Fiction) und „Preis der Freiheit“ (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
- Nicholas Ofczarek für „Der Pass“ (Sky/W&B Television/epo-film)
- Ulrich Tukur für „Tatort: Murot und das Murmeltier“ (ARD/hr)
Beste Regie Fiktion
- Cyrill Boss, Philipp Stennert für „Der Pass“ (Sky/W&B Television/epo-film)
- Isabel Kleefeld für „Eine harte Tour“ (ARD/WDR/Roxy Film/Mestiere Cinema)
- Pia Strietmann für „Endlich Witwer“ (ZDF/arte/Bavaria Fiction)
Bestes Buch Fiktion
- Ralf Husmann für „Frau Jordan stellt gleich“ (ProSieben/Joyn/W&B Television/SevenPictures Film)
- Dominique Lorenz für „Eine harte Tour“ (ARD/WDR/Roxy Film/Mestiere Cinema)
- Susanne Schneider für „Winterherz – Tod in einer kalten Nacht“ (ZDF/Hager Moss Film)
Beste Kamera Fiktion
- Philip Peschlow für „Der Pass“ (Sky/W&B Television/epo-film)
- Morten Søborg für „Preis der Freiheit“ (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
- Ngo the Chau für „Bad Banks“ (ZDF/arte/Letterbox Filmproduktion/IRIS Productions)
Bester Schnitt Fiktion
- Alexander Berner, Claus Wehlisch, Antje Zynga für „Babylon Berlin“ (ARD/ARD Degeto/Sky/WD/X Filme Creative Pool/Beta Film)
- Barbara Brückner für „Tatort: Anne und der Tod“ (ARD/SWR)
- Marc Schubert, Alex Kutka, Rainer Nigrelli, Christoph Cepok für „How to Sell Drugs Online (Fast)“ (Netflix/btf)
Beste Musik Fiktion
- Martina Eisenreich für „Endlich Witwer“ (ZDF/arte/Bavaria Fiction) und „Spreewaldkrimi: Zeit der Wölfe“ (ZDF/Aspekt Telefilm-Produktion)
- Annette Focks für „Lotte am Bauhaus“ (ARD/MDR/ARD Degeto/SWR/UFA Fiction/MIA Film)
- Tina Pepper, Sophie Hunger für „Rampensau“ (VOX/UFA Serial Drama)
Beste Ausstattung Fiktion
- Uli Hanisch (Szenenbild), Pierre-Yves Gayraud (Kostümbild) für „Babylon Berlin“ (ARD/ARD Degeto/Sky/WDR/X Filme Creative Pool/Beta Film)
- Silke Fischer (Szenenbild), Justine Seymour (Kostüm) für „Unorthodox“ (Netflix/Studio Airlift/Real Film)
- Tilman Lasch (Szenenbild) für „Preis der Freiheit“ (ZDF/Gabriela Sperl Produktion/W&B Television/Wilma Film)
Werkkategorien „Unterhaltung“
Beste Unterhaltung Show
- „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ (RTL/i&u TV)
- „Joko & Klaas gegen ProSieben“ & „Joko & Klaas Live“ (ProSieben/Florida Entertainment)
- „The Masked Singer“ (ProSieben/Endemol Shine Germany)
Beste Comedy
- „Die Anstalt“ (ZDF)
- „heute-show“ (ZDF/Prime Productions)
- „Kroymann“ (ARD/RB/SWR/NDR/WDR/btf)
Bestes Factual Entertainment
- „Hochzeit auf den ersten Blick“ (Sat.1/RedSeven Entertainment)
- „Kitchen Impossible“ (VOX/Endemol Shine Germany)
- „Wir sind klein und ihr seid alt“ (VOX/RedSeven Entertainment)
Beste Unterhaltung Reality
- „Prince Charming“ (TVNOW/VOX/Seapoint Productions)
- „Queen of Drags“ (ProSieben/RedSeven Entertainment)
- „Das Sommerhaus der Stars“ (RTL/Seapoint Productions)
Personenkategorien „Unterhaltung“
Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung
- Daniel Hartwich für „Let’s Dance“ (RTL/Seapoint Productions) und „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (RTL/ITV Studios Germany)
- Kai Pflaume, Bernhard Hoëcker, Elton für „Wer weiß denn sowas?“ (ARD/NDR/UFA Show & Factual)
- Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Thomas Gottschalk, Thorsten Schorn für „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ (RTL/ i&u TV)
Beste/r Autor/in Unterhaltung
- Micky Beisenherz, Jens Oliver Haas, Jörg Uebber für „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ (RTL/ITV Studios Germany)
- Maren Kroymann, Sebastian Colley für „Kroymann“ (ARD/RB/SWR/NDR/WDR/btf)
- Oliver Welke, Morten Kühne für „heute-show“ (ZDF/Prime Productions)
Beste Regie Unterhaltung
- Andrea Achterberg für „Schlag den Star“ (ProSieben/Raab TV-Produktion) und „Unsere Schätze – Die große Terra X-Show“ (ZDF/Gruppe 5 Filmproduktion/Riverside Entertainment) und „Ready to beef“ (VOX/Endemol Shine Germany)
- Mark Achterberg für „The Masked Singer“ (ProSieben/Endemol Shine Germany) und „Let’s Dance“ (RTL/Seapoint Productions)
- Knut Fleischmann für „Ninja Warrior Germany“ (RTL/RTL Studios)
Bester Schnitt Unterhaltung
- Bettina Böttger für „Hochzeit auf den ersten Blick“ (Sat.1/RedSeven Entertainment)
- Daniel Coenen, Denis Schnack, Thomas Knipf für „Kitchen Impossible“ (VOX/Endemol Shine Germany)
- Alexander von Sturmfeder für „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ (RTL/ITV Studios Germany)
Beste Ausstattung (Kostüm/Szenenbild) Unterhaltung
- Alexandra Brandner (Kostümbild) für „The Masked Singer“ (ProSieben/Endemol Shine Germany)
- Christian Hanno, Jakob Kuby (Bühnenbild) für „Die Helene Fischer Show“ (ZDF/Kimmig Entertainment)
- Michael König, Lea Fumy, Julian Schleef (Szenenbild/Design) für „Neo Magazin Royale“ (ZDF/ZDFneo/btf) und „Lass dich überwachen! – Die Prism is a Dancer Show“ (ZDF/btf)
Programmbereich „Information“
Beste Moderation/Einzelleistung Information
- Steffen Hallaschka für Moderation und Interviews in „stern TV“ (RTL/i&u TV Produktion)
- Sandra Maischberger für ihre Interviews in „maischberger. die woche“ (ARD/WDR/Vincent productions)
- Marietta Slomka für ihre Interviews im „heute journal“ (ZDF)
Bestes Infotainment
- „Leschs Kosmos“ (ZDF)
- „Team Wallraff: Hinter geschlossenen Türen – Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfe“ (RTL/ infoNetwork)
- „Terra X: Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen“ (ZDF)
Beste Dokumentation/Reportage
- „Kindheit unterm Hakenkreuz – 80 Jahre 2. Weltkrieg“ (VOX/Februar Film)
- Die Story im Ersten: Klimafluch und Klimaflucht (ARD/SWR)
- „Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise“ (ZDF/arte/Broadview Pictures)
- „Die neue Seidenstraße – Chinas Griff nach Westen“ (ZDF)
- „Die Story im Ersten: Die unheimliche Macht der Berater“ (ARD/WDR/NDR/Süddeutsche Zeitung)
Beste Kamera Information/Dokumentation
- Dominic Gill, Angelo Conte, Gordon Kalbfleisch für „“Barfuß ohne Sattel – Die kleinen Reiter von Sumbawa““ (ZDF/arte/7T1 Media)
- Ludger Nüschen, Toby Marshall, Bert Schönborn, Ralph Zeilinger für „Die neue Seidenstraße – Chinas Griff nach Westen“ (ZDF)
- Jan Prillwitz für Terra X: „Anthropozän – Das Zeitalter des Menschen“ (ZDF)
Bester Schnitt Information/Dokumentation
- Robert Handrick, Mathias Niepenberg, Martin Reimers für „Kindheit unterm Hakenkreuz – 80 Jahre 2. Weltkrieg“ (VOX/Februar Film)
- Ansgar Pohle für „Barfuß ohne Sattel – Die kleinen Reiter von Sumbawa“ (ZDF/arte/7T1 Media)
- Michael Scheffold für „Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise“ (ZDF/arte/Broadview Pictures)
Programmbereich „Sport“
Beste Sportsendung
- „Basketball-WM 2019“ (MagentaSport/Telekom Deutschland/thinXpool TV)
- „FIFA eWorld Cup Grand Final 19“ (Sport1)
- „Die Finals Berlin 2019“ (ARD/rbb/ZDF)
In der Kategorie „Beste Information“ wird ein gesetzter Preis vergeben, der ohne vorherige Nominierungen Mitte Juni zusammen mit den anderen Preisträgern bekanntgegeben wird. Darüber hinaus wird auch ein Förderpreis vergeben.