Arto Paasilinna: Im Jenseits ist die Hölle los. Sue Townsend: Adrian Mole und die Achse des Bösen. Es weihnachtet sehr, und prompt sehnt sich der Mensch nach ein wenig Kontemplation und Besinnlichkeit. Da ist er bei Jürgen von der Lippe genau richtig. In der heutigen Ausgabe von „Was liest Du?“ geht der bekennende Bücherfreund unter anderem der Frage nach, was nach dem Tod kommt, und er gewährt seinen Zuschauer inspirierende Einblicke in die komplexe Gedankenwelt des 34 3/4 Jahre alten Vorzeige-Intellektuellen Adrian Mole. Durch die lange Buchnacht im WDR Fernsehen wird Jürgen von der Lippe diesmal von einem Mann begleitet, der mit Fug und Recht behaupten kann: Draußen vom Walde komme ich her. Denn dort spielte er an der Seite Ottos einen Zwerg. Und weil Ralf Schmitz als Comedian und Schauspieler auch sonst die Leute sehr gerne zum Lachen bringt, ist er bei „Was liest Du?“ genau richtig. „Adrian Mole und die Achse des Bösen“ heißt sein aktuelles „komisches“ Lieblingsbuch, das er dem Publikum ans Herz legen möchte. Mit den Tagebüchern des ebenso nachdenklichen wie unverbesserlichen Adrian Mole gelang der Britin Sue Townsend der internationale Durchbruch. Nach Bestsellern wie „Das Intimleben des Adrian Mole, 13 3/4 Jahre“ und „Die neuen Leiden des Adrian Mole“ ist der eigenwillige Held im Rahmen seiner Möglichkeiten erwachsen und außerdem ein riesiger Tony-Blair-Fan geworden. Als der Premierminister verkündet, dass der Irak über
Massenvernichtungswaffen verfüge, die beispielsweise Zypern in kürzester Zeit erreichen könnten, ist Mole alarmiert: Ausgerechnet auf Zypern wollte er Urlaub machen. Die Ferien sind damit gestorben. Doch das Reisebüro stellt sich quer: Es fordert von Adrian Mole Beweise. Ob Tony Blair ihm tatsächlich das gewünschte Dokument -„handschriftlich reicht völlig aus“ – zuschicken wird? Natürlich gibt es noch viele andere brandheiße Themen, die den Tagebuchschreiber nicht ruhen lassen: postmoderne Katzengedichte, die Wohnungseinrichtung Mahatma Gandhis … Zurück zur eingangs gestellten Frage, was den Menschen – hier insbesondere einen Finnen – nach dem Tod erwartet. Die Antwort kann der Held aus Arto Paasilinnas haarsträubend komischem Roman „Im Jenseits ist die Hölle los“ nur deshalb beantworten, weil er mitten auf der Straße etwas zu intensiv einer hübschen Frau nachgeschaut hat. Exitus. So richtig zur Ruhe kommt der frisch aus dem Leben geschiedene Journalist dennoch nicht. Erfreut stellt er fest, dass man im Jenseits mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durch die Gegend reisen und Leute kennen lernen kann, denen man schon immer mal persönlich begegnen wollte. Jesus zum Beispiel. Sogar das Flirten klappt noch. Kurzum: Es gibt viel zu erleben nach dem Leben. Und weil Kultautor Arto Paasilinna mit gewohnt überschäumender Phantasie und geistreichem Witz zu Werke geht, stellt sich die spannende Frage: Für welche Passagen wird sich Vorleser Jürgen von der Lippe am 09. Dezember bloß entscheiden? (Text: WDR)