Schauspieler Jürgen Schornagel spielte in mehr als 100 Serien und Filmen mit. Vielfach wurde er für die Rolle des Bösewichts in diversen Krimiserien besetzt, wie etwa in zahlreichen „Tatort“-Folgen oder beim „Derrick“. Für seine Rolle als Kriminalhauptkommissar Winter in der RTL-Serie „Doppelter Einsatz“ wurde er 2002 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Nun ist Schornagel tot. Er starb bereits am 8. Juli in Wester-Ohrstedt bei Husum in Schleswig-Holstein, nur wenige Tage vor seinem 86. Geburtstag, wie seine Familie erst jetzt bekannt gab.
Als Schauspieler galt er als die Idealbesetzung für den Bösewicht – im echten Leben aber war er das genaue Gegenteil: warmherzig, humorvoll und voller Menschlichkeit, erinnert sich „Tatort“-Darsteller Klaus J. Behrendt. Uns verband nicht nur die Bühne, sondern auch unsere gemeinsame Herkunft – wir sind beide Kinder des Ruhrgebiets.
Jürgen Schornagel wurde am 12. Juli 1939 in Essen als Kind einer Bergarbeiterfamilie geboren und verstand sich stets als echter Ruhrpottler. Schon früh schlug er den Weg der Schauspielerei ein und absolvierte nach der Schule eine entsprechende Ausbildung. Es folgten erste Rollen am Theater, etwa auf den Bühnen am Staatstheater Stuttgart, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und an der Volksbühne Berlin.
1966 wurde er für eine erste Nebenrolle in dem Fernsehfilm „Die Räuber“ entdeckt. Es folgten weitere Nebenrollen, etwa in dem Sechsteiler „Lobster“ (1976) mit Heinz Baumann, „Der Schatz im Niemandsland“ (1987), „Eurocops“ (1989) und „Der Fuchs“ (1989), bevor er als gern besetzter Bösewichtdarsteller etwa für „Derrick“ oder den „Tatort“ entdeckt wurde.