Staffel 5, Folge 3

  • 27. Werner Schmidbauer trifft Claudia Schlenger

    Staffel 5, Folge 3
    Das 1601 Meter hohe „Seekarkreuz“ in den Tölzer Voralpen ist das Ziel, das Werner Schmidbauer für das „Gipfeltreffen“ mit Claudia Schlenger am Pfingstmontag ausgesucht hat. Claudia Schlenger ist besser bekannt als „die bessere Hälfte“ des Komiker-Ehepaares „Herbert und Schnipsi“ und sie erzählte Werner Schmidbauer auch gleich: „Die wenigsten sagen zu mir ‚Frau Schlenger‘. Sogar zum Hanns sagen viele: ‚Herr Schnipsi‘!“ Für Claudia Schlenger, 1947 in Bad Tölz geboren, wurde die Bergtour mit Werner Schmidbauer zu einem „Ausflug in die Vergangenheit“, und daraus erzählte sie unterwegs eine Menge: Ihr Vater hatte sich eigentlich einen Sohn gewünscht.
    Er war Polizeibeamter und zeigte seiner Tochter schon früh ein paar handfeste „Polizeigriffe“. Die interessierten Klein-Claudia allerdings weniger als der Wunsch, sich zu verkleiden und Theater zu spielen. Doch der Vater bestand darauf, dass seine Tochter einen „sicheren Beruf“ erlernt. Schließlich war seine eigene Kindheit von Unsicherheit geprägt – seine Mutter war Nonne.
    Claudia Schlenger ergriff zunächst den Beruf der medizinisch-technischen Assistentin (MTA) und arbeitete sieben Jahre in verschiedenen Kliniken, denn, so der Vater, „Kranke gibt’s immer!“ Mit Mitte 20 holte Claudia Schlenger in Berlin ihr Abitur nach, ging an die Hochschule für Politik und absolvierte danach eine Schauspiel- und Gesangsausbildung. „Im zwischenmenschlichen Bereich“ war Claudia Schlenger eher „frühreif“ und erzählt, dass sie bereits mit vier Jahren das erste Mal richtig verliebt war.
    Und zwar „in den Sepperl“. Diese „Beziehung“ hatte etwa zwei Jahre Bestand. Auf einer Münchner Kleinkunstbühne begegnete sie Mitte der 70er Jahre Hanns Meilhamer. Der stammt aus Pocking /​ Niederbayern und ist seit 1977 Profi als Kabarettist und Liedermacher. Vorher hatte Meilhamer an der Kunstakademie in München sein Examen für Kunsterziehung abgelegt. Bis aus dem Niederbayern und der Oberbayerin jedoch ein Komiker- geschweige denn privat ein Paar wurde, verging noch viel Zeit, „denn beim Hanns geht nix schnell“, sagt Claudia Schlenger.
    Den ersten großen Erfolg feierten beide 1982 im Münchner Robinson-Club mit Liedern, später mit ihrem abendfüllende Programm „Muatta, i bin a
    Guckuck“. Zahlreiche Bühnenprogramme und Aufzeichnungen für das Bayerische Fernsehen und Das Erste folgten, u.a. die legendäre „Herbert & Schnipsi“-Reihe und regelmäßige Auftritte in „Kanal fatal“. Was Schnipsi in ihrer Bescheidenheit nicht erzählt:1983 bekam das Paar auf Anregung von Gerhard Polt den Kabarettpreis „Salzburger Stier“, noch im selben Jahr den Deutschen Kleinkunst-Förderpreis und 1984 den AZ-Stern des Jahres.
    2003 erhielten Claudia Schlenger und Hanns Meilhamer von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude den Ernst-Hoferichter-Preis, und 2004 wurden sie mit dem Bayerischen Kabarettpreis ausgezeichnet. „Dabei“, merkt Claudia Schlenger an, „wissen die wenigsten, dass ich alle Sketche schreibe“, während Hanns Meilhamer für die Lieder zuständig sei.
    Manchmal ärgere sie sich darüber, dass alle glauben, Hanns Meilhamer sei der Autor. Aber dann strahlt sie und sagt: „Hauptsache, ich weiß es!“ Das Paar Schlenger /​ Meilhamer hat einen inzwischen 20-jährigen Sohn, den Simon. Simon zuliebe sind die beiden auch „aufs Land“, nach Simbach am Inn, gezogen. Dort, so erzählt Claudia Schlenger, sei sie erst so richtig in ihre Mutterrolle hineingewachsen: Simon habe immer mit den Nachbarkindern Fußball gespielt, aber „um Punkt 12:00 Uhr“ seien alle Kinder zum Essen gerufen worden – nur der Simon nicht.
    Da tat ihr der Sohn leid und sie begann, wie die anderen Frauen, zu kochen, damit auch sie „um Punkt 12:00 Uhr“ ihren Sohn zum Essen rufen konnte. „Der Bub und die Nachbarn haben mich zur Hausfrau erzogen“, lacht sie. Vor sechs Jahren ging es ihr nach einem Zeckbiss sehr schlecht. „Ich konnte nicht mehr sprechen und nicht mehr richtig laufen“, erinnert sie sich.
    Der Zeckenbiss hatte eine Hirnhautentzündung verursacht. Wirklich geholfen habe ihr dann die chinesische Medizin und „der Hanns, der immer für mich da war“. Im Dezember 2007 wird Claudia Schlenger 60 Jahre alt und sagt gelassen: „Ich hab’ schon meine Krisen. Aber der Hanns freut sich über jede Falte, die er bei mir sieht und macht’s mir leicht, älter zu werden“. Als Luxus bezeichnet es Claudia Schlenger, „in einem schönen Café zu sitzen und zu lesen“. Während der Gipfelbrotzeit resümiert sie, dass sie mit ihrem Leben „zufrieden“ ist und „dankbar“. An die Zukunft habe sie im Grunde keine Wünsche mehr, sondern sagt: „Schön wär’s, wenn alles so bleibt“. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2007Bayerisches Fernsehen

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Sa 20.06.2009
16:15–17:00
16:15–
Mo 28.05.2007
18:00–18:43
18:00–
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