76. Golden Globes – Die Gewinner: „The Americans“, „The Kominsky Method“, „Bohemian Rhapsody“

Glenn Close und Michael Douglas ausgezeichnet

Dennis Braun
Dennis Braun – 07.01.2019, 09:46 Uhr

Andy Samberg und Sandra Oh als Moderatoren der 76. Golden Globes Awards – Bild: HFPA
Andy Samberg und Sandra Oh als Moderatoren der 76. Golden Globes Awards

In Los Angeles wurden in der Nacht zum Montag die 76. Golden Globes vergeben. Als Beste Dramaserie konnte sich „The Americans“ eine der begehrten Trophäen abholen, wenngleich sie in den Darsteller-Kategorien leer ausging. „The Kominsky Method“ wurde nicht nur als Beste Comedy- oder Musicalserie ausgezeichnet, Michael Douglas konnte zusätzlich noch den Preis als Bester Darsteller entgegennehmen. Sandra Oh, die Moderatorin des Abends, durfte sich über einen Golden Globe als Beste Darstellerin in der Dramaserie „Killing Eve“ freuen.

Bei den Filmen setzte sich sich „Bohemian Rhapsody“ als Bestes Drama überraschend gegen „A Star Is Born“ durch – Hauptdarsteller Rami Malek siegte ebenfalls für seine Interpretation des Queen-Sängers Freddie Mercury. Ebenfalls recht unerwartet bekam Glenn Close den Preis als Beste Hauptdarstellerin – Drama für ihre Rolle als Joan Castleman in „Die Frau des Nobelpreisträgers“ und war bei ihrer Dankesrede zu Tränen gerührt. „Als ich klein war, dachte ich immer, dass ich dazu berufen bin, eine Schauspielerin zu werden. Diesen September bin ich tatsächlich seit 45 Jahren in diesem Job tätig. Ich könnte mir kein tolleres Leben vorstellen!“

Während „Green Book – Eine besondere Freundschaft“ in gleich drei Kategorien (Bester Film – Komödie/​Musical, Bester Nebendarsteller (Mahershala Ali) und Bestes Drehbuch (Nick Vallelonga, Brian Currie und Peter Farrelly) siegte, erhielt Pop-Ikone Lady Gaga den Preis für den Besten Filmsong („Shallow“ aus „A Star Is Born“), den sie zusammen mit Mark Ronson geschrieben und als Duett mit Bradley Cooper veröffentlicht hatte.

Durch die Veranstaltung führten wie erwähnt Sandra Oh („Grey’s Anatomy“, „Killing Eve“) und Andy Samberg („Saturday Night Live“, „Brooklyn Nine-Nine“). Als Zeremonienhilfe und Goodwill-Botschafterin Golden Globe Ambassador (Hintergründe) fungierte in diesem Jahr Isan Elba, die Tochter von Idris Elba und Kim Nørgaard.

Sonderpreise
Der jährlich seit 1952 ausgelobte Cecil B. DeMille Award für hervorragende Beiträge in der Unterhaltungs-Industrie ging in diesem Jahr an Schauspieler Jeff Bridges für sein Lebenswerk vor der Kamera sowie als Musiker und Philanthrop.

Da der Cecil B. DeMille Award tendenziell eher an Personen mit herausragenden Leistungen beim Film verliehen wurde, hat die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) in diesem Jahr einen zusätzlichen Preis für Leistungen im Fernsehen ausgelobt. Der Preis ist nach der ersten Preisträgerin benannt, der fünfmaligen Golden-Globes-Gewinnerin Carol Burnett. Deren Karriere begann Mitte der 1950er mit „Stanley“, eine Dekade später begann die Variety-Sendung „The Carol Burnett Show“, die eine weitere Dekade produziert werden sollte. Nach dem Musical-Erfolg „Annie“ war Burnett in den letzten 30 Jahren in zahlreichen Rollen zu sehen, darunter jeweils mehrfach in „Verrückt nach Dir“ (als Jamies Mutter), „Glee“ (als Sue Sylvesters Mutter) und „Hawaii Five-0“ (als Steve McGarrett Tante). Aktuell hat sie bei Netflix die Familien-Unterhaltungssendung „A Little Help with Carol Burnett“.

Die Nominierungen und Gewinner im TV-Bereich:

Beste Dramaserie
Gewinner: „The Americans“
„Bodyguard“
„Homecoming“
„Killing Eve“
„Pose“

Beste Comedy- oder Musicalserie
„Barry“
„The Good Place“
„Kidding“
Gewinner: „The Kominsky Method“
„The Marvelous Mrs. Maisel“

Beste Darstellerin in einer Dramaserie
Caitriona Balfe, „Outlander“
Elisabeth Moss, „The Handmaid’s Tale“
Gewinnerin: Sandra Oh, „Killing Eve“
Julia Roberts, „Homecoming“
Keri Russell, „The Americans“

Bester Darsteller in einer Dramaserie
Jason Bateman, „Ozark“
Stephen James, „Homecoming“
Gewinner: Richard Madden, „Bodyguard“
Billy Porter, „Pose“
Matthew Rhys, „The Americans“

Beste Darstellerin in einer Comedy- oder Musicalserie
Kristen Bell, „The Good Place“
Candice Bergen, „Murphy Brown“
Alison Brie, „GLOW“
Gewinnerin: Rachel Brosnahan, „The Marvelous Mrs. Maisel“
Debra Messing, „Will & Grace“

Bester Darsteller in einer Comedy- oder Musicalserie
Sacha Baron Cohen, „Who Is America?“
Jim Carrey, „Kidding“
Gewinner: Michael Douglas, „The Kominsky Method“
Donald Glover, „Atlanta“
Bill Hader, „Barry“

Beste Miniserie oder TV-Film
„Die Einkreisung“
Gewinner: „American Crime Story: The Assassination of Gianni Versace“
„Escape at Dannemora“
„Sharp Objects“
„A Very English Scandal“

Beste Darstellerin in einer Miniserie oder einem TV-Film
Amy Adams, „Sharp Objects“
Connie Britton, „Dirty John“
Gewinnerin: Patricia Arquette, „Escape at Dannemora“
Laura Dern, „The Tale“
Regina King, „Seven Seconds“

Bester Darsteller in einer Miniserie oder einem TV-Film
Antonio Banderas, „Genius: Picasso“
Daniel Brühl, „Die Einkreisung“
Gewinner: Darren Criss, „American Crime Story: The Assassination of Gianni Versace“
Benedict Cumberbatch, „Patrick Melrose“
Hugh Grant, „A Very English Scandal“

Beste Nebendarstellerin in einer TV-Serie, einem TV-Film oder einer Miniserie
Alex Borstein, „The Marvelous Mrs. Maisel“
Gewinnerin: Patricia Clarkson, „Sharp Objects“
Penélope Cruz, „American Crime Story: The Assassination of Gianni Versace“
Thandie Newton, „Westworld“
Yvonne Strahovski, „The Handmaid’s Tale“

Bester Nebendarsteller in einer TV-Serie, einer Miniserie oder einem TV-Film
Alan Arkin, „The Kominsky Method“
Kieran Culkin, „Succession“
Édgar Ramírez, „American Crime Story: The Assassination of Gianni Versace“
Gewinner: Ben Whishaw, „A Very English Scandal“
Henry Winkler, „Barry“

Die Gewinner im Film-Bereich:

Bester Film – Drama: „Bohemian Rhapsody“

Beste Performance einer Film-Darstellerin – Drama: Glenn Close, „Die Frau des Nobelpreisträgers“

Beste Performance eines Film-Darstellers – Drama: Rami Malek, „Bohemian Rhapsody“

Bester Film – Musical or Comedy: „Green Book – Eine besondere Freundschaft“

Beste Performance einer Film-Darstellerin – Musical or Comedy: Olivia Colman, „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“

Beste Performance eines Film-Darstellers – Musical or Comedy: Christian Bale, „Vice – Der zweite Mann“

Beste Regieleistung – Motion Picture: Alfonso Cuarón, „Roma“

Bester Film – Fremdsprachig: „Roma“

Bester Film – Animiert: „Spider-Man: A New Universe“

Bestes Film-Drehbuch: Nick Vallelonga, Brian Currie und Peter Farrelly, „Green Book – Eine besondere Freundschaft“

Beste Performance einer Film-Darstellerin in einer Nebenrolle: Regina King, „If Beale Street Could Talk“

Beste Performance eines Film-Darstellers in einer Nebenrolle: Mahershala Ali, „Green Book – Eine besondere Freundschaft“

Bester Film-Song: Lady Gaga & Bradley Cooper: „Shallow“ („A Star Is Born“)

Bester Film-Score: Justin Hurwitz, „Aufbruch zum Mond“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    @User_766212
    Das einzige, was daneben ist, ist mir eine "eindimensionale Sichtweise" vorzuwerfen und zu behaupten ich hätte meinen "persönlichen Geschmack" zum Maßstab für die Allgemeinheit erhoben. Das als "daneben" zu bezeichnen und mir quasi den Mund verbieten zu wollen ist tatsächlich daneben, weil das absolute Totschlagargument. Ich lasse Dir ja SELBSTVERSTÄNDLICH auch Deine eigene Meinung!

    Neben meinem persönlichen Geschmack, der selbstverständlich zu einem Teil in meine Bewertung eingeflossen ist, aber hierbei geht es nun wirklich nicht um meinen Geschmack. Neben den handwerklichen Leistungen der Akteure bewerte ich für die Qualität einer Produktion hauptsächlich nach Drehbuch, Regie, Kamera/Spezialeffekten/Ton und erzählerischem Aufbau und da fand ich American Crime Story einfach im Paket schwächer als die Konkurrenz. Gerade was die zweite Staffel angeht, bin ich mit meiner Meinung übrigens gar nicht so alleine. Auch viele Kritiker waren schon vor der deutschen Ausstrahlung der Meinung, dass die zweite Staffel bei Weitem qualitativ nicht an die erste herankommt. ich wollte sie daher erst gar nicht ansehen, aber ich bilde mir doch auch gerne meine eigene Meinung und die entspricht halt leider nicht der Deinigen.

    @Tom_Cat
    Auch hierbei sind die Meinungen sehr gespalten. Einige Kritiker waren von der darstellerischen Herangehensweise bei "Bodyguard" derselben Meinung wie ich. Dass es bei Film- und Fernsehpreisen natürlich immer wieder kontroverse Ansichten zu den Gewinnern gibt, ist mir in meinem reiferen Alter auch bekannt, das nochmal zu erwähnen ist also eine Binsenweisheit. ;-) Die beiden Beispiele, die ich angebracht habe, waren bei diesen Globes allerdings die einzigen Diskrepanzen zwischen meiner Sicht und der der Jury. Mit den anderen Gewinnern, soweit ich sie gesehen habe, bin ich übrigens durchwegs einverstanden.
    • am

      @Vritra
      Man soll seinen persönlichen Geschmack nicht zum Maßstab für die Allgemeinheit machen. Ich z.B. finde, dass American Crime Story den Preis absolut verdient hat, vor allem der Hauptdarsteller herausragend war und im Vergleich dagegen Sharp Objects ein einziges Ärgernis und absolut nicht preiswürdig anzusehen ist. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten, jeder findet etwas anderes aus ganz unterschiedlichen Gründen für gut oder weniger gut und das ist völlig ok, denn so gibt es für jeden etwas. Eine eindimensionale Sichtweise nur aus dem eigenen Blickwinkel ist völlig daneben.
      • am

        Kann man so oder so sehen. Eigentlich erhielt Richard Madden die ganze Zeit Lob für seine Darstellung. Ich persönlich fand ihn schon als Robb Stark gut.
        Diese Preise sollte man aber eh nie zu Ernst nehmen. Wenn ich mir zum Beispiel die Oscargewinner Bester Film der letzten 20-25 Jahre anschaue und diese mit wirklichen Klassikern, Meisterwerken oder besseren "Verlierern" oder Nichtnominierten vergleiche. Da lassen wir es lieber :-)
        • am

          Im Großen und Ganzen nachvollziehbar, aber wie immer sind ein paar fragwürdige Gewinner dabei. Z. B. Richard Madden für Bodyguard. Da haben seine hölzerne Darstellung, aber auch die dünne Leistung seiner Partnerin, den Gesamteindruck der Serie total vermiest. Liebe Auslandspresse: Fail!


          Ebenfalls ein schlechter Witz ist "American Crime Story". Nichts gegen den Gewinner Darren Criss, dessen Leistung war mehr als ordentlich und seiner Konkurrenz ebenbürtig; die waren alle recht nah beieinander. Aber beste Miniserie? Auch hier kann ich nicht behaupten, dass die Staffel schlecht gewesen wäre, doch war sie recht konventionell erzählt. Die umgekehrte Abfolge hat mich persönlich aber genervt, da sie aus erzählerischer Sicht nicht sinnvoll war und dadurch aufgesetzt gewirkt hat. Aber der Kernpunkt meiner Kritik ist, dass jede einzelne ebenfalls nominierte Miniserie schlicht besser war!

          weitere Meldungen