Als Zwölfjährige demonstrierte sie gegen den Mauerbau in Berlin, aber als Vorbild für die junge Generation will sie dennoch nicht verstanden werden: Katja Ebstein. „Ich bin noch im Werden. Ich bin noch nicht fertig. Und dann bin ich auch kein Vorbild. Das heißt, ich will noch in Ruhe meine Fehler machen.“ Die Sängerin Katja Ebstein spricht mit Michel Abdollahi über ihre Kindheit in Westberlin, ihr politisches Engagement und ihre Einstellung zu #MeToo beim „Käpt’ns Dinner“ auf einem ausrangierten U-Boot im Hamburger Hafen. Und
natürlich über Musik: Katja Ebstein, am 9. März 1945 in der Nähe von Breslau geboren, wurde mit dem Evergreen „Wunder gibt es immer wieder“ Dritte beim Grand Prix d’Eurovision (dem heutigen Eurovision Song Contest), holte Anfang der 1970er-Jahre mit ihren Songs den deutschen Schlager aus seiner Heile-Welt-Ecke und fremdelt noch immer mit der „Schlagerwelt“. Bei Michel Abdollahis Käpt’ns Dinner wird es eng und intensiv und persönlich, jenseits aller Politik: keine Kerzen, kein Tischtuch und erst recht keine Zeit für belanglose Plaudereien. (Text: NDR)