Staffel 8, Folge 1–16

Staffel 8 von „lesenswert“ startete am 17.09.2020 im SWR.
  • Staffel 8, Folge 1
    „SWR Bestenliste – drei Bücher des Frühjahrs“
    30 Kritikerinnen und Kritiker. 10 Bücher. 1 Liste: Die SWR Bestenliste enthält jeden Monat zehn Bücher, die renommierte deutsche Kritikerinnen und Kritiker empfehlen. Ein einmaliges Instrument, um sich in jeder guten deutschen Buchhandlung noch besser zurechtzufinden. Insa Wilke und Denis Scheck sind beide Mitglieder der Jury. Sie sprechen über drei Bücher des ersten Halbjahrs, die auf die Listen gewählt wurden: Mary MacLanes Tagebuch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“, Virginia Woolfs Langessay „Ein Zimmer für sich allein“ und die „Berliner Briefe“ von Susanne Kerckhoff.
    „Mein Leben in drei Büchern“ mit Daniel Cohn-Bendit
    Bei „Mein Leben in drei Büchern“ bringt ein Gast die drei Bücher mit, welche sein Leben nachhaltig prägten. Der Deutsche Buchpreisträger Sasa Stanisic, der Förster Peter Wohlleben, die Staatsministerin Monika Grütters und viele mehr waren schon bei „lesenswert“ zu Besuch. Im Juni ist es Daniel Cohn-Bendit. Der ehemalige Grünen-Politiker veröffentlichte selbst bereits mehrere Essays und Bücher. Im Frühjahr erschien sein neues Buch „Unter den Stollen der Strand – Fußball und Politik – mein Leben“. Cohn-Bendit feierte in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.09.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 2
    Ein Mann kehrt nach 30 Jahren zurück in das Dorf seiner Eltern und stellt sich den Erinnerungen an seine turbulente Jugend. Denn Hülkendonck, der kleine Ort am Niederrhein, wird in den 1970ern Schauplatz eines erbitterten Kampfes zwischen Befürworterinnen und Befürwortern sowie Gegnerinnen und Gegnern eines geplanten Atomkraftwerkes. Der Erzähler findet sich in einem Generationenkonflikt wieder, der die kleine Dorfgemeinschaft stark ins Wanken bringt. Mit diesem fesselnden Roman blickt Christoph Peters zurück auf seine eigene Vergangenheit und erzählt von einer aufwühlenden Zeit.
    1966 in Kalkar am Niederrhein geboren, verließ Christoph Peters seine Heimat 1988 für ein Studium der Malerei in Karlsruhe. Mit seinem Roman-Debüt „Stadt Land Fluss“ gelang ihm 1999 der Durchbruch als Schriftsteller. Nach zahlreichen Romanen und Erzählungen kehrt er mit „Dorfroman“ zurück an den Niederrhein und verarbeitet darin seine eigene Geschichte. Der renommierte Meteorologe und ARD Wettermoderator Sven Plöger hat für die Rubrik „Mein Leben in drei Büchern“ Michael Endes „Momo“, Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ und Simone de Beauvoirs „Alle Menschen sind sterblich“ eingepackt.
    Er erzählt „lesenswert“-Moderator Denis Scheck, warum ihm diese Bücher wichtig sind und wie sie ihn geprägt haben. Im Juni erschien Sven Plögers Buch „Zieht euch warm an, es wird heiß!“, in dem er humorvoll und scharfsinnig zugleich über die Klimakrise schreibt und Ideen für eine klimafreundlichere Gesellschaft hervorbringt. Sein Ziel: Ein komplexes Thema für alle verständlich aufzubereiten und „aus der Krise für die Welt von morgen“ zu lernen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.10.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 3
    Zaia Alexander: Erdbebenwetter
    Zaia Alexander ist promovierte Germanistin, lebt in Potsdam und Los Angeles und hat ihren ersten Roman veröffentlicht. „Endlich: ein moderner Hexenroman!“, so Denis Scheck, den Buch und Autorin überzeugt haben. „Erdbebenwetter“ spielt in Los Angeles, in Wohnvierteln, die man nicht aus den Hollywood-Filmen kennt, sondern in denen hungrige Kojoten durch Vorgärten streifen, Wohnviertel, in denen vor Schießereien gewarnt wird und die Hitze brütet. Lou lebt dort und ihr Leben scheint in einer Endlosschleife hängen geblieben zu sein. Bei einer Filmpremiere trifft sie einen alten Freund, der zwischenzeitlich ein erfolgreicher Regisseur geworden ist. Die Begegnung mit ihm verändert Lous Leben: Er nimmt sie mit nach Santa Monica und führt sie in die Welt der Hexen und Hexer ein.
    Michael Wildenhain: Die Erfindung der Null
    Der Schriftsteller Michael Wildenhain hat Philosophie und Informatik studiert. Seine Liebe zur Mathematik hat er in seinem neuen Buch verarbeitet: „Die Erfindung der Null“ ist ein raffiniert konstruierter, spannungsreicher Roman über Aufstieg und Fall eines Mathematikgenies. Susanne, die Urlaubsbegleitung von Martin Gödeler, Doktor der Mathematik, verschwindet. Ein junger Staatsanwalt versucht, Gödeler beim Verhör des Mordes zu überführen. Der verdächtigte Mathematiker ist sehr auskunftsfreudig und erzählt ihm sein Leben.
    Die Untersuchungshaft wird aufgehoben, Gödeler verschwindet spurlos – übrig bleibt das Protokoll eines Lebens zwischen Genialität und Verwahrlosung. Michael Wildenhain war in der Hausbesetzerszene aktiv und verarbeitete den Stoff in seinen ersten literarischen Veröffentlichungen. Er schrieb Theaterstücke, wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Alfred-Döblin-Preis, und erhielt Stipendien in Rom und London. Sein Roman „Das Singen der Sirenen“ war 2017 für den Deutschen Buchpreis nominiert. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.11.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 4
    Zu Gast bei Denis Scheck ist diesmal der erfolgreiche Kinderbuchautor Paul Maar, der mit 82 Jahren seine Autobiographie „Wie alles kam – Roman meiner Kindheit“ herausgegeben hat. Darin reflektiert der Schriftsteller seinen Werdegang, erzählt von seiner eigenen, nicht immer heiteren Kindheit während und nach dem Krieg, von der Kraft der Bücher und von der Liebe zu seiner Frau Nele. Paul Maar bereichert die deutschen Leserinnen und Leser seit über 50 Jahren mit seinen wunderbaren Kinder- und Jugendbüchern. Längst ist er als Vater des Sams, Schöpfer der fantastischen Welt aus Lippels Traum und unzähligen weiteren Erzählungen in die Geschichte eingegangen.
    Im neuen Kinderbuch – ebenfalls gerade erschienen und von ihm illustriert – „Das Sams und der blaue Drache“ langweilt sich das Sams den ganzen Tag. Es beobachtet, wie Kinder ihren Drachen steigen lassen und hätte auch gerne einen. Ausnahmsweise benutzt das Sams die verbotene Wunschmaschine und plötzlich steht ein blauer Drache vor ihm. Neben seinen Kinderbüchern fand Paul Maar weite Beachtung auch für seine Drehbücher und Theaterstücke.
    Zu seinen vielen Auszeichnungen zählen der deutsche Jugendliteraturpreis, der E.T.A. Hoffmann-Preis und das Bundesverdienstkreuz. Welche drei Bücher in Ihrem Leben haben Sie beeinflusst, geprägt oder eine große Rolle gespielt? Und welche Geschichte steckt dahinter? Diese Fragen stellt Denis Scheck dem renommierten Kinderbuchautor Paul Maar in der Rubrik „Mein Leben in drei Büchern“. Unter anderen hat er „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“ von Lawrence Sterne im Gepäck. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.11.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 5
    Alice Schwarzer: Lebenswerk:
    Eine lebende Legende: Die Verlegerin und Feministin Alice Schwarzer hat dieses Jahr ihr „Lebenswerk“ herausgebracht. Anders als im 2011 veröffentlichten „Lebenslauf“, in dem sie die Anfänge ihrer Biographie als Kind und Jugendliche und ihre Karriere als Journalistin schilderte, blickt sie in ihrem neuen Buch auf die großen Fragen ihres Lebens. Sie erzählt Denis Scheck von ihren Kämpfen für die Rechte der Frau als Pionierin der deutschen Frauenbewegung in den 1970er Jahren, ihrer Aktion „Frauen gegen den § 218“, der Gründung der ersten feministischen Zeitschrift „Emma“ bis hin zu den Debatten um #MeToo.
    Ihre Arbeit aus 50 Jahren politischer Meinungsbildung hat viele Menschen geprägt. Alice Schwarzer wurde 1942 geboren. Sie war die Tochter einer ledigen Mutter und wuchs mit den Großeltern auf. Sie studierte in Paris Psychologie und Soziologie, engagierte sich in der Pariser Frauenbewegung und initiierte 1971 den Artikel „Ich habe abgetrieben“, der eine breite Kampagne gegen das Abtreibungsverbot des § 218 StGB auslöste. Schlagartig bekannt wurde Alice Schwarzer durch die legendäre TV-Diskussion mit Esther Vilar, einer antifeministischen Autorin („Der dressierte Mann“).
    Sie wurde zum Kopf der deutschen Emanzipationsbewegung. Sie war streitlustig und streitbar und scheute kein Thema. 2007 rechnete Sie in dem Buch „Die Antwort“ mit der jüngeren Frauen-Generation ab, die sie für ihre eigene Überforderung mitverantwortlich machte. Alice Schwarzer erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise: u.v.a. wurde sie 1997 „Frau des Jahres“, erhielt 2003 den Preis für Zivilcourage des Berliner Christopher Street Days, ist seit 2004 Ritter der französischen Ehrenlegion und hat das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2005). (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.12.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 6
    Martin Mosebach: Krass
    Der großzügige Geschäftsmann Ralph Krass neigt zur Verschwendung und erkauft sich seine Gesellschaft. Ob er wirklich so reich oder doch nur ein Hochstapler ist, weiß niemand. Als er in Neapel auf Lidewine trifft, die Assistentin eines Zauberers, bietet er der jungen Frau einen ungewöhnlichen Pakt an. Doch Neid und Eifersucht treiben einen Keil in den Kreis um Herrn Krass, bis alles eskaliert und die Gesellschaft in einem Eklat auseinanderbricht. Am Ende landet Herr Krass in Kairo und findet dort überraschend Antworten auf die Frage, wie alles so kommen konnte, wie es kam. Martin Mosebach wurde 1951 in Frankfurt am Main geboren und war zuerst Jurist, bevor er mit dem Schreiben begann. Seit den 80er Jahren veröffentlicht er Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays zu religiösen, historischen und politischen Themen. Dafür wurde er u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Mit Denis Scheck spricht er über sein neues Buch.
    Zoë Beck: Paradise City
    Wie wird unsere Welt aussehen, wenn alles von Algorithmen gesteuert wird? Wenn es allen Menschen gutgeht, solange sie nur kritiklos mitmachen? Zoë Becks neuer Thriller „Paradise City“ entwirft ein dystopisches Bild von Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, ganze Landstriche verlassen. Liina ist Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale und soll einer eigentlichen banalen Story in der Uckermark nachgehen. Doch dort stößt sie auf Geheimnisse, die das Leben sehr vieler Menschen bedrohen könnten. 1976 geboren, arbeitet Zoë Beck als Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlegerin und Synchronregisseurin in Berlin. Im deutschsprachigen Raum zählt sie zu den wichtigsten Kriminalautorinnen. Denis Scheck trifft sie im Palais Biron. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.01.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 7
    Hedwig Richter – Demokratie – Eine deutsche Affäre
    Steckt die deutsche Demokratie in der Krise? Dieser Frage geht die Historikerin Hedwig Richter in ihrem neuen Buch „Demokratie – eine deutsche Affäre“ nach. Dafür seziert sie die Geschichte der Demokratie am Beispiel Deutschlands – von den Anfängen, Fehlern und Zufällen bis zum großen Zivilisationsbruch des Holocausts. Ein anschauliches, leicht geschriebenes und thesenstarkes Buch, das Hoffnung macht. Hedwig Richter, 1973 geboren, ist eine deutsche Historikerin und Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Sie arbeitet vor allem in der Diktatur- und Demokratieforschung. Für ihr Buch „Demokratie“ wurde sie mit dem Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin ausgezeichnet.
    Kristof Magnusson: Ein Mann der Kunst
    Von der Öffentlichkeit zurückgezogen lebt der berühmte Maler KD Pratz auf einer Burg am Rhein. Als Kunstfreunde ihm ein Museum widmen wollen, macht er eine Ausnahme und empfängt sie für einen exklusiven Besuch in seinem Zuhause. So finden sich ein grummeliger eitler Künstler und seine geschmeichelten Verehrer zusammen, die allerdings nach und nach die Beherrschung verlieren, als ihr Idol beginnt, ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren zu hauen. Der 1976 geborene Schriftsteller Kristof Magnusson hat mit „Ein Mann der Kunst“ eine herrliche, dialogstarke Satire auf den heutigen Kulturbetrieb geschrieben. Während einer Fahrt mit der Merkurbahn auf den Hausberg Baden-Badens spricht er mit „lesenswert“-Moderator Denis Scheck über sein neues Buch und staunt über den Ausblick von der Rheinebene bis zu den Vogesen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.02.20213sat
  • Staffel 8, Folge 8
    Denis Scheck spricht in „lesenswert“ mit Juli Zeh über ihren neuen Roman „Über Menschen“ sowie mit Harald Martenstein über seinen neuen autobiographisch gefärbten Roman „Wut“. In Juli Zehs Roman zieht die Werbetexterin Dora in ein Dorf im brandenburgischen Nirgendwo. Sie braucht einen Tapetenwechsel und flieht vor dem Lockdown der Großstadt sowie ihrem Freund Robert, einem verbissenen Klimaaktivisten, der ihr immer fremder wird. Während sie versucht, ihre eigenen Gedanken und das Chaos in ihrem Innern zu ordnen, geschehen in ihrer neuen Umgebung Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte.
    Die deutsche Schriftstellerin und ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg, Juli Zeh, wurde 2001 mit ihrem Debütroman „Adler und Engel“ bekannt. Das Buch wurde in 35 Sprachen übersetzt und war ein Welterfolg. Die politisch engagierte Autorin veröffentliche Kurzgeschichten, Essays, Bühnenstücke und Romane. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Thomas-Mann- und den Heinrich-Böll-Preis, sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande.
    Sie ist Tierschutzbotschafterin der Stiftung Vier Pfoten seit 2005 und ist eine passionierte Reiterin. In seinem neuen autobiographisch gefärbten Roman „Wut“ erzählt der bekannte Journalist und Kolumnist Harald Martenstein eine von Gewalt geprägte Mutter-Sohn-Beziehung. Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert, die ihn immer wieder schlägt. Diese hat mit ihren Kriegserlebnissen zu kämpfen: Nach dem Krieg fand sie Unterschlupf im Bordell, danach kam die Klosterschule. Als eines Tages der Streit eskaliert, springt Frank aus dem Fenster und kehrt nie wieder nach Hause zurück – die Wut seiner Mutter wird er jedoch nicht wieder los.
    Martenstein zeichnet Szenen der Gewalt in der Familie, die einem unter die Haut gehen und die man nicht so schnell vergisst. Erzählt wird auch die Beschädigung, die der erwachsene Frank in jeder Begegnung mit Frauen aufs Neue erlebt. Martenstein wurde 1953 in Mainz geboren. Er ist Journalist und Autor. Seit 2002 schreibt er – äußerst geistreich und mit spitzer Feder – eine wöchentliche Kolumne für „Die Zeit“.
    Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. 2007 debütierte er als Schriftsteller mit seinem Roman „Heimweg“ – darin setzt er sich mit dem Leben seiner Großeltern auseinander, das im Nachkriegsdeutschland und aufkommenden Wirtschaftswunderland spielt. Harald Martenstein ist seit 2006 als Dozent für journalistische Arbeit mit dem Spezialgebiet Kolumne an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg tätig. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.03.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 9
    Sharon Dodua Otoo: Adas Raum
    Sharon Dodua Otoo ist Autorin, Herausgeberin und politische Aktivistin. 2016 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Jetzt debütiert sie auf Deutsch mit ihrem Roman „Adas Raum“. In ihrem Roman erzählt sie Geschichten von Frauen, die alle Ada heißen, aber zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten leben:1459 ist Ada Mutter im westafrikanischen Totope, 1848 Computer-Pionierin in London, 1945 Prostituierte in einem Konzentrationslager, 2019 eine junge Schwangere in Berlin. In Schleifen bewegt sie sich so von einem Jahrhundert zum nächsten, von einem Ort zum anderen. Dabei erlebt sie sowohl das Elend als auch das Glück, Frau zu sein und kämpft um ihre Unabhängigkeit.
    Sharon Dodua Otoo wuchs in London auf. Ihre Eltern stammen aus Accra/​Ghana. 1995 kam sie während ihres Germanistikstudium nach Deutschland. Seit 2006 lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als freie Autorin. Sie engagiert sich als politische Aktivistin in anti-rassistischen Projekten wie Phoenix e. V. und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Seit 2012 gibt sie im Verlag edition assemblage die englischsprachige Buchreihe „Witnessed“ heraus, mit Büchern schwarzer Autorinnen und Autoren.
    Jochen Hörisch: Hände
    Dem Literatur- und Medienwissenschaftler Jochen Hörisch verdankt man anregende kulturgeschichtliche Bücher, etwa über „Die Poesie des Geldes“, „Die Wut des Verstehens“ oder auch eine „Kritik der unreinen Vernunft“. Sein neues Buch heißt „Hände“: Leben die Menschen in einem Zeitalter der „Handvergessenheit“? Was bedeutet das überhaupt? Jochen Hörisch erforscht in seinem Buch die Bedeutung und Motivik der Hand durch die Literatur- und Kulturgeschichte. Man betrachte nur einmal die deutsche Sprache: „Wir nehmen eine Sache in die Hand“ oder schon ist das Ziel zum Greifen nah, weil „sie uns aus der Hand fressen“. Das wohl vielseitigste Körperteil streichelt, schlägt, schreibt Romane, unterschreibt Verträge, baut auf und zerstört. Jochen Hörisch, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, war Professor für Neuere Germanistik und Medienanalyse an der Universität Mannheim. Nach seinem letzten Buch „Tauschen, sprechen, begehren“ ist „Hände“ sein neuestes Werk zur deutschen Kulturgeschichte. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.04.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 10
    Der deutsche Schriftsteller Benedict Wells macht in seinem neuen Roman „Hard Land“ eine Zeitreise nach Missouri in den 1980er Jahren. Um vor den Problemen zuhause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino seiner Heimatstadt an. Der unscheinbare Außenseiter verändert sich: Er findet Freunde, verliebt sich und erlebt einen magischen Sommer. Dann geschieht etwas, das ihn zwingt, erwachsen zu werden Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, verbrachte einige Jahre in Barcelona und lebt heute in Zürich. Nach dem Abitur beschloss er, Schriftsteller zu werden und begann sofort mit dem Schreiben.
    Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit verschiedenen Nebenjobs. Es dauert vier Jahre, dann wurde er mit 23 Jahren der jüngste Autor bei Diogenes. 2016 schrieb er seinen bisher erfolgreichsten Roman: „Vom Ende der Einsamkeit“ wurde von den Unabhängigen Buchhändler*innen zum „Buch des Jahres“ gewählt und stand anderthalb Jahre auf der Bestseller-Liste. SWR Moderator und Literaturexperte Denis Scheck begrüßt zwei Marathonmänner des Showbiz und gratuliert ihnen: Seit 25 Jahren moderieren Sascha Zeus und Michael Wirbitzky gemeinsam die erfolgreichste deutsche Morningshow im Radio auf SWR3. Als Zeus & Wirbitzky sind sie mit ihrer Bühnenshow auf Tour – als Dandy van Dünkel (Sascha Zeus) und Peter Gedöns (Michael Wirbitzky).
    Derzeit pausieren sie Corona-bedingt. Legendär war ihre Radiocomedy-Serie „Taxi Sharia“ mit dem türkischen Taxifahrer Ützwurst (Zeus) und dem Fahrgast Osterwelle (Wirbitzky). Über die Bücher ihres Lebens sprechen sie mit Denis Scheck in der Rubrik „Mein Leben in drei Büchern“. Dieses Mal sind es jedoch vier, denn jeder hat zwei Bücher mitgebracht. Sascha Zeus kommt mit Tolkiens „Der Herr der Ringe“ und Cormac McCarthys „Die Abendröte im Westen“ und Michael Wirbitzky hat „Erklärt Pereira“ von Antonio Tabucchi und einen Brenner-Krimi von Wolf Haas im Gepäck. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.04.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 11
    Shida Bazyar schreibt über die Spannungen und Ungeheuerlichkeiten der Gegenwart – und über die tiefe Freundschaft dreier junger Frauen, die sich nach Jahren wiedertreffen, um an alte Zeiten anzuknüpfen. In ihren Erzählungen wird deutlich, was es heißt, aufgrund der eigenen Herkunft immer wieder infrage gestellt zu werden und im Alltag Hetze und Hass zu erfahren. In einer Gesellschaft, die keine Andersartigkeit zu dulden scheint, gibt ihre Freundschaft den drei Frauen Halt. Kompromisslos aber berührend erzählt Shida Bazyar, wie sich der Gewalt und Ignoranz mit Solidarität begegnen lässt. Shida Bazyar wurde 1988 in Hermeskeil geboren und studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim bevor sie nach Berlin zog. Heute arbeitet sie halbtags als Bildungsreferentin und die verbleibende Zeit als Autorin. Auf ihren mehrfach ausgezeichneten Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ folgt nun ihr hochaktuelles Buch „Drei Kameradinnen“.
    Der Bestsellerautor Daniel Kehlmann spricht mit Denis Scheck in der Rubrik „Mein Leben in drei Büchern“ über seine literarischen Begleiter durchs Leben: „Die Welt als Wille und Vorstellung“ von Arthur Schopenhauer, „Nachts unter der steinernen Brücke“ von Leo Perutz und „Fahles Feuer“ von Vladimir Nabokov. Daniel Kehlmanns Erfolgsroman „Die Vermessung der Welt“ zählt zu den erfolgreichsten Werken der deutschen Gegenwartsliteratur und wurde in über vierzig Sprachen übersetzt. Für seine Arbeit als Schriftsteller wurde Kehlmann bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Außerdem ist er als Essayist, Literaturkritiker und Drehbuchautor tätig und lehrt als Dozent für Poetik an verschiedenen Universitäten. Der gebürtige Münchner lebt heute in Berlin und New York. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.05.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 12
    Bestseller-Autor Frank Schätzing hat einen Klima-Thriller geschrieben: „Was, wenn wir einfach die Welt retten? – Handeln in der Klimakrise“ heißt er und SWR Literaturexperte Denis Scheck trifft sich mit ihm im Kölner Zoo. Die Welt als Thriller betrachtet trägt verschiedene Titel: Kalter Krieg, Terror, Pandemie. Leser* sowie der Autor selbst agieren darin als Akteurinnen und Akteure. Frank Schätzing entwirft verschiedene Szenarien für die Zukunft: Mal haben die Menschen obsiegt und mal haben sie versagt. Wissenschaftlich fundiert und spannend stellt er verschiedene Protagonistinnen und Protagonisten sowie Antagonistinnen und Antagonisten der Krise vor. Er zeigt Wege auf, wie man der Klimafalle entkommen und die Welt besser machen kann. Seine These: Die Herausforderung kann gemeistert werden, wenn man handelt – mit Wissen, Kreativität und positivem Denken.
    Zum ersten Mal in dieser Sendung: Denis Scheck und die Schriftstellerin Juli Zeh führen künftig regelmässig Reitgespräche. Dieses Mal über Thea Dorns neuen Roman „Trost – Briefe an Max“. Und Denis Scheck erklärt, weshalb „Der Alchimist“ von Paulo Coelho in seinen Anti-Kanon gehört. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.05.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 13
    Hausbesuch: In Köln lebt auch der renommierte Comic-Zeichner Ralf König, der sich mit witzigen, aber auch tiefsinnigen und bewegenden Geschichten gegen Vorurteile gegenüber Homosexuellen engagiert. In seinem neuen Buch „Vervirte Zeiten“ kommentiert er mithilfe seiner beliebten Figuren die Coronakrise. Das Buch versammelt Kurzcomics zur Krise, die Ralf König seit März 2020 auf verschiedenen Social-Media-Kanälen täglich veröffentlicht: Das Männerpaar Konrad und Paul erlebt die typischen Szenarien und Herausforderungen des Lockdowns. Aber trotz des Virus geht das Leben weiter und Paul verliebt sich in den Filialleiter des örtlichen Supermarkts. Wie nähert man sich aber mit Abstandsregeln und Mund-Nasen-Schutz an?
    Schecks Anti-Kanon: „Passagier 23“ von Sebastian Fitzek
    Kritikergespräch mit Navid Kermani: Simone Weil – Schwerkraft und Gnade
    „Schwerkraft und Gnade“ ist eine Sammlung philosophischer und mystischer Betrachtungen der 1943 verstorbenen Philosophin Simone Weil. Über die Neuauflage von Charlotte Bohn spricht Denis Scheck mit dem Schriftsteller Navid Kermani. Die politisch engagierte französische Philosophin Simone Weil überreichte kurz vor ihrem Tod 1943 ihre Notizbücher und Briefe an Gustave Thibon, der daraus den Band „Schwerkraft und Gnade“ zusammenstellte. Die darin erhaltenen Aphorismen und philosophischen und mystischen Betrachtungen wurden zu einer der einflussreichsten Quellen der späteren französischen Philosophie. Charlotte Bohns Neuauflage macht dieses wichtige Werk wieder zugänglich. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.06.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 14
    Wolfgang Schäuble: Grenzerfahrungen – Wie wir an Krisen wachsen
    In seinem neuen Buch „Grenzerfahrungen – Wie wir an Krisen wachsen“ ermutigt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Leser*innen, über die Zukunft zu streiten. SWR Literaturexperte Denis Scheck trifft ihn im Reichstagsgebäude in Berlin. Wolfgang Schäuble befasst sich in seinem Buch mit den großen Fragen dieser Zeit. Mit Persönlichkeiten wie Transformationsforscherin Maja Göpel, dem Politologen Ivan Krastev oder dem Soziologen Armin Nassehi diskutiert er über den Umgang mit begrenzten Ressourcen, die Exzesse der Globalisierung und den Schutz der Lebensgrundlagen. In Anbetracht der Pandemie, die viele Selbstverständlichkeiten in Frage stellt, stößt das Buch die Debatte darüber an, was es wertzuschätzen gilt und wo dem Denken und Handeln eine neue Richtung gegeben werden sollte.
    Reitgespräch – mit Juli Zeh und Denis Scheck
    In der Rubrik „Reitgespräche“ sprechen Schriftstellerin Juli Zeh und Literaturkritiker Denis Scheck über das Buch „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“. Darin eröffnet der Philosoph und Professor für Theatergeschichte und Dramaturgie, Bernd Stegemann, einen Blick auf den desolaten Zustand der Öffentlichkeit in der Spätmoderne und plädiert für eine neue Debattenkultur. Bei ihrem Ritt durch die brandenburgische Natur nehmen Juli Zeh und Denis Scheck die Thesen Stegemanns auf und zeigen, dass ein Streitgespräch im positiven Sinne weiterführend sein kann.
    Schecks Anti-Kanon
    Denis Scheck hat sich vorgenommen, die in seinen Augen schlechtesten Bücher der Weltgeschichte zu lesen und einen persönlichen Anti-Kanon aufzustellen. Welches Buch dazu gehört, erläutert er auch in dieser Sendung. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.06.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 15
    Kritikergespräch über: Joseph Vogl – Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart
    Die promovierte Volkswirtin und „Die Linke“-Politikerin Sahra Wagenknecht schreibt Kolumnen für den „Focus“ und veröffentlicht wöchentlich Youtube-Clips, in denen sie aktuelle Themen diskutiert. Mit ihr trifft sich SWR Literaturexperte Denis Scheck im Bundestag in Berlin. Sie sprechen über das neue Buch des habilitierten Literatur- und Kulturwissenschaftlers Joseph Vogl. Er gehört seit seinem Bestseller „Das Gespenst des Kapitals“ zu den Wortführenden einer neuen Generation von Kapitalismus-Kritikern und Kapitalismus-Kritikerinnen an. In „Kapital und Ressentiment“ geht es um die Herrschaft der Finanzmärkte, neue Netzgiganten und die dynamisierte Meinungsindustrie – und um Demokratie, Freiheit und soziale Verantwortung, die bei diesen Entwicklungen zunehmend auf der Strecke bleiben.
    Reitgespräch mit Juli Zeh und Denis Scheck über: Michael Maar – Die Schlange im Wolfspelz
    Schriftsteller und Literaturkritiker Michael Maar veröffentlicht mit „Die Schlange im Wolfspelz – Das Geheimnis großer Literatur“ sein Lebenswerk. In fünfzig Portraits zeichnet er eine Geschichte der deutschen Literatur: Von Goethe über Hölderlin zu Kafka und Kleist. Er begründet, warum manche*r Autor*in über- und manche*r unterschätzt wird, was Jargon ist und was Manier sowie, was den perfekten Prosasatz ausmacht. Die Leitfrage von Maars Lebenswerk, für deren Beantwortung er vierzig Jahre lang gelesen hat, lautet: Was ist das Geheimnis des guten Stils und wie wird aus Sprache Literatur? Denis Scheck und Juli Zeh diskutieren seine Thesen auf ihren Pferden. Schecks Anti-Kanon Denis Scheck hat sich vorgenommen, die in seinen Augen schlechtesten Bücher der Weltgeschichte zu lesen und einen persönlichen Anti-Kanon aufzustellen. Er erläutert, welches weitere Buch für ihn dazu gehört. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.07.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 8, Folge 16
    Autorengespräch: Kat Menschik
    Die bekannte Illustratorin Kat Menschik liebt klare Linien und ihren riesigen Garten. Das erkennt jede*r, die oder der ihr Buch „Der goldene Grubber“ aufschlägt. Kat Menschik prägt das optische Erscheinungsbild des Feuilletons der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und ihre Bücher haben Kultstatus. Seit 2016 erscheint im Galiani Verlag ihre eigene Buchreihe, „Illustrierte Lieblingsbücher“. Darin illustriert sie Texte von Franz Kafka, Edgar Allan Poe, Haruki Murakami, Volker Kutscher u. a. SWR Literaturexperte Denis Scheck fährt zu Kat Menschik aufs Land und spricht mit ihr über ihre Reihe, die sie selbst gestaltet und über den aktuellen zehnten Band „Durch den wilden Kaukasus“, der Geschichten aus dem Norden Georgiens, aus Swanetien, enthält.
    Schecks Anti-Kanon
    Denis Scheck hat sich vorgenommen, die in seinen Augen schlechtesten Bücher der Weltgeschichte zu lesen und seinen persönlichen Anti-Kanon aufzustellen. Welches Buch er dieses Mal dafür auserkoren hat, erläutert er in der Sendung.
    Reitgespräch mit Juli Zeh über Jens Jessens Essay: „Der Deutsche“
    SWR Literaturkritiker Denis Scheck und Schriftstellerin Juli Zeh reiten wieder gemeinsam aus. In der Satteltasche befindet sich der neue Essay des Journalisten und Publizisten Jens Jessen. Dieser widmet den Befindlichkeiten und Befangenheiten der Deutschen: „Der Deutsche – Fortpflanzung, Herdenleben, Revierverhalten“ – so der Titel des Essays. Faustischer Mensch, unverbesserlicher Romantiker, humorloser Grobian, ewiger Nazi: So wird er von anderen Nationen wahrgenommen, „der Deutsche“. Aber warum? Weshalb kleidet er sich so schlecht und spielt sich immerzu als Lehrmeister auf? Wie lebt er unter seinesgleichen? Viele Fragen, denen die beiden Literaturbegeisterten auf ihren Pferden reitend nachgehen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.07.2021SWR Fernsehen

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