(v. l.) „Die Zweiflers“, „Die Verräter“ und „Die Discounter“ wurden mit dem Deutschen Fernsehpreis 2024 ausgezeichnet
Bild: ARD/RTL/Amazon Prime Video
Die Preisträger des Deutschen Fernsehpreises 2024 stehen fest. Im Rahmen einer großen Galaveranstaltung erhielten die glücklichen Gewinner die begehrte Auszeichnung feierlich überreicht. In diesem Jahr war Das Erste als federführender Sender verantwortlich und hat am 25. September die Preisverleihung aus den Kölner MMC Studios zeitversetzt übertragen. Als Moderatorin führte Barbara Schöneberger durch die Sendung. Bereits einen Tag zuvor fand im Rahmen der „Nacht der Kreativen“ die Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger in den kreativen Einzelleistungen statt, gekürt von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz des Produzenten Wolf Bauer (fernsehserien.de berichtete).
Als Beste Drama-Serie konnte sich die vielgelobte ARD-Miniserie „Die Zweiflers“ über das Leben einer jüdischen Familie in Frankfurt gegen die starke Konkurrenz mit „Liebes Kind“ (Netflix), „Maxton Hall“ (Prime Video), „Deutsches Haus“ (Disney+) und „Push“ (ZDFneo) durchsetzen. Bereits zuvor wurde das Format als Beste Serie beim Cannes International Series Festival ausgezeichnet.
Als Beste Comedy-Serie überzeugte die dritte Staffel von „Die Discounter“ (Prime Video), die damit ihren ersten Deutschen Fernsehpreis einstreichen konnte. Die hochgelobte Serien-Fortsetzung „Neue Geschichten vom Pumuckl“ (RTL+), die schon als großer Favorit auf den Preis in dieser Kategorie gehandelt wurde, ging jedoch leer aus.
In der erstmals zusammengelegten Kategorie Bester Fernsehfilm/Bester Mehrteiler machte die ZDF-Produktion „Ich bin! Margot Friedländer“ das Rennen, in der die bewegende Lebensgeschichte der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer erzählt wird, die in wenigen Wochen ihren 103. Geburtstag feiert.
Als Beste Unterhaltungsshow wurde Jan Böhmermanns ZDF-Primetime-Show „Lass dich überwachen!“ ausgezeichnet, der damit einen weiteren Deutschen Fernsehpreis (bereits vielfach für sein „ZDF Magazin Royale“ prämiert) in Empfang nahm.
In der Kategorie Beste Comedy/Late Night konkurrierten gleich drei neue Formate um die begehrte Auszeichnung, gewonnen hat letztendlich Sarah Bosetti mit ihrer Polit-Satire-Talkshow „Bosetti Late Night“ (3sat), „Bratwurst & Baklava – Die Show“ (ProSieben) und „Die Teddy Teclebrhan Show“ (Prime Video) hatten hingegen das Nachsehen.
Als Beste Unterhaltung Reality gewann RTL mit „Die Verräter“ (RTL+) mit Sonja Zietlow, der deutsche Ableger des internationalen Erfolgsformats. Die Brüder „Kaulitz & Kaulitz“ (bei Netflix) gehen hingegen leer aus.
In der Kategorie Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung konnte das beliebte Unterhaltungsduo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit ihrem 24 Stunden-Programmtag auf ProSieben die Jury überzeugen.
Der Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises ging in diesem Jahr an die Schauspiellegende Mario Adorf („Rossini“, „Der große Bellheim“), auf den Schauspielkollegin Iris Berben die Laudatio hielt. Der 94-Jährige, der aufgrund von Krankheit nicht selbst in Köln anwesend war, habe mit seiner enormen performativen Wucht und künstlerischen Kraft seit 70 Jahren das Publikum bewegt und Kolleginnen und Kollegen inspiriert, wie es in der offiziellen Begründung der Jury heißt (fernsehserien.de berichtete).
„MaiThink X – Die Show“: „Wie populistische Politiker uns verarschen“ (ZDFneo/btf – bildundtonfabrik)
GEWINNER: „Tracks East“: „Inside Russia: Alltag in Putins Reich mit Masha Borzunova“ (arte/ZDF/Kobalt)
Beste Moderation/Einzelleistung Information
Ina Ruck für die Berichterstattung aus Russland (ARD/WDR)
GEWINNER:Steffen Schwarzkopf für „In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza“ und „WELT TV Spezial: 2 Jahre Ukraine-Krieg – live aus Kiew“ (WELT TV)
Einige der Gewinner wie "Die Verräter" oder "Discounter" sind auch nur deutsche Versionen ausländischer Serien oder Shows. Das heißt, die Verantwortlichen mussten sich noch nicht einmal kreativ anstrengen, sondern konnten das Konzept mit einigen kleinen Änderungen übernehmen.
DerMeister am
Bei locker 90 % der Nominierten und Gewinner muss man sich fragen, was da einen Fersehpreis rechtfertigt
User 687549 (geb. 1970) am
Nur zu wahr! Ist eben eine ganz eigene Bubble, die sich da gegenseitig immerzu irgendwelche Auszeichnungen zuschiebt. Der Preis für "Bestes Buch Fiktion* hätte eigentlich an Correctiv gehen müssen.
Nocma (geb. 1979) am
Da haben Serien und Schauspieler gewonnen von denen ich noch nie irgendwas gehört habe, aber ist wie bei den Oscars, die meisten Filme die Oscars gewinnen würde ich nie im leben schauen
User_929455 (geb. 1978) am
Bis auf Netflix (hat wohl jemand übersehen ;-) ) hat so quasi jeder TV-Sender und Streaming-Anbieter einen Preis gewonnen und jeder ist glücklich.