In Los Angeles wurden am heutigen Dienstag die Nominierungen für die 77. Emmy Awards verkündet. Teilnahmeberechtigt sind Formate, die in den USA zwischen dem 1. Juni 2024 und dem 31. Mai 2025 im Fernsehen oder bei einem Streamingdienst veröffentlicht wurden.
Die Verkündung der wichtigsten Kategorien wurde in einer Live-Zeremonie von den beiden Schauspielern Harvey Guillen („What We Do in the Shadows“) und Brenda Song („Running Point“) übernommen, zu denen sich traditionell der Chair der die Emmys auslobenden Academy of Television Arts & Sciences (ATAS) gesellte, Cris Abrego.
Die Überreichung der Emmys erfolgt in drei Zeremonien: Am 6. und 7. September werden in zwei Zeremonien die sogenannten Creative Arts Emmys übergeben, die technischen Kategorien. Die große, weltweit im Fernsehen übertragene Gala findet 2025 am 14. September statt. Als Gastgeber wurde der in den USA sehr erfolgreiche Comedian Nate Bargatze (sprich: bar-GAT-sie) engagiert. CBS richtet die Veranstaltung aus, die in den USA auch auf Paramount+ zu sehen sein wird.
Das Kleingedruckte: Aufgrund einer Änderung im Reglement gilt mittlerweile, dass Serienstaffeln, die über den Bewertungszeitraum hinweg laufen, nun im späteren Jahr ins Emmy-Rennen gehen. Das betrifft etwa die dritte Staffel von „Bridgerton“, von der vier Folgen im Mai 2024 und vier Folgen im Juni 2024 veröffentlicht wurden, und die nun komplett in diesem Emmy-Jahrgang im Wettbewerb ist. Bei „The Bear“ geht die dritte Staffel an den Start, obwohl kürzlich (25. Juni) in den USA schon die vierte Staffel veröffentlicht wurde. Ähnliches gilt für „Squid Game“, bei dem nur Staffel zwei antritt. Gar nicht dabei ist „Shōgun“, das im Vorjahr mit 25 Nominierungen dominierte, wo die zweite Staffel aber erst ab Anfang 2026 gedreht werden soll.
Zusammenfassung
In diesem Jahr konnten die Top-Serien vor allem durch ihr Übergewicht in den Darstellenden Kategorien (Hauptrollen, Nebenrollen, Gastrollen) an ihre Spitzenpositionen kommen. Das gilt vor allem für „Severance“ (27 Nominierungen) und „The Studio“ (23 Nominierungen) von Apple TV+ ebenso wie „The White Lotus“ (23 Nominierungen) und „The Last of Us“ (16 Nominierungen) von HBO. „The Penguin“ (23 Nominierungen) verdient sich seine Ausnahmestellung durch einen „Schrotschuss“: Technische Kategorien, Stunts, Make-up, Sound/Musik und auch Darstellernominierungen unterstreichen eine herausragende Produktion.
Während sich die letzte Staffel von „Andor“ – ebenfalls mit einem „Schrotschuss“ inklusive Dramaserie, Regie, Drehbuch – achtbar aus der Affäre zog, wurde der einstige Emmy-Liebling „The Handmaid’s Tale“ mit seiner letzten Staffel weitgehend ignoriert.
Kathy Bates (77) wurde mit ihrer Nominierung für „Matlock“ zur ältesten Schauspielerin mit Hauptdarstellernominierung. Harrison Ford wurde mit 83 Jahren erstmalig für einen (Nebendarsteller-)Emmy nominiert.
Die Miniserie „Adolescence“ konnte für Netflix den „Vorjahreserfolg“ „Rentierbaby“ sogar noch um zwei Nominierungen übertreffen.
Sender/Streamingdienste mit den meisten Auszeichnungen
HBO & Max – 142
Netflix – 120
Apple – 79
ABC – 37
FX on Hulu – 35
NBC – 29
Disney+ – 28
CBS – 26
Hulu – 23
Peacock – 19
Prime Video – 12
Comedy Central – 10
MTV – 10
Fox – 7
Paramount+ – 7
Nat Geo – 5
PBS – 4
Bravo – 3
Roku – 3
AMC – 2
Adult Swim – 2
BBC America – 2
Discovery Channel – 2
Shudder – 2
Food Network – 1
HBO/HBO Max erreicht einen neuen Höchstwert, der bisherige Bestwert war 137 (2019). Im Vorjahr waren für den Pay-TV-Primus nur 91 Nominierungen drin. Auch Netflix war dieses Jahr besser, als zuletzt: 120 Nominierungen schlagen 107.
The Walt Disney Company erreichte über alle Sender und Streamingdienste zusammen (FX on Hulu, Hulu, Disney+ und ABC) 129 Nominierungen. Im Vorjahr waren es 183, wobei FX on Hulu alleine 93 eingebracht hatte – damals waren das bereits erwähnte „Shōgun“ (mit 25 Nominierungen Spitzenreiter des Jahres), „Fargo“ (15 Nominierungen) und „Feud: Capote Vs. The Swans“ Stützen des Erfolgs.