Von „Zervakis & Opdenhövel. Live.“ über „Supertalent“ bis „Die Alm“: Das waren die 50 größten TV-Flops 2021

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2021, 09:00 Uhr

Die größten TV-Flops 2021 im deutschen Fernsehen – Bild: ProSieben/Benedikt Müller/RTL/Stefan Gregorowius/ProSieben/Benjamin Kis/TVNOW/Willi Weber
Die größten TV-Flops 2021 im deutschen Fernsehen

Zumeist noch aufschlussreicher und für TV-Sender logischerweise schmerzhafter als ein Rückblick auf große Erfolge ist das Aufzeigen von all jenen Sendungen, die im vergangenen Jahr überhaupt nicht funktioniert haben und die viele Zuschauer sicherlich schon vergessen oder verdrängt haben. Doch wie in jedem Jahr legen wir auch 2021 wieder den Finger in die Wunde und präsentieren eine Auswahl der größten TV-Flops der vergangenen zwölf Monate. Wir haben uns hierbei auf 50 erwähnenswerte Sendungen beschränkt, wenngleich es sicherlich noch mehr Formate gab, die durchgefallen sind.

Ein Trend, der sich erkennen lässt, ist das zunehmende Scheitern von Realityformaten. Noch vor einem Jahr war Trash-TV auf seinem vorläufigen Höhe- bzw. Tiefpunkt angelangt, als fast das gesamte Jahr über Promis oder Normalos auf irgendwelchen Inseln oder Unterkünften ihr Unwesen trieben. 2021 hingegen wurde nicht nur „Promis unter Palmen“ auf dem Fernsehfriedhof zwangsentsorgt, auch die Comebacks von „Die Alm“ und „Bachelor in Paradise“ gingen unter. In „Claudias House of Love“ verirrten sich noch weniger Zuschauer als zu „How Fake Is Your Love?“ und „Mein Date, mein bester Freund & ich“.

Auch im Show-Bereich lief so einiges nicht nach Plan: Während RTL erkennen musste, dass „Das Supertalent“ ohne Dieter Bohlen überhaupt nicht mehr funktioniert, machte ProSieben die Erfahrung, dass Ex-„Supertalent“-Juror Bruce Darnell nach wie vor keine eigene Sendung trägt. Er ging mit seiner großen „Surprise“-Show gnadenlos baden. Sämtliche Hoffnungen enttäuscht hat auch das neue Journal „Zervakis & Opdenhövel. Live.“, das nach einem Vierteljahr immer noch vor einem überschaubaren Publikum vor sich hindümpelt.

Und nicht zuletzt gab es auch 2021 die bittere Erkenntnis, dass eingekaufte US-Serien im linearen Fernsehen kaum noch für gute Einschaltquoten sorgen, selbst wenn es sich um Free-TV-Premieren handelt. Die meisten großen Sender stellen ohnehin nur noch wenige Sendeplätze dafür zur Verfügung – und selbst dort taten sich unter anderem „MacGyver“, „The Good Doctor“ und „9-1-1“ schwer.

Die 50 größten TV-Flops 2021

1. Das Supertalent (RTL)

„Ohne Bohlen geht es nicht“ – so könnte das traurige Fazit der diesjährigen „Supertalent“-Staffel lauten. Nachdem sich der Sender im Frühjahr mit sofortiger Wirkung von dem langjährigen Juror Dieter Bohlen trennte, folgte eine radikale Neugestaltung der Jury – mit dem Ergebnis, dass die 15. Staffel zur quotenschwächsten aller Zeiten wurde. Vom überstarken ProSieben-Erfolg „The Masked Singer“ am Samstagabend auf einstellige Zielgruppen-Marktanteile deklassiert, setzte es am 6. November gegen die „Wetten, dass..?“-Revivalshow den ultimativen Tiefstwert: Nur noch magere 780.000 Zuschauer entschieden sich für die RTL-Show, wodurch der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auf unterirdische 2,9 Prozent fiel. Noch will RTL im Rahmen seiner generellen, seriöseren Neuausrichtung an dem Format festhalten – bleibt nur die Frage: Wie lange? RTL/​Stefan Gregorowius

2. Zervakis & Opdenhövel. Live. (ProSieben)

Als großen Personal-Coup warb ProSieben die frühere „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis von der ARD ab, um mit ihr und Matthias Opdenhövel ein neues Journal namens „Zervakis & Opdenhövel. Live.“ auf die Beine zu stellen. Dieses wird seit Mitte September wöchentlich zwei Stunden lang live ausgestrahlt, doch der erhoffte Erfolg stellte sich nicht ein. Zunächst kämpfte man am Montagabend um 20:15 Uhr händeringend um jeden einzelnen Zuschauer, blieb jedoch bei Zielgruppen-Marktanteilen unter fünf Prozent hängen. Mitte November wechselte die Show den Sendeplatz und läuft seitdem mittwochs um 21:15 Uhr im Anschluss an die „TV total“-Neuauflage. Doch auch dieser Plan funktioniert nicht und nach der quotenträchtigen Comedyshow nehmen rund drei Viertel der Zuschauer scharenweise Reißaus. ProSieben/​Benedikt Müller

3. Surprise! Die Bruce Darnell Show (ProSieben)

Mit „Surprise! Die Bruce Darnell Show“ wollte ProSieben an den TV-Klassiker „Lass dich überraschen“ aus vergangenen Zeiten anknüpfen. Doch die neue Sendung mit dem Ex–„Supertalent“-Juror Bruce Darnell entpuppte sich als böse Überraschung für ProSieben: Bereits die erste Ausgabe ging am Donnerstagabend völlig in die Hose. Insgesamt sahen lediglich 980.000 Menschen zu, darunter waren 410.000 aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der Marktanteil belief sich hier auf völlig enttäuschende 6,0 Prozent. ProSieben/​Boris Breuer

4. Das Quiz mit Jörg Pilawa (Das Erste)

Jörg Pilawa und Quizshow – das ist zumeist eine erfolgversprechende Kombination. Doch es gibt auch Ausnahmen von der Regel. „Das Quiz mit Jörg Pilawa“ lief von 2001 bis 2010 mit großem Erfolg, damals am Vorabend. Nach zehnjähriger Pause sollte die Sendung nun den chronisch quotenschwachen ARD-Nachmittag sanieren – was nicht funktioniert hat. Zwischen dem 30. November 2020 und dem 15. April 2021 wurden insgesamt 84 Folgen auf dem schwierigen Sendeplatz um 16:10 Uhr ausgestrahlt. Zumeist blieb „Das Quiz mit Jörg Pilawa“ bei einer Reichweite um die 600.000 Zuschauer hängen, darüber hinaus schlug sich die Sendung insbesondere in der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schlecht. Die finale Folge holte gerade mal 1,8 Prozent Marktanteil in dieser Altersklasse. NDR/​Max Kohr

5. Täglich frisch geröstet (RTL)

Im Januar 2021 schickte RTL die glücklose Show „Täglich frisch geröstet“ runderneuert auf Sendung. Jens „Knossi“ Knossalla wurde fester Moderator der nun zur klassischen Late-Night umfunktionierten Show. Die Quoten der Raab-TV-Produktion blieben jedoch auch weiterhin deutlich hinter den Erwartungen zurück und die Marktanteile stürzten in der jungen Zielgruppe in den tief einstelligen Bereich. Um Formaten wie „The Masked Singer“ aus dem Weg zu gehen, wurde die Show bald chaotisch zwischen unterschiedlichen Wochentagen hin- und hergeschoben. Den Gnadenstoß gab RTL der Show dann schließlich Mitte April mit der Verbannung vom 23.15-Uhr-Sendeplatz auf 0:30 Uhr. Dort wurde am 18. Mai auch die finale Ausgabe gezeigt. TVNOW/​Willi Weber

6. Promis unter Palmen (Sat.1)

Besser spät als nie: Eigentlich hätte „Promis unter Palmen“ bereits nach dem Mobbingskandal um Claudia Obert im Vorjahr nicht weiter fortgesetzt werden dürfen. Doch angesichts des Quotenerfolgs dachte der Sender ohne Rücksicht auf Image-Verluste gar nicht erst daran, das Format zu entschärfen oder einzustellen, stattdessen kündigte man an, „noch härter und noch lauter“ zu werden. Mit dem Ergebnis, dass man sich nach der ersten Folge erneut einen Shitstorm einfing, diesmal wegen homophober Äußerungen von Kandidat Marcus Prinz von Anhalt. Als Konsequenz wurde die Folge online gelöscht und die zweite Folge aus Angst vor noch mehr Ärger kurzfristig umgeschnitten. Als schließlich der mitwirkende Schauspieler Willi Herren unerwartet verstarb, entschied sich Sat.1, die weiteren sechs vorproduzierten Folgen „aus Pietätsgründen“ nicht mehr auszustrahlen. Wenige Wochen später folgte die Mitteilung des neuen Sat.1-Chefs Daniel Rosemann, das Format endgültig einzustellen und das Versprechen, aus Fehlern lernen zu wollen. Sat.1

7. Unbreakable – Wir machen Dich stark! (RTL)

Mit hohen Erwartungen und einigem Prestige schickte RTL im November die Reality-Dokureihe „Unbreakable – Wir machen Dich stark!“ an den Start, in der Prominente an ihre persönlichen Grenzen und darüber hinaus gingen. Doch insbesondere gegen die vielbeachtete Rückkehr von „TV total“ zog RTL den Kürzeren und blieb bei insgesamt nur einer Million Zuschauer und einem miesen Marktanteil von 5,4 Prozent in der Zielgruppe hängen. Nach nur einer Folge nahm der Sender das glücklose Format aus dem Programm und brachte es nur noch online bei RTL+ zu Ende. RTL/​Matea Smolcic

8. Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow (RTL)

Da das richtige Dschungelcamp Corona-bedingt Anfang 2021 ins Wasser fiel, wollte RTL mit „Ich bin ein Star – Die große Dschungelshow“ einen halbwegs sehenswerten Ersatz bieten. Das Fazit der in den Kölner Studios produzierten Sendung fiel jedoch nicht allzu rosig aus. Zum Start waren noch 4,18 Millionen neugierige Menschen dabei, doch im Verlauf der zwei Wochen sank die Reichweite auf bis zu zwei Millionen. Die Zielgruppen-Marktanteile lagen mit durchschnittlich 18,6 Prozent zwar immer noch deutlich über dem RTL-Schnitt, doch das normale Dschungelcamp fuhr im Vorjahr doppelt so hohe Zahlen ein. TVNOW/​Stefan Gregorowius

9. Die Alm (ProSieben)

Nach einer zehnjährigen Pause glaubte ProSieben daran, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war, um „Die Alm“ zurückzubringen – eine veritable Fehleinschätzung. Die dritte Staffel der Promi-Realityshow lief im Sommerprogramm – allerdings nicht mehr wie in der Vergangenheit als tagesaktuelles, tägliches Live-Event, sondern vorproduziert im wöchentlichen Rhythmus. Doch die Sendung fiel bei den Zuschauern völlig durch: Im Schnitt waren 920.000 Menschen dabei, die Marktanteile in der jungen Zielgruppe beliefen sich auf nur 8,2 Prozent. Eine Fortsetzung dürfte unter diesen Umständen frühestens im Jahr 2031 kommen. ProSieben/​Benjamin Kis

10. The Drag and Us (ZDFneo)

Der Preis für die misslungenste Comedyserie des Jahres geht an ZDFneo: Mit „The Drag and Us“ versuchte sich der Sender nach langer Zeit wieder an einer Sitcom nach amerikanischem Vorbild. In der Serie zieht eine Dragqueen bei einer alleinerziehenden Mutter ein und mischt ihren Haushalt auf. Prinzipiell keine schlechte Prämisse, doch angesichts der gebotenen, minderwertigen Qualität in jeder Hinsicht kann man sich nur fragen: Hat sich die Serie denn niemand angesehen, bevor man sie auf das Publikum losgelassen hat? Zum Glück – so muss man sagen – wurde sie gegen Mitternacht versendet, so dass von diesem Machwerk wohl nur ein Bruchteil der Zuschauer Notiz genommen hat. ZDF/​Walter Wehner

11. Der Lehrer (RTL)

Nachdem der ursprüngliche Hauptdarsteller Hendrik Duryn ausstieg, versuchte RTL, seine einstige Erfolgsserie „Der Lehrer“ mit einem neuen Hauptdarsteller fortzusetzen. Doch Duryns Nachfolger Simon Böer gelang es nicht, die Serie weiterhin erfolgreich zu halten – teilweise stürzte die Reichweite auf unter 1,3 Millionen Zuschauer und der Zielgruppen-Marktanteil betrug im Schnitt lediglich noch elf Prozent. Nach nur insgesamt zehn Episoden mit Böer hat RTL daher entschieden, dass eine weitere Fortsetzung nicht sinnvoll erscheint. TVNOW/​Frank Dicks

12. Schwester, Schwester – Hier liegen Sie richtig! (RTL)

Vor einigen Jahren rief RTL eine große Serien-Offensive aus – übrig geblieben ist davon kaum noch etwas. In diesem Jahr trennte sich der Sender dann auch noch von den Sitcoms „Sekretärinnen – Überleben von 9 bis 5“ und „Schwester, Schwester – Hier liegen Sie richtig!“. Die zweite Staffel von „Schwester, Schwester“ mit Caroline Maria Frier in der Hauptrolle kam im Schnitt nur auf eine Reichweite von 1,56 Millionen Zuschauern und einen unterdurchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteil von 9,2 Prozent. Auch die „Sekretärinnen“ fielen bereits im Vorjahr unter zehn Prozent, so dass sich auch hier keine langfristige Zukunft mehr angeboten hat. TVNOW/​Daniela Incoronato

13. Check Check (ProSieben)

Mit seinen Shows ist Klaas Heufer-Umlauf überwiegend erfolgreich, doch mit seiner fiktionalen Serie „Check Check“ konnte der Entertainer auf ProSieben überhaupt nicht punkten. Die Ausstrahlung der zweiten Staffel brachte nur Quoten deutlich unterhalb des Senderschnitts. 500.000 Zuschauer waren insgesamt dabei, im Schnitt kamen bei den 14- bis 49-Jährigen maue 5,3 Prozent zustande. Nach der dritten Staffel der in erster Linie für den Streamingdienst Joyn produzierten Serie wurde das Ende beschlossen. Joyn/​ProSieben/​Georg Wendt

14. Die Rote Kugel (VOX)

Im Frühjahr wagte sich VOX auf neues Terrain. Der vor allem für Doku-Soaps bekannte Sender schickte mit „Die Rote Kugel“ eine klassische Quizshow an den Start – mit dem Sender-Markenzeichen schlechthin, der roten Kugel. Martin Rütter führte als Moderator durch die zweistündigen Ausgaben, in der Kandidatenpaare bis zu 100.000 Euro gewinnen konnten. Die Quoten fielen ernüchternd aus: Die vier Folgen sahen im Schnitt 1,13 Millionen Menschen. Die Marktanteile fielen mit nur 4,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe äußerst schwach aus, weshalb seitdem von der Sendung nichts mehr zu sehen und zu hören war. TVNOW/​Boris Breuer

15. Das Supermarkt-Quiz – Promis kaufen ein (RTL Zwei)

Auch RTL Zwei versuchte sich mal wieder an einer neuen Gameshow, doch „Das Supermarkt-Quiz – Promis kaufen ein“ entpuppte sich als  Vollkatastrophe, die nichts mit der Klasse des amerikanisch/​britischen Vorbilds „Supermarket Sweep“ gemein hatte. Die erste und auch einzige Folge verpasste mit nur 4,6 Prozent den damaligen Senderschnitt, eine Fortsetzung schloss RTL Zwei bereits aus. RTL Zwei

16. 5 Gold Rings (Sat.1)

Fünf goldene Ringe sollten Sat.1 am Vorabend Glück bringen. Nachdem der Bällchensender zwei Jahre lang erfolglos mit „Genial daneben – Das Quiz“ auf Quotenfang ging, sollte es „5 Gold Rings“ besser machen. Man hätte ahnen können, dass es nicht funktioniert, schließlich moderierte Steven Gätjen die Sendung. Und so verbannte Sat.1 die Quizshow Mitte Januar vom werktäglichen Vorabend und gab ihr Anfang März eine zweite Chance am Samstagnachmittag. Doch auch dort erwies sich die Show als absolutes Quotengift und wurde nach Zielgruppen-Marktanteilen von bis zu katastrophalen 1,4 Prozent erneut vorzeitig abgesetzt. Sat.1

17. Das Wunschmenü der Stars – Alle unter einem Dach (VOX)

Einen glatten Fehlstart legte die neue VOX-Sendung „Das Wunschmenü der Stars – Alle unter einem Dach“ hin. Die erste Ausgabe der fast dreieinhalbstündigen Promi-Kochshow erreichte gerade mal 3,3 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, insgesamt waren nur 600.000 Zuschauer dabei. Nach einer zweiten Folge verschwand das Format, in dem Prominente nicht nur kochten, sondern auch vier Tage an einem Urlaubsort verbrachten, wieder aus dem Programm. TVNOW

18. Die Gegenteilshow (Sat.1)

Im Sommer kündigte Sat.1 eine neue Show mit „langweiligen Gästen“ und „schnarchigen Spielen“ an. Die von Daniel Boschmann moderierte „Gegenteilshow“ besaß die Prämisse, dass alles umgekehrt ist. Prominente traten in einer Mischung aus Quiz- und Actionspielen gegeneinander an, die alle irgendwie auf den Kopf gestellt waren. Nach einer bereits schwachen ersten Staffel am Mittwoch versucht es Sat.1 mit weiteren Folgen am Freitagabend, doch auch diese blieben im Schnitt bei nur 920.000 Zuschauern und 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen – Fortsetzung ungewiss. Sat.1/​Willi Weber

19. Take Me Out (RTL)

Viele Jahre war „Take Me Out“ am späten Samstagabend eine sichere Bank für tolle Quoten bei RTL. Doch seitdem der zu Sat.1 gewechselte Ralf Schmitz das Format nicht mehr moderiert, brachen die Quoten massiv ein. Mit dem neuen Moderator Jan Köppen gingen zunächst die XXL-Ausgaben zur Primetime unter, anschließend konnten auch die regulären Folgen in der Late-Prime am Samstagabend nicht mehr überzeugen. Im Schnitt waren nur knapp unter einer Million Zuschauer dabei, der Marktanteil in der Zielgruppe blieb bei einstelligen acht Prozent. Mit ein Grund für das Scheitern war allerdings auch das quotenschwache „Supertalent“ im Vorprogramm. RTL/​Guido Engels

20. Die Job-Touristen: Wir lernen jetzt was Richtiges (ProSieben)

In der ProSieben-Dokutainment-Reihe „Die Job-Touristen: Wir lernen jetzt was Richtiges“ tauschten mehrere Prominente ihr sorgenfreies Luxusleben gegen den anspruchsvollen Alltag eines klassischen Ausbildungsberufs (Polizei, Feuerwehr, Hotel) ein. Doch die Sendung mit dem durchaus sinnvollen Ansatz interessierte die Zuschauer kaum: Mehr als maue Zielgruppen-Marktanteile zwischen 6,5 und 8,2 Prozent waren nicht drin. ProSieben/​Ben Pakalski

21. How Fake Is Your Love? (ProSieben)

Manche Liebe erhält keine zweite Chance, zumindest nicht auf ProSieben. Nach einem absolut ernüchternden Quoten-Auftakt hat der Sender seine neue Reality-Datingshow „How Fake Is Your Love?“ mit Annemarie Carpendale aus der Primetime ins Nachtprogramm verbannt. Die Quoten der Auftaktfolge waren katastrophal niedrig. Lediglich 470.000 Zuschauer schalteten ein und auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blieb der Marktanteil mit 5,3 Prozent erstaunlich schwach. ProSieben/​Marc Rehbeck

22. Late Night Alter (ZDFneo)

In ihrer kurzlebigen Late-Night-Show griff Ariane Alter „humoristisch und authentisch“ relevante Themen der 25- bis 39-Jährigen auf – von Gender, Diversität, Paygap, Gentrifizierung bis Klimawandel. Große Aufmerksamkeit konnte sie damit nicht generieren. Während „Studio Schmitt“ auf dem Donnerstagssendeplatz um 22:15 Uhr bei ZDFneo auf Anhieb vielversprechende Quoten eingefahren hat, tat sich „Late Night Alter“ dort schwer. In der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kamen im Schnitt nur 1,0 Prozent Marktanteil zustande – und so zog ZDFneo nach der zweiten Staffel die Reißleine. ZDF/​Robert Sakowski

23. Die Superzwillinge /​ Princess Charming

Seit vielen Monaten gleicht der Freitagabend bei VOX einem Trümmerhaufen. Nachdem die unterschiedlichsten US-Serien dort keinen Erfolg brachten, versuchte es der Sender im Herbst mit einem neuen „Feel Good Friday“. Die neue Realityshow „Die Superzwillinge“ und die schon vor Monaten bei RTL+ veröffentlichte lesbische Datingshow „Princess Charming“ sollten neue Zuschauerschichten anziehen – doch der Schuss ging nach hinten los. Nach absolut ernüchternden linearen Quoten brachte VOX „Princess Charming“ im Eiltempo zu Ende, „Die Superzwillinge“ wurden gar vorzeitig aus dem Programm genommen. RTL/​Frank Beer

24. In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern (Das Erste)

Das Volkmann-Klinikum in Halle schloss nach zwei Staffeln seine Pforten. Die ARD hat das Spin-Off „In aller Freundschaft – Die Krankenschwestern“ nach nur 16 Episoden beendet. Grund waren die Quoten, die längst nicht mit jenen des deutlich erfolgreichen „In aller Freundschaft“-Vorabendablegers „Die jungen Ärzte“ mithalten konnten. Bereits am Ende der ersten Staffel waren die Zuschauerzahlen auf 1,78 Millionen gefallen. Für die zweite Staffel wurde daraufhin am Konzept der Serie geschraubt und auch das Ensemble in Teilen umbesetzt. Während so eine inhaltliche Steigerung gelang, blieben die Quoten dennoch mau. ARD/​Felix Abraham

25. Queens of Comedy (ZDF)

Mit „Queens of Comedy“ reagierte das ZDF auf den häufig geäußerten Vorwurf, dass zu wenig Frauen aus dem Comedy-Bereich im TV zu sehen sind. In jenem Sketchformat waren sämtliche Hauptrollen sowie die Schlüsselpositionen hinter der Kamera durchweg weiblich besetzt. Gezeigt wurde die Sendung als Sommervertetretung der „heute-show“, konnte jedoch nicht einmal ansatzweise deren Quoten erreichen: Mit im Schnitt einer Million Zuschauer und fünf bis sechs Prozent in der jungen Zielgruppe muss das Format als Flop verbucht werden. ZDF/​Julia Feldhagen

26. Du musst dich entscheiden (RTL)

In „Du musst dich entscheiden“ sollten gängige Klischees auf den Prüfstand gestellt werden, etwa inwiefern Vorurteile wie „Frauen sind die schlechteren Autofahrer“ oder „Bodybuilder können keine Mathe-Genies sein“ tatsächlich zutreffen. Nachdem die zweite von vier geplanten Ausgaben nur noch 8,6 Prozent in der jungen Zielgruppe eingefahren hatte, setzte RTL die Spielshow mit Katrin Bauerfeind und den prominenten Dauerkandidaten Jürgen Vogel und Mario Barth vorzeitig ab. TVNOW/​Sebastian Drüen

27. Claudias House of Love (Sat.1)

Als sich Sat.1 im Frühjahr noch voll auf Trash-Kurs befand, mutete der Sender seinen Zuschauern zur besten Sendezeit Claudia Oberts Suche nach der großen Liebe zu. Die Quittung folgte jedoch auf dem Fuße: Lediglich 260.000 und 270.000 werberelevante Zuschauer verirrten sich zum Bällchensender, das reichte gerade mal für unterirdische 3,4 und 3,6 Prozent Marktanteil. Daraufhin verbannte Sat.1 die restlichen Folgen von „Claudias House of Love“ ins Nachtprogramm. Joyn

28. Schwiegertochter gesucht (RTL)

Jahrelang war die grenzwertige Kuppelshow „Schwiegertochter gesucht“ ein Aushängeschild von RTL. Doch im Zuge des Sender-Imagewandels krempelte man das Format um und ging es erwachsener und ernsthafter an. Dies hatte zur Folge, dass das Interesse der Zuschauer sank: Die diesjährige Staffel kam nur noch auf durchschnittlich 1,78 Millionen Zuschauer sowie 9,0 Prozent in der jungen Zielgruppe. Bleibt abzuwarten, wie lange „das neue RTL“ noch an der Sendung festhalten möchte. TVNOW

29. Krass Schule – Die jungen Lehrer (RTL Zwei)

Ab 2018 zeigte RTL Zwei am Vorabend „Krass Schule – Die jungen Lehrer“. Die mit Laiendarstellern besetzte Daily Soap hat sich nach einem etwas holprigen Start zeitweise zu einem respektablen Erfolg gemausert. Doch 2021 gingen die Quoten wieder deutlich nach unten. Daher hat der Münchner Sender beschlossen, die Serie nach mehr als 400 Folgen zu beenden. Zuletzt holte „Krass Schule“ im Schnitt nur noch unter vier Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. RTL Zwei/​Per Florian Appelgren

30. Bachelor in Paradise (RTL)

Knapp zwei Jahre nach der letzten Staffel kehrte bei RTL die Kuppelshow „Bachelor in Paradise“ zurück. Nachdem die Quoten schon damals ziemlich dürftig ausgefallen waren, sah es nun regelrecht katastrophal aus: Gerade mal eine halbe Million Menschen wurden bei der ersten Folge gezählt, davon 220.000 Werberelevante, die völlig enttäuschenden 5,1 Prozent entsprachen. Nachdem man die Sendung nach der ersten Folge zunächst auf einen Mitternachts-Sendeplatz verbannt hatte, flog sie nach der dritten Folge endgültig raus und war nur noch beim Streamingportal RTL+ zu sehen. RTL

31. Mirella Schulze rettet die Welt (VOX)

Seitdem die RTL-Gruppe dazu übergegangen ist, eigene Serien vorrangig für den Streamingdienst RTL+ zu produzieren und dort vorab zu veröffentlichen, wirken lineare Ausstrahlungen oft nur noch wie ein zähneknirschendes Zugeständnis. Zumeist werden die Serien innerhalb eines Abends in einem Rutsch versendet – und gehen quotentechnisch unter. „Mirella Schulze rettet die Welt“ erwischte es besonders hart: Die Comedyserie holte bei VOX nur desaströse Marktanteile zwischen 2,1 und 0,5 Prozent in der jungen Zielgruppe. Das Staffelfinale um 23:40 Uhr fand angesichts nur 100.000 Übriggebliebenen sogar fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ähnlich desaströs erging es auch den Serien „Ferdinand von Schirach: Glauben“ und „8 Zeugen“. TVNOW

32. The Wheel – Promis drehen am Rad (RTL)

„The Wheel“ ging im vergangenen Jahr in Großbritannien auf Sendung und entpuppte sich als Überraschungserfolg mit bis zu sechs Millionen Zuschauern. Im Mittelpunkt steht ein riesiges, rotierendes Rad, auf dem jeweils sieben Promis Platz nehmen, um die drei Kandidaten tatkräftig auf ihrem Weg zum ganz großen Geldgewinn zu unterstützen. Im Juli 2021 versuchte sich RTL an einer deutschen Adaption der Gameshow – die jedoch am späten Freitagabend nicht überzeugen konnte. Einige Zuschauer beklagten sich über Schwindelgefühle und angeblich zu komplizierte Spielregeln, die sie nicht verstanden. Nach einem noch vielversprechenden Auftakt sanken die Einschaltquoten auf bis zu 7,9 Prozent in der Zielgruppe, so dass der Sender das von Chris Tall moderierte Format vorzeitig absetzte. Für die restlichen drei von sechs produzierten Ausgaben wollte man nach einem neuen Sendeplatz suchen – bisher hat man ihn nicht gefunden. TVNOW/​Laura Oldenbroek

33. RTL-Nachmittagsprogramm (RTL)

Alle Jahre wieder findet sich das RTL-Nachmittagsprogramm unter den Flops wieder – so auch 2021. Noch immer weiß der Kölner Sender nicht so recht, wohin die Reise gehen soll und versucht es immer wieder mit neuen Konzepten. Erneut startete der Sender diverse Versuche, sein Programm auf Vordermann zu bringen. Doch weder mit Reality-Dokus wie „110 – Echte Fälle der Polizei“ oder „wunderbar anders wohnen“ noch mit Tierformaten wie „Tierretter mit Herz“ oder „Wir lieben Tiere“ konnten Erfolge erzielt werden. Im Herbst schickte man schließlich die Verbrauchershow „Echt jetzt?!“ mit Ilka Bessin und „Die Retourenprofis“ an den Start, doch auch damit wird der Geschmack der Zuschauer nicht getroffen. Zumindest bis 15 Uhr muss RTL künftig nicht mehr kreativ sein: Die Sendezeit von „Punkt 12“ wurde im Verlauf des Jahres dauerhaft auf drei Stunden ab 12 Uhr erhöht. TVNOW/​Fabiola GmbH

34. This Is Us (Disney Channel)

Weiterhin kein Glück gab es für die Pearson-Geschwister in Deutschland: Nachdem „This Is Us“ vor einigen Jahren auf ProSieben und sixx floppte, holte der Disney Channel die Serie zurück ins deutsche Free-TV. Der Sender hatte ursprünglich angekündigt, die bislang ungezeigte vierte Staffel zu zeigen, doch dazu kam es nicht mehr. Schon während der zuvor wiederholten Folgen zog der Disney Channel vorzeitig nach zweieinhalb Staffeln die Reißleine. Die ohnehin geringen Quotenerwartungen des Senders unterbot die in den USA äußerst beliebte Serie noch. NBC

35. Mein Date, mein bester Freund & ich (Sat.1)

Eine Kuppelshow zu viel: Im Sommer versucht es Sat.1 mit „Mein Date, mein bester Freund & ich“, doch nach einem bereits enttäuschenden Start fielen die Quoten von Woche zu Woche ins Bodenlose. Nur durchschnittlich 450.000 Menschen verfolgten die Sendung am Montagabend, beim 14-bis 49-jährigen Publikum blieb der Bällchensender bei 4,7 Prozent hängen. Sat.1/​Richard Hübner

36. RTL Topnews (RTL)

Mit einer Mixtur aus dem einstigen Erfolgsformat „7 Tage, 7 Köpfe“ und der „heute-show“ wollte RTL am späten Donnerstagabend auf Quotenfang gehen. Doch das hat so gar nicht geklappt. Die von Neuzugang Sarah Valentina Winkhaus moderierten „RTL Topnews“ stießen von Anfang an nur auf geringes Interesse. Mit Reichweiten unter einer halben Million und Zielgruppen-Marktanteilen zwischen fünf und sieben Prozent würde eine Fortsetzung des Formats überraschen. TVNOW/​Philipp Rathmer, Esra Rotthoff, Fahim Farooq, Guido Schroeder, Frank Hempel

37. Seriös – Das Serienquartett (One)

Im Herbst 2019 hat One im Zuge des anhaltenden Serienbooms „Seriös – Das Serienquartett“ an den Start gebracht. In Anlehnung an „Das Literarische Quartett“ trafen sich einmal pro Monat vier Gesprächspartner und ausgewiesene Serienfans, um über Neuerscheinungen und persönliche Empfehlungen zu sprechen. Nach den ersten acht Folgen tauschte der Sender plötzlich die gesamte Besetzung aus, ohne dafür einen triftigen Grund zu nennen. Nach weiteren sieben Folgen war endgültig Schluss. Das Kritiker-Quartett um Sarah Kuttner habe leider nicht die erhoffte Resonanz beim Publikum gefunden und auch in der Mediathek nicht genug Aufmerksamkeit bekommen. Der Bedarf nach Serien-Rezeption ist zwar unbestritten hoch, der Wunsch nach differenzierter Kritik über diese scheint aber leider nicht entsprechend groß zu sein, zog One als Fazit. WDR/​Junala

38. Du sollst nicht lügen (Sat.1)

Mit großen Hoffnungen verbunden war die Sat.1-Miniserie „Du sollst nicht lügen“ mit Felicitas Woll, eine deutsche Adaption der britischen Thrillerserie „Liar“. Doch wie schon die Vorlage fand auch die deutsche Version nur ein überschaubares Publikum. Bereits die erste Folge blieb bei nur 1,64 Millionen Menschen und einem Zielgruppen-Marktanteil von 5,9 Prozent hängen, die letzten beiden Episoden fielen gar auf 3,7 und 3,9 Prozent. Sat.1

39. MacGyver (Sat.1)

2017 noch erfolgreich gestartet, entwickelte sich die „MacGyver“-Neuauflage für Sat.1 immer mehr zum Trauerspiel. Die abschließende fünfte Staffel sahen im Sommer 2021 nur noch durchschnittlich 830.000 Menschen. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich auf miese 4,7 Prozent. CBS

40. Magnum P.I. (VOX)

Noch eine Neuauflage eines Serienklassikers – anderer Sender, gleiches Problem: Auch „Magnum P.I.“ geriet für VOX zunehmend zum Desaster. Mit durchschnittlich 760.000 Zuschauern und ernüchternden 3,2 Prozent in der jungen Zielgruppe während der Free-TV-Premiere der dritten Staffel auf dem Problemsendeplatz am Freitagabend wurden die Werte des Vorjahres noch einmal deutlich unterboten. TVNOW /​ © 2018 CBS Studios Inc. and Universal Television LLC. All Rights Reserved.

41. The Good Doctor (VOX)

VOX hat schon lange ein generelles Problem, bei seiner Ausstrahlung von US-Serien auf ordentliche Quoten zu kommen. Dies galt auch für das einst gut gestartete „The Good Doctor“ mit Freddie Highmore. Die Folgen der vierten Staffel wurden vorab bei TVNOW online gestellt, die Verlegung der Serie von Mittwoch auf den quotenschwachen Freitagabend tat ihr Übriges. Und so brach VOX die Ausstrahlung nach zehn Folgen ab, die im Schnitt nur 600.000 Zuschauer und 3,1 Prozent in der Zielgruppe erreichten. ABC

42. Law & Order: Special Victims Unit (VOX)

Auch „Law & Order: Special Victims Unit“ wurde nach mehrfacher Verschiebung und Absetzung zum Sorgenkind von VOX. Mitten während der Free-TV-Premiere der 22. Staffel brach der Sender die Ausstrahlung ab und reichte das langjährige Crime-Drama an den kleinen Schwesterkanal VOXup weiter. Gleichzeitig beendete der Sender seinen US-Serienfreitag, nachdem die Serien trotz Free-TV-Premieren nur chronisch schwache Quoten eingefahren hatten. RTL /​ © 2020 Universal Network Television LLC. All Rights Reserved.

43. Suits (VOXup)

Dass selbst ein kleiner Sender wie VOXup keine Garantie für eine komplette Ausstrahlung von Serien ist, zeigte sich an „Suits“. Der Spartensender hatte die Anwaltsserie nach einer ellenlangen Pause mit der deutschen Free-TV-Premiere der fünften Staffel fortgesetzt – brach sie jedoch vorzeitig ab. Ursprünglich war angekündigt, direkt im Anschluss auch die sechste Staffel zu zeigen, doch dazu kam es nicht mehr. USA Network

44. 9-1-1 Notruf L.A. /​ 9-1-1: Lone Star (ProSieben)

Zwei schwächelnde US-Dramaserien machten ProSieben am Mittwochabend das Leben schwer. Die zweite Hälfte der dritten Staffel von „9-1-1 Notruf L.A.“ kam im Schnitt nur noch auf 1,16 Millionen Zuschauer und 6,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Noch einen Tick schlechter lief es für das neue Spin-Off „9-1-1: Lone Star“, deren erste Staffel durchschnittlich von 1,04 Millionen Menschen bei 6,8 Prozent in der Zielgruppe gesehen wurde. FOX

45. Evil – Dem Bösen auf der Spur (ProSieben)

Ebenfalls unter den Erwartungen blieb die neue Mysteryserie „Evil – Dem Bösen auf der Spur“, die vielerorts als „das neue Akte X“ bezeichnet wird. Doch die erste Staffel holte auf ProSieben nur eine äußerst überschaubare Gesamtreichweite von 470.000 Zuschauern, davon 260.000 aus der werberelevanten Zielgruppe, die für gerade mal 6,3 Prozent reichten. CBS

46. Snackmasters (RTL)

In dem neuen Factual-Format „Snackmasters“ wollte RTL dem Geschmacksgeheimnis populärer Snacks wie dem Whopper oder dem Schokoriegel KitKat auf die Schliche kommen. Das Interesse der Zuschauer hielt sich jedoch in Grenzen: Unterm Strich waren am Sonntagvorabend nur 1,07 Millionen Zuschauer dabei. In der Zielgruppe kamen lediglich 7,3 Prozent zustande. TVNOW/​Robin Pietsch

47. Echt Fame /​ Waidendorf /​ Workout (RTL Zwei)

Auch der RTL-Zwei-Nachmittag hatte 2021 wieder eine bunte Flop-Parade zu bieten. Zunächst brachte der Sender überraschend die Scripted Realtiy „Workout – Muskeln, Schweiß & Liebe“ zurück, die schon vor Jahren gefloppt war – und es erneut tat. Später versuchte es der Sender zwei Mal mit Laien-Soaps. Doch sowohl „Echt Fame“ als auch „Waidendorf“ entpuppten sich als Brachial-Flops. Nachdem die Zielgruppen-Marktanteile auf Werte um die ein Prozent fielen, wurden beiden Formate vorzeitig auf den TV-Friedhof verfrachtet. Leonine Studios/​Konrad Wiebe

48. Let’s Love – Eine Hütte voller Liebe (RTL Zwei)

Im Herbst versuchte es RTL Zwei am Nachmittag dann mit „Let’s Love – Eine Hütte voller Liebe“ – ein Datingformat, das auf einer niederländischen Vorlage basiert. Es soll den Gegenentwurf zum digitalen Dating der Generation Tinder darstellen. Zwei „ganz normale Singles“, die sich vorher nie gesehen haben, ziehen für das erste Date zusammen und lernen sich – ganz analog und ohne Ablenkung – in einer gemütlichen Hütte kennen. Doch nach sechs Wochen kam die Sendung nicht über durchschnittlich 2,5 Prozent hinaus. Kurz vor dem Ende der ersten Staffel zog RTL Zwei Konsequenzen und verlegte die letzten vier Folgen auf einen früheren Sendeplatz. Ob wirklich alle 80 ursprünglich bestellten Folgen gezeigt werden, erscheint daher fraglich. RTL Zwei/​Christian Weck

49. Guidos Wedding Race (VOX)

Immer noch sucht VOX nach einem passenden Format für Guido Maria Kretschmer abseits von „Shopping Queen“. Mit „Guidos Wedding Race“ hat es erneut nicht geklappt. Der Sender hatte ohnehin nur vorsichtige zwei Folgen produzieren lassen, doch nachdem die erste mit nur 570.000 Zuschauern und katastrophalen 2,2 Prozent untergegangen war, wurde die zweite gar nicht mehr gezeigt. TVNOW/​Urs Bucher

50. The Biggest Loser – Family Power Couples (Sat.1)

Mit „The Biggest Loser – Family Power Couples“ schickte Sat.1 ein neues Spin-Off seiner Abnehm-Show an den Start. Doch es purzelten nicht nur die Pfunde, sondern auch die Quoten. Bereits die Auftaktfolge geriet Ende August mit gerade mal 830.000 Zuschauern und einem schwachen Marktanteil von 4,8 Prozent in der Zielgruppe unter die Räder. Dieser Negativtrend setzte sich in den Folgewochen fort. Nachdem das Format auf 2,9 Prozent gestürzt war, wurde das Finale auf einen späteren Sendeplatz verbannt. Sat.1/​Ben Pakalski

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich war in früheren Zeiten manchmal auf Schrottplätzen, Flohmärkten, Bazare usw., um vereinzelte schöne und ausgefallene Stücke mit einer gewissen sachlichen Bewertung zu kaufen. Der Rest war Schrott, auch wenn der Verkäufer unzählige Stücke aus dem Schrott noch so lobte, es war und blieb Schrott. Je mehr Angebote, desto mehr Schrott.
    .
    Die Serienangebote werden zwar größer, vielfältiger und strukturierter, aber die Inhalte immer mehr ohne Aussage und daher nicht tatsächlich sehenswert. Keine Frage, Essen, Trinken und Unterhaltung sind subjektive Gefühlswerte, nur daher werden wir immer mehr mit diesem Angebot überschüttet, genaugenommen zu geschüttet.
    • (geb. 1970) am

      Tatsächlich habe ich von 2/3 dieser 50 Sendungen noch nie etwas gehört.
      • (geb. 1963) am

        Vielleicht sollten die TV Sender ihre Zielgruppe überdenken. Die Zielgruppe 14-49 dürfte ja immer mehr Streamen. Möglicherweise sind die Ü50 ja, so wie ich, dem TV treuer und nicht bereit alles zu streamen.
        • (geb. 1965) am

          Das stimmt so nicht ganz!
          Fakt ist, dass vor ein paar Jahren das Streamen total Fahrt aufgenommen hat!
          D.h., egal welche Zielgruppe, es wird gestreamt, gestreamt, gestreamt
        • am

          Endlich mal jemand der es verstanden hat
        • am

          Natürlich stimmt es. Die Jugend wuchs mit Streamen auf.
      • (geb. 1984) am

        Glaube weiterhin nicht dran, dass das es am Bohlen Abgang liegt sondern an Chris Tall und die Ehrlich Brothers die unerträglich sind
        • (geb. 1965) am

          Es lag noch viel eher an dem Selbstdarsteller Michalsky-wer ist denn bitte auf diese Idee gekommen??
          Geht gar nicht- deshalb gucken sicher die meisten nicht mehr…

      weitere Meldungen