Lecker aufs Land – eine kulinarische Reise

Anna Lippner führt mit ihrem jüngeren Bruder David einen kleinen Schafhof in Taiserdorf, 15 Kilometer nördlich des Bodensees. Annas Schwerpunkt auf dem Hof ist die Bauernhofpädagogik. Noch bis Anfang des Jahres hat sie als Kindergärtnerin gearbeitet, bevor sie in Vollzeit in den Familienbetrieb eingestiegen ist. Anna und ihre Familie halten etwas 60 Milchschafe mit Lämmern. Zweimal täglich wird gemolken und die Milch in der eigenen Käserei verarbeitet, die von Annas Mutter Christine geleitet wird. Verschiedene Sorten Käse, Joghurt, aber auch Fleisch- und Wurstwaren verkauft die Familie direkt ab Hof oder auf Märkten in der Umgebung. Den kleinen Familienbetrieb haben Annas Eltern 1997 gegründet. Seitdem ist er stetig gewachsen und umfasst heute 22 Hektar Fläche. Neben den Schafen gibt es Pferde, Esel, Minischweine, Ziegen, Enten, Gänse, Hühner, Katzen, Hasen und Meerschweinchen auf dem Hof, die Anna vor allem für ihre pädagogischen Programme einsetzt. (Text: SR)

Elise Paluch führt mit ihrem Mann Thomas den Haettelihof am Stadtrand von Konstanz. Rund um den Hof liegen viele Streuobstwiesen, wichtiger Bestandteil des Ökolandbaus, wie die beiden ihn betreiben möchten. Elise hat auch 150 Wildobststräucher angepflanzt. Mit Anfang 20 machte sie eine Töpferlehre und arbeitete anschließend ein halbes Jahr als Keramikerin in Italien. Dann entschied sie sich für ein Design-Studium in Krefeld, bei dem sie ihren Mann Thomas kennenlernte. Die beiden haben 2000 den Hof in Konstanz neu gegründet. Mit drei kleinen Kindern, vier Hinterwälderrindern und einer Vision. Heute halten sie je nach Jahreszeit 50 bis 60 Rinder auf dem Hof, deren Fleisch sie vermarkten. Dazu kommen etwa 300 Hühner in zwei mobilen Ställen. Außerdem hat Elise sich auf dem Betrieb noch ein eigenes Arbeitsfeld geschaffen: Sie bietet Kurse für Kinder und Erwachsene an, in denen die Teilnehmer:innen mehr über sich selbst und den Umgang miteinander lernen können. (Text: SR)

Caro Brück ist 2019 der Liebe wegen aus dem Westerwald nach Eidenborn im Saarland gezogen. Dort hat sie mit ihrem Ehemann Steve den Hof seiner Eltern übernommen und neu aufgestellt. Noch führen die beiden den Betrieb im Nebenerwerb, doch das soll nicht so bleiben. Caros Herz gehört vor allem Islandpferden, auf denen sie sogar an Deutschen Meisterschaften teilnimmt. Neben den 20 eigenen Islandpferden kümmert sie sich noch um einige Pensionspferde. Außerdem gibt es auf dem Hof 200 Legehennen und 60 Rotbunte Husumer Sattelschweine, deren Fleisch Caro direkt ab Hof vermarktet. In naher Zukunft möchte sie Schlachthaus auf dem Hof bauen. Von der Zucht bis zur Vermarktung hätten Caro und Steve dann alles selbst in der Hand. Ein weiteres wichtiges Standbein des Betriebs sind der Anbau von Ölsaaten und die Herstellung von Speiseölen, darunter auch ungewöhnliche Sorten, wie Mariendistelöl. Caro produziert auch Brombeercrema und verschiedene Senfsorten. (Text: SR)

Der Ziegenhof von Michaela Holtmann liegt in Gillenfeld, gleich neben dem Pulvermaar in der Vulkaneifel. Die gelernte Landwirtin hat ihn 1984 von ihrer Mutter übernommen und ihn später mutig von Rindern auf Ziegen umgestellt. 190 Tiere der Rasse „Weiße- und Bunte Deutsche Edelziege“ werden zweimal täglich gemolken. Die Milch wird in der eigenen Käserei von Martina und einem Angestellten verarbeitet. Ziegenhaltung ist in der Eifel nicht alltäglich. Martina und ihre Familie wurden oft belächelt wegen dieser Entscheidung. Doch sie war goldrichtig: die Familie führt den Betrieb immer noch im Vollerwerb und wurde erst kürzlich als eine der besten Käsereien Deutschlands ausgezeichnet. Je nach Jahreszeit werden bis zu 50 Sorten Ziegenkäse hergestellt. Manuela ist fest in Gillenfeld verwurzelt und hat nie überlegt, die Heimat zu verlassen. Seit 39 Jahren ist sie Mitglied im Musikverein und spielt Tenorhorn. (Text: SWR)

Daniela Bischoff kommt aus Pforzheim und hat viele Jahre als Zahntechnikerin gearbeitet. Der Liebe wegen ist sie ins zehn Kilometer entfernte Dietlingen auf einen Bauernhof gezogen. Ihren Mann Claus hat sie 2007 in einem Yogastudio kennengelernt. Beide sind Yogalehrer:innen. Daniela gibt jede Woche Kurse auf dem Hof. Mindestens zwei Wochen im Jahr reisen Daniela und Claus nach Thailand oder Indien, wo sie sich viel mit Yoga und Ayurveda beschäftigen. Schwerpunkt des Betriebs ist die Mutterkuhhaltung und die Aufzucht der Kälber. Dazu kommen Geflügel und Eier, die Daniela und ihr Mann zusammen mit dem Rindfleisch im eigenen Hofladen und auf den Märkten in Pforzheim und Birkenfeld verkaufen. Eine Spezialität des Hofs sind die selbstgemachten Maultaschen. Insgesamt gibt es etwa 100 Rinder auf dem Hof. Die Tiere fast das ganze Jahr ganztägig auf den Weiden rund um den Hof. Getreide, Silage und Heu für die Versorgung der Tiere kommen überwiegend aus eigenem Anbau. (Text: SR)

Das Biowein-Gut von Simone Gutting liegt in Duttweiler in der Pfalz in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße. 14 verschiedene Rebsorten baut sie auf knapp 17 Hektar Fläche an. Gegründet hatte das Weingut Simones Großvater Franz Mohr 1954. 2016 übernahm Simone die Leitung des Betriebs von ihren Eltern. Dabei wollte sie eigentlich keine Winzerin werden. Den Hof sollte ihre ältere Schwester übernehmen. Doch diese heiratete einen Winzer aus der Umgebung und verließ das elterliche Weingut. Daraufhin kündigte Simone ihren Job in der Wirtschaftsprüfung und kam nach Hause zurück. Neben ihren Aufgaben in den Weinbergen arbeitet Simone täglich mehrere Stunden im Büro. Sie bezeichnet sich selbst als „Head of Schreibtisch“ und ihren Vater als „Head of Wein“. Auch ihre Mutter, die eine der ersten Winzermeisterinnen der Pfalz war, arbeitet noch auf dem Hof mit. Simones Mann Michael, der früher als Chemiker arbeitete, konzentriert sich auf die Aufgaben im Kelterhaus. (Text: SR)