Das internationale Fernsehjahr 2021 im Rückblick

Gewinner und Verlierer, Serien-Revivals und neue Event-Serien

Vera Tidona
Vera Tidona – 28.12.2021, 10:00 Uhr

Serien-Abschiede des Jahres 2021

In diesem Jahr verschwinden erneut eine Vielzahl an langjährigen und beliebten Serien-Highlights vom Bildschirm, die nach zahlreichen Staffeln und Folgen endgültig von ihren Fans Abschied nehmen.

Lucifer

FOX

Die beliebte Fantasyserie „Lucifer“ mit Tom Ellis als charismatischer Fürst der Finsternis verabschiedete sich nach sechs Staffeln und 93 Folgen endgültig von ihren vielen Fans. Ein wenig wehmütig wurde das Ende der Serie bestätigt, die zunächst beim US-Sender FOX im Jahr 2016 begann und ab der vierten Staffel von Netflix übernommen wurde, nachdem FOX die Serie eingestellt hatte. Der Zuspruch der vielen Fans machte eine Rettung möglich, doch jetzt ist auch hier Schluss. In Deutschland hat Prime Video die Rechte inne, wo im September die letzten Folgen gezeigt wurden (fernsehserien.de berichtete).

„Brooklyn Nine-Nine“

FOX

Die Sitcom mit Andy Samberg über eine Chaoten-Truppe von Police Officers der fiktiven 99. NYPD-Station in Brooklyn stammt von den beiden „Parks and Recreation“-Machern Dan Goor und Michael Schur. Die Comedy ging im Jahr 2013 beim US-Sender FOX an den Start und begeisterte auf Anhieb mit dem recht eigenen Humor eine Menge Zuschauer. Als erfrischender Neuzugang heimste „Brooklyn Nine-Nine“ gleich mehrere Golden Globes und Emmy Awards mit der Auftaktstaffel ein, weitere Auszeichnungen sollten im Lauf der Jahre folgen.

Nachdem der US-Sender FOX auch hier nach fünf Staffeln den Stecker ziehen wollte, hagelte es Zuschauerproteste (fernsehserien.de berichtete). Konkurrent NBC sprang ein und übernahm die Produktion ab der sechsten Staffel. Nach acht Staffeln und insgesamt 153 Episoden wurde das Ende der Serie beschlossen. In Deutschland übernahm zunächst RTL Nitro die Erstausstrahlung, inzwischen sind die neuen Folgen auf ProSieben zu sehen. Die Comedy ist aber auch im Angebot von Netflix zu finden. Wann die finale achte Staffel im Fernsehen gezeigt wird, steht noch aus. Im November lief die Vorgängerstaffel erstmals im Free-TV.

„Supergirl“ und „Black Lightning“

The CW

Mit „Supergirl“ und „Black Lightning“ verabschiedeten sich die nächsten beiden DC-Serien aus dem „Arrowverse“ nach dem Abgang von Stephen Amell als Superheld Oliver Queen aka „Arrow“. „Supergirl“-Darstellerin Melissa Benoist als Supermans Cousine Kara Zor-El aka Kara Danvers legte nach 126 Folgen in sechs Staffeln ihr rot-blaues Cape ab (fernsehserien.de berichtete). Für den Kollegen Black Lightning aka Jefferson Pierce, dargestellt von Cress Williams, ist nach nur 58 Folgen in vier Staffeln die Superheldenarbeit beendet (fernsehserien.de berichtete).

Das bedeutet aber noch lange nicht das Ende des sogenannten Arrowverse. Produzent Greg Berlanti darf für den US-Sender The CW weitere Serienadaptionen nach den DC Comics umsetzen. Neben „The Flash“, „Legends of Tomorrow“ und „Batwoman“ war Anfang 2021 mit „Superman & Lois“ eine neue DC-Serie an den Start gegangen. Die Ablegerserie von „Supergirl“ ist bereits frühzeitig um eine zweite Staffel verlängert worden (fernsehserien.de berichtete). Unterdessen wird „Batwoman“ mit der neuen Hauptdarstellerin Javicia Leslie als Ryan Wilder/​Batwoman mit einer zweiten und dritten Staffel fortgesetzt (fernsehserien.de berichtete).

„DuckTales“

Disney

Disney hat mit den „DuckTales“ eine Neuauflage der gefeierten Zeichentrickserie „DuckTales – Neues aus Entenhausen“ aus den 1980er Jahren nach den Comics von Carl Barks über die Abenteuer von Onkel Dagobert und seinen Großneffen Tick, Trick und Track entwickelt. Die Premiere im Jahr 2017 verlief zunächst recht holprig, zeigten sich viele Fans von der Neugestaltung der Kultserie sowie der inhaltlichen Ausrichtung einiger beliebter Figuren eher unzufrieden. Nichtsdestotrotz kam die neue animierte Serie auf immerhin 75 Folgen in drei Staffeln, bevor Disney nun auch die Neuauflage für beendet erklärte (fernsehserien.de berichtete). Das Original hatte es auf 100 Folgen in zwei Staffeln gebracht. Beide Serien stehen weiterhin auf dem hauseigenen Streamingdienst Disney+ zur Verfügung (fernsehserien.de berichtete).

„Bosch“

Prime Video

Mit der Crimeserie „Bosch“ hat Amazon eine seiner ersten erfolgreichen und langlebigen Serien für den Streamingdienst Prime Video entwickelt. Die Adaption der Romanreihe von Michael Connelly feierte internationale Erfolge und wurde für einen Emmy Award nominiert. Nach sieben Staffeln und 68 Folgen war es dann so weit: Titus Welliver als Hieronymus „Harry“ Bosch, Detektiv der Mordkommission des Los Angeles Police Departments in Hollywood, nahm seinen Hut.

Auch wenn die Serie beendet wurde: Schluss ist noch lange nicht: Amazon hat bereits eine Folgeserie bestellt, die frühestens nächstes Jahr an den Start gehen dürfte und Bosch als Privatdetektiv an der Seite seiner Tochter Maddie (Madison Lintz) und Mimi Rogers als Anwältin Honey Chandler zeigt (fernsehserien.de berichtete). In Deutschland hatten sich die TV-Sender TNT Serie (mittlerweile Warner TV Serie) und Kabel Eins die Rechte für eine lineare Ausstrahlung von „Bosch“ gesichert.

„Shameless“

Showtime

William H. Macy als Frank Gallagher verabschiedete sich vom Bildschirm. Die US-Serie „Shameless“ von Showtime wurde nach elf Staffeln und 134 Folgen beendet. Lange erfreute sich die Dramedy über einen alkoholkranken Patriarchen und seine dysfunktionale Familie mit sechs Kindern in Chicago einer großen Fangemeinde, basierend auf einer gleichnamigen britischen Serie. Doch nun ist Schluss. Die Serie begeisterte viele Zuschauer mit ihrer unkonventionellen Art, dem schamlosen Humor und einer großen Portion Herz. Doch das umstrittene Finale der Serie, die im Laufe der Jahre trotz Kultstatus zunehmend das Interesse der Zuschauer verlor, war dennoch eine herbe Enttäuschung für die eingefleischten Fans und wurde heftig diskutiert. Fest steht: William H. Macy als Frank Gallagher verabschiedet sich mit einem Knall – im wahrsten Sinne des Wortes.

„Haus des Geldes“

Netflix

Mit „Haus des Geldes“ geht einer der Überraschungshits von Netflix zu Ende. Die spanische Serie feierte im Jahr 2017 internationale Premiere auf dem Streamingdienst und begeisterte Millionen von Fans, was sie zu einer der erfolgreichsten Netflix-Serien weltweit machte. Doch nach fünf Staffeln (oder „Teilen“) und 48 Episoden nahm die Emmy-prämierte Dramaserie um einen genialen Professor und seine Räuberbande Ende des Jahres Abschied von seinen vielen Fans.

Jedoch sorgt Netflix bereits für Nachschub: Ein Spin-Off mit dem Titel „Berlin: A New Series“ ist rund um die Figur von Andrés de Fonollosa Gonzalves alias Berlin geplant und soll 2023 an den Start gehen. Gleichzeitig ist eine südkoreanische Version des Originals in Arbeit, bei der Hae-soo Park („Squid Game“) die Rolle von Berlin übernehmen soll (fernsehserien.de berichtete).

„Keeping Up With The Kardashians“

E! Entertainment Television

Mit der langjährigen US-amerikanischen Realityserie „Keeping Up With The Kardashians“ geht fast schon eine Ära zu Ende. 14 Jahre lang begeisterte das persönliche und berufliche Leben der Kardashian-Jenner-Familie, allen voran Kim Kardashian, Millionen Zuschauer und Fans weltweit und legte den Grundstein für ein komplett neues Genre im Fernsehen. Zahlreiche Ablegerserien und Specials sollten folgen, doch die Mutterserie selbst verabschiedete sich nun nach 20 Staffeln und 277 Folgen endgültig vom Bildschirm (fernsehserien.de berichtete).

Die Familie war in den 1990ern durch den 2003 verstorbenen Rob Kardashian ins Rampenlicht geraten, der im von der Presse ausgeschlachteten Verfahren gegen O.J. Simpson einer der Verteidiger war. Das Reality-Format machte nicht nur die Hauptakteure der Kardashians, vor allem die bis dahin noch wenig bekannte Kim Kardashian als Freundin der Hilton-Erbin Paris Hilton, endgültig berühmt.

In einer öffentlichen Stellungnahme bestätigte Kim Kardashian die Entscheidung für das Serien-Aus und bedankte sich bei den vielen Fans für die jahrelange Treue. Jedoch wolle man nun nach all den Jahren die gemeinsame Reise beenden. Über die Hintergründe der Entscheidung ist bislang nichts bekannt. Gerüchten zufolge könnte es jedoch mit den jüngsten Schlagzeilen um Kim Kardashians Ehemann, den umstrittenen Rapper Kanye West, zu tun haben.

„Conan“

TBS

Der US-Amerikaner Conan O’Brien verabschiedete sich mit seiner langjährigen Late-Night-Talkshow „Conan“ von seinen Fans. Der 58-jährige Moderator und Komiker feierte bereits mit seinen früheren Shows „Late Night with Conan O’Brien“ (1993–2009) und der „Tonight Show with Conan O’Brien“ (2009–2010) auf dem US-Sender NBC Erfolge und war nun zehn Jahre lang in seiner jüngsten eigenen Talkshow „Conan“ montags bis donnerstags um 23:00 Uhr auf dem US-Sender TBS zu sehen.

In seiner Late-Night-Talkshow behandelte O’Brien im Comedy-Stil aktuelle Nachrichten, lud prominente Gäste ins Studio ein und unterhielt seine Zuschauer mit diversen Einspielvideos. Als Sidekick fungierte Andy Richter. Der TBS-Eigentümer WarnerMedia gab schließlich Ende 2020 bekannt, dass die Show in diesem Jahr enden wird. Am 24. Juni 2021 wurde die finale Ausgabe gezeigt (fernsehserien.de berichtete).

Conan O’Brien hat bereits ein neues Projekt am Start und wird künftig eine neue Variety-Serie bei HBO Max moderieren. Zudem produziert er seit 2018 gemeinsam mit seiner Assistentin Sona Movsesian einen eigenen, vielfach prämierten Podcast namens „Conan O’Brien Needs a Friend“ mit regelmäßig prominenten Gästen vor Ort.

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Über die Autorin

Vera Tidona hat schon früh ihre Begeisterung für Serien und Filme entdeckt. Aufgewachsen mit dem Sommerferienprogramm mit Anke Engelke und Klassikern wie „Die Bären sind los“, „Fünf Freunde“ und die Astrid Lindgren-Serien, durften sonntags „Löwenzahn“ und „Die Sendung mit der Maus“ nicht fehlen. Auch TV-Shows wie „Dalli Dalli“ und „Wetten dass.. ?“ prägten schon früh die Fernsehgewohnheiten. Mittlerweile haben neben Klassikern „Detektiv Rockford“, „Columbo“, „Magnum“ (nur mit dem einzigartigen Tom Selleck!), auch großartige Serien wie „Games of Thrones“, „Stranger Things“ und „The Witcher“ sowie nordische Thriller bis hin zu britischen Krimis die Liste der Lieblingsserien bereichert. Seit Frühjahr 2020 ist sie für die Redaktion von fernsehserien.de tätig und schreibt News und Specials im nationalen und internationalen Bereich.

Lieblingsserien: Bosch, Stranger Things, Only Murders in the Building

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