Die Tricks … Staffel 12, Folge 7: Die Tricks der Pflegeindustrie
Staffel 12, Folge 7
73. Die Tricks der Pflegeindustrie
Staffel 12, Folge 7 (45 Min.)
Jo Hiller spricht mit Dennis Degner, Geschäftsführer eines ambulanten Pflegedienstes in Hannover.
Bild: NDR/Jessica Ostermünchner
Die Pflegekosten steigen weiter. Im Schnitt müssen Heimbewohner zwischen 3000 bis 5000 Euro pro Monat für einen Platz bezahlen. Selbst ehemalige Gutverdiener können inzwischen im Alter in einem Pflegeheim sehr schnell zum Sozialfall werden, vor allem wenn unvorhergesehene Kosten, zum Beispiel für Renovierungen, plötzlich auf der monatlichen Rechnung auftauchen. Betroffenen bleibt der Antrag beim Sozialamt dann nicht erspart. Doch die Bearbeitungszeiten können aufgrund von genauen Prüfungen der finanziellen Situation viele Monate dauern. Eine enorme Belastung für die Betroffenen, aber auch für die Pflegeheime. Der Fachkräftemangel macht Heimen und Kliniken gleichermaßen zu schaffen. Die Arbeitsbelastung ist hoch und die Arbeitszeiten sind unattraktiv. Zudem treten Heime und Kliniken in Konkurrenz, Krankenhäuser versuchen mit hohen Prämien, Arbeitskräfte abzuwerben. Das
führt mancherorts in Pflegeheimen zum Leerstand, weil einfach das Personal fehlt. Zimmer, die dringend gebraucht werden, bleiben ungenutzt. Dem Heim droht die finanzielle Schieflage. Der Medizinische Dienst steht in der Kritik, denn der Pflegegrad wird häufig zu niedrig eingestuft. Allein in Niedersachsen waren im Vorjahr 60 Prozent der Widersprüche erfolgreich. Der Pflegegrad musste hochgestuft werden und die Bedürftigen erhielten anschließend mehr Leistungen von der Pflegekasse. Da die Einreichung des Widerspruchs für viele Rentner ein kompliziertes Verfahren ist, bieten professionelle Firmen Hilfe an. Doch nicht alle Angebote sind vertrauenswürdig. Jo Hiller und sein Team treffen Menschen mit Pflegebedarf, Heimbetreiber, Insider und decken mit ihnen die Probleme und Tücken im Pflegebereich auf. Eine umfassende Recherche mit spannenden Erkenntnissen. (Text: NDR)