Am Sontagabend wurden in Los Angeles die Screen Actors Guild Awards 2015 verliehen. Über die Preisträger durften die 160.000 Mitglieder der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA abstimmen, die 2012 durch einen Zusammenschluss der beiden Einzelgewerkschaften SAG und AFTRA gegründet wurde. Zwar dürfen bei keinem anderen Kritikerpreis in Hollywood soviele Stimmberechtigte abstimmen, jedoch ist die Wahlbeteiligung eher gering. Und spöttische Stimmen weisen darauf hin, dass die meisten Gewerkschaftsmitglieder nicht von dieser Arbeit leben können und ihren Lebensunterhalt daher mit anderen Jobs bestreiten müssen.
Kevin Spacey konnte sich im Fernsehbereich als hervorragender Drama-Darsteller für die Rolle des Francis Underwood in „House of Cards“ den Preis sichern. Insbesondere gingen somit die beiden „True Detective“-Darsteller Woody Harrelson und Matthew McConaughey in einer weiteren Preisverleihung leer aus.
Viola Davis konnte ihren Siegeszug für die Hauptrolle in „How to Get Away with Murder“ fortsetzen. Daneben gewann auch William H. Macy für „Shameless“ – drei von vier Serienhauptdarstellerpreisen gingen somit an Darsteller, die schon für ihr Filmschaffen bekannt waren. Ausnahme im Hauptdarsteller-Quartett ist Uzo Aduba, die für ihre Rolle als Suzanne ‚Crazy Eyes‘ in „Orange is the New Black“ ausgezeichnet wurde.
Weitere Trends der SAG-Awards umfassen de Tatsache, dass in der Comedykategorie ausschließlich einstündige Serien als hervorragend ausgezeichnet wurden, dass Netflix mit drei Auszeichnungen zusammen mit HBO die jeweils meisten Auszeichnungen für einen „Sender“ einheimsen konnte, HBO zwei von zwei Miniserien-Preisen einstrich und nur eine Auszeichnung nicht an einen Premium-Dienst ging: nämlich an ABC und Viola Davis.
Eine Live-Übertragung der SAG Awards in Deutschland gab es nicht. Wie schon in den letzten Jahren üblich werden Highlights bei TNT Serie gezeigt: am Sonntag, 1. Februar, um 15:35 Uhr sowie um 21:55 Uhr (fernsehserien.de berichtete).
Fernsehen
Outstanding Performance by a Male Actor in a Drama Series
Outstanding Performance by a Male Actor in a Leading Role: Eddie Redmayne – „The Theory of Everything“ Outstanding Performance by a Female Actor in a Leading Role: Julianne Moore – „Still Alice“ Outstanding Performance by a Male Actor in a Supporting Role: J.K. Simmons – „Whiplash“ Outstanding Performance by a Female Actor in a Supporting Role: Patricia Arquette – „Boyhood“ Outstanding Performance by a Cast in a Motion Picture: „Birdman“ Outstanding Performance by a Stunt Ensemble in a Motion Picture: „Unbroken“
Die Auszeichnung für das Lebenswerk erhielt Debbie Reynolds („Singin’ in the Rain“, „Die Nervensäge“, Graces Mutter in „Will & Grace“, „Liberace – Zuviel des Guten ist wundervoll“), Laudator war ihre Tochter Carrie Fisher.
Laudatio und Dankesrede von Carrie Fisher beziehungsweise Debbie Reynolds (ab 1:35)