2025 (Folge 1643⁠–⁠1661)

  • Folge 1643 (45 Min.)
    Bild: Arte
    (1): Shakespeares grausamer schottischer König Schon den Namen „Macbeth“ auszusprechen, soll Unglück verheißen, sein Klang besitze unheilvolle Kräfte. Das um 1606 entstandene Theaterstück ist das einzige, das William Shakespeare in Schottland spielen lässt – es ist wahrscheinlich auch ein Ausdruck der Liebe der Schotten zum Phantastischen und Übernatürlichen. Die Tragödie über den Machthunger eines schottischen Adligen, der für die Thronbesteigung zu allem bereit ist, basiert auf der Geschichte eines lokalen Königs, der tatsächlich existiert hat, doch Macbeth wird bei Shakespeare zu einem hinterlistigen und grausamen Mörder.
    (2): Toulouse: Gold in der Stimme Seit über 800 Jahren klingen in den Straßen von Toulouse kräftige Stimmen. Sie singen, skandieren, sprechen und haben sich im Laufe der Jahrhunderte mal überlagert, mal angeschrien und mal vermischt. Der Straßengesang in Toulouse ist eine volkstümliche Tradition, die auch Protest ausdrückt. Er hält die okzitanische Sprache am Leben, die manch einer zum Verstummen bringen wollte.
    Troubadoure aus Aquitanien ließen sich ab dem 11. Jahrhundert in Okzitanien und insbesondere in der Region um Toulouse nieder. In einer Zeit, in der die Schrift noch wenig verbreitet war, erfreuten sich mündliche Überlieferung und Gesang großer Beliebtheit. (3): Kanada: Carolyns Lachs mit Ahornsirup In der Stadt Hamilton kombiniert Carolyn Lachs und Ahornsirup zu einem typisch kanadischen Gericht: Zunächst mariniert sie den Lachs in einer Mischung aus Sojasoße, Ahornsirup, Knoblauch, Zitronensaft und einer Messerspitze Ingwer, bevor sie ihn in der Pfanne anbrät.
    Dazu serviert sie Kürbispüree – ein Gemüse, das von den Ureinwohnern der Region schon seit Tausenden Jahren angebaut wird. (4): Schweiz: Rettung von Wilderern Im 19. Jahrhundert war der Alpensteinbock in der Schweiz komplett ausgestorben. Nur im Jagdrevier des italienischen Königs Viktor Emanuel II. lebten noch einige hundert Tiere, doch der Monarch weigerte sich, sie aus der Hand zu geben. Um das Überleben des Alpensteinbocks sicherzustellen, organisierte der Hotelier und Tierfreund Robert Mader schließlich eine Entführung … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 20.05.2025 arte.tv
  • Folge 1644 (45 Min.)
    (1): Margaret Mead, auf der Suche nach den Papua-Frauen Was macht uns zum Mann oder zur Frau? In Papua-Neuguinea sorgte die Anthropologin Margaret Mead mit der Untersuchung dieser Frage für ein intellektuelles Erdbeben. 1931 begann sie mit ihrer Arbeit über die Rolle der Frau in drei indigenen Gesellschaften. Bei den Arapesh, den Mundugumor und den Chambri begegneten Margaret Mead Frauen, die dominante Verhaltensmuster an den Tag legten. Ihre Beobachtungen zeigten, dass Verhaltensweisen von Männern und Frauen stark von kulturellen Faktoren geprägt sind und nicht nur biologisch vorherbestimmt werden.
    Die Studie erschütterte die Vorstellungswelt ihrer Zeitgenossen und zeigte am Beispiel ferner Kulturen, dass die westlichen Gesellschaften Dinge als gegeben hinnahmen, die es nicht im Geringsten waren. (2): Toulouse: Ein Hauch von Art Déco Zwischen den roten Backsteinbauten in den mittelalterlichen Gassen von Toulouse stehen einige Gebäude, die deutlich aus dem Rahmen fallen: Mit ihren modernen, geraden Linien sind sie Musterbeispiele für Art Déco. Hier, im Südwesten Frankreichs, ist Art Déco mehr als das Überbleibsel einer Architekturmode.
    Es ist der mutige Versuch, das Leben der Menschen in Toulouse zu verbessern und den Baustil in den Dienst der Ärmsten zu stellen – ein Ziel, das nach dem Ersten Weltkrieg von einer Gruppe an der Macht befindlicher Sozialisten verwirklicht wurde. (3): Irland: Schwarzbrot und Scones von Pádraig Eigentlich züchtet Pádraig auf der Halbinsel Dingle Schafe, doch heute bindet er sich die Schürze um, um Brown Bread und Scones zu backen. Für das Schwarzbrot verrührt Pádraig Vollkornmehl und Buttermilch, die Scones werden dagegen aus Weißmehl, Zucker, Butter, Eiern und Milch hergestellt.
    Nachdem er seine Schafe versorgt hat, kostet Pádraig seine Kreationen mit einigen Freundinnen. (4): Deutschland: Tauben als Fotografen Aus Frankfurt am Main stammen große Denker wie Johann Wolfgang von Goethe und Arthur Schopenhauer. Geschichte schrieb die Stadt allerdings auch mit der ungewöhnlichen Leistung eines Apothekers, einem genialen Autodidakten. Anfang des 20. Jahrhunderts machte er Tauben zu Fotografen, indem er den Vögeln eine kleine Kamera um die Brust hing … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 21.05.2025 arte.tv
  • Folge 1645 (44 Min.)
    Seit Jahrhunderten prägen Gwerzioù, lange epische Gedichte, die bretonische Identität. Die Werke werden die a cappella gesungen und erzählen von der Härte des Lebens erzählen.
    (1): Der mystische Rhein von Joseph Beuys Im zerstörten Nachkriegsdeutschland bemühte sich Joseph Beuys (1921⁠–⁠1986) darum, die Wunden zu heilen, die der Zweite Weltkrieg gerissen hatte. Die Wildnis und das rohe Material inspirierten den Allround-Künstler, den Folgen menschlicher Raserei ein wenig Natur entgegenzustellen. Beuys entwickelte den „erweiterten Kunstbegriff“, der die Trennung zwischen Kunst und Gesellschaft aufheben sollte. Für ihn ist jeder Mensch ein potenzieller Künstler, der die Gesellschaft durch seine Kreativität mitgestalten kann.
    Sein Konzept der „sozialen Plastik“ begreift Kunst als gesellschaftsverändernde Kraft. ​Beuys war für überdimensionierte Installationen bekannt. So setzte er sich mit seiner Kunst auch für den Umweltschutz ein. Ein Beispiel für sein Engagement ist das Projekt „7000 Eichen“, das Beuys 1982 zur documenta 7 in Kassel schuf. (2): Bretagne: Ein Lied namens Gwerzioù Gwerzioù sind lange epische Gedichte, die a cappella gesungen werden und von der Härte des Lebens erzählen. Seit Jahrhunderten prägen diese kollektiv entstandenen Werke die bretonische Identität.
    Sie speisen sich aus uralten Mythen und werden bei Beerdigungsprozessionen angestimmt. Im 19. Jahrhundert ließen sich Romantiker und Wissenschaftler von der Schönheit und dem Reichtum dieser Gesänge begeistern, sodass sie beschlossen, ihren Wortlaut festzuhalten und zu veröffentlichen. Dank dieser Sammlungen und der Wiederaneignung der Texte durch junge Sänger gelten die Gwerzioù bis heute als typisch keltische Kunstform. (3): Usbekistan: Der Gemüsereis von Umida In Tersak bereitet Umida das usbekische Nationalgericht Plov zu.
    In einem großen Topf brät sie Rindfleisch, Zwiebeln, Karotten und Rüben an und fügt anschließend als Würzmittel Kichererbsen, Kreuzkümmel, Knoblauch und Rosinen hinzu. Zum Schluss ergänzt sie den Reis und gießt mit Wasser auf. Jetzt muss das Ganze in Ruhe fertigköcheln. (4): Sturmwarnung in New Mexico In den 1930er Jahren erlebten die Landwirte in New Mexico eine schwierige Zeit. Mitten in der Wirtschaftskrise brach eine Dürre aus und heftige Stürme wirbelten den von den Bauern freigelegten Mutterboden auf. Der gesamte Mittlere Westen versank in einer Staubwolke … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 29.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 22.05.2025 arte.tv
  • Folge 1646 (45 Min.)
    In der Bourgogne fand Buffon die Inspiration für sein Meisterwerk „Allgemeine Historie der Natur“, mit dem er sowohl die Naturwissenschaft als auch die Literatur prägte.
    (1): In der Bourgogne entsteht Buffons Naturgeschichte Georges-Louis Leclerc de Buffon – botanisches Autorenkürzel: Buffon – war einer der bedeutendsten Naturforscher des 18. Jahrhunderts. Gründlich und mit großer Leidenschaft studierte er die Natur seiner ländlichen Heimat, der Bourgogne. Dort, weit weg von Paris, verfasste er auch sein umfangreiches wissenschaftliches Hauptwerk: „Histoire naturelle, générale et particulière“ (dt. Titel: Allgemeine Historie der Natur). Er prägte damit nicht nur die Naturwissenschaft, sondern auch die Literatur. Buffons Forschung stellte die vorherrschende Auffassung der Schöpfung infrage und gilt somit als weichenstellendes Œuvre.
    (2): Kerala: Die Ausnahme in Indien Ob hinduistisch, christlich oder muslimisch: Im indischen Bundesstaat Kerala dürfen Frauen große Träume haben. Im Gegensatz zum Rest des Landes ist die Analphabetenrate unter Frauen, auch den ärmsten, im tiefen Südwesten sehr niedrig. Trotz einer traditionell patriarchalen Gesellschaft ist Bildung dort für viele Mädchen der Schlüssel zur Emanzipation. (3): Japan: Asakos Schweinefleischsuppe In Tokio ist Tonjiru das perfekte Gericht für kalte Wintertage. Wichtig ist, dass alle Zutaten dünn geschnitten werden: Karotten und andere Gemüsewurzeln, Shiitake-Pilze, Tofu … Asako brät das Ganze mit Schweinebrust in einem Kochtopf an – so entsteht der einzigartige Umami-Geschmack.
    Anschließend gießt sie es mit Dashi-Brühe auf und rührt Misopaste hinein. Vollkornreis passt gut zu Tonjiru. (4): Connecticut: Ein Crashtest aus der Luft Adeline Gray wollte schon immer mal einen freien Fall erleben. Kein Wunder, dass sie sich freiwillig als „Versuchskaninchen“ meldete, als in den USA 1942 ein Fallschirmprototyp aus Nylon entwickelt wurde. Am 6. Juni sprang die junge Frau mit dem noch nie getesteten Material aus dem Flugzeug … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.09.2025 arte
  • Folge 1647 (45 Min.)
    Seit der in den 1960er Jahren erlangten Unabhängigkeit muss Madagaskar seinen Platz auf dem hart umkämpften Vanillemarkt gegenüber synthetisch hergestelltem Vanillin behaupten.
    (1): Tokio: Manga oder Rezeptbuch? In seinem 2006 veröffentlichten Manga „Midnight Diner“ nimmt Yarō Abe den Leser mit auf eine kulinarische Reise ins nächtliche Tokio. Er siedelt das namensgebende, nur nachts geöffnete Restaurant im Bezirk Shinjuku an. Wenn nach Feierabend die Neonlichter flackernd angehen und die Straßen ruhig werden, öffnen sich die Türen des Midnight Diners. Beim leckeren Essen des Küchenchefs werden Erinnerungen wach und Kunden redselig. Die sichere Atmosphäre lädt dazu ein, selbst persönlichste Geschichten zu erzählen.
    (2): Woher stammt Vanille wirklich? Vanille hätte eigentlich nie auf Madagaskar wachsen sollen, denn ursprünglich stammt das Gewürz aus Zentralamerika. Die Franzosen importierten es im 19. Jahrhundert erst auf die Insel La Réunion, dann nach Madagaskar, wo ideale Anbaubedingungen herrschten. Seit jeher sind es hauptsächlich Frauen, die die Kunst des händischen Bestäubens der Vanilleblüten beherrschen. Seit der in den 1960er Jahren erlangten Unabhängigkeit muss Madagaskar seinen Platz auf dem hart umkämpften Vanillemarkt gegenüber synthetisch hergestelltem Vanillin behaupten. Die meisten traditionellen Hersteller leben unter der Armutsgrenze.
    (3): Usbekistan: Atanazars frittierter Fisch Zwar liegt Usbekistan nicht an der Küste, doch in Xiva ist Fisch eine Spezialität und Qovurilgan Baliq darf auf der Karte nicht fehlen. Für die Zubereitung dieses Gerichts wendet Atanazar den Fisch zuerst in Salz und Mehl, bevor er ihn in heißes Öl taucht. Typischerweise wird der frittierte Fisch für eine leichtere Verdauung mit Tomatensauce serviert.
    (4): Frankreich: Liebesgedicht oder Flugblatt der Résistance? 1942 marschierte die Wehrmacht in die unbesetzte Südzone Frankreichs ein, und der Dichter Paul Éluard zog sich besorgt in das Morvan-Gebirge zurück. Doch das hinderte ihn nicht am Schreiben. Aus einem Gedicht, das eigentlich seiner Frau gewidmet war, wurde eine Ode an die Freiheit … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 26.08.2025 arte.tv
  • Folge 1648 (45 Min.)
    Anfang des 20. Jahrhunderts verursacht das Verschwinden des Pfarrers von Châtenay im französischen Département Eure-et-Loir einen landesweiten Skandal.
    (1): Papua-Neuguinea: Hinter Irving Penns Linse Den US-amerikanischen Fotografen Irving Penn zog es 1970 weit weg von den sterilen New Yorker Modeshootings. Er reiste nach Papua-Neuguinea, wo der ganze Körper ein lebendiges Kunstwerk ist. Mit einem mobilen Fotostudio begab er sich zu den Asaro-Mudmen, um der Welt ihre Kultur zu präsentieren. Mit den Augen eines Künstlers und der Neugier eines Ethnologen porträtierte Penn die gespensterhaften, stillen und zugleich würdevoll aussehenden Krieger.
    (2): Kanada: Der Icefields Parkway In der Provinz Alberta bietet die etwa 227 Kilometer lange Panoramastraße ʺIcefields Parkwayʺ eine spektakuläre Sicht auf die wilde, naturbelassene kanadische Landschaft. Doch diesem aufwändigen Straßenbau ging eine gewaltsame Unterdrückung voraus. Anfang des 19. Jahrhunderts, als das Schienennetz weit bis in den Westen des Landes ausgebaut war, entdeckte man riesige Eislandschaften, die zum Nationalpark erklärt wurden. Bevor sich der Tourismus mit dem ʺIcefields Parkwayʺ als Hauptattraktion rasant entwickelte, wurde allerdings die indigene Bevölkerung erbarmungslos vertrieben.
    (3): Irland: Benitas Algenpudding In Cork bereitet Benita einen überraschenden Nachtisch zu: Algenpudding. Zuerst vermischt sie Sahne und Milch, und lässt darin Rotalgen ziehen. In der irischen Esskultur ist diese Zutat schon seit Jahrhunderten vertreten. Als Beilage zum Pudding backt Benita noch Haferkekse mit Ahornsirup.
    (4): Frankreich: Der Pfarrer macht sich aus dem Staub Die Jahreszeiten und Ernten bestimmen den Rhythmus in Beauce – einer ruhigen, friedlichen und fruchtbaren Gegend im Zentrum Frankreichs. Hier genießt man ein Leben ohne besondere Vorkommnisse. Eines Tages, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, verschwand jedoch spurlos der Pfarrer eines kleinen Dorfes dieser verschlafenen Kornkammer Frankreichs. Ein Skandal, der landesweit Gerüchte auslöste – doch welches davon stimmt? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.09.2025 arte
  • Folge 1649 (45 Min.)
    In der türkischen Stadt Edirne findet jährlich der Kirkpinar-Ölringkampf statt. Für viele Jungen aus armen Verhältnissen ist das Turnier der Schlüssel zu sozialer Anerkennung.
    (1): Hamburg: Das Tor zu Karl Lagerfelds Welt 2017 war das erste und einzige Mal in seiner Karriere, dass Karl Lagerfeld eine Kollektion in seiner Geburtsstadt Hamburg zeigte. Der weltweit renommierte Modeschöpfer hatte den größten Teil seines Lebens in Paris verbracht und dort seine Geschichte und Persona neu erfunden. Lagerfelds Beziehung zur Hansestadt und zu Deutschland zu beschreiben, ist ungefähr genauso schwierig, wie den Frühnebel über der Elbe zu durchdringen. Trotzdem fädelte er in seine Kreationen immer etwas Persönliches ein – nicht zuletzt Einflüsse aus seiner Kindheit.
    (2): Türkei: Die Ölringer von Edirne In der türkischen Stadt Edirne, unmittelbar an der Grenze zu Griechenland, findet jährlich der Kirkpinar-Ölringkampf statt. In der Hochsommerhitze kämpfen die stärksten Männer der Türkei gegeneinander. Die Ölringer, auch Pehlivan genannt, treibt nur eins an: der Sieg, mit dem Ruhm und Ehre einhergehen. Sie kämpfen ruhig und konzentriert, denn jeder Schritt, jede Bewegung zählt. Beim Ölringen geht es um Kraft, Männlichkeit und islamische Werte. Für viele türkische Jungen aus armen Verhältnissen ist das Turnier in Edirne der Schlüssel zu sozialer Anerkennung.
    (3): Usbekistan: Gulnozas Ravioli In Xiva bereitet Gulnoza zwei verschiedene Sorten Ravioli zu. Zuerst Tuhum-Barak: Die Eier-Ravioli waren besonders bei der Khan-Dynastie beliebt, den ehemaligen Königen der Stadt Xiva. Die zweite Sorte ist mit frischen Zwiebeln und Spinat aus dem Garten gefüllt. Mit den in sprudelndem Wasser gekochten Ravioli macht Gulnoza ihren Kindern eine kleine Freude.
    (4): Schweiz: Umschlagplatz für entartete Kunst Am 30. Juni 1939 herrschte im ansonsten friedlichen Luzern großer Trubel. Im renommierten Grand Hotel National wurden 125 Werke aus deutschem Staatsbesitz versteigert. Darunter Gemälde von Künstlern wie Marc Chagall, Vincent van Gogh, Pablo Picasso und Paul Gauguin … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.09.2025 arte
  • Folge 1650 (44 Min.)
    (1): Julia Pirotte fotografiert die Résistance in Marseille Im Frühling 1940 entdeckt die 32-jährige Julia Pirotte das noch freie Marseille, die Sonne und das Meer. Die junge Frau verkörpert alles, was die Nationalsozialisten hassen und verfolgen: Sie ist Jüdin, Polin, Kommunistin und Widerständlerin. Mitten im Krieg entscheidet sich Julia Pirotte zu handeln. Sie lichtet all jene ab, die von Vichy und den Besatzern ausgestoßen wurden: Ausländer, Aktivisten oder Hungerleidende. In Marseille fängt Julia Pirotte unablässig das Leben ein, selbst da, wo der Tod droht. Hier tritt sie aus dem Schatten in das Licht der Öffentlichkeit.
    (2): Tofino: Kanadas Surfhauptstadt Unter Surfern ist Tofino weltberühmt. In der kanadischen „Surfhauptstadt“ trotzen die Wellenreiter auf ihren Boards den eher frischen Wassertemperaturen, den Winden und der Brandung. Sie schöpfen aus der Energie des mächtigen Pazifiks und des dichten Regenwalds an der Küste. Doch Tofino ist weit mehr als ein Paradies für Wellenreiter im Norden. Hier leben Idealisten und Mitglieder der First Nations, die der grenzenlosen Gier der Holzindustrie die Stirn boten.
    (3): Japan: Benis Reisomelett Beni ist eine Shibari-Künstlerin in Tokio, die viel Wert auf Traditionen legt. Für ihr Omurice-Omelett gart sie zunächst Hühnchen und eine Wurst. Anschließend dünstet sie dreierlei Gemüse, fügt bissfest gekochten Reis und Ketchup hinzu und richtet alles auf einem Teller an. Die Reismischung wird mit einem Omelett bedeckt, das innen noch flüssig ist. Ein Genuss!
    (4): Irland: Kunst in der Familie Zu Beginn des 20. Jahrhunderts strebt Irland nach Unabhängigkeit. Der Kampf wird mit Waffen ausgetragen – und über die Kunst. Doch viele der Künstler – und vor allem Künstlerinnen – blieben anonym … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.09.2025 arte
  • Folge 1651 (45 Min.)
    (1): Jon Fosse, Dichter der norwegischen Fjorde Aus der Magie der norwegischen Fjorde schöpft Jon Fosse die Inspiration für seine Werke. Der 2023 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Norweger gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller. Er ist nicht nur Verfasser von Romanen, Lyrik und Kinderbüchern, sondern auch einer der weltweit am häufigsten gespielten lebenden Dramatiker. Sein Meisterwerk, der monumentale Roman „Heptalogie“, erschien in drei Bänden und bewegt sich zwischen Melancholie und Mystischem. Die auf wenige Tage im Leben eines Mannes beschränkte Handlung stellt die Frage: Was bewirkt, dass man das eigene Leben lebt und nicht das eines anderen?
    (2): Senegal: die Signares, emanzipierte und gefürchtete Frauen Im Senegal galten die Signares als mächtige und gefürchtete Geschäftsfrauen. Im 17. Jahrhundert war es die Aufgabe jener schwarzen Ehefrauen von französischen Kolonialherren, ihren Gatten mit dem Kolonialgeschäft zu helfen. Die eleganten, wohlhabenden Signares trugen ihre Macht prunkvoll zur Schau und trotzten der Kirche, die sich weigerte, die Ehen anzuerkennen. Doch mit der allmählichen Abschaffung der Sklaverei im 19. Jahrhundert brach auch ihre Stellung ein, bis sie schließlich ganz verschwanden. Die Signares hinterlassen das ambivalente Bild von Frauen, die sich von der Sklaverei emanzipierten, aber als Komplizinnen der Kolonialherren agierten.
    (3): Lille: Yseults Waffeln mit Maroilles-Käse In Lille wählt Yseult einen etwa hundert Tage gereiften Maroilles-Käse für ihre Waffeln. Das Rezept mit Mehl, Milch, Eigelb, Hefe, Zucker, Butter und Eischnee kommt aus Brüssel. Die französische Note fügt sie hinzu, indem sie zwei Waffeln mit einer großzügigen Scheibe Maroilles anrichtet. Ein Geschmackserlebnis aus dem französischen Norden!
    (4): Wales: eine französische Farce Am Ende des 18. Jahrhunderts ist Frankreich wie so oft im Konflikt mit England. Während der Revolution will Lazare Hoche britische Gebiete plündern und dort neue Ideen verbreiten. Doch das stürmische Meer zwingt Hoche, in Wales anzulegen – und damit beginnt eine Katastrophe … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.09.2025 arte
  • Folge 1652 (45 Min.)
    (1): Als Berlin „Good Bye, Lenin!“ sagte Mit Humor und Leichtigkeit erzählen Bernd Lichtenberg und Wolfgang Becker in „Good Bye, Lenin!“ die Geschichte des Mauerfalls. Der Film, der in Deutschland sechs Millionen Kinobesucher registrierte, löste 2003 eine Welle der Nostalgie bei denjenigen aus, die bei der Wiedervereinigung auf der Strecke geblieben sind. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Familie aus Ost-Berlin, die von der Geschichte und dem Kapitalismus überrollt wird – und deren Mutter nichts von den jüngsten Ereignissen wissen soll. Während ihr Sohn Alex alles dafür tut, die Illusion einer sozialistischen Welt aufrechtzuerhalten, muss seine Schwester Ariane ihr Studium abbrechen, um bei einer Fast-Food-Kette zu arbeiten.
    (2): Kerala: die Revanche von Ayurveda Der südindische Staat Kerala ist geprägt von Ayurveda – einer traditionellen Medizin, die Wasser, Luft und Pflanzen nutzt, um zu Ausgeglichenheit und Wohlergehen zu finden. Ayurveda ist seit Tausenden von Jahren fester Bestandteil der hinduistischen Kultur. Das Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist sowie zwischen Mensch und Umwelt herzustellen. Keralas Ayurveda zieht heute Patienten aus der gesamten Welt an, die nach einer sanften, ausgeglichenen Form der Medizin suchen.
    (3): Usbekistan: Durdonas Honigkuchen In Samarqand bäckt Durdona für ihre Kinder Bärenkuchen, das Dessert der Frauen des Zaren. Für den Teig des Schichtkuchens erhitzt Durdona Honig, Hefe, Essig und Butter und vermischt alles mit Eiern und Mehl. Anschließend schichtet sie abwechselnd Teig und Konditorcreme und dekoriert den Kuchen mit Teigkrümeln.
    (4): Auf dem Elefanten durch die Alpen Richard Halliburton war ein junger Schriftsteller auf der Suche nach großen Abenteuern. So gelangte er 1935 an den Grossen Sankt Bernhard Pass, um die Alpen zu bezwingen. Inspiriert von Heldengeschichten und den ruhmreichen Taten eines gewissen Hannibal, trat Richard Halliburton seine Reise auf dem Rücken eines Elefanten an … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.09.2025 arte
  • Folge 1653 (45 Min.)
    (1): Piemont: der ruhelose Cesare Pavese Es ist eine Illusion zu glauben, es genüge, an die Orte der Kindheit zurückkehren, um dort unverändert die Sorglosigkeit und Freiheit dieser schönen Zeit wiederzufinden. Doch auf diese Suche begibt sich die Hauptfigur in Cesare Paveses Roman „Das Haus auf der Höhe“ bei seiner stürmischen Flucht von Turin in die Langhe, die Landschaft der Kindheit von Pavese und seinem Helden. Cesare Pavese, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen italienischen Literatur, fand die Inspiration zu diesem Roman, während er sich unter falschem Namen versteckte. 1948 sorgte die Veröffentlichung des Werkes für viel Aufsehen.
    (2): Japan: Goldrausch auf der Insel Sado Die kleine Insel Sado vor der Küste Japans machte den ostasiatischen Staat zum „Land des Goldes“. Unter den Bergen der Insel liegt seit Millionen Jahren ein verborgenes Goldvorkommen, das das Shogunat im 17. Jahrhundert abzubauen begann. Hunderte Bergleute arbeiteten immer schneller daran, das Gold mit reiner Körperkraft aus den Bergen zu holen und die Erträge zu optimieren. Im 19. Jahrhundert unterstützten neue Technologien den Bergbau und Japans imperialistische Bestrebungen. Erst 1989, nach fast 400 Jahren, wurden die Minen auf Sado stillgelegt.
    (3): Irland: Sharons Miesmuscheln mit Cider Für Sharon und ihre Brüder ist die Miesmuschelfischerei an der Küste von Cromane eine Familienangelegenheit. Für die Zubereitung der Muscheln brät Sharon zunächst Speck an. Anschließend fügt sie Knoblauch und Schalotten hinzu und löscht alles mit dem lokalen Apfelschaumwein ab. Sobald es kocht, gibt Sharon die Miesmuscheln in den Topf. Dazu reicht sie eine Sahne-Senf-Soße.
    (4): Niederlande: humorvoller Widerstand 1940 überfällt die Wehrmacht die Niederlande. Für Jüdinnen und Juden, die aus Deutschland dorthin geflohen sind, beginnt damit erneut eine Zeit voll Angst und Schrecken. Auf einem Dachboden in Enschede gründet Curt Bloch heimlich eine Satirezeitschrift, die Humor nutzt, um für das Überleben und gegen die Nazis zu kämpfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 11.09.2025 arte
  • Folge 1654 (45 Min.)
    (1): Paris: Perec erinnert sich Litt der Schriftsteller Georges Perec unter Gedächtnisschwund, als er in seinem berühmten Roman „Anton Voyls Fortgang“ den Buchstaben E vergaß? Der Verzicht auf das E steht für zwei große Verluste in Perecs Leben: die fast vollständige Auslöschung seiner Familie während des Zweiten Weltkriegs und der Verlust seiner Erinnerung. In seinen Romanen und anderen nur schwer einzuordnenden Werken wie „Die Dinge“, für den der Schriftseller mit dem (Prix Renaudot ausgezeichnet wurde, „Geboren 1936“ oder „Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen“ bildet er die französische Hauptstadt ab.
    Indem er methodisch die Straßen der Stadt abschreitet, in der er 1936 geboren wurde und sein ganzes Leben verbracht hat, versucht der Schriftsteller unbeirrbar, die Lücken seines Lebens zu füllen. (2): Südafrika: Freiheit zu den Beats von Amapiano Electro und Jazz liegen in der Luft, hypnotische Melodien zwischen House und traditionellen Percussions: Das ist Amapiano, ein eng mit dem Schicksal der südafrikanischen Gesellschaft verbundener Musikstil. Amapiano entstand in den südafrikanischen Townships Anfang der 2010er Jahre und klingt wie ein Ruf nach Emanzipation.
    Der Musikstil ist auch Ausdruck einer jungen, schwarzen Identität und verarbeitet Erfahrungen der Post-Apartheid-Generation. Bestärkt durch die erste freie Wahl und die Vereidigung Nelson Mandelas 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas verließ die Musik die Ghettos, verbreitete sich in ganz Südafrika und von dort aus schließlich auf der ganzen Welt. (3): Irland: Margarets Fisch mit Algen In Connemara kocht Margaret mit Algen aus der Region.
    Zunächst bäckt sie Scones mit getrocknetem Seetang, die sie mit Zwiebeln, Knoblauch, Schafskäse, Senf und Paprikagewürz anrichtet. Höhepunkt des Gerichts ist ein irischer Seehecht, den Margaret mit Meeresspaghetti und Tomaten kocht. So entsteht ein Menü, das bei jedem Bissen nach Meer schmeckt! (4): Kanada: ein eisiges Projekt Während der Atlantikschlacht mussten die Briten ihre Schiffe gegen deutsche U-Boote schützen. Da es an Metall mangelte, erprobte ein Wissenschaftler auf den kanadischen Seen einen Flugzeugträger aus einem innovativen Material: Eis. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.09.2025 arte
  • Folge 1655 (45 Min.)
    (1): Letizia Battaglia fotografiert Palermo Schon ihr Name klingt wie eine Kriegserklärung: Letizia Battaglia wurde das Kämpfen in die Wiege gelegt. Für ihre Gefechte bewaffnete sie sich mit ihrer Leica und nahm Palermo ins Visier – ihre Heimatstadt und zugleich Zentrum des chauvinistischen, patriarchalischen Sizilien. Neben pulsierendem Leben fing sie eine in den 1970er und 1980er Jahren von der Mafia korrumpierte Stadt ein. Ihre schonungslosen Schwarzweiß-Fotografien zeigen sowohl Hoffnung als auch Abgründe Siziliens. (2): Madagaskar: von Lemuren und Menschen Die in Madagaskar einheimischen Lemuren ähneln Menschen auf kuriose Art.
    Die madagassischen Völker, die in den schelmischen Primaten den Geist ihrer Vorfahren sehen, lebten einst eng mit ihnen zusammen. Geschützt durch den Wald konnten die Lemuren auf das Wohlwollen ihrer menschlichen Verwandten zählen – bis Ende des 19. Jahrhunderts französische Kolonialisten ihren Lebensraum zerstörten, um die Ressourcen der Insel auszubeuten. Trotz der Jahrtausende alten Verbindung zwischen Menschen und Lemuren sind die Tiere heute vom Aussterben bedroht. (3): Japan: Izumis Nudeln mit Schweinefleisch In Tokios Häusern ist der Boden meistens blitzblank. Bei Izumi ist das besonders wichtig, denn sie knetet ihren Nudelteig mit den Füßen, bevor sie die Weizennudeln zurechtschneidet.
    Anschließend kocht sie eine Dashi-Brühe aus Kombu-Seetang und getrockneten Bonitoflocken. Darin gart sie anschließend Schweinefleisch sowie Frühlingszwiebeln und schmeckt alles mit Mirin und Sojasoße ab. Eine perfekte Ergänzung zu frischen Udon-Nudeln! (4): Schweiz: Humanitäre Geschosse Die Kriege am Ende des 19. Jahrhunderts waren ziemlich brutal. Schockiert von den schrecklichen mit Schusswaffen verübten Massenmorden, entwickelt ein junger Chirurg eine neue Art Projektil, das bald „humanitäres Geschoss“ genannt wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.09.2025 arte
  • Folge 1656 (45 Min.)
    (1): Albert Londres, Spezialgesandter in Japan Als Albert Londres in den 1920er Jahren in Japan ankam, wurde er von einem Schwindelgefühl ergriffen. Für einen Pionier des investigativen Journalismus und erfahrenen Reporter war das mysteriöse, noch nicht lange geöffnete Land ein Rätsel, das es zu lösen galt. Zwischen zwei alten Gassen, in denen er Samurais und Geishas begegnete, entdeckte Londres ein Japan, das brutal in die Ära der Industrialisierung katapultiert wurde – ein modernisiertes, mächtiges und expansionistisches Land, dessen Rastlosigkeit er in seinen Texten nachempfand. (2): Indien: die Kunst des Kathakali Eine Oper der Gesten, in der das kleinste Zittern eines Augenlids archaische Geister beschwört und präzise Bewegungen die Beherrschung jedes einzelnen Muskels verlangen – das ist die Essenz des Tanzdramas Kathakali.
    Es entstand vor mehreren Jahrhunderten in der südindischen Region Kerala und entwickelte sich zu einer der symbolträchtigsten Kunstformen des Landes. Kathakali erzählt von den großen Kämpfen, Abenteuern und moralischen Konflikten der Götter, basierend auf den indischen Epen. Die Protagonisten wurden ursprünglich nur von Männern aus den höchsten Kasten dargestellt, heute stehen zuweilen auch Frauen auf der Bühne. (3): Lille: Philippes Welsh In Linselles erfindet Philippe den Welsh mit lokalen Produkten neu.
    In Servierpfannen bestreicht er Brot mit Senf, legt Pulled Pork darauf und bedeckt alles großzügig mit Mimolette-Käse und Worcestersoße. Dank dieser englischen Note schmeckt der Welsh leicht bitter, in Rinderfett frittierte Pommes sind die knusprige Beilage. Köstlich! (4): Irland: die Pubs bleiben flüssig Zu einem Besuch in Dublin gehört immer auch ein Zwischenstopp in einem der zahlreichen Pubs. Als 1970 im ganzen Land die Banken streikten, zeigten sich die Iren erfinderisch: Die Kneipen wurden für einige Monate zur Stütze der irischen Wirtschaft – aber nicht nur wegen des ausgeschenkten Alkohols. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.09.2025 arte
  • Folge 1657 (44 Min.)
    (1): Michel Le Bris’ reiselustige Bretagne
    Michel Le Bris wurde am äußersten Ende der Bretagne in eine ländlich geprägte, zurückgezogen lebende Gesellschaft hineingeboren. Der Schriftsteller und Journalist schrieb über Abenteuer und Reisen, ohne seine Heimat zu verlassen. Mit dem Flair der weiten Welt kam er das erste Mal im prosperierenden Seehafen Morlaix in Kontakt, wo man sich noch heute Geschichten von Erkundungsfahrten erzählt. Seine journalistische Laufbahn führte Le Bris später nach Paris. Doch schließlich zog es ihn zurück zu seinen bäuerlichen Wurzeln in die Bretagne: Er wollte einfangen, wie ihr traditioneller Charakter mehr und mehr durch das moderne Leben verdrängt wird.
    (2): Durch Japans Adern fließt Lack
    Seit Jahrtausenden wird jeden Sommer das kostbare Harz des im fernen Osten heimischen Lackbaums abgezapft, um damit Holz haltbar zu machen. Nach und nach wurde daraus eine eigene traditionelle Kunstform, die die Japaner von den Chinesen übernahmen und perfektionierten. Doch im 20. Jahrhundert rächte sich China, indem es Japan mit preiswertem Lack überflutete. In Kyoto kämpfen heute einige wenige darum, die typisch japanische Lackkunst am Leben zu halten.
    (3): Usbekistan: Sunnats mariniertes Hammelfleisch
    In Kitob bereitet Sunnat Tandir Kebab zu, eines der bekanntesten Gerichte aus Usbekistan. Dafür wird mit Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprikapulver und Salz mariniertes Hammelfleisch aufgespießt und in einem traditionellen Holzofen über Tannenzweigen gegart. Der Ofen wird während der Garzeit von über einer Stunde mit einem Deckel und mit Lehm verschlossen.
    (4): Niederlande: Mit dem Fahrrad Richtung Zukunft
    Speichen, Lenker, Räder überall – Drahtesel sind von den Straßen Amsterdams nicht mehr wegzudenken. Doch erst eine Aktion im Jahr 1965 sicherte dem Fahrrad einen Platz im Herzen der Amsterdamer und inspirierte auch andere europäische Hauptstädte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.09.2025 arte
  • Folge 1658 (45 Min.)
    (1): Kerala: Die rebellische Feder der Arundhati Roy
    In Indien setzt sich die Schriftstellerin Arundhati Roy über die strenge soziale Rangordnung ihres Landes hinweg. Sie verbrachte ihre Kindheit in den 1960er Jahren im südwestlichen Bundesstaat Kerala, wo auch ihr Debütroman, „Der Gott der kleinen Dinge“, spielt. Er erschien 1997 in Neu-Delhi in englischer Sprache und machte Roy mit sechs Millionen verkauften Exemplare sowie Übersetzungen in mehr als 40 Sprachen weltweit bekannt. Der Roman fasziniert ebenso durch seine schonungslose Gesellschaftskritik wie durch seine Sprachmagie. Als politische Aktivistin und Journalistin setzt sich die streitbare Autorin entschlossen für die Menschenrechte ein – oftmals sehr zum Missfallen der indischen Behörden.
    (2): Die Königlichen Manufakturen im Dienste Spaniens
    Im 18. Jahrhundert spiegelte sich der Glanz der spanischen Monarchie nicht nur in den großen Palästen Madrids wider, sondern auch in den Produkten der noch jungen Königlichen Manufakturen. Sie wurden von dem visionären spanischen Aristokraten Juan de Goyeneche gegründet, nachdem 1700 ein Bourbone spanischer König geworden war. Nach französischem Modell stellten diese Manufakturen kostbare Glaswaren und luxuriöse Wandteppiche für das Königshaus her und sicherten so die Autarkie Spaniens.
    (3): Bretagne: Gwenaëlles Butterkuchen
    Auf der Île de Groix bereitet Gwenaëlle nach dem Rezept ihrer Großmutter eine Spezialität der bretonischen Insel zu: den kouign pod. Sie knetet einen Teig aus Sahne und Mehl, bestreut ihn mit viel Butter und braunem Zucker und rollt ihn zu einem Zylinder, den sie in Aluminiumfolie und ein Küchentuch wickelt. Das ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, denn die Masse wird anschließend in siedendem Salzwasser gekocht. Der fertige Kuchen schmeckt köstlich nach Butterkaramell – eben typisch bretonisch!
    (4): Schweiz: Gefangen im goldenen Käfig
    Im Ersten Weltkrieg leistete die Schweiz humanitäre Hilfe und nahm Gefangene von allen Seiten auf. Nach dem Willen der Kriegsparteien sollten schwer verwundete, nicht mehr dienstfähige Gefangene nicht wieder auf die Schlachtfelder zurückkehren, sondern bis zum Kriegsende dort bleiben. Die verstümmelten Soldaten, die der Hölle entkommen waren, erlebten die Gefangenschaft im Erholungsmodus. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.09.2025 arte
  • Folge 1659 (44 Min.)
    (1): Aurélie Champagne schreibt über die Geschichte Madagaskars
    1998 reiste die französische Journalistin und Schriftstellerin Aurélie Champagne in das Heimatland ihres Vaters, von dem er ihr nie erzählt hatte: Madagaskar. In jedem kleinen Ort der Insel begegnete ihr die schmerzhafte Erinnerung an das grausame Massaker, mit dem die französische Kolonialmacht den antikolonialen Aufstand von 1947 niederschlug. Diese Erfahrungen verarbeitete sie in ihrem 2019 erschienenen Debütroman ʺZébu boyʺ, so der Spitzname ihres Protagonisten Ambila. Der junge Mann war unter der Vichy-Regierung als Kolonisierter erniedrigt und gedemütigt worden, hatte nach Kriegsende am Aufstand teilgenommen und das Blutbad miterlebt.
    (2): Elfenbeinküste: Meister der Holzbildhauerei
    Beim Volk der Baule in der Elfenbeinküste lebt die traditionelle Spiritualität in der Holzschnitzerei weiter. Seit Jahrhunderten schnitzen Holzbildhauer kunstvolle Statuen, Tiermasken und andere Ritualgegenstände für wichtige Anlässe. Anfang des 20. Jahrhunderts plünderten europäische Ethnographen schamlos die damals als sogenannte „Negerkunst“ diffamierten Werke. Nach der Unabhängigkeit der Elfenbeinküste 1960 musste die traditionelle Holzschnitzerei neue kreative Wege finden, um nicht unterzugehen.
    (3): Papua-Neuguinea: Noahs Kokosmilch-Taro
    In Hohola bereitet Noah mit der ganzen Familie ein Gericht zu: den Mona. Dafür gibt er zuerst Taro, auch Wasserbrotwurzel genannt, in einen Topf mit Wasser, deckt ihn mit Bananenblättern zu und lässt das Ganze aufkochen. Dann formt er aus der zerdrückten Taro-Knolle Stücke. Durch Reiben und Auspressen der Kokosnuss gewinnt er die Kokosmilch, die er mit Zucker aufkocht. Wenn die Mischung braun wird, rührt er regelmäßig den Taro unter. Guten Appetit!
    (4): Paris: Abbé de l’Epée und die französische Gebärdensprache
    Im Innenhof des Staatlichen Pariser Instituts für junge Gehörlose im 5. Arrondissement steht die Statue seines berühmten Gründers, des Abbé de l’Épée. Der philanthropische Geistliche gründete 1771 die weltweit erste Gehörlosenschule. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 arte
  • Folge 1660 (45 Min.)
    (1): Papua-Neuguinea: André Bretons surrealistischer Sehnsuchtsort
    Manche Gegenden erobert man sich zu Fuß, andere betrachtet man als geistige Heimat – beispielsweise Papua-Neuguinea. André Breton, der führende Kopf der Surrealisten, schwärmte für die riesige Insel nördlich von Australien, war aber nie dort. Er füllte seine Häuser mit Masken und Statuetten vom anderen Ende der Welt. Breton sammelte Hunderte Objekte und fühlte sich ihnen leidenschaftlich verbunden. So spontan er sie 50 Jahre lang kaufte, so schmerzlich war es für ihn jedes Mal, wenn er sich aus finanziellen Gründen von einem trennen musste.
    (2): New York: Das zwiespältige Erbe des Robert Moses
    Die Stadt am Atlantik besticht mit ihren Wolkenkratzern, weitläufigen Parks und einem System riesiger Brücken, die Stadtteile wie Inseln verbinden. Die Megalopolis verdankt ihre radikale Modernisierung dem Stadtplaner Robert Moses, der New York und die Lebensweise seiner Menschen ab den 1920er Jahren grundlegend veränderte. Seine Bewunderer nennen ihn bis heute den „Master Builder“ New Yorks – für seine Kritiker jedoch ist er „der Mann, der New York zerstörte“.
    (3): Japan: Miyas gebratene Nudeln
    Miya bereitet gebratene Nudeln (Yakisoba) nach einem traditionellen Rezept der Kartoffelanbauregion Tochigi zu. Auf einer in den Esstisch integrierten Grillplatte aus rostfreiem Stahl brät Miya nacheinander Geflügel, fein geschnittenen Kohl und vorgekochte Kartoffeln an. Zuletzt kommen die Buchweizennudeln (Soba) und ein wenig japanischer Fischsud (Dashi) hinzu. Die Mischung aus Nudeln und Kartoffeln ist eine regionale Spezialität!
    (4): Amsterdam: Im Streik gegen das Nazi-Regime
    Amsterdam gilt von jeher als Hochburg der Toleranz und als Zufluchtsort für Verfolgte aus ganz Europa. Im Februar 1941 wurde in der Stadt der Generalstreik ausgerufen – es war eine heldenhafte Aktion, ein wichtiges und frühes Zeichen im Kampf gegen die Verfolgung der Juden und eine bis dato einzigartige Bekundung der Solidarität. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.09.2025 arte
  • Folge 1661 (45 Min.)
    (1): Die Bretagne in den Liedern von Alan Stivell
    Die Bretagne ist für Alan Stivell nie versiegende Quelle und Seele seiner Kompositionen. In den 1960er Jahren erfand er die moderne keltische Musik und machte sie zur poetischen Waffe im Kampf für die Wiedererstarkung des verlorenen Stolzes der Bretonen. Dazu schöpfte Stivell aus der vergessenen bretonisch-keltischen Kultur und Mythologie. 1972 begeisterte er das Publikum des Pariser Olympia, in der Folge eroberte er auch die internationalen Bühnen. Seit nunmehr fast 70 Jahren setzt sich Stivell mit altüberliefertem Liedgut wie mit Originalkompositionen für die bretonische Identität ein.
    (2): El Salvador: Wie der Xuc ein Volk zum Tanzen brachte
    El Salvador, das kleinste Land Zentralamerikas, litt viele Jahre unter schweren Konflikten. In diesen instabilen Zeiten brachte eine Musik den traumatisierten Menschen Momente der Entspannung und Hoffnung: der Xuc. Als musikalisches Genre und Tanz darf er seit Mitte des 20. Jahrhunderts bei keinem Volksfest fehlen, nahezu alle kennen das Repertoire. Der Xuc begleitete politische Umschwünge und wurde nach dem Ende des Bürgerkriegs zum Symbol für Frieden und Gerechtigkeit.
    (3): Irland: Camillas Apfel-Brombeer-Kuchen
    In Galway bäckt Camilla einen „gestürzten“ Kuchen. In den Teig kommen jeweils zur Hälfte Margarine und Zucker sowie nach und nach Eier sowie Mehl. Die Früchte werden auf dem Boden der Kuchenform verteilt und dann mit dem Teig bedeckt, wie bei der französischen Apfelkuchenspezialität Tarte Tatin. Nach dem Backen kommt der entscheidende Moment: der Kuchen wird durch Stürzen aus der Form befreit.
    (4): New York: Aufruhr am Theater
    Mitte des 19. Jahrhunderts waren die politischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und ihrer ehemaligen Kolonialmacht noch lebendig. In New York sorgte der Auftritt eines Schauspielers der britischen Oberschicht für Unmut. Am 7. Mai 1849 kam es vor dem Astor Opera House zu einem Aufruhr mit Toten und Verletzten … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 arte

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