Staffel 26: Wie viel Tod gehört zum Leben?, Folge 1–3

Staffel 26 (Wie viel Tod gehört zum Leben?) von Terra Xplore startete am 24.03.2025 in der ZDFmediathek und am 13.04.2025 im ZDF.
  • Staffel 26, Folge 1 (25 Min.)
    Leon Windscheid (r.) mit Familie Kelter: Von links Sohn Emil, Vater Mario und Mutter Sandra – Bild: ZDF und Marius Fuchtmann
    Leon Windscheid (r.) mit Familie Kelter: Von links Sohn Emil, Vater Mario und Mutter Sandra
    Das Sprechen über Suizid gilt immer noch als gesellschaftliches Tabu. Damit will Familie Kelter brechen. Im Jahr 2014 verliert sie ihren damals 19-jährigen Sohn Nico. Psychologe Leon Windscheid spricht mit Familie Kelter über den schmerzhaften Verlust und die Folgen bis heute. Und er geht der Frage nach, welche Warnsignale und Risikofaktoren es für Suizid gibt. Seit dem Suizid ihres ältesten Sohnes Nico setzen sich die Eltern Sandra und Mario Kelter für mehr Aufklärung ein. Sie wollen Suizid und Depressionen das gesellschaftliche Stigma nehmen, um anderen Familien das Erlebte zu ersparen.
    Auch ihr jüngerer Sohn Emil hofft, dass sich mehr Menschen trauen, über ihre traurigen Gedanken offen zu sprechen. In Deutschland sterben laut Statistischem Bundesamt jährlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Suizid und seine Folgen betreffen also viele und bleiben dennoch ein gesellschaftliches Tabu. Doch wie sieht ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Thema aus wissenschaftlicher Sicht aus? Auf der Suche nach Antworten trifft Leon Windscheid Dr. Ute Lewitzka, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
    Sie weiß: „Das Ansprechen suizidaler Gedanken kann Leben retten.“ Viele Betroffene erfahren eine Entlastung, weil jemand das Tabuthema offen anspricht und zuhört. Von der Expertin erfährt Leon auch, welche Warnsignale es bei Menschen mit suizidalen Gedanken gibt und welche Risikofaktoren den Forschenden bekannt sind.
    Dabei macht Dr. Lewitzka klar: Wer an Depressionen leidet, gilt nicht gleich als suizidal. Denn den einen Grund, sich das Leben nehmen zu wollen, gibt es nicht. Nicht nur die Zahl der Suizide wiegt schwer: Laut Schätzungen hinterlässt jeder Verstorbene nach einem Suizid etwa fünf bis zehn trauernde Personen. Leon trifft weitere Menschen, die zum ersten Mal öffentlich über ihre Trauer sprechen und dabei merken, wie gut der Austausch untereinander tut. Denn auch sie leiden unter der anhaltenden Tabuisierung von Suizid. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 13.04.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.03.2025 ZDFmediathek
  • Staffel 26, Folge 2 (25 Min.)
    Leon Windscheid (l.) mit Nadia (r.) und Tochter Annabelle (M.)
    Er steht uns allen bevor, trotzdem wird er von den meisten verdrängt – der Tod. Doch was, wenn wir ihm nicht mehr ausweichen können? Dieser Frage geht Psychologe Leon Windscheid nach. Dabei trifft er die unheilbar kranke Nadja Seipel und begleitet die Palliativpflegerin Michaela Bayer bei ihrer Arbeit. Leon will wissen: Wie leben Menschen mit ihrem nahenden Tod? Und gibt es gutes Sterben? Nadja Seipel ist Palliativpatientin. Nach einer Brustkrebsdiagnose lebt sie mit Metastasen in Lunge, Leber, Lymphen und Knochen. Ihre Tochter Annabelle ist 14 und seit 9 Jahren damit konfrontiert, dass ihre Mutter jeden Tag sterben kann.
    Leon Windscheid spricht mit beiden über die besonderen Herausforderungen und Strategien im Umgang mit dieser belastenden Situation. Angesichts der kurzen Zeit, die ihr noch bleibt, sagt Nadja: „Für mich ist gutes Sterben, dass ich aus dem, was ich jetzt noch habe, das Beste heraushole.“ Können wir uns auf unser Sterben vorbereiten, wie erleben Sterbende ihre letzten Wochen, und wie geht gutes Sterben? Antworten auf diese Fragen sucht Leon Windscheid im Münchner Klinikum Großhadern. Dort begleitet er die Palliativpflegerin Michaela Bayer einen Tag lang bei ihrer Arbeit. Aus den Begegnungen mit Sterbenden erfährt Leon, dass es uns beim Sterben helfen kann, positiv auf unser Leben zurückzublicken.
    Das bestätigen auch verschiedene wissenschaftliche Studien. Von der Palliativmedizinerin Prof. Claudia Bausewein erfährt Leon Windscheid, dass unser Gehör das letzte Sinnesorgan ist, das seine Funktion aufgibt. Daher sind vertraute Stimmen für die Sterbenden bis zuletzt besonders wichtig. In einem Sozialexperiment fragt Leon ganz unterschiedliche Menschen, was sie unbedingt noch erleben möchten, bevor sie sterben. Und er geht der Frage nach, ob am Ende ein gutes Leben die beste Voraussetzung für ein möglichst gutes Sterben ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 20.04.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.03.2025 ZDFmediathek
  • Staffel 26, Folge 3 (25 Min.)
    Leon Windscheid (r.) mit Bestatter Luis Bauer (l.)
    Wie können wir einen natürlicheren Umgang mit dem Tod lernen? Und welche Rituale helfen uns, die Trauer besser zu bewältigen? Diesen Fragen geht der Psychologe Leon Windscheid nach. Im Gegensatz zu den meisten von uns hat er keine Berührungsängste mit dem Tod: Luis Bauer, Jahrgang 2005, gehört zu den jüngsten Bestattern Deutschlands. Leon Windscheid begleitet ihn einen Tag lang bei der Arbeit. Luis ist in einer Bestatterfamilie aufgewachsen und hat schon als Vierjähriger neben seinem Vater im Leichenwagen gesessen.
    Über seinen beruflichen Alltag berichtet er ohne Tabus, unter anderem auch auf seinem TikTok-Kanal. Leon Windscheid hilft ihm, eine Verstorbene für ihren letzten Weg vorzubereiten. Eine ungewohnte Rolle, die ihm anfangs schwerfällt. Aber er erfährt: Je näher er der Verstorbenen kommt, desto mehr geht seine anfängliche Angst in Respekt vor dem Tod über. Im Jahr 2023 starben in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als eine Million Menschen. Aber kaum jemand in unserer Gesellschaft möchte sich mit dem eigenen oder dem Sterben nahestehender Menschen auseinandersetzen.
    Warum fällt uns das so schwer? Für die beiden Soziologen Dr. Thorsten Benkel und Matthias Meitzler liegt das vor allem an unserer Sozialisation. Wir wachsen in einer Kultur auf, in der der Tod weitgehend ausgeblendet wird. Gleichzeitig gelten in Deutschland strenge Regeln für Trauerrituale. Dabei wäre es für die beiden Forscher wichtig, neue Rituale zu finden – gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.04.2025 ZDFDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.03.2025 ZDFmediathek

zurückweiter

Füge Terra Xplore kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu Terra Xplore und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App