In der Rolle der Arzthelferin Gabi Köhler in „Praxis Bülowbogen“ spielte sie sich in die Herzen zahlreicher Serienfans. Nun ist die Schauspielerin und Synchronsprecherin Anita Kupsch im Alter von 85 Jahren verstorben. Wie die BILD berichtet, starb sie am heutigen 3. Juli um 9 Uhr in einer Berliner Pflegeeinrichtung. Dies hat ihr Ehemann Klaus-Detlef Krahn wenig später auch gegenüber der dpa bestätigt.
Anita Kupsch wurde am 18. Mai 1940 in Berlin als Tochter eines Kaufmanns geboren. Nach dem Gymnasium begann sie eine Ausbildung als Visagistin, außerdem nahm sie Ballett- und Jazztanzunterricht. Anfang der 1960er Jahre besuchte sie die UFA-Nachwuchsschauspielschule von Else Bongers in Berlin und absolvierte dort ihre Schauspielausbildung. Währenddessen gab sie ihr Bühnendebüt an der Kleinen Scala, worauf zahlreiche weitere Theaterengagements folgten. Sie spielte am Berliner Renaissance-Theater, am Hebbel-Theater, an der Berliner Komödie, an den Hamburger Kammerspielen, an der Komödie Frankfurt und an der Kleinen Komödie Hamburg. Allein das Stück „Männer und andere Irrtümer“ führte sie rund 1700 Mal auf.
Kurz nach ihrem ersten Theaterengagement war Anita Kupsch schon im Jahr 1962 auch das erste Mal in einer Filmproduktion zu sehen, in Robert Siodmaks Fluchtdrama „Tunnel 28“. Nach mehreren weiteren Filmrollen übernahm sie zwischen 1973 und 1974 ihre erste feste Serienrolle: In der ARD-Vorabendserie „Okay S.I.R.“ spielte sie 32 Folgen lang an der Seite von Monika Peitsch die Hauptrolle der Biggi. Anschließend wirkte sie in zahlreichen weiteren Fernsehfilmen und -serien mit, darunter „Ein Mann will nach oben“, „Ein Heim für Tiere“, „Die Krimistunde“ und mehrfach im „Tatort“. 1987 nahm sie die zweite große Serienhauptrolle ihrer Karriere an: Bis 1996 spielte sie an der Seite von Günter Pfitzmann in „Praxis Bülowbogen“ die Arzthelferin Gabi Köhler. Insgesamt wurden von der ARD-Vorabendserie 107 Folgen in sechs Staffeln produziert. Zwischen 1993 und 1996 spielte sie außerdem eine durchgehende Nebenrolle in der ZDF-Familienserie „Immer wieder Sonntag“.
Bis ins Jahr 2017 blieb Anita Kupsch als Schauspielerin aktiv. Der letzte Eintrag ihrer Filmografie ist die Episode „Traumhafte Zeiten“ der ZDF-Krimiserie „Die Spezialisten – Im Namen der Opfer“. Im gleichen Jahr stand sie zum letzten Mal auf der Theaterbühne: in „Golden Girls“ am Theater am Dom in Köln. Neben der Schauspielerei war Anita Kupsch auch eine gefragte Synchronsprecherin. So lieh sie prominenten internationalen Schauspielkolleginnen wie Goldie Hawn, Liza Minnelli, Kim Cattrall und Amanda Barrie ihre Stimme. Fans des Animeklassikers „Captain Future“ haben sie auch noch als deutsche Stimme der Geheimagentin Joan Landor im Ohr.
Vor acht Jahren zog sich Anita Kupsch, die mehrfach an Krebs erkrankte, aus der Schauspielerei zurück. In ihren letzten Lebensjahren litt sie an schwerer Demenz und konnte ihren Alltag nicht mehr bewältigen. An ihre früheren Rollen und Kollegen konnte sie sich nur noch schemenhaft erinnern. Anita Kupsch hinterlässt ihren Ehemann Klaus-Detlef Krahn, mit dem sie seit 1987 verheiratet war und der sie bis zuletzt pflegte. Aus einer früheren Ehe stammt außerdem ihre Tochter Daniela Lohmeyer, die ebenfalls als Schauspielerin und Synchronsprecherin tätig ist.
Als Anita Kupsch in "Praxis Bülowbogen" Schwester Gabi spielte, war sie um die 50. Sie kam mir aber viel jünger vor. Und so wird sie mir für immer in Erinnerung bleiben: als Gabi an der Seite von Dr. Brockmann.
2023/24 habe ich nochmal die ganze Serie Praxis Bülowbogen gesehen. Ich war auch an einige Drehorten: Ziehtenstraße und fast der ganze Kiez, an dem besagten Bülowbogen. Im Juni habe ich es dann endlich auch mal nach Schwanenwerder geschafft, und auf das ehemalige Anwesen Merker, ich musste erst etwas Überzeugungsarbeit leisten. Das Areal ist jetzt eine Jugendherberge, dennoch hat man mich runter zum See gelassen, dort steht immer noch die Hütte und die Bank daneben. Die Innenszenen hat man allerdings im Studio gedreht, da die Hütte viel kleiner ist, als man in der Serie glaubt. Faktisch unverändert am Eingang der Villa steht das Haus, in dem der Chauffeur und seine Familie lebten, bis sie dann wegzogen.
Anita Kupsch war eine umwerfende Persönlichkeit, und mit ihrer Schnauze so typisch Berlin! Es tut mir weh zu lesen das ihre letzten Jahre wirklich nicht schön waren. Andererseits konnte sie dennoch lange ihren Beruf ausüben. Schwer zu glauben das sie nicht mehr da ist.
Anita Kupsch als Else zu ihrem Filmpartner Harald Juhnke in "Ein Mann will nach oben", als dieser, nachdem sie sich ihm im Bett verweigerte, ihrem Willen nachgab, sich fortan anständiger zu verhalten: "Och, Elseken! Nu' hab' dir doch nich' so!" Worum es bei ihm genau ging, weiß ich nicht mehr.
https://www.ardmediathek.de/video/brisant/brisant-vom-3-juli/mdr/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDI1MDcwMzE3MTUvYnJpc2FudC1zZW5kdW5nLTU3ODA (ab 19:05 Minuten)
Anita Kupsch alias Gaby Köhler im Dialog mit Günther Pfitzmann/Dr. Brockmann (Praxis Bülowbogen):
"Ich bleibe heute sowieso länger. Absichtlich!" (AK)
Kaschi schrieb: ------------------------------------------------------- > "Na jut, denn rutsch über mir rüber!" > > Anita Kupsch als Else zu ihrem Filmpartner Harald > Juhnke in "Ein Mann will nach oben", als dieser, > nachdem sie sich ihm im Bett verweigerte, ihrem > Willen nachgab, sich fortan anständiger zu > verhalten: "Och, Elseken! Nu' hab' dir doch nich' > so!" Worum es bei ihm genau ging, weiß ich nicht > mehr. > > Anita war dufte, wa!
Ein Mann will nach oben (Fallada-Verfilmung): links Ursela Monn und Mathieu Carrière als Rieke Busch und Karl Siebrecht, rechts Anita Kupsch und Harald Juhnke als Else und Franz Wagenseil.
Komplette Playlist. Eine der besten TV-Serien überhaupt, wie ich finde. Anita Kupsch mischt aber erst ab Folge 6 mit, Harald Juhnke ab Folge 4: "Zicke, bring'n Schnaps! Wir müssen verhandeln!" (zu Edith Hancke)
Kaschi schrieb: ------------------------------------------------------- > Ein Mann will nach oben:
In der Serie waren viele Berliner Schauspieler zu sehen, nicht nur Anita Kupsch, sondern auch die beiden "Bülowbogen-Ärzte" Günter Pfitzmann und Rainer Hunold. Letzterer ist aber kein Berliner, sondern stammt aus Braunschweig.
Kaschi schrieb: ------------------------------------------------------- > Ein Mann will nach oben: > > https://www.youtube.com/playlist?list=PLMS_3Bsq6B2 > piTVkUdgsBddnFp9Akcinx > > Komplette Playlist. Eine der besten TV-Serien > überhaupt, wie ich finde. Anita Kupsch mischt > aber erst ab Folge 6 mit, Harald Juhnke ab Folge > 4: "Zicke, bring'n Schnaps! Wir müssen verhandeln!" (zu Edith Hancke)
Wie es der Zufall will, habe ich die Serie erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal gesehen. Ich fand sie allerdings ziemlich langatmig. Die Geschichte mit dem Gepäckbeförderungsdienst zog sich ewig hin, da hätte man die Handlung für meinen Geschmack deutlich straffen können.
Die Einschaltquoten waren bei der Erstausstrahlung auch nicht überragend - ich vermute mal, dass das ZDF sich damals mehr von der Serie versprochen hatte.
Spoonman schrieb: ------------------------------------------------------- > Wie es der Zufall will, habe ich die Serie erst > vor ein paar Wochen zum ersten Mal gesehen. Ich > fand sie allerdings ziemlich langatmig. Die > Geschichte mit dem Gepäckbeförderungsdienst zog > sich ewig hin, da hätte man die Handlung für > meinen Geschmack deutlich straffen können. > > Die Einschaltquoten waren bei der Erstausstrahlung > auch nicht überragend - ich vermute mal, dass das > ZDF sich damals mehr von der Serie versprochen > hatte.
Okay, aber die Kritiken auf der selben Wiki-Seite sind durchweg äußerst positiv. Und die Namen Mathieu Carriere, Ursela Monn und Rainer Hunold waren anschließend beim Publikum bekannte Größen. Den größten Eindruck hat wohl - nach meiner Erinnerung - Ursela Monn als "Berliner Jöre" Rieke Busch hinterlassen. Ich meine, auch die HÖRZU hat sich der Serie damals mehrfach gewidmet. Vielleicht kann "U 56" mit seiner Sammlung dazu etwas sagen.
Mir persönlich gefallen insbesondere die Folgen bis zum Ersten Weltkrieg am besten. Da habe ich an manchen Stellen noch heute einen Kloß im Hals.
Und das Tandem Kupsch/Juhnke finde ich einfach nur, äh, knorke, wa!
Genau weiß ich es nicht, aber die Zeitschrift enthielt laut Angabe oben auf dem Cover das Programm vom 17. bis 23.6.1978. Darunter also auch der "Tag der Deutschen Einheit". Da lief (laut BRAVO) im ZDF u.a. die Sendung "Vor und hinter der Mauer" (17.05 - 18.05, "Bericht"). Möglicherweise wurde darin über (einen) Alltag in der DDR berichtet. Oder aber in der ARD von 18.45 bis 19.45 Uhr der "DDR-Report". Das könnte am ehesten passen von den ARD- und ZDF-Sendungen der betreffenden Woche. Aber, wie gesagt: Nix Genaues weiß ich nicht.
Toller Artikel. Sicher mit Westsicht geschrieben, aber vieles richtige dabei. DDR 9. wichtigster Industriestaat, da sind sie dann aber wohl doch auf dei Eiegnaussage reingefallen. War ja wohl nicht ganz so. Also nochmals herzlichen Dank für das einstellen des Artikels.
Snake Plissken schrieb: ------------------------------------------------------- > Letztes Jahr habe ich noch Praxis Bülowbogen im > Stream komplett durchgeguckt :-( > > Möge sie in Frieden ruhen. > Snake
Ich habe ebenfalls in den letzten zwei Jahren nochmal die ganze Serie geschaut.
Stefan_G (geb. 1963) am
Kenne sie nur aus der Serie "Okay S.I.R.". Den "Praxis Nülowbogen" hatte ich bis jetzt noch nie gesehen - und hoffe, dass es mal auf "1One HD" wiederholt wird (solange es diesen Sender noch gibt)...