Staffel 24, Folge 1–13

Staffel 24 von „Pop Around the Clock“ startete am 31.12.2022 auf 3sat.
  • Staffel 24, Folge 1
    Im Oktober 2002 zeigt sich Rod Stewart von seiner sanften Seite: Er interpretiert auf seinem Album „It Had to Be You“ mit samtweicher Stimme Evergreens aus dem „Great American Songbook“. Die besten Songs des Albums und einige seiner großen Hits präsentiert der Brite im Smoking und mit großem Orchester in New York City Ende 2002 live vor einem begeisterten Publikum. Rod hat eine Operation an der Schilddrüse überstanden und seine Stimme wiedergefunden. Rods Auswahl aus der amerikanischen Liedersammlung der 1920er- bis 1950er-Jahre wird ein großer Erfolg. Mehrere Nachfolgealben werden produziert, obwohl die Kritiker bemängeln, dass er „nicht den ironischen Schmelz eines Bryan Ferry noch die große Show-Geste von Robbie Williams“ besitzen würde.
    „laut.de“ sieht Rod Stewart auf „ungewohntem Terrain“ und bemängelt, dass das Album „eine eher ruhige, fast konservative Platte geworden ist“. Den Fans ist es egal, sie feiern Rods elegante Interpretationen der Songs von Cole Porter, George Gershwin und Jerome Kern. „Wer ‚Sailing‘ singen kann, der bekommt auch Liebeslieder auf die Reihe“, schreibt Kritikerin Ingeborg Schober, die weiter ausführt: „Ein neuer Frankieboy ist er sicher nicht, und das ist auch gut so.“ Dass der junge Rod in der Musik landet, ist zunächst völlig abwegig.
    Er bringt es zu einer kurzen Profikarriere beim FC Brentford, arbeitet danach als Schildermaler, Zaunbauer, Zeitungsträger und sogar Totengräber, bis er sich 1963 der Mod-Szene anschließt und Mundharmonika spielen lernt. Vom Backgroundsänger entwickelt sich Rod zum Frontmann, singt bei der Jeff Beck Group und steigt 1969 bei den Faces ein. Sechs Jahre halten es die Faces mit Rod aus, der immer wieder „sein Ding“ macht und Soloplatten herausbringt.
    1975 fühlen sich die Faces nur noch als Begleitband von Rod Stewart, die Gruppe bricht auseinander, und der Weg für die „Rod Stewart Group“ ist frei. Die Band gilt als wilder Haufen, der sich auch gern einmal Scharmützel mit der Polizei liefert. Ihr Markenzeichen ist Rods Vorliebe für eine Mischung aus Folk, Rock, Country und Blues, gepaart mit der dem Ethos der britischen Arbeiterklasse. Das legendäre „Sailing“ erscheint 1975 und hält sich allein in Deutschland 17 Wochen in den Hitparaden. 1987 erhält Rod Stewart seine erste Grammy Nominierung und beweist seine Zähigkeit bei einem Bühnenunfall: Er schlägt mit dem Kopf gegen einen Beleuchtungsmast, wird bewusstlos hinter die Bühne getragen, kehrt nach 20 Minuten in neuem Hemd, aber ohne Verband zurück, entschuldigt sich und singt den unterbrochenen Hit „Hot Legs“ weiter.
    1993 erhält er im Rahmen der „Brit Awards“ eine Auszeichnung für sein Lebenswerk und wird 1994 in die „Hall of Fame“ aufgenommen. Selbstironisch sagt er: „Die wilden Zeiten sind vorbei. Ich seh’ zwar noch sehr gut aus, aber ich kann nicht mehr mit Mick Jagger mithalten. Er hat einfach den kleineren Hintern, und darauf stehen die Frauen nun einmal.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 2
    Im September 2005 geht Carly Simon auf Schiffsreise von New York City nach Southampton in England. Im Ballsaal der „RMS Queen Mary 2“ gibt die Singer-Songwriterin ein stilvolles Konzert. Begleitet von einem Orchester stehen die Songs des Albums „Moonlight Serenade“ im Mittelpunkt, das im Sommer 2005 erscheint und bei den Grammy Awards mit Standards des „Great American Songbooks“ eine Nominierung als „Best Traditional Pop Vocal Album“ erhält. Das „Great American Songbook“ umfasst eine Anzahl herausragender Songs der amerikanischen Unterhaltungsmusik der 1930er- bis 1960er-Jahre.
    Kritiker David Wild vom „Rolling Stone“ schreibt über die Platte: „Mit ihrem vierten Standard-Album beweist Simon, dass sie mal wieder weit vor ihrer Rockgeneration liegt. Sie zeigt sich in der Auswahl und Darbietung der Songs des ‚Great American Songbook‘ stilsicher und expressiv.“ Darüber hinaus überrascht Carly Simon das transatlantische Schiffspublikum mit einigen Hits ihrer großen Karriere und dem Auftritt ihrer Tochter Sally Taylor aus der Beziehung mit James Taylor, die als Backgroundsängerin ihre Mutter unterstützt.
    Lichtdesigner Stan Crocker beschreibt die Idee zur Bühnengestaltung: „Carly und Regisseur Jim Gable strebten nach der Eleganz und der Romantik der alten Welt. Der Ballsaal der ‚Queen Mary 2‘ besteht immer noch aus Elementen der 1940er-Jahre.“ Der große Erfolg des Albums und des Konzertmitschnitts überzeugt die auf „Martha’s Vineyard“ zurückgezogen lebende Sängerin und Teilzeitfarmerin, nach zehn Jahren Tour-Abstinenz auf eine „Moonlight Serenade-Konzertreise“ zu starten.
    „Ich lasse nicht viel zurück. Ich bin ein Insel-Mädchen“, sagt sie der „Chicago Tribune“. Dafür überwindet sogar ihr übergroßes Lampenfieber, dass sie schon immer begleitet und in den 1980er-Jahren zu einem Nervenzusammenbruch führt. Um die Tour so angenehm wie möglich zu machen, nimmt Carly Simon ihren Hund, ihre Kinder, die Hunde ihrer Kinder und ihr Spezialkissen mit: „Da bin ich wie eine Getriebene, alles muss mit. Ich wäre sicher nicht die erste Astronautin im All geworden.“ Carly Elisabeth Simon wird 1945 in New York geboren.
    Mitte der 1960er-Jahre landet sie zusammen mit ihrer Schwester Lucy als die „Simon Sisters“ einen Kinderliedhit: „Winkin’, Blinkin’ and Nod“. 1972 erscheint Carly Simons zweites Album „No Secrets“, das ihr großen Erfolg beschert: Die Single „You’re So Vain“ mit Mick Jagger im Chor wird zum internationalen Hit. Der deutsche Bassist Klaus Voormann spielt dazu das Bass-Intro. „Nobody Does It Better“ für den James-Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“ wird 1977 zu einem weiteren Erfolg für die Sängerin.
    Nach einem Zusammenbruch im Jahr 1981 während einer Show in Pittsburgh reduziert Carly Simon ihre Auftritte in den 1980er-Jahren und kommt 1986 mit der Ballade „Coming Around Again“ zurück. 1989 erhält sie für den Song „Let the River Run“ aus dem Film „Die Waffen der Frauen“ den Oscar in der Kategorie „Bester Song“ und darüber hinaus noch den Grammy. 2015 veröffentlichte Carly Simon ihre Memoiren, in denen sie unter anderem über ihre langjährige Freundschaft mit der ehemaligen First Lady Jacqueline Kennedy Onassis schreibt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 3
    Im Januar 2018 schockiert Neil Diamond seine Fans: Er bricht seine „50 Year Anniversary World Tour“ aufgrund einer Parkinson-Diagnose ab. Er lässt verlauten, dass er weiter komponieren will. Am 9. März 1976 spielt Neil Diamond sein letztes Konzert in Australien im Rahmen seiner Welttournee. Drei Millionen australische Fans verfolgen das live ausgestrahlte Konzert im Fernsehen, 38.000 Zuschauende sind im „Sydney Sports Ground“ dabei. Vier Jahre zuvor verordnet sich der charismatische Sänger und Komponist ein Sabbatical, verbunden mit einer Bühnenabstinenz.
    Nun ist er zurück und beweist seine große Klasse als charmanter Entertainer und stilsicherer Hitkomponist. Kritiker Bernard Perusse beklagt die immer wiederkehrenden gleichen Kompositionsmethoden, aber rühmt die großen Melodien, die sich in jedes Gedächtnis schrauben. Ohnehin haben sich Kritik und Neil Diamond nie besonders gut verstanden. 1976 ist er noch mehr Liedermacher ohne den Bombast, den er wenig später für sich entdeckt. Aufgewachsen in Brooklyn ist er Klassenkamerad von Barbara Streisand: „Wir waren zwei arme Kinder aus Brooklyn.
    Wir hingen zusammen vor der Erasmus-Highschool ab und rauchten Zigaretten“, sagt Neil Diamond über die Zeit. Mit 16 Jahren erlebt Neil auf einem Ferienlager ein Konzert der Folk-Legende Pete Seeger und beschließt, Sänger zu werden: „Als Nächstes besorgte ich mir eine Gitarre, nahm Gitarrenunterricht und begann, Songs zu schreiben.“ In der Schule macht er sich einen Namen als Verfasser von Gedichten, die bei den Mädchen sehr gut ankommen. Seine Mitschüler beauftragen ihn als Poeten, um die Herzen der Mitschülerinnen zu erobern.
    Seine erste Single „Solitary Man“ erscheint 1965 und wird 1966 zum Hit. Neil Diamond spielt als Vorgruppe von „The Who“ und ist entsetzt über Pete Townshend, der seine Gitarre so lang gegen die Wand donnert, bis der Hals gebrochen ist. 1969 schreibt er mit „Sweet Caroline“ seinen ersten großen Hit. Nach sechs Jahren „on the road“ verordnet sich Neil Diamond 1972 einen Break: „Ich wusste, dass ich zurückkomme, aber nicht, wann. Ich habe einen 2,5-jährigen Sohn und ich fühle, dass er mich mehr braucht als mein Publikum.“ Bis heute hat Neil Diamond weltweit treue Fans, auch unter jüngeren Menschen.
    Die Macher der CBS-Comedy „The Big Bang Theory“ lassen die Charaktere Howard Wolowitz und Amy Farrah Fowler Neil-Diamond-Lieder singen. Wie wichtig ihm Liebe und Gefühl sind, erklärt Neil Diamond 2014, nachdem er sich 2011 in Katie McNeil verliebt: „Es gibt keine bessere Inspiration oder Motivation, um zu arbeiten, als verliebt zu sein. Davon träumst du als kreativer Mensch. Ich konnte das Album ‚Melody Road‘ 2014 abschließen – es zu beginnen, es zu schreiben und zu vollenden – durch den Zauber der Liebe.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 4
    Am 14. April 1970 begeistern Creedence Clearwater Revival in der Royal Albert Hall in London. Die verschollenen Aufnahmen werden nach 50 Jahren entdeckt, restauriert und 2022 veröffentlicht. Auf der Setliste stehen die großen Hits der Band wie „Born on the Bayou“, „Green River“, „Fortunate Son“, „Midnight Special“, „Bad Moon Rising“ und „Proud Mary“. Auf der Bühne in London stehen: John Fogerty, Gesang & Gitarre, sein Bruder Tom, Gitarre, Doug Clifford, Schlagzeug, und Stu Cook, Bass.
    1969 erobern Creedence Clearwater Revival Woodstock und gelten weltweit als angesagte Band. Mit ihrem Südstaaten-„Swamp“-Rock platzieren sie in den Top 10 einen Hit nach dem anderen und werden politisch: Der Protestsong „Fortunate Son“ prangert die Klassenverhältnisse in den USA in der Zeit des Vietnamkriegs an. Söhne reicher Eltern können sich der Einberufung entziehen. Das „New Musical Express“-Magazin schreibt 1970 über den Auftritt in London: „CCR hat zweifelsfrei bewiesen, dass sie nach mehr als meiner Meinung die größte Rock-and-Roll-Band der Welt ist.
    In ihren fähigen Händen ist der wahre Geist der Rockmusik nicht nur lebendig und gut, sondern er tritt auch aus wie ein Maultier.“ Creedence Clearwater Revival befinden sich nun auf Augenhöhe mit den Beatles, Led Zeppelin, den Rolling Stones und Jimi Hendrix. 1969 erscheint das zweite Album „Bayou Country“ im typischen Stil der Band. Die Texte über ländliche Weisheiten führt dazu, dass viele Fans glauben, die Bandmitglieder stammten aus Louisiana.
    Dafür verantwortlich sind auch John Fogertys Liebe zum Süden der USA und sein Faible für Blues und Rock ‚n‘ Roll. Auch seine nächsten Songs „Lodi“, „Bad Moon Rising“ und „Green River“ klingen nach tiefem Süden und nicht nach Westcoast. Dass der Auftritt von Creedence Clearwater Revival im Rahmen des Woodstock-Festivals nicht aufgezeichnet wird und auch nicht auf dem Woodstock-Album erscheint, liegt an John Fogerty: Die Musiker spielen gegen drei Uhr nachts nach einem langen Auftritt von Grateful Dead und haben mit einem halbwachen Publikum und technischen Problemen auf der Bühne zu kämpfen.
    Erst im August 2019 erscheint ein vollständiger Mitschnitt unter dem Titel „Live at Woodstock“. 1970 veröffentlichen Creedence Clearwater Revival weitere Hits wie „Lookin’ Out My Back Door“ und „Who’ll Stop the Rain“, spielen weltweit vor großem Publikum und landen 1971 mit „Have You Ever Seen the Rain“ einen Welterfolg, der bis heute ein Ohrwurm ist.
    Doch inzwischen sind Creedence Clearwater Revival zu einer One-Man-Show geworden. John Fogerty ist das Mastermind, seine Bandkollegen Statisten. Sein Bruder Tom verlässt die Gruppe 1971, Mitte 1972 löst sie sich auf. 1993 wird die Band in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen, und 2011 führt sie der „Rolling Stone“ auf Rang 82 der 100 größten Musiker aller Zeiten. 2019 feiert John Fogerty sich und seine Karriere mit der Konzerttour „My 50 Year Trip“, und selbst in der Coronakrise veröffentlicht er Songs mit seinen Söhnen und seiner Tochter. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 5
    Im Mai 1997, 15 Jahre, nachdem sie zum letzten Mal in der Originalbesetzung auf Tour sind, geben Fleetwood Mac ihr Reunion-Konzert mit anschließender Tournee durch 40 Städte in den USA. Anlass ist der 20. Geburtstag des Erfolgsalbums „Rumours“. Nach mehreren Jahren Funkstille rauft sich die Band zusammen und begeistert in der Originalbesetzung mit Lindsey Buckingham, Mick Fleetwood, Christine McVie, John McVie und Stevie Nicks. 1982 stehen Fleetwood Mac das letzte Mal in der Originalbesetzung auf der Bühne, und dementsprechend groß sind die Vorbehalte der Band vor den drei Konzerten.
    Sängerin Stevie Nicks sagt dazu: „Für eine gewisse Zeit können wir alle unsere eigenen Wege gehen, aber irgendwann müssen wir wieder zusammenkommen. Zwischen uns gibt es eine Verbindung, die nichts mit Geldverdienen zu tun hat. Als ich für dieses Projekt angerufen wurde, atmete ich kurz durch und sagte zu.“ Gitarrist Lindsey Buckingham arbeitet gerade an seinem neuen Soloalbum und ist am schwierigsten von einer Reunion zu überzeugen. Er bittet sich Bedenkzeit aus und sagt schließlich zu.
    Gerührt sagt Stevie Nicks nach dem letzten Konzert: „Beim letzten Konzert hab’ ich ein paar Tränen verdrückt. Die Magie war wieder da, nur diesmal hatten wir keinen Streit. Ich schaute während vieler Songs in Lindseys Augen, und meine Tränen rollten. Es war ein wundervoller Abend, für uns und alle im Publikum.“ Gegründet 1967 von Gitarrist Peter Green und Schlagzeuger Mick Fleetwood als britische Blues-Band, feiern Fleetwood Mac mit Songs wie „Black Magic Woman“, der später von Santana gecovert wird, „Oh Well“ oder der instrumentalen Ballade „Albatross“ große Erfolge.
    1969 verkauft die Band mehr Alben als die Beatles und die Rolling Stones. 1970 gerät Peter Green in eine Krise, verlässt die Band, die sich nach mehreren Umbesetzungen 1974 neu zusammenfindet und sich vom Blues zum Pop-Rock entwickelt. 1977 veröffentlichen Fleetwood Mac mit „Rumours“ eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte. Es ist ein Krisen-Album, weil sich die beiden Bandpaare, Bassist John McVie und Keyboarderin Christine McVie sowie Sängerin Stevie Nicks und Gitarrist Lindsey Buckingham voneinander trennen.
    Der Grund für Letzteres soll Schlagzeuger Mick Fleetwood sein. 1987 verlässt Buckingham die Band, die 1997 für das Reunion-Konzert wieder zusammenfindet und erst einmal zusammenbleibt. Das 1997er-Konzert wird als DVD veröffentlicht, in Australien mit neunfachem Platin ausgezeichnet, und Fleetwood Mac gehen wieder auf Tour. 1998 wird die Band in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. Im April 2018 wird bekannt, dass Lindsey Buckingham erneut die Band verlässt, während Christine McVie nach einer Pause wieder zurückkommt.
    Für Kritiker Rickey Wright ist Fleewood Macs Wiedervereinigungskonzert einfach ein tolles Konzert, bei dem sich die Band voller Energie und Leidenschaft zeigt und elegant neue Songs wie „Bleed to Love Her“ in den Reigen der großen alten Hits einfügt. Auch die Zeitschrift „Steroplay“ ist angetan und lobt die zum Teil neuen Arrangements und die grandiose Darbietung des Songs „Tusk“ mit lautstarker Unterstützung der USC Trojan Marching Band. Und die Fachzeitschrift „Audio“ versteigt sich zum Kalauer: „Nach langer Zeit wieder ein Fleetwood-Big-Mac!“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 6
    Am 15. September 2022 bringen a-ha ihren Konzertfilm „True North“ in die Kinos. Im Oktober folgt das elfte gleichnamige Studioalbum. 3sat präsentiert die Höhepunkte des Konzertfilms. „Zuerst hatten wir die Idee, einfach eine Studiosession live aufzunehmen. Daraus wurde dann eine Produktion mit dem Norwegian Arctic Philharmonic Orchestra, kurzen persönlichen Statements der Band und Drehs in der Natur“, berichtet Gitarrist Pål Waaktaar-Savoy. Die Aufnahmen finden 90 Kilometer oberhalb des Polarkreises, in der norwegischen Stadt Bodø, statt. Die Band sieht Platte und Film als „persönlichen Brief von a-ha vom Polarkreis, ein Gedicht aus dem hohen Norden Norwegens“.
    Kaum zu glauben, aber wahr: Morten Harket, Pål Waaktar-Savoy und Magne Furuholmen haben das Kunststück fertiggebracht, in gleicher Besetzung Alben in den 1980er-, den 1990er-, den 2000er-, den 2010er- und den 2020er-Jahren zu veröffentlichen. Die Regie des Konzertfilms führt der langjährige a-ha-Vertraute Stian Andersen: „Es war mir eine Ehre, Regie führen zu dürfen. Zudem war es ein großes Vergnügen, das Narrativ zu verfassen und zu erschaffen, das zu den wunderschönen Songs von a-ha in diesem Film passt.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 7
    Im Oktober 1987 steht Peter Gabriel für drei Konzerte in Athen auf der Open-Air-Bühne des Lycabettus Theaters. Es ist das Finale der „This Way Up“-Tour mit den Songs des neuen Albums „So“. Begleitet wird Peter Gabriel vom Schlagzeuger Manu Katché, dem Bassisten Tony Levin, Gitarrist David Rhodes, Keyboarder David Sancious und Sänger Youssou N’Dour. Es ist die Crème de la Crème der damaligen Musikszene. Produziert wird der Konzertfilm „Live in Athens“ von Martin Scorsese. Erst 2013 wird der Konzertfilm veröffentlicht. Für viele unverständlich, denn Peter Gabriel ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens.
    Die exakt inszenierte Show ist bis heute der Maßstab für viele Konzertproduktionen. Nichts ist dem Zufall überlassen, jede Bewegung, jede Geste ist geplant und sitzt auf den Punkt. Fast zwölf Monate vor den Konzerten in Athen beginnt die Tournee durch Nordamerika und Europa. Drei Konzerte werden in Athen aufgezeichnet. Mit dem Album „So“ katapultiert sich Peter Gabriel zum Popstar. Sein Assistent David Stallbaumer erinnert sich: „Bisher spielten wir vor 3000 bis 10.000 Zuschauenden. Das war so ein treues vertrautes Kultpublikum.
    Jetzt standen wir vor 40.000 Menschen, und Peter bemerkte, dass zum ersten Mal auch junge Mädchen im Publikum waren.“ Gabriel passt seine Show an seine neuen Songs an und schafft eine Theateratmosphäre zwischen Konfusion, Gewalt und Panik. Im Song „No Self Control“ wird er von Scheinwerfern auf Kränen angegriffen, während des Songs „Lay Your Hands on Me“ lässt er sich ins Publikum fallen. Sänger Youssou N’Dour, der bei „Biko“ mit Peter Gabriel auf der Bühne steht, erinnert sich an ein Konzert in New York: „Wir begannen unsere Tour im November 1986 in New York, und ich war ziemlich nervös, obwohl ich daran gewöhnt war, zu Hause vor großem Publikum zu spielen.
    Aber als Peter auf die Bühne kam, erklärte er dem Publikum erst einmal, wer ich bin. Das machte er bei jedem Konzert, und ich fühlte mich willkommen. Seine Großherzigkeit war bewegend.“ Peter Gabriel sagt dazu: „Wir waren mit Genesis viele Jahre lang als Vorgruppe unterwegs, und da weiß ich, wie schlecht die Hauptkünstler und ihre Crew mit Vorbands umgehen. Mir war es immer wichtig, dass alle Künstler und Künstlerinnen, mit denen wir arbeiten, einen guten Sound haben und mit Respekt behandelt werden.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 8
    Im Mai 2019 eröffnet Johannes Oerding das neue Festival „Pop am Kalkberg“. Im Gepäck hat der sympathische deutsche Singer-Songwriter mit dem Hut die Hits aus seinem Album „Konturen“. Vor einem begeisterten Publikum präsentiert sich der Wahl-Hamburger gewohnt emotional und stimmstark und kann 10.000 Fans begrüßen. Bekannt ist das Freilichttheater Kalkberg durch die seit 1952 dort stattfindenden Karl-May-Spiele. „Ihr klatscht an den richtigen Stellen, ihr singt mit an den richtigen Stellen und ihr steht auf an den richtigen Stellen“, ruft Johannes Oerding dem Publikum zu, dass er bereits mit seinem unkonventionellen Auftritt, singend durch die Publikumsreihen, begeistert. Geboren am 26. Dezember 1981 in Münster macht der junge Sänger als Vorband von Simply Red und Ich + Ich ab 2009 auf sich aufmerksam.
    Nach drei Alben vertritt er 2013 Hamburg beim „Bundesvision Song Contest“ und belegt mit „Nichts geht mehr“ den zweiten Platz. 2015 wird er für zwei weitere Alben mit einer Goldenen Schallplatte für 100.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet, erhält 2016 für „Alles brennt“ eine Platin-Auszeichnung und wird 2018 mit dem „Live Entertainment Award“ für die beste Hallentournee des Jahres 2017 ausgezeichnet. 2018 begleitet er Peter Maffay auf seiner MTV-Unplugged-Tournee. 2019 ist er Teilnehmer der TV-Sendung „Sing meinen Song“, 2021 wird er Jurymitglied bei „The Voice of Germany“ und 2021 und 2022 Gastgeber bei „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 9
    Am 17. August 2014 ist die Begeisterung im Baseballstadion im japanischen Chiba nahe Tokyo groß, als Legenden die Bühne betreten: Queen & Adam Lambert präsentieren ein Konzert mit großen Hits. Queen sind ab 2014 auf ihrer Welttournee durch Nordamerika, Australien, Neuseeland, Asien und Europa. Da passt auch ein Auftritt im 30.000 Zuschauer fassenden „Marine Stadium“ im Rahmen des „Summer Sonic Festival“, Japans größtes Musikevent, sehr gut. 2008 endet Queens Zusammenarbeit mit Sänger Paul Rodgers.
    Für seinen Nachfolger Adam Lambert ist klar, dass er niemals den 1991 verstorbenen Sänger Freddy Mercury als Bandmitglied ersetzen wird, sondern zusammen mit Queen die großen Hits präsentiert. 2009 lernen die beiden verbliebenen Queen-Mitglieder Brian May, Gitarre, und Roger Taylor, Schlagzeug, den Sänger Adam Lambert im Rahmen der TV-Serie „American Idol“ kennen. Adam Lambert darf mit Queen in der Show „We Are the Champions“ singen, wird Zweiter, aber gewinnt die Gunst der berühmten Band.
    Queen schnappen sich das junge Talent, 2012 werden zwei gemeinsame Auftritte mit Queen im Londoner „Hammersmith Apollo“ bekanntgegeben, die innerhalb von 24 Stunden ausverkauft sind. Im Dezember 2014 sagt Roger Taylor im Rahmen eines Pressegesprächs: „Wir werden mit niemand anderem mehr arbeiten, nachdem wir mit dem großartigen Adam gearbeitet haben.“ Ende 2014 ist die Band auch Teil des Weihnachtsspecials der „Helene Fischer Show“, bei der Adam Lambert zusammen mit Helene Fischer den Queen-Klassiker „Who Wants to Live Forever“ präsentieren.
    Bis heute begeistern Queen zusammen mit Adam Lambert die Fans weltweit. Beim „Summer Sonic Festival“ in Chiba sitzt Rufus Tiger Taylor bei einigen Songs am Schlagzeug. Der Sohn von Queen-Schlagzeuger Roger Taylor ist seit 2011 Tour-Drummer bei Queen & Adam Lambert. Rufus Tiger Taylor wird auch immer wieder in Verbindung mit den Foo Fighters gebracht, deren Schlagzeuger Taylor Hawkins 2022 stirbt: Rufus Tiger Taylor sitzt beim Gedenkkonzert für Taylor Hawkins Anfang September 2022 am Schlagzeug.
    Im Sommer 2022 reisen Queen mit ihrer „Rhapsody Arena Tour“ durch Europa. Angesprochen auf sein Verhältnis zu Brian May und Roger Taylor sagt Adam Lambert dem „Stern“: „Ich betrachte mich gerne als Gast von Brian und Roger. Freddy ist unersetzlich, ich will gar nicht mit ihm konkurrieren, aber in bestimmten Momenten bin ich ihm ganz nah. Ich bin eine Art Dienstleister für sie und das Publikum.“ Angesprochen auf diese Nähe zu Freddy sagt Lambert weiter: „Es gibt Momente, in denen ich eine Gänsehaut bekomme und es sich einfach surreal anfühlt.
    In der Show ist Freddy auch auf einer großen Leinwand zu sehen und seine Stimme zu hören. Es ist erstaunlich, was das mit dem Publikum macht. Die Zuschauer tragen Freddy in ihrem Herzen.“ 3sat präsentiert das komplette Konzert aus Japan mit den großen Hits wie „Now I’m Here“, „Stone Cold Crazy“, „Another One Bites the Dust“, „Killer Queen“, „Love of My Life“, „Under Pressure“, „Radio Ga Ga“, „Bohemian Rhapsody“, „We Will Rock You“ und „We Are the Champions“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 10
    2008 lässt Céline Dion mehrere Konzerte im Rahmen ihrer „Taking Chances World Tour“ aufzeichnen. Begeistert wird die Diva in Afrika, Asien, Australien, Europa und Nordamerika gefeiert. Inszeniert vom „Cirque du Soleil“-Regisseur Jamie King spannt die Show den Bogen von Soul über Rock bis hin zur Musik des Mittleren Ostens. Ein Jahr ist die Show ab Februar 2008 auf Tour und absolviert 131 Konzerte. Kritiker Jon Caramanica von der „New York Times“ schreibt ironisch: „Dion präsentiert ein paar neue Tricks, ohne ihre Kernkompetenz in Sachen Bombast und Pomp zu vergessen.“ Randy Lewis von der „Los Angeles Times“ dagegen schwärmt: „Es ist ein Kinderspiel, zu verstehen, warum Céline Dions ‚Taking Chances Tour‘ die Konzertattraktion des Jahres 2008 ist.
    Dion liefert unablässig emotionale Höhepunkte, bereitet mit ihrer Stimme immer wieder Gänsehautmomente, und jeder Refrain ist voller aufmunternder Bekenntnisse, der jede Super-Bowl-Halbzeitshow in den Schatten stellt. Und das war ja nur ihre Eröffnungsnummer.“ Sarah Rodman vom „Boston Globe“ konstatiert: „Das ist ein Testament ihres Könnens. Selbst wenn nicht jeder Song stark ist, Dion ist es immer.“ Und „CTV-News“ bringt es nach dem Konzert in Montreal auf den Punkt: „Dion hat das Publikum in ihrer Hand.“ Im April 2022 sagt Céline Dion ihre geplante Europa-Tournee aus gesundheitlichen Gründen ab und verordnet sich eine Social-Media-Pause.
    Als Queen Elizabeth II. im September 2022 stirbt, bricht Céline ihr Schweigen und kondoliert auf Instagram. Dions Fans sind begeistert: Endlich ein Lebenszeichen! Sie reagieren, bedanken sich für die mitfühlenden Worte und hoffen, dass Dion ihre gesundheitlichen Probleme bald hinter sich lassen kann. Ende 2021 muss Céline Dion ihre Las-Vegas-Show unterbrechen und schließlich abbrechen.
    Sie leidet unter starken und andauernden Muskelkrämpfen. Dion sagt in einem Interview dazu: „Ich dachte, ich hätte es geschafft, aber ich glaube nun, dass ich geduldiger sein muss und den Anweisungen meiner Ärzte folgen.“ Nun hoffen die Fans auf ein Wiedersehen mit ihrer Diva im Jahr 2023. Dass die Onlineausgabe des „Esquire“ Anfang September 2022 die Coverversion des AC/​DC-Klassikers „You Shook Me all Night Long“ von Céline Dion und Anastacia auf Platz 1 der schlechtesten Coverversionen führt, dürfte die Dion-Fans kaum beeindrucken: Auf Twitter folgen ihr im September 2022 knapp eine Million Fans und auf Instagram über fünf Millionen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 11
    Im Juni 2003 macht die „Das Beste von Gestern bis Mensch“-Tour Station in der Schalke Arena. Im Gepäck hat Herbert Grönemeyer das am meisten verkaufte deutschsprachige Album aller Zeiten. Im November 2002 startet Grönemeyer seine Hallen-Tournee, die als Open-Air-Tour ganz Deutschland begeistert. 2022 kommt der Konzertmitschnitt zum 20-jährigen Jubiläum in die Kinos, weil die Jubiläumskonzerte wegen Coronafällen bei Band und Crew abgesagt werden. „Mensch“ ist das elfte Studioalbum, es wird bereits vor seiner Veröffentlichung im August 2002 mit Platin ausgezeichnet und steht 96 Wochen an der Spitze der Album-Charts.
    Mit dem Album „Mensch“ feiert Herbert Grönemeyer seine Rückkehr nach Deutschland. 1998 zieht er sich nach dem Tod seiner Frau und seinem Bruder nach England zurück. Die Arbeit an seinem Album ist für ihn ein heilender Prozess, wie er selbst mehrfach betont. Im August 2002 erscheint die Single „Mensch“, danach folgt das gleichnamige Album. Die Tour zum Album wird immer wieder verlängert und füllt immer größere Hallen. 2022 erscheint ein Buch mit dem Titel „Zu Mensch“, dass die Zeit zwischen 2000 und 2002 beleuchtet.
    Herbert Grönemyer sagt dazu: „Es war so ein Rausch, und für mich selber muss ich sagen, als ich das Buch gelesen habe, hat es mich echt berührt, weil es bei mir auch Erinnerungen hochgespült hat. Ganz vieles davon war mir überhaupt nicht mehr bewusst. Selbst die Tournee, ich kann mich an nichts mehr erinnern.“ Zusammen mit Produzent Axel Silva entsteht das geniale Album in London, für das er am letzten Tag vor Abgabe an die Presswerke noch den Song „Demo“ schreibt, der fortan als „Demo (Letzter Tag)“ bekannt wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 12
    Am 18. Januar 2003 machen die Rolling Stones auf ihrer „Forty Licks“-Tour zum 40-jährigen Band-Jubiläum einen Stopp in New York. „New York City, Top of the World“, ruft Mick Jagger ins begeisterte Publikum. 1964 sind die Stones zum ersten Mal zu Gast in der Metropole an der Ostküste und präsentieren ihr Debütalbum, das in den USA als „England’s Newest Hitmakers“ erscheint. Auf den kompletten Mitschnitt des 2003er-Konzerts müssen die Fans fast 20 Jahre warten: 2022 erscheint die restaurierte Gesamtfassung. Neben Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und dem unvergessenen Charlie Watts rocken den Madison Square Garden im Rahmen einer TV-Liveübertragung: Darryl Jones, Bass, Chuck Leavell, Keyboards, Bobby Keys, Saxofon, Bernard Fowler und Lisa Fischer, Chor, Blondie Chaplin, Gitarre und Percussion, Tim Ries, Saxofon und Keyboards, Kent Smith, Trompete, und Michael Davis, Posaune.
    Als Überraschungsgast tritt Sängerin Sheryl Crow auf. Wie immer sind Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards der glitzernde Mittelpunkt der Band. Die „Glimmer Twins“, das Pseudonym der beiden, mit dem sie 1974 als Produzenten des Studioalbums „It’s Only Rock ‚n‘ Roll“ in Erscheinung treten, fegen selbst mit jeweils fast 60 Jahren über die Bühne.
    Und Mick Jagger hat die Fans in New York fest im Griff. Launig sagt er: „Es ist toll, euch hier zu sehen, und wie schön ihr heute Abend ausseht, so herausgeputzt. Man könnte meinen, ihr seid im Fernsehen oder so.“ 2022 feiern die Stones ihr 60-jähriges Bandjubiläum und begeistern die Fans immer noch live, inzwischen jedoch ohne den verstorbenen Schlagzeuger Charlie Watts. 2023 steht für die „Glimmer Twins“ der 80. Geburtstag an. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat
  • Staffel 24, Folge 13
    Im Oktober 2001 spielen Oasis in Glasgow das Finale ihrer „10 Years of Noise & Confusion“-Mini-Tour. Nur sechs Konzerte in London, Manchester und Glasgow stehen auf dem Plan. Die Band feiert ihr zehnjähriges Bestehen und ist in Glasgow in guter Verfassung: kein Streit zwischen den Brüdern auf der Bühne, ein entfesseltes Publikum und eine Band in Topform. Nach Auftritten in Süd- und Nordamerika und Japan ist die Band bestens eingespielt. Mitte der 1990er-Jahre sind Oasis mehr als nur eine Band. Sie sind kultureller Grundpfeiler, Synonym für „Cool Britannia“ und die Posterboys einer selbstbewussten, ungestümen und kühnen Popkultur.
    1996 verkaufen sie 18 Millionen Alben, ein Jahr später ist Noel Gallagher auf einen Drink zu Gast beim neu gewählten Premierministers Tony Blair in der Downing Street. Danach sind Oasis nicht wegen ihrer Musik, sondern wegen des Streits der Brüder und andauernder Auflösungsgerüchte in den Medien. Alles beginnt 1991 in Manchester. Noel schreibt die Songs, Liam singt, und wenn sie nicht gerade auftreten, gehen sich die Brüder aus der Arbeiterklasse an die Gurgel. Glaubt man den Legenden, beginnt der Übernacht-Erfolg im Mai 1993 in einer angesagten Musikkneipe in Glasgow.
    Im „King Tut’s Wah Wah Hut“ wollen Oasis spielen, doch der Besitzer will sie zunächst nicht auf die Bühne lassen. Das lassen sich die Oasis-Brüder nicht gefallen: Sie bedrohen den Besitzer und dürfen schließlich vier Songs zum Besten geben. Der zufällig anwesende Plattenboss Alan McGee hört die Band und bietet ihnen einen Plattenvertrag an. „Sie hatten keinen Manager, keinen Agenten und kein Geld, aber sie waren da schon groß“, wird McGee später zitiert. Verwackelte Amateuraufnahmen des Kurzauftritts im Netz geben McGee recht: Da zeichnet sich etwas Großes ab! Das Erfolgsrezept geht auf: Mit Riffs und Akkordfolgen, angelehnt an Musik von T. Rex, Slade und den Beatles, treffen Oasis den Geschmack der Zeit und werden zwischen 1994 und 1996 zu Superstars.
    Doch die Streitigkeiten der Brüder, Drogen und Alkohol fordern ihren Tribut: Noel sagt im Mai 2000 den Rest der Welttour ab, das vierte Album „Standing on the Shoulder of Giants“ aus dem gleichen Jahr erfüllt nicht die hochgesteckten Erwartungen, und die Presse stürzt sich auf das Privatleben der Brüder. Am 28. August 2009 gibt Noel Gallagher seinen Ausstieg aus der Band bekannt.
    Liam gründet sein Projekt „Beady Eye“, und Noel kontert mit „Noel Gallagher’s High Flying Birds“. Im April 2022 berichtet Noel Gallagher, dass er seinen Bruder seit 2009 nicht mehr getroffen habe. Im Mai 2022 gelangt ein Dokument der Trennung in die Öffentlichkeit: Vor einem Konzert 2009 in Paris geraten die beiden Brüder in Streit, in dessen Verlauf Noels rote Gibson Gitarre ES-335 beschädigt wird. Der Auftritt wird abgesagt, Noel verlässt kurze Zeit später die Band. Am 17. Mai 2022 wird die Gitarre mit einem Startpreis von 150.000 Euro in eine Auktion gestellt. Der Wert wird auf mehr als das Dreifache geschätzt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSa 31.12.20223sat

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