Nominiert für den Deutschen Fernsehpreis 2022: „Der Pass“, „Die Giovanni Zarrella Show“ und „LOL: Last One Laughing“
Bild: Hendrik Heiden/Sky Studios/Sky Deutschland/W&B Television/epo-film/ZDF/Sascha Baumann/Prime Video/Frank Zauritz
Die Nominierungen für den Deutsche Fernsehpreis 2022 stehen fest. In insgesamt 30 Kategorien, ausgewählt von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz von Produzent Wolf Bauer, werden die besten Programme und prägendsten TV-Persönlichkeiten des zurückliegenden Fernsehjahres ausgezeichnet. Gewürdigt werden herausragende Programme sowie journalistische und künstlerische Einzelleistungen aus der TV-Saison 2021/22. Der Beobachtungszeitraum für die diesjährige Preisfindung reicht vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022.
Im fiktionalen Bereich haben die Sky-Serie „Der Pass“ und der Netflix-Mehrteiler „The Billion Dollar Code“ mit jeweils fünf Nominierungen die besten Siegchancen. Im Rennen um die beste Drama-Serie sind außerdem „Becoming Charlie“ vom ZDF und „Faking Hitler“ von RTL+. Um den Preis um die beste Comedy-Serie kämpfen mit „Deadlines“ und „Doppelhaushälfte“ gleich zwei ZDFneo-Serien gegen die MagentaTV-Produktion „Oh Hell“.
Im Unterhaltungsbereich darf sich vor allem Giovanni Zarrella geehrt fühlen: Er ist als bester Moderator nominiert, darüber hinaus ist seine „Giovanni Zarrella Show“ (ZDF) im Rennen um den Preis als beste Unterhaltungs-Show – und tritt dort gegen die RTL-Dragshow „Viva la Diva“ und den Vorjahressieger „Wer stiehlt mir die Show?“ von ProSieben an. Für die beste Einzelleistung/Moderation sind neben Zarrella auch noch Collien Ulmen-Fernandes für „Stadt + Land = Liebe“ sowie Sebastian Pufpaff für die Neuauflage von „TV total“ nominiert.
Auch im Bereich Comedy/Late Night gibt es Wiederholungstäter: Wie im Vorjahr sind „Die Carolin Kebekus Show“ und Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ nominiert, Dritter im Bunde ist die Prime-Video-Show „LOL: Last One Laughing“. In der Kategorie „Beste Unterhaltung Reality“ ist neben dem RTL-Zwei-Erfolg „Kampf der Realityshow“ und „Stadt + Land = Liebe“ vom SWR etwas überraschend auch der RTL-Dauerbrenner „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ nominiert.
Der Informationsbereich ist vor allem geprägt von einem bestimmenden Thema: Dem Ukraine-Krieg. Für ihre persönliche Leistung und Berichterstattung in diesem Zusammenhang sind Katrin Eigendorf (ZDF), Steffen Schwarzkopf (WELT) und Kavita Sharma (ntv) nominiert. Während im Rennen um die beste Dokumentation/Reportage unter anderem die umstrittene „Gladbeck“-Doku von Netflix ist, finden sich in der Kategorie Beste Information drei Langstreckenläufer wieder: die ARD-„Tagesthemen“, die 3sat-„Kulturzeit“ sowie die ARD-Talkshow „maischberger“.
Die Programmarbeit scheint insgesamt mutiger, vielfältiger und gegenwärtiger zu werden. Der zunehmende Verlust an linearer Nutzung insbesondere bei den jüngeren Zielgruppen führt auch bei den etablierten Sendern zur Suche nach jungen ‚spontanen‘ Formaten, kommentiert der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer. Insgesamt zeigt sich auch in der Mitte des Fernsehens mehr Mut zum Experimentieren, der wachsende Wettbewerb beschert dem Publikum neue Ideen und frische Gesichter in allen Programmfeldern. Wir leben in herausfordernden Zeiten, die uns ein neues Denken und Handeln abverlangen, und dies spiegelt sich ohne Frage auch im Fernsehschaffen wider.
Markus Hennig, Hanna Herbst, Nora Nagel, Jan Böhmermann für „ZDF Magazin Royale“ (ZDF/Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld/Gruppe 5 Filmproduktion)
Claudius Pläging (Headautor) für „Die Carolin Kebekus Show“ (ARD/WDR/btf/UnterhaltungsFlotte TV)
Beste Ausstattung Unterhaltung
Bode Brodmüller (Set Design), Nils Bieda, Justus Saretz (Requisite) für „Wer stiehlt mir die Show?“ (ProSieben/Florida Entertainment)
Envy Peru (Boris Itzkovich Escobar, Head of Make-up Artist) stellvertretend für Make-up, Bambi Mercury (Tim Knaak, Designer Drag-Kostüme) stellvertretend für Kostüm für „Viva la Diva – Wer ist die Queen?“ (RTL/UFA Show & Factual)
André Hammesfahr für „Der Ausbruch – War die Pandemie vermeidbar?“ (ZDF/Broadview TV)
Andreas von Huene, Yütte Reischmann für „Kevin Kühnert und die SPD“ (NDR)
Programmbereich „Sport“
Beste Sportsendung
„ranNFL“ und „ranFootball“ (ProSieben/ProSieben Maxx/Seven.One Sports)
Paralympics Tokio/Peking (ARD/ZDF/NDR/BR)
UEFA Europa League Finale (RTL)
In diesem Jahr wird der „Deutsche Fernsehpreis“ zweigeteilt verliehen: Am Dienstag, 13. September, findet unter der Moderation von Jana Pareigis im Kölner Studio Ehrenfeld die „Nacht der Kreativen“ statt, bevor am Mittwoch, 14. September, im Rahmen der von Barbara Schöneberger moderierten Primetime-Show „Die TV-Highlights des Jahres“ in den MMC Studios gekürt werdne. Dort werden dann auch der Förderpreis und der Ehrenpreis der Stifter vergeben. Beide Verleihungen werden im ZDF ausgestrahlt.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Dr. Seltsam (geb. 1966) am
Peinlichkeit hat einen Namen: Der deutsche Fernsehpreis.
Torsten S am
Ohje, Giovanni Zarrell, der seid Jahren doch nur in die Kamera lächelt und Songs nachsingt. Man hat mal genauer hingeschaut und einige Songs ins Deutsche übersetzt und was da rauskam, war an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Es wurden sogar teilweise typisch italienische Gerichte in die Texte eingebaut, nur das sie zur Musik passen. Aber eigenes hat der Typ nicht mehr gemacht. Und selbst seine Show ist doch auch nur eine Kopie der von ARD mit Silbereisen. Also an Peinlichkeit kaum zu ertragen.
Über LOL freue ich mich, da ich bei den bisher drei Staffeln herzhaft lachen konnte und Staffel 3 die bisher Beste war.
Ansonsten muss man allerdings sagen, dass einen dieser Fernsehpreis nicht wirklich interessiert. Man will sich nur Zeigen, Selbstdarstellen wie Toll man ist und es geht um Sendungen ausgewählt von einer "Fachjury". Das sagt doch alles! Es entscheiden irgendwelche Kritiker und auf Zuschauer oder Quoten wird dabei nicht geachtet. Also, Uninteressant!