In der Nacht zum Dienstag wurden in Hollywood die 75. Primetime Emmy Awards verliehen. Dabei setzte sich in jeder der drei Hauptkategorien im Wesentlichen ein Format deutlich durch: „Succession“ dominierte den Drama-Bereich mit sechs Siegen, „The Bear“ holte im Comedy-Bereich sechs weitere Emmys und „Beef“ räumte bei den Miniserien fünf Trophäen ab.
Die Vergabe der Emmys erfolgt in diesem Jahr aufgrund des doppelten Hollywood-Streiks mehr als drei Monate später als sonst (Ende September). Geehrt werden herausragende Leistungen zwischen dem 1. Juni 2022 und dem 30 Mai 2023 (so war hier etwa die erste Staffel von „The Bear“ im Rennen, nachdem die Serie gerade bei den Golden Globes Ehrungen für Staffel zwei kassiert hatte). Trotz des Streiks wird übrigens im nächsten Jahr, bei den 76. Emmy Awards der Awards-Zeitraum „Juni bis Mai“ beibehalten.
Ein Gutteil der über 120 jährlichen Emmys wurde bereits am vorherigen Wochenende bei den Creative Arts Emmys überreicht (Gewinnerliste). In der Galaveranstaltung der vergangenen Nacht standen noch 26 Auszeichnungen auf dem Programm.
Wie gesagt gingen davon 17 an nur drei verschiedene Formate. Doppelgewinner wurde auch „Last Week Tonight with John Oliver“, das unter anderem in der neu geschaffenen Kategorie Beste Scripted-Variety-Serie gewann und dabei Urgestein „Saturday Night Live“ in die Schranken wies, während „The Daily Show with Trevor Noah“ über ein Jahr nach Noahs Ausscheiden endlich als Beste Variety-Talkshow gewinnen konnte – wo zuvor über Jahre „Last Week Tonight“ Dauersieger gewesen war.
Bemerkenswert ist noch, dass „Better Call Saul“ nach sechs Staffeln und über 50 Nominierungen ohne eine einzige Emmy-Trophäe seine Laufbahn beendet hat (einzig für eine Shortformserie, die nicht zur eigentliche Serie gehörte, gab es 2020 einen Emmy).
75. Emmy Awards: Top-Nominierte vs. Top-Gewinner
Bei den Nominierungen (fernsehserien.de berichtete) hatten „Succession“ (HBO, 27 Nominierungen), „The Last of Us“ (HBO, 24 Nominierungen) und „The White Lotus“ (HBO; 23) das Feld angeführt, vor „Ted Lasso“ (Apple TV+, 21 Nominierungen). Dann gibt es eine große Lücke, auf Platz fünf der Rangliste folgte Prime Video mit „The Marvelous Mrs. Maisel“. Erst danach kommen die ersten Netflix-Formate: „Dahmer“ (13) und „Beef“ (13) vor „Wednesday“ (12).
Die Gewinnerliste führt nun „The Bear“ mit 10 Emmys (Primetime Emmy Awards und Creative Arts Emmys zusammengerechnet) vor „Beef“ (8), „The Last of Us“ (8), „Succession“ (6 Emmys, alle in den „Hauptkategorien“), „Welcome to Wrexham“ (5), „The White Lotus“ (5), „Still: A Michael J. Fox Movie“ (4) und „Wednesday“ (4) an.
The Apple Music Super Bowl LVII Halftime Show Starring Rhianna
Chris Rock: Selective Outrage
GEWINNER: Elton John Live: Farewell from Dodger Stadium
„The Oscars“
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Kommentare zu dieser Newsmeldung
Teiwaz am
Die Serien zu den Hauptkategorien der Primetime Emmy Awards-Nominierungen sind auf alle Fälle einen Hingucker wert -> Unterhaltung mit Niveau.
Bei der Findung der Gewinner spielt sicherlich die Geschäftspolitik eine gewisse Rolle ... Serien wie Better Call Saul, die schon gut gelaufen sind, gehen eher leer aus, weil sie keine Promotion mehr brauchen.
User 65112 am
Ich bin ein bisschen fassungslos, ehrlich gesagt. Wer wählt denn das? Nach welchen Gesichtspunkten?
Sentinel2003 (geb. 1967) am
So ein verdammter Mist, dass "The Last of Us" leer ausgegangen ist, ich verstehe das nicht!!
Vritra am
Diese Selbstbeweihräucherungs-Show der US-Fernsehbranche muss man sowieso nicht groß beachten. Da geht es meiner Meinung nach sowieso nicht koscher zu.