Die Nominierungen für den letzten „Deutschen Fernsehpreis“ wurden bekannt gegeben. Auf überhaupt nicht nachvollziehbare Totalausfälle unter den Kandidaten wie im vergangenen Jahr wurde zum Abschied verzichtet.
Um die Auszeichnung als „beste Serie“ konkurriert die ARD-Ausnahmeserie „Weissensee“ mit den beiden Sat.1-Produktionen „Danni Lowinski“ und „Der letzte Bulle“. Als „bester Fernsehfilm“ sind „Grenzgang“ (ARD), „Männertreu“ (ARD), „Nichts mehr wie vorher“, sowie die Pilotfolge „Das dritte Mädchen“ aus der neuen ZDF-Krimireihe „Helen Dorn“ und die „Spreewaldkrimi“-Episode „Mörderische Hitze“ nominiert.
Auch die oft zitierten „jungen Hoffnungsträger des deutschen Fernsehens“ sind im Rennen um die Trophäe – und machen sich dabei nicht einmal Konkurrenz. Während Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit „Circus HalliGalli“ in der Kategorie „beste Unterhaltung“ vertreten sind, ist „Schulz in the Box“ mit Olli Schulz als „bestes Dokutainment“ und das erst kürzlich abgsetzte RTL-Format „Was wäre wenn?“ mit Jan Böhmermann und Co. als „beste Comedy“ nominiert. Entgegen Böhmermanns vorheriger Aussagen taucht sein „NEO Magazin“ nun allerdings doch nicht unter den Nominierten auf.
Die RTL-Reihe „Team Wallraff – Reporter undercover“ darf auf den Preis als „beste Reportage“ hoffen, während der kleine Jugendsender joiz mit dem Format „Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte“ in der Kategorie „beste Information“ nominiert ist.
Die Nominierungen wurden von einer achtköpfigen, unabhängigen Jury unter der Leitung von Autor und Journalist Dr. Torsten Körner festgelegt. Der Ehrenpreis der Stifter und der Förderpreis werden erst kurz vor bzw. in der Preisverleihung bekannt gegeben, die am 2. Oktober im Kölner Coloneum stattfindet und einen Tag später um 22:00 Uhr als Aufzeichnung in der ARD ausgestrahlt wird. Als Moderatoren-Trio fungieren Sandra Maischberger, Klaas Heufer-Umlauf und „Bergdoktor“Hans Sigl.
Nach der 16. Verleihung, die der WDR federführend verantwortet, wird der Preis abgeschafft (fernsehserien.de berichtete). Stattdessen soll ein neuer Preis unter veränderter konzeptioneller Ausrichtung erarbeitet werden, nachdem sich der „Deutsche Fernsehpreis“ vor allem in den vergangenen Jahren nicht mit Ruhm bekleckert hat. Die Relevanz der Auszeichnung tendierte nach oft nicht nachvollziehbaren Nominierungen und Preisträgern immer mehr gegen Null.
Alle Nominierungen im Überblick
Bester Fernsehfilm „Grenzgang“ (ARD/WDR/NDR/UFA FICTION GmbH) „Helen Dorn: Das dritte Mädchen“ (ZDF/Network Movie Film- und Fernsehproduktion GmbH & Co. KG) „Männertreu“ (ARD/hr) „Nichts mehr wie vorher“ (Sat.1/Zeitsprung Pictures GmbH) „Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze“ (ZDF/Aspekt Telefilm-Produktion GmbH)
Beste Serie „Danni Lowinski“ (Sat.1/UFA FICTION GmbH) „Der letzte Bulle“ (Sat.1/ITV Studios Germany GmbH/Twenty Four 9 Films) „Weissensee“ (ARD/MDR/ARD Degeto/Ziegler Film GmbH & Co. KG)
Bester Schauspieler Matthias Brandt für „Männertreu“ (ARD/hr) und „Polizeiruf 110: Morgengrauen“ (ARD/BR/Bavaria Fernsehproduktion GmbH) Francis Fulton-Smith für „Die Spiegel-Affäre“ (ARD/BR/ARD Degeto/WDR/Arte/Gabriela Sperl Produktion für Wiedemann & Berg Television GmbH & Co. KG/Telepool GmbH) Mark Waschke für „Es ist alles in Ordnung“ (ARD/WDR/2Pilots Filmproduction GmbH) Elmar Wepper für „Zwei allein“ (ZDF/arte/UFA FICTION GmbH) Roeland Wiesnekker für „Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze“ (ZDF/Aspekt Telefilm-Produktion GmbH)
Beste Schauspielerin Johanna Bittenbinder für „Zwei allein“ (ZDF/arte/UFA FICTION GmbH) Silke Bodenbender für „Es ist alles in Ordnung“ (ARD/WDR/2Pilots Filmproduction GmbH) Annette Frier für „Nichts mehr wie vorher“ (Sat.1/Zeitsprung Pictures GmbH) Sandra Hüller für „Polizeiruf 110: Morgengrauen“ (ARD/BR/ Bavaria Fernsehproduktion GmbH) Suzanne von Borsody für „Männertreu“ (ARD/hr)
Beste Dokumentation „Intensivstation“ (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/Lemme Film GmbH) „Putins Spiele“ (arte/MDR/ORF/Saxonia Entertainment GmbH/Satel Film GmbH/Sasha Klein Productions) „The Voice of Peace – Der Traum des Abie Nathan“ (ARD/NDR)
Beste Information Tilo Jung für „Jung & Naiv – Politik für Desinteressierte“ (joiz/Jung & Naiv) Hubert Seipel für „Snowden exklusiv – Das Interview“ (ARD/NDR/CineCentrum Deutsche Gesellschaft ?für Film- und Fernsehproduktion mbH) „Anne Will“ (ARD/NDR/Will Media GmbH)
Beste Sportsendung Kommentar bei der FIFA WM 2014: Tom Bartels (ARD/SWR) Experte bei der FIFA WM 2014: Mehmet Scholl (ARD/SWR) Moderator bei der FIFA WM 2014: Oliver Welke (ZDF)
Publikumspreis: Bester Moderator
Die Zuschauer können bis zum 24. September aus zwölf Vorschlägen online über ihren Lieblings-Show-Moderator abstimmen. Die drei Kandidaten mit den meisten Stimmen stehen dann erneut bis zum Tag der Verleihung um 14:00 Uhr zur Wahl.