TV-Stars, von denen wir 2017 Abschied nehmen mussten

Erinnerung an verstorbene herausragende Fernsehschaffende

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 31.12.2017, 10:00 Uhr

Margot Hielscher

Margot Hielscher * 29. September 1919 † 20. August 2017YouTube/​Screenshot

60 Filme, 200 Fernsehproduktionen, mehr als 400 Gesangsaufnahmen und ein gesegnetes Alter von 97 Jahren – Margot Hielscher konnte auf eine einmalige Karriere im Showbusiness zurückblicken. Ihr Filmdebüt gab Hielscher bereits in den 1940er Jahren an der Seite von Zarah Leander in „Das Herz der Königin“. Später drehte sie mit Curd Jürgens den Klassiker „Frauen sind keine Engel“. So wurde sie zu einer der beliebesten Darstellerinnen des deutschen Films während des Zweiten Weltkriegs, ein Status, den sie auch als Sängerin auf Tournee zur Truppenbetreuung pflegte.

1949 war Hielscher Hauptdarstellerin in dem Film „Hallo, Fräulein“, in dem sie als Co-Drehbuchautorin auch Erlebnisse aus ihrer eigenen erlebten Nachkriegszeit verarbeitete. Ab 1955 wechselte sie das Fach und moderierte im Bayerischen Fernsehen als erste Talkmasterin Deutschlands „Zu Gast bei Margot Hielscher“. Später wurde das Format unter dem Titel „Das hör ich gern“ im Radio fortgesetzt. In dieser Zeit sprach Hielscher insgesamt mit rund 700 zumeist höchst prominenten Persönlichkeiten.

1957 und 1958 vertrat Margot Hielscher die BRD beim „Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne“. 1957 errang sie mit dem Lied „Telefon, Telefon“ den vierten Platz, ein Jahr später mit „Für zwei Groschen Musik“ den siebten Platz. Bis 1994 spielte sie in diversen Fernsehserien mit, bevor sie sich nach „Der Nelkenkönig“ aus dem Filmgeschäft zurückzog. Auf Theater- und Konzertbühnen stand sie dennoch bis 2008. Drei Jahre später besuchte sie Moderator und Entertainer Götz Alsmann, der mit ihr in dem WDR-Dokumentarfilm „Herr Alsmann trifft Frau Hielscher“ über ihr Leben und Werk sprach.

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