‚Golden Globes‘: „Breaking Bad“ und „Brooklyn Nine-Nine“ räumen ab

Unser LIVE-TICKER zum Nachlesen

Michael Brandes – 11.01.2014, 17:53 Uhr

'Golden Globes': "Breaking Bad" und "Brooklyn Nine-Nine" räumen ab – Unser LIVE-TICKER zum Nachlesen – Bild: HFPA


Sonntagnacht wurden in Los Angeles zum 71. Mal die ‚Golden Globes‘ verliehen. Gian-Philip Andreas und Michael Brandes berichteten und kommentierten mehr als fünf Stunden lang für ‚fernsehserien.de‘. Den Live-Ticker gibt es an dieser Stelle noch einmal zum Nachlesen – inklusive einer vollständigen Liste mit den Namen aller Preisträger am Ende des Textes.


5:40 Uhr: Und sonst? Trotz drei Stunden Lauflänge und Werbepausen im gefühlten Fünfminutentakt sind die ‚Golden Globes 2014‘ nur so vorbeigefegt. Vielleicht liegt’s am strammen Tempo, dass da strukturell (und musikalisch) vorgegeben wird, mit Stars, die alle paar Sekunden auf- und wieder abtreten, oder daran, dass es keine lähmenden Showeinlagen durchzustehen gibt wie bei den ‚Oscars‘. Vor allem lag das wohl an der spür- und hörbar guten Laune, die da bei den Anwesenden im Saal herrscht, an ihren mit Prosecco und Wodka wohldekorierten Tischen. Darin waren auch in diesem Jahr die Moderatorinnen Amy Poehler und Tina Fey nicht unschuldig, die ihre (wenigen) Nummern herrlich unverkrampft und bestens eingespielt über die Rampe brachten: Diesen beiden schaut man einfach gerne zu. Erst recht beim Moderieren dieser Show, die ja eigentlich auf den undurchsichtigen Entscheidungen einer reichlich obskur zusammengesetzten, einer Freimaurerloge nicht unähnlichen Journalistengruppe basiert, deren Mitglieder zudem eigentlich niemand kennt. Diesen Umstand nahmen Amy und Tina aufs Korn, als sie ausgiebig die Namen ausländischer Journalisten von nie zuvor gehörten Medien verlasen und diesen überschwänglich dankten … Eigentlich, sollte das heißen, basiert dieser Golden-Globes-Abend auf einem riesengroßen Witz. Aber: Wie spielen ihn gerne mit. Und jetzt: Gute Nacht.

5:28 Uhr: Bei den TV-Globes regierte dagegen das schlechte Gewissen: „Breaking Bad“, Bryan Cranston und Amy Poehler erhielten nach jahrelanger Ignoranz endlich ihre längst überfälligen Trophäen. Mit den Preisen für „Behind the Candelabra“ und Hauptdarsteller Michael Douglas war zu rechnen. Überraschend – und durchaus erfrischend – dagegen die Auszeichnung von „Brooklyn Nine-Nine“ als beste Comedy. Die Zeiten, in denen es für Serien wie „30 Rock“ und „Mad Men“ eine Art Dauer-Abo bei Preisverleihungen gab, sind vorbei.

5:20 Uhr: Bei den Kino-Globes regierte also wie schon in den letzten Jahren das Gießkannenprinzip, einen großen Abräumer gab es erneut nicht. „American Hustle“ war mit drei Preisen vor „Dallas Buyer’s Club“ mit zwei Globes schon ganz vorne dran. Komplett leer ausgegangen sind mit „Captain Phillips“, „Philomena“, „Rush“, „Inside Llewyn Davis“ und „Nebraska“ gleich fünf nominierte Filme, die in dieser Saison zuvor extrem viele Vorschusslorbeeren erhalten hatten. Allerdings: Bei den ‚Oscars‘ im März werden die Karten neu gemischt.

5:00 Uhr: „This is the beautiful mess we hoped it would be“, verabschiedet sich Tina Fey. Und jetzt, da alle sowieso besoffen sind, kann mit dem Feiern erst recht begonnen werden, drüben in Hollywood.

4:59 Uhr: Johnny Depp vergibt in bewährt gespielter Schusseligkeit den Drama-Hauptpreis – und vergibt den ersten (!) ‚Golden Globe‘ ans allseits gefeierte Sklavendrama „12 Years a Slave“ von Regisseur Steve McQueen. Puh – hätte der Film überhaupt nichts geholt, wär wohl ein Donnerwetter losgebrochen. Und wäre das bei den ‚Oscars‘ passiert, hätte man keine Liveschalte zu Michelle Obama mehr hingekriegt. Und dann ist auch sofort Schluss.

4:52 Uhr: Bester Schauspieler in einem Drama ist Matthew McConaughey, der in „Dallas Buyer’s Club“ einen Hustler mit HIV spielt. Das allerdings kommt unerwartet! Die Wettbüros hätten eher auf Chiwetel Ejiofor oder Robert Redford gesetzt, und wir auch. Bei McConaughey weiß man dann auch nicht, ob er schon ordentlich gebechert hat oder ob das sein Southern-American-Akzent ist, der da so hobbly-wobbly rumkartoffelt. Klingt aber lustig: Der Mann freut sich wirklich. So – und jetzt kommt noch das beste Drama.

4:48 Uhr: Beste Schauspielerin in einem Kino-Drama ist in diesem Jahr Cate Blanchett. Wie erwartet. Und völlig zurecht. Jetzt dürfen alle nochmals ihr begeisterndes Armani-Kleid bewundern. „A few Wodkas under my belt, and here we are“, fängt sie an. Und dann dankt sie mit der ihr eigenen Grandezza und Noblesse denen, denen zu danken ist und beschwert sich mit Witz über die unverschämte Musik-Hetze, die wirklich noch nie, NOCH NIE, so schnell kam wie in diesem Jahr. Tolle Frau.

4:45 Uhr: „And now, like a supermodel’s vagina, let’s all give a warm welcome to Leonardo DiCaprio“ – Tina Fey

4:41 Uhr: Top-Favorit „American Hustle“ gewinnt! Wir hätten die Coens lieber gesehen, aber David O. Russells ruppig-irrwitzige Krimikomödie ist ein kaum minder würdiger Sieger. Leider sprechen in „Bester Film“-Kategorien immer die Produzenten, und deren Reden sind verlässlich öde. Kann mal jemand Jacqueline Bisset wieder auf die Bühne holen?

4:39 Uhr: Weiter geht’s in wenigen Augenblicken mit der Kategorie „Beste Komödie oder Musical“, in der Komödien oder Musicals allerdings mit der Lupe gesucht werden müssen …

4:38 Uhr: Ach du Schreck: Niki Lauda steht neben Chris Hemsworth auf der Bühne und präsentiert „Rush“ (in dem er von Daniel Brühl verkörpert wird). Gegen das austro-englische Genuschel des vernarbten Ex-Formel-Eins-Stars wirkt Schwarzenegger wie ein Mime der Royal Shakespeare Company!

4:37 Uhr: Kleines Fazit vor dem Endspurt: Viele Preise sind wie gewohnt bei den Globes überraschend, aber bisher ist nichts wirklich absurdes dabei wie in der Vergangenheit, in der sich die elitäre ‚Hollywood Foreign Press‘ immer wieder mal einem Korruptionsverdacht ausgesetzt sah. Noch heute wird etwa über die mehrfachen Nominierungen für „The Tourist“ gelächelt. Gerüchteweise sollen die Voter damals mit Las Vegas-Reisen bestochen worden sein – inklusive Cher -Konzert.

4:34 Uhr: Reese Witherspoon haspelt sich durch ein paar Sätze zu „12 Years a Slave“ … Jetzt kann’s nicht mehr lange dauern, bis die besten Kinofilme ausgezeichnet werden.

4:31 Uhr: Weiter geht’s mit dem besten Kino-Hauptdarsteller auf dem Comedy-Sektor: Jennifer Lawrence macht Leo DiCaprio glücklich, der etwas überraschenderweise den Preis abräumt und sich zurecht wundert, ausgerechnet für eine „Comedy“ zu gewinnen. Sein Part in Scorseses nicht unumstrittenen „The Wolf of Wall Street“ ist famos, aber eigentlich hätten es sowohl Bruce Dern für „Nebraska“ als auch Oscar Isaac in „Inside Llewyn Davis“ und Joaquin Phoenix in „Her“ eher verdient gehabt. Immerhin gehört DiCaprio zu einem der wenigen Prämierten, die tatsächlich ein paar zusammenhängende Sätze präpariert haben …

4:25 Uhr: Chris Evans und Uma Thurman präsentieren die beste TV-Comedyserie des Jahres: Es ist „Brooklyn Nine-Nine“ – trotz mikroskopisch kleiner Fangemeinde im Vergleich zu „Big Bang Theory“. Das ist zwar schon irgendwie toll, aber vielleicht sollten wir unseren Eintrag von 1:27 Uhr schnell und unauffällig löschen …

4:22 Uhr: Ben Affleck vergibt den Globe für die beste Film-Regie: Es gewinnt trotz starker Konkurrenz völlig zurecht (und wie vorhin schon erwartet) Alfonso Cuarón für „Gravity“. Wie wild schraubt er an seinem Globe herum, als wollte er das Ding öffnen und versteckte Beruhigungspillen herausfischen …

4:16 Uhr: Liam Neeson, der wohl nie mehr aufhören wird, so auszusehen, als würde er wie in seinen „Taken“-Filmen gleich kurzen Prozess machen, präsentiert „Gravity“. Diese „Bester Film“-Vorstellungen wirken irgendwie pflichtschuldig abgehakt. In ungefähr je 15 Sekunden.

4:12 Uhr: Emma Stone, die im nächsten Woody-Allen-Film mitspielen wird, leitet in die Woody-Hommage ein, die zunächst die Form einer Clip-Collage aus vielen seiner Filme annimmt. Danach erklimmt die große Diane Keaton, Star mehrerer toller Woody-Filme, in Anzug und Krawatte die Bühne, um die eigentliche Laudatio zu halten und dann den ‚Cecil B. DeMille Award‘ entgegenzunehmen – in seinem Namen. Allen weigert sich bekanntlich aus alter Tradition, von Manhattan den Weg ins trashige Los Angeles anzutreten. Am Ende singt sie Woody noch – ohne musikalische Begleitung – ein kleines Ständchen. Süß.

4:04 Uhr: Tina gratuliert: „Congratulations to my friend Amy. I love you, and there’s a special place in hell for you.“

4:02 Uhr: Hurra! Amy Poehler wird beste Comedy-Hauptdarstellerin und knutscht mit Bono! Der Saal tobt, und am „Parks and Recreation“-Tisch jubelt die mittlerweile ausgestiegene Rashida Jones gemeinsam mit Aziz Ansari und Aubrey Plaza. Nichts gegen Zooey Deschanel, Lena Dunham, Julia Louis-Dreyfus und Edie Falco – aber Amy Poehler war endlich mal an der Reihe. Das ist großartig und gerecht! „Ich habe noch nie etwas gewonnen, ich kann es nicht glauben …“ Rührend.

3:59 Uhr: Eben gelesen auf Twitter: „Lena Dunham has ugly yellow teeth.“ Aha, wir verstehen. In Hollywood bitte nur Perlweiß!

3:57 Uhr: Colin Farrell stellt „Inside Llewyn Davis“ vor – und auch er wirkt dabei so gehetzt, dass man allmählich das Gefühl bekommt, dass da hinter den Kulissen ein Einpeitscher steht, der mit scharfer Stimme zur Eile mahnt …

3:55 Uhr: Chris Pine und Emma Watson – ein wirklich äußerst fotogenes Duo – vergeben den Globe für den besten Trickfilm: Erwartungsgemäß siegt „Die Eiskönigin“ von Disney. Einzige Konkurrenten waren die „Croods“ und „Ich – Einfach unverbesserlich 2“. Die Entscheidung geht so gesehen absolut ok.

3:53 Uhr: Wozu gehört eigentlich mehr Mut? Als Hetero-Hollywoodstar Schwule zu spielen – wie Michael Douglas und Matt Damon in „Behind the Candelabra“ – oder als Fußballer tatsächlich offen schwul zu sein? In Hollywood wäre die Antwort wohl klar.

3:51 Uhr: Amy und Tina haben übrigens ihren Running Gag gefunden: Der zweifach nominierte Ex–„Seinfeld“-Star Julia Louis-Dreyfus, der jetzt zu den besser beleumundeten Kinoschauspielern gehört (nominiert für „Genug gesagt“) und sich trotzdem durchs Bufett der Fernsehschauspieler (nominiert für „Veep – Die Vizepräsidentin“) mampft …

3:48 Uhr: Der Siegeszug von „Behind the Candelabra“ setzt sich auch bei den Hauptdarstellern in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm fort: Der vollbärtige Michael Douglas wird für seinen Biopic-Auftritt als Liberace geehrt und dankt artig seinem Kollegen Matt Damon und Regisseur Steven Soderbergh. Aus Respekt vor Herrn Douglas bleiben die Musiker ungewöhnlich lange stumm.

3:42 Uhr: Starke Kategorie: „Bester nicht-englischsprachiger Film“. Hier prämiert die ‚Hollywood Press‘ Filme aus Ländern, aus denen sie sich rekrutiert. Aus fünf gleichwertigen tollen Kandidaten gewinnt Paolo Sorrentinos bezaubernde Fellini-Reminiszenz „La Grande Bellezza“ aus Italien (und nicht „Blau ist eine warme Farbe“, wie wir getippt hätten). Der Produzent reiht viele Namen aneinander und wirkt dabei strukturierter als die meisten anderen bislang Dankgesagthabenden.

3:35 Uhr: Huch, was ist denn nun los? Der Preis für den besten Comedydarsteller geht nicht an „Big Bang Theory“s Jim Parsons, nicht an Vorjahressieger Don Cheadle und schon gar nicht an Jason Bateman. Andy Samberg gewinnt für seine Hauptrolle im hinreißenden Retro-Ulk-Krimi „Brooklyn Nine-Nine“ – und albert nun angemessen überrascht auf der Bühne herum. Viele hatten mit einem Sympathievotum für Michael J. Fox gerechnet – aber letztlich konnte die fehlende Originalität seiner neuen Serie wohl doch nicht so ganz ignoriert werden.

3:33 Uhr: „Enlightened“-Star Laura Dern moderiert das bezaubernde Roadmovie „Nebraska“ an – und dessen maroder Hauptdarsteller ist niemand Geringeres als Bruce Dern, Lauras jahrzehntelang sträflich unterschätzter Papa.

3:31 Uhr: Emma Thompson stiefelt barfüßig und mit Cocktailglas auf die Bühne und lallt den Gewinner fürs beste Drehbuch in den Saal – nachdem sie ihre Hochhackigen hinter sich geworfen hat. Es gewinnt erfreulicherweise Spike Jonze für sein originelles Skript zu „Her“. Dabei hatten viele eher mit „American Hustle“ gerechnet. Gute Sache.

3:27 Uhr: Wem danach ist: Hier lässt sich der prämierte U2-Song anhören.

3:24 Uhr: Christoph Waltz, mit keckem Schnauzbart frisch zurück von seiner ersten Opernregie, vergibt den Globe für den besten Kino-Nebendarsteller erwartungsgemäß an den hauptberuflichen Rock-Star Jared Leto für „Dallas Buyer’s Club“. Daniel Brühl geht damit leer aus. Für seinen Part als Transvestit musste sich Leto am ganzen Körper waxen, erfahren wir. Ansonsten wirkt der junge Mann nicht wirklich überrascht. Wir sind’s auch nicht.

3:21 Uhr: Jim Carrey verwitzelt den Kurzfilmplagiator Shia LaBeouf und präsentiert „American Hustle“.

3:18 Uhr: Eine faustdicke Überraschung beim Preis für die beste TV-Darstellerin: Robin Wright („House of Cards“) setzt sich gegen Julianna Margulies, Tatiana Maslany, Taylor Schilling und Kerry Washington durch. Verständlicherweise hat sie keine Rede vorbereitet.

3:17 Uhr: „Jacqueline Bisset is bothering me backstage“ (Amy Poehler als Randy)

3:16 Uhr: Kevin Bacon und Kyra Sedgwick präsentieren die diesjährige Miss Golden Globe: ihre Tochter. Und Tina Fey stellt ihren „erwachsenen Sohn aus einer früheren Beziehung“ daneben: Randy. Gespielt von Amy Poehler. Hilarious!

3:10 Uhr: Robert Downey jr. beschenkt – smart und tongue-in-cheek wie eh und je – jetzt die beste Comedy-Schauspielerin: Es gewinnt Amy Adams, die (nach ihrem letztjährig reservierten Auftritt in „The Master“) in „American Hustle“ allerdings auch wirklich die Leinwand rockt. Sie sticht damit Meryl Streep aus, und Greta „Frances Ha“ Gerwig. Respekt! Vor allem dankt sie ihrer Managerin. Und dann schwillt sie wieder an, die Musik.

3:03 Uhr: Kein ‚Golden Globe‘ für Aaron Paul. Die Trophäe für den besten Nebendarsteller geht an Jon Voight als fieser Mafiosi-Papa in „Ray Donovan“. Nun sorgt Olivia Wildes glitzergrünes Kleid für Staunen. Ist es eine Reminiszenz an den „Schrecken vom Amazonas“?

2:58 Uhr: Bester Song. Gewinnt „Please Mr Kennedy“ aus „Inside Llewyn Davis“, wie es sich verflixt nochmal gehört? Nein. Natürlich nicht! Es gewinnen U2. Für ihren unerträglichen Kitsch-Song „Ordinary Love“ aus der kitschigen Hagiografie „Mandela: Long Walk to Freedom“. Radioschnulzenalarm! The Edge, der ewige Mützenmann, und Bono verwandeln die Danksagung flugs in eine Mandela-Huldigung. Und das geht natürlich völlig in Ordnung.

2:54 Uhr: Beste Kinomusik. Es gewinnt der junge Komponist Alex Ebert für seine Meeresrauschenbegleitungsmusik zu „All is Lost“. Kurios. Die meisten hätten wohl auf Steven Prices sphärischen Score zu „Gravity“ getippt. Auch Ebert wirkt schon leicht benebelt und nuschelt sich Joaquin-Phoenix-mäßig durch seine Rede.

2:50 Uhr: Steve Coogan schleppt die echte Philomena Leigh auf die Bühne, deren Schicksal mit Coogan und Judi Dench als „Philomena“ verfilmt wurde. Zum Glück wurden bei „Captain Phillips“ keine echten somalischen Piraten ins Rampenlicht geschoben …

2:44 Uhr: Aus aktuellem Anlass: Jesse Pinkmans „Bitch“-Compilation auf Youtube.

2:41 Uhr: Der Triumph ist vollkommen – nun gewinnt „Breaking Bad“ auch noch den Preis als beste Dramaserie! Mastermind Vince Gilligan kommt unter großem Applaus auf die Bühne … Gilligan: „Der Preis gibt uns eine weitere Chance, uns bei allen Fans zu bedanken. Aaron, willst du noch was sagen?“ – Aaron Paul: „Yo, bitch! Thank you!“ Abgang, Applaus.

2:39 Uhr: Nun ist’s passiert: Bryan Cranston hat seinen ersten Golden Globe für „Breaking Bad“ gewonnen! Das wurde aber auch Zeit. Cranston: „Ich stehe hier, weil Vince Gilligan ein Genie ist.“

2:38 Uhr: Der Teleprompter streikt, Jonah Hill muss weitsichtig vom Blatt lesen, das ihm in beeindruckender Windeseile gereicht wird. Das Schöne an den Globes ist eben auch: Es ist offenbar stets viel Alkohol im Spiel.

2:36 Uhr: Ohje, jetzt spricht der Präsident der ‚Hollywood Foreign Press Association‘. Das geht heute auch nur noch in Windeseile und vorauseilender Selbstironie. Und nun ist auch noch der Teleprompter kaputt!

2:34 Uhr: Die Einspielermusik, die die Reden abbremst und die Danksagenden mahnt, schnell zum Ende zu finden, scheint heute ganz besonders rasch reingemischt zu werden. Jacqueline Bisset und Elisabeth Moss wurden regelrecht gehetzt von diesen unhöflichen Streichern! Wobei: Für Bisset war das wohl ein Segen. Die arme Frau hatte schon gehörig einem im Tee, faselte was von ihrer Mutter und hatte offenbar wirklich überhaupt keine Rede vorbereitet. Könnte ein Renner auf YouTube werden, die Nummer.

2:31 Uhr: Matt Damon präsentiert „Captain Phillips“ und muss mit seinem neuen Spitznamen klarkommen: „Garbage Man“. Das sei er nämlich, beschieden ihm Amy und Tina zuvor, verglichen mit all den anderen Stars im Raum!

2:28 Uhr: Elisabeth Moss gewinnt für „Top of the Lake“ den GG als beste Schauspielerin in einer Miniserie oder einem TV-Film. Ihr Kommentar: „Oh shit!“

2:24 Uhr: Nachdem Jacqueline Bisset hoffentlich in der Werbepause eine Beruhigungspille erhalten hat, geht es weiter mit „Beste Mini-Serie oder TV-Film“: Der HBO-Film „Behind the Candelabra“ mit Michael Douglas schlägt „American Horror Story: Coven“ und „Top of the Lake“. Nun ja …

2:15 Uhr: Der erste TV-Preis geht ins Ausland: Jacqueline Bisset als „beste Nebendarstellerin“ in der BBC-Serie „Dancing on the Edge“. Nun weint sie und kann nichts sagen. Nun lächelt sie und alle applaudieren.

2:13 Uhr: „Beste Nebendarstellerin“ im Kino: Jennifer Lawrence für „American Hustle“! Kleine Überraschung, hatte sie doch im letzten Jahr erst für „Silver Linings“ abgeräumt. Verdient jedoch ist es natürlich.

2:12 Uhr: Schön wie Amy im Opening-Monolog Scarlett Johanssons Computerstimme aus „Her“ parodiert. Und die Globes als „Lee Daniel’s The Butler“-Globes eröffnet – mit Bezug auf eben jenen Film, der kein einziges Mal nominiert wurde.

2:11 Uhr: Amy und Tina ziehen die anwesende Prominenz durch den Kakao, und die namentlich Genannten sind aufrichtig amüsiert. Kleine Warnung an Netflix: „Freut euch nicht zu früh, denn in ein paar Jahren geht der Preis für die beste Dramaserie an Snapchat!“

2:01 Uhr:„ …and welcome to all the Women and Gay Men watching at Home“ (Amy)

1:56 Uhr: Die Zeit vergeht im Flug … Als Präsentatoren stehen gleich unter anderem auf der Bühne: Ben Affleck, Kevin Bacon, Tom Hanks, Chris Hemsworth, Melissa McCarthy, Seth Meyers, Liam Neeson, Chris O’Donnell, Margot Elise Robbie, Mark Ruffalo, Kyra Sedgwick, Channing Tatum, Emma Watson, Naomi Watts, Olivia Wilde, Drew Barrymore, Kate Beckinsale, Jim Carrey, Julie Bowen, Emilia Clarke, Matt Damon, Leonardo DiCaprio, Laura Dern, Niki Lauda, Christoph Waltz, Usher , Uma Thurman und und und …

1:54 Uhr: Sofía Vergara (nominiert für Gloria in „Modern Family“) ist sowohl vom Akzent als auch vom Humor schwer von ihrer beliebten Serienfigur zu trennen: Sie schwebt daher, sieht aus wie die Gruftversion einer Flamencotänzerin und meint, sie fühle sich, als schleppe sie ein Zelt mit sich herum, unter dem sie jede Menge Kolumbianer in die Show schmuggelt …

1:49 Uhr: Wie schön: Sheldon und Penny aus der „Big Bang Theory“ auf dem roten Teppich. Jim Parsons natürlich im stilvollen Smoking, Kaley Cuoco neben ihm in, nun ja, einer Art Wasserfarbendress. Und was ist das? Cate Blanchett ganz gravitätisch in schwarzer Spitze. Armani, heißt es. Adorable!

1:47 Uhr: Zwei Actresses müssen einen Babybauch in Szene setzen: Kerry Washington kam im weißen Kleid und Olivia Wilde in einem figurbetonten, grünen Glitzer-Dingens. Nicht übel.

1:43 Uhr: In der Kategorie „Bester Schauspieler Drama“ dürfen wir uns wohl auf die Dankesreden von Cate Blanchett („Blue Jasmine“) und Chiwetel Ejiofor („12 Years a Slave“) einstellen. Größte Konkurrenz: Sandra Bullock („Gravity“) als Schiffbrüchige im Weltall und Oldie Robert Redford mit seinem nahezu textfreien Auftritt als Schiffbrüchiger auf offener See in „All is Lost“.

1:41 Uhr: Klar, bei den ‚Golden Globes‘ ist nichts sicher. Aber als ziemlich wahrscheinlich gilt der Regie-Globe für Alfonso Cuarón. Der Mexikaner ließ in „Gravity“ Sandra Bullock in 3D durchs All driften und schuf damit eine DER unvergesslichen Hollywood-Kinostunden des letzten Jahres. Steve McQueen liegt mit „12 Years a Slave“ natürlich ebenso gut im Rennen. Die Coen-Brüder sind als Regisseure kurioserweise gar nicht nominiert, während ihr jüngstes Meisterwerk ins Rennen um die beste „Komödie“ geht.

1:37 Uhr: Oh – Jennifer Lawrence (nominiert für „American Hustle“) mit neuem Kurzhaarschnitt und baumelnden Smaragden am Ohr. Eingeschnürt ist sie in eine Art weißen Fallschirm. Schick!

1:35 Uhr: Während sich bei den männlichen Drama-Hauptdarstellern ein Zweikampf zwischen Cranston und Spacey wahrscheinlich ist, in den sich höchstens noch James Spader („The Blacklist“) einmischen könnte, darf sich bei den Damen Kerry Washington („Scandal“) als Favoritin bezeichnen lassen. Ihre Serie kommt speziell unter Hollywood-Schaffenden gut an – aus Gründen. Tatiana Maslany hätte den Preis aber auch verdient, immerhin übernimmt sie in „Orphan Black“ gleich ein halbes Dutzend Rollen und ist damit arg Schizophrenie-gefährdet.

1:27 Uhr: Apropos „Parks and Recreation“: Wegen der Sympathien für Frau Poehler wäre ein Sieg in der Comedy-Kategorie gar nicht mal ausgeschlossen, denn die HFPA-Voter betätigen sich gern als Wechselwähler: 2013 gewann „Girls“, 2012 „Modern Family“. Allerdings wäre auch mal „The Big Bang Theory“ dran, das bisher noch nie den GG gewonnen hat. Nur Außenseiterchancen hat der Neuling „Brooklyn Nine-Nine“.

1:21 Uhr: Zwei der witzigsten und bezaubernswerten Frauen des US-Fernsehens führen heute wieder durch den Abend: Amy Poehler und Tina Fey, die im vergangenen Jahr Ricky Gervais abgelöst und jede Menge Jubel-Kritiken bekommen hatten! Amy Poehlers „Parks and Recreation“ ist nun nach 6 Jahren sogar zum ersten Mal als „beste Comedyserie“ nominiert. Tina Feys „30 Rock“ ist dagegen an den strengen Regularien gescheitert: Um auf die Nomi-Liste zu kommen, hätten mindestens sechs Folgen der letzten Staffel im Kalenderjahr 2013 gesendet werden müssen. Es waren fünf …

1:18 Uhr: Also, wenn wir das raffiniert armgeschlitzte, knallrote Ralph-Lauren-Kleid von Lupita Nyong’o nachher nicht auf der Bühne wiedersehen, ist irgendwas schiefgelaufen. Dass sie für ihre ebenso stolze wie gepeinigte Sklavin aus „12 Years a Slave“ den „Beste Nebendarstellerin“-Globe mitnehmen dürfte, gilt fast schon als gesetzt. (Es sei denn, Jennifer Lawrence macht ihr einen Strich durch die Rechnung.)

1:14 Uhr: Die andere Fraktion stöhnt derweil über die Aufteilung in „Drama“ und „Comedy/​Musical“ – denn unter den Nominierten in letzterer Sektion findet sich eigentlich keine einzige richtige Komödie. Von „American Hustle“ bis „Nebraska“ sind das alles Filme, die ebenso gut unter Drama hätten einsortiert werden könnten. Dafür sind wiederum mit Cate Blanchett („Blue Jasmine“) und Emma Thompson („Saving Mr. Banks“) Darstellerinnen in der Kategorie „Drama“ einsortiert, deren Filme mindestens zur Hälfte komödiantisch zu nennen wären. Aber, hey, werden sich die Nominierten denken, witzig oder ernst, ist doch wurscht.

1:11 Uhr: Nach den Nominierungen im Kinobereich haben sich – wie üblich – zwei Stirnrunzelfraktionen gebildet. Die erste wehklagte, warum mehrere Filme, die das ganze Kinojahr über gehypt worden waren, komplett übersehen worden waren: „The Butler“ zum Beispiel, das rechtschaffene Porträt eines Dieners im Weißen Haus, der gleich mehreren Präsidenten diente, mit Forest Whitaker und Oprah Winfrey. Monatelang galt das Drama als ‚Oscar‘-Favorit, doch der obskuren ‚Hollywood Foreign Press Association‘, die heute Abend für die Auszeichnungen verantwortlich ist, war das wohl zu staatstragend. Auch vom Sundance-Gewinner „Fruitvale Station“, der lange als Favorit galt, fehlt jede Spur.

1:07 Uhr: Der erste Shitstorm ist eingetroffen! Beim Rote-Teppich-Kanal E! Entertainment wurde als ‚FUN FACT‘ eingeblendet: „Michael J. Fox was diagnosed with Parkinson’s Disease in 1991.“

1:04 Uhr: Der ominöse Geheimbund der ‚Hollywood Foreign Press‘ hat heute etwas gutzumachen: „Breaking Bad“ war noch nie die beste Serie, Bryan Cranston war noch nie bester Hauptdarsteller. Erst letztes Jahr tauchte BB überhaupt mal auf der Nomi-Liste auf. Stärkste Gegner für die Albuquerque-Clique: Der dreifache ‚Emmy‘-Gewinner „House of Cards“ und Kevin Spacey. Die ‚Golden Globe‘-Alltime-Bilanz der beiden Hochkaräter: Cranston 5x nominiert, 0 Trophäen. Spacey 7x nominiert, 0 Trophäen.

0:54 Uhr: An dieser Stelle noch schnell eine kurze Schweigeminute für alle, die heute nicht eingeladen wurden: „Homeland“, die Drama-Siegerserie der Jahre 2012 und 2013, muss leider draussen bleiben. Nach der mäßigen Staffel 3 hat es nicht einmal zur Nominierung gereicht. Auch die früheren Sieger „Mad Men“ und „Boardwalk Empire“ leiden mittlerweile unter Liebesentzug. Ignoriert wurden auch „Game of Thrones“ und die unserer bescheidenen Meinung nach beste Newcomerserie in 2013: „Rectify“. Wohl zu unglamourös, um den roten Teppich beschmutzen zu dürfen …

0:51 Uhr: Achtung, Hindernisparcours! Die Stars müssen ihre feinen Roben und rahmengenähten Schuhe um eine riesige Pfütze herummanövrieren. Wenige Stunden vor der Show hat die Sprinkleranlage gepatzt und angeblich ein Fünftel des roten Teppichs geflutet. Die Feuerwehr hat bis gerade eben noch gesaugt. Trotzdem verkneifen wir uns eine gute Stunde vor Anpfiff alle Wortspiele mit „ins Wasser fallen“ und „baden gehen“. Es ist bestimmt gleich alles wieder trocken …

0:43 Uhr: Ein erster Preisträger stand bereits im Vorfeld fest: Woody Allen erhält den „Cecil B. DeMille Award“ für sein Lebenswerk. Weil er Promi-Belustigungen grundsätzlich schwänzt, wird seine Ex-Frau Diane Keaton den Preis in Empfang nehmen. Letztmals auf einer Gala gesichtet wurde Woody Allen 2002 bei den ‚Oscars‘, und das auch nur aus besonderem Anlass: Als Vertreter New Yorks bedankte er sich bei Hollywood für die Unterstützung nach 9/​11.

0:30 Uhr: Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, zu unserem ‚Golden Globes‘-Live-Ticker aus … ähm … sicherer Entfernung zu Los Angeles. Die Gala startet zwar erst um 2:00 Uhr, aber wir verraten euch gleich schon mal, wer so alles gewinnen wird – oder zumindest gewinnen sollte, wenn es im Leben fair zugeht. Vielleicht sichten wir auch noch das eine oder andere Kleid.

Alle Preisträger in den TV-Kategorien

Beste Dramaserie
„Breaking Bad“ (AMC)

Beste Comedy- oder Musicalserie
„Brooklyn Nine-Nine“ (FOX)

Beste Darstellerin in einer Dramaserie
Robin Wright in „House of Cards“ (Netflix)

Bester Darsteller in einer Dramaserie
Bryan Cranston in „Breaking Bad“ (AMC)

Beste Darstellerin in einer Comedyserie
Amy Poehler in „Parks and Recreation“ (NBC)

Bester Darsteller in einer Comedyserie
Andy Samberg in „Brooklyn Nine-Nine“ (FOX)

Beste TV-Miniserie oder TV-Film
„Behind The Candelabra“ (HBO)

Beste Darstellerin in einer TV-Miniserie oder in einem TV-Film
Elisabeth Moss in „Top of the Lake“ (Sundance Channel)

Bester Darsteller in einer TV-Miniserie oder in einem TV-Film
Michael Douglas in „Behind the Candelabra“ (HBO)

Beste Nebendarstellerin in einer TV-Serie, einem TV-Film oder einer Miniserie
Jacqueline Bisset in „Dancing on the Edge“ (BBC)

Bester Nebendarsteller in einer TV-Serie, einem TV-Film oder einer Miniserie
Jon Voight in „Ray Donovan“ (Showtime)


Alle Preisträger in den Kino-Nominierungen:

Bestes Drama:
„12 Years a Slave“

Beste Schauspielerin Drama:
Cate Blanchett („Blue Jasmine“)

Bester Schauspieler Drama:
Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“)

Beste Comedy /​ Musical:
„American Hustle“

Beste Schauspielerin Comedy /​ Musical:
Amy Adams („American Hustle“)

Bester Schauspieler Comedy /​ Musical:
Leonardo DiCaprio („The Wolf of Wall Street“)

Bester Animationsfilm:
„Die Eiskönigin“

Bester fremdsprachiger Film:
„The Great Beauty (La Grande Bellezza)“

Beste Nebendarstellerin Drama /​ Comedy /​ Musical:
Jennifer Lawrence („American Hustle“)

Bester Nebendarsteller Drama /​ Comedy /​ Musical:
Jared Leto („Dallas Buyers Club“)

Beste Regie:
Alfonso Cuaron („Gravity“)

Bestes Drehbuch:
Spike Jonze („Her“)

Beste Musik:
Alex Ebert („All is Lost“)

Bester Original-Song:
Ordinary Love („Mandela: Long Walk to Freedom“)

„Cecil B. DeMille Award“:
Woody Allen

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