Die Preisträger stehen fest: Am heutigen Freitagabend (26. Januar) wurde „Der Deutsche Fernsehpreis 2018“ verliehen. Barbara Schöneberger führte als Moderatorin durch die Verleihung, die diesmal im Kölner Palladium stattfand – erneut lediglich als Branchentreff, der nicht im Fernsehen übertragen wird.
Die Sky/ARD-Koproduktion „Babylon Berlin“ gewann in der Königsdisziplin „Beste Drama-Serie“ gegen „4 Blocks“, „Charité“, „Hindafing“ und „Das Verschwinden“. Noch dazu gingen drei weitere Preise an „Babylon Berlin“: Beste Kamera, beste Musik und beste Ausstattung. Große Freude auch bei RTL: „Magda macht das schon!“ setzte sich in der Kategorie „Beste Comedy-Serie“ gegen „jerks.“ und die ZDFneo-Dramedy „Blaumacher“ durch. Als bester Mehrteiler wurde die ARD-Produktion „Brüder“ ausgezeichnet. Kida Khodr Ramadan wurde als bester Schauspieler für seine Leistung in „4 Blocks“ ausgezeichnet, Julia Jentsch als beste Schauspielerin für ihre Hauptrolle in „Das Verschwinden“.
Beste Unterhaltung Primetime: – „Ninja Warrior Germany“ (RTL/Norddeich TV) – „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ (VOX/Talpa Germany) – „The Voice of Germany“ (ProSieben/Sat.1/Talpa Germany)
Beste Moderation Unterhaltung: – Michael Kessler für „Kessler ist … Wolfgang Bosbach“ (ZDF/ITV Studios Germany) – Luke Mockridge für „Luke! Die Schule und ich“/“Luke! Die Woche und ich“/„Luke! Die 90er und ich“/“Luke! Das Jahr und ich“ (Sat.1/Brainpool TV) – Sonja Zietlow und Daniel Hartwich für „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (RTL/ITV Studios Germany)
Beste gestalterische Leistung Non-Fiktion: – Mark Achterberg (Regie) für seine Live Regie von „Let’s Dance“ (RTL/Seapoint/Tower) und „Germany’s Next Topmodel – Das Finale“ (ProSieben/Redseven Entertainment) – Micky Beisenherz, Jens Oliver Haas und Jörg Uebber (Buch) für das Moderationsbuch von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (RTL/ITV Studios Germany) – Ralf Kamin und Christian Bender für ihren Schnitt von „The Taste“ (Sat.1/Redseven Entertainment)
Beste Information: – „Endlich Klartext! – Der große RTL II Politiker-Check“ (RTL II/doclights) – „Fahrbereitschaft“ (rbb/Räuberleiter GmbH) – „Volksvertreter“ (ZDFneo/Wieduwilt Film & TV Production)
Beste Moderation Information: – Dunja Hayali für „ZDF-Morgenmagazin“ (ZDF) und ihre Reportagen in „Dunja Hayali“ (ZDF/doclights/Riverside) – Caren Miosga für ihre Interviews in den „Tagesthemen“ (ARD) – Marietta Slomka für ihre Interviews im „heute journal“ (ZDF)
Beste Dokumentation/Reportage: – „Drei Tage im September. Angela Merkels einsame Entscheidung“(MDR/arte/Broadview TV) – „Nervöse Republik – Ein Jahr Deutschland“ (ARD/NDR/rbb/ECO Media) – „RTL extra: Fake News“ (RTL/infoNetwork/Redaktion extra) – „Die Story im Ersten“: Das Darknet – Eine Reise in die digitale Unterwelt (ARD/NDR) – „ZDFzoom“: Gefährliche Verbindungen – Trump und seine Geschäftspartner (ZDF)
Beste Sportsendung: – Sascha Bandermann, Rick Goldmann und Basti Schwele für ihre Kommentare bei der Eishockey-WM (Sport1) – Florian König und Niki Lauda für ihre Kommentare bei der Formel 1 (RTL) – Boris Becker und Matthias Stach für ihre Kommentare bei den US Open (Eurosport)
Das finde ich auch wissenswert zur Nicht TV-Ausstrahlung:
>Ohne Quotendruck – das stimmte. Denn die Show wurde abermals nicht im Fernsehen übertragen. Seit 1999 wird die Auszeichnung von den großen TV-Anbietern – Stifter sind die Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 – vergeben. 2015 kam es aber zur Zäsur. Die Verleihung fiel aus, weil man sich auf einen neuen Modus einigen wollte. Der Preis war zuvor stark in die Kritik geraten, da die Einschaltquoten der TV-Übertragung immer weiter sanken und die Kategorien von Jahr zu Jahr immer wieder wechselten.
2016 kehrte die Verleihung in neuer Aufmachung und mit weniger Aufwand in Düsseldorf zurück, wurde aber nicht im Fernsehen übertragen. Im vergangenen Jahr gab es einen Zusammenschnitt. 2018 kehrte man nun wieder komplett zum Format eines sogenannten Branchentreffs zurück.>
Nachzutragen, da von Glenn Riedmeier unterschlagen, bleiben die beiden Nachwuchspreise.
Zum einen für Fabian Köster ("heute-show"). Die Jury urteilte: "Schlagfertig, unglaublich schnell im Kopf mit Killerinstinkt" und lobte, dass er den Politikern "selbst im Alter von 22 Jahren mit Chuzpe begegnet". Zum zweiten für Louis Klamroth für seine Sendung "Klamroths Konter" auf n-tv. "Konfrontativ, kritisch, kurzweilig", so die Jury. "Da fragt einer, der es ganz genau wissen und die Antworten auch wirklich hören will".
Der Spruch des Abends kam für mich von Moderatorin Barbara Schöneberger: "Kein Schwein schaut uns zu, keine Sau interessiert sich für uns. Aber wir haben uns verbessert: Im letzten Jahr waren wir in einer Mehrzweckhalle in Düsseldorf, heute sind wir in einer Lagerhalle in Köln. Läuft!"
Ich frage mich an dieser Stelle, ob der Film "Eine unerhörte Frau" überhaupt gewinnen durfte.
Das ist ein Film, der 2016 in den Kinos lief und jetzt im Fernsehen ausgestrahlt wurde, während hingegen "Katharina Luther" und "Zuckersand" tatsächlich TV-Produktionen sind.
Im Ernst "The Voice of Germany"? Ein Preis für ein Casting(!)-Format, das es schon seit sieben Jahren in mehr oder weniger unveränderter Form gibt? Die Begründung der Preisvergabe würde mich in dem Fall mal interessieren. Oder zeigt das nur, wie schlecht es um die "Primetime-Unterhaltung" bestellt ist?