• Folge 1587 (45 Min.)
    Bild: Elephant Doc
    (1): Miossec, die donnernde Stimme aus Brest
    Eines schönen Tages kehrte Christophe Miossec der Stadt Brest den Rücken. Die Stadt, so rau wie seine Stimme und so roh wie seine Texte, hatte den französischen Singer-Songwriter geprägt. Hier wurde er geboren, hier verbrachte er seine Jugend, hier betrank er sich hemmungslos in den Seemannskneipen. Die krummen Leben, die totgeborenen Hoffnungen und geplatzten Träume seiner Heimatstadt verarbeitete Miossec auf insgesamt zwölf Alben zu melancholischen Liedern, darunter sein 1995 erschienenes Debüt „Boire“. Aus Angst, in Brest unterzugehen, verließ Miossec die Stadt, um mit umso größerer Sehnsucht zurückkehren.
    (2): New Age, Spiritualität made in California
    1980 wurde die US-amerikanische Journalistin Marilyn Ferguson (1938–2008) zum Sprachrohr einer nebulösen Bewegung, die damals in vollem Schwung war: New Age. Ihr Bestseller „Die sanfte Verschwörung: Persönliche und Gesellschaftliche Transformation im Zeitalter des Wassermanns“ (1982) griff auf, was viele Menschen in den USA bewegte, die den technologischen Fortschritt ablehnten und ihre Hoffnung auf die Wiederentdeckung alten Wissens setzten. Kalifornien war das Epizentrum der Bewegung – ein Land des alternativen, freien und offenen Denkens, von wo aus man über den Pazifik hinaus in die Welt blickt.
    (3): Guatemala: Isabels gefüllter Fisch
    Der Petén-Itzá-See im Norden von Guatemala bietet nicht nur Erholung, sondern auch leckeres Essen. Zum Beispiel Isabels Tagesgericht, ein Weißwisch, der mit Knoblauch, Pfeffer, Oregano und Bouillonpulver gewürzt und in ein Blatt Mexikanischen Blattpfeffers eingewickelt wird. Das soll, so Isabel, für ein langes Leben sorgen. Auf kleiner Flamme in einer Pfanne gebraten, entfaltet der Fisch sein ganzes Aroma.
    (4): Wales: Wolle aus dem Katalog
    Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Wales eine blühende Textilindustrie. Der Tuchhändler Pryce Jones in Newton hatte damals eine geniale Idee: Um den Absatz seiner Wollkleidung zu sichern, präsentierte er sie in Katalogen. Der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 arte
  • Folge 1588 (45 Min.)
    (1): Harlem, der literarische Kokon von James Baldwin
    Das verruchte Harlem, das der Schriftsteller James Baldwin (1924–1987) in seinen Werken beschreibt, ist das Harlem, in dem er in den 1930er Jahren aufwuchs. Ein Hort des Elends im Herzen von New York, wo Schwarze Frauen ihren Körper für einen halben Dollar verkauften und Gewalt an der Tagesordnung war. In seinem ersten, stark autobiografischen Roman „Go Tell It on the Mountain“, der 1953 erschien, schilderte der afroamerikanische Autor das Leben eines Jugendlichen im New Yorker Ghetto. Dabei stellte er eine einfache Frage: Auf welche Zukunft kann ein junger Schwarzer in diesem Viertel hoffen, wo er selbst Armut, Rassismus und Homophobie erlebt hat?
    (2): Neukaledonien: Das erzwungene Exil der Algerier
    15.000 Menschen mit algerischen Wurzeln leben heute am anderen Ende der Welt in Neukaledonien. Ende des 19. Jahrhunderts wurden verurteilte Straftäter aus Frankreich und den französischen Kolonien dorthin deportiert – darunter 2.000 Nordafrikaner, die für ihre Teilnahme am Kabylen-Aufstand, der die französische Kolonialherrschaft in Algerien erschütterte, bestraft wurden. Die meisten von ihnen wurden auf der Île des Pins an Land gebracht und sollten ihre Heimat nie wieder sehen. Heute versuchen die Nachkommen dieser Exilalgerier, an ihre Herkunft und die Geschichte ihrer Vorfahren anzuknüpfen.
    (3): Spanien: Elenas Garnelensuppe
    Gazpachuelo, eine Spezialität aus Málaga, ist ein beliebtes Gericht der Fischer, das mittlerweile auch in Gourmettempeln serviert wird. Elena, die ihr ganzes Leben hier im Süden Spaniens verbracht hat, präsentiert ihre eigene Version mit roten Kartoffeln, Motril-Garnelen und Zitronenmayonnaise.
    (4): Bretagne: Als Mona Lisa auf Reisen ging
    Kaiser Napoleon III. verfolgte im 19. Jahrhundert expansionistische Ziele, um sein Reich zu vergrößern – sehr zum Unmut von Preußen. Der Deutsch-Französische Krieg brach aus, doch wie sollten die Kunstwerke vor den Kampfhandlungen geschützt werden? So kam es, dass die Sammlungen des Louvre im Hafen von Brest landeten … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 13.02.2025 arte.tv
  • Folge 1589 (45 Min.)
    Auf den Kapverden leben die Menschen seit über 500 Jahren mit großer Gelassenheit im Schatten noch immer aktiver Vulkane, deren Ausbrüche die mondähnlichen Insellandschaften geformt haben.
    (1): Tchalé Figueira: Der expressive Ausdruck der Kapverden
    Tchalé Figueiras Malerei ist eruptiv – wie die Vulkane seiner kapverdischen Heimat, die einst aus dem Atlantik aufstiegen. Mit leuchtenden Farben, starken Symbolen und scharfen Worten erzählt Figueira von Leid und Hoffnung der einheimischen Bevölkerung. 1985 kehrte der Künstler nach langen Wanderjahren in seine Heimat zurück und bebilderte die schwierigen Anfänge des noch jungen, unabhängigen Inselstaates. Heute zählt er mit seinem bissigen, figurativen Stil zu den bekanntesten zeitgenössischen Malern des Archipels. Seine Kritik an der Korruption der Machteliten und den Auswüchsen des Kolonialismus verleihen seinem Werk eine universelle Dimension.
    (2): Vulkane auf den Kapverden: Gefährlich und fruchtbar
    Auf den Kapverden leben die Menschen seit über 500 Jahren mit großer Gelassenheit im Schatten noch immer aktiver Vulkane, deren Ausbrüche die mondähnlichen Insellandschaften geformt haben. Die Bewohner der Insel Fogo, zu Deutsch „Feuer“, haben sich sogar auf den Abhängen der Krater angesiedelt. Denn das Paradies aus schwarzer Vulkanasche ist ebenso gefährlich wie fruchtbar.
    (3): Inês’ Fischragout mit Kokosmilch
    In Cidade Velha wählt Inês für ihr Fischgericht eine große Bernsteinmakrele, die sie direkt am Hafen entschuppt und ausnimmt. Als Gemüse gibt sie Süßkartoffeln, grüne Bananen und Maniok hinzu. Anschließend lässt sie das Ganze in selbstgemachter Kokosmilch köcheln.
    (4): Auf den Kapverdischen Inseln verspätet sich die Weltreise
    Vor der Küste Senegals, umspült von der tosenden Brandung des Atlantiks, liegt die kapverdische Insel Santiago. Dort liegt Cidade Velha, die ehemalige Hauptstadt von Kap Verden. Sie war bis zur Abschaffung der Sklaverei auch das Zentrum des transatlantischen Sklavenhandels. Am Ende des 15. Jahrhunderts war die Stadt Etappe einer Weltreise, die in eine erstaunliche Entdeckung mündete … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2025 arte
  • Folge 1590 (45 Min.)
    (1): Vogesen: Claudie Hunzinger und die Poesie des Landlebens
    Vor 60 Jahren ließ sich die Schriftstellerin und bildende Künstlerin Claudie Hunzinger mit ihrem Lebensgefährten und einer Herde Schafen im Elsass nieder – genauer gesagt auf dem Gehöft Bambois, das sie zum Hauptthema ihres Werks machte. In sieben Romanen, darunter „Ein Hund an meiner Tafel“, der ins Deutsche übersetzt und mit dem französischen Literaturpreis Prix Femina ausgezeichnet wurde, beschreibt Hunzinger die Natur der Vogesen in glühenden Worten und bemüht sich wie wohl keine andere Autorin zuvor um die spezifische Sprache dieses Landstrichs. Ihre Begeisterung für das harte, keinen Müßiggang erlaubende Leben als Bäuerin schildert Claudie Hunzinger in „Bambois, la vie verte“ (1973).
    (2): Armenien: Schach ist König
    In Armenien wird Schach schon in der Grundschule gelehrt – als Pflichtfach. Selbst in den entlegensten Bergdörfern sind die Kinder mit Begriffen wie „Rochade“ und „Gambit“ vertraut. 1963 wurde der Armenier Tigran Petrosjan Schachweltmeister und löste bei seinen Landsleuten ein beispielloses Schachfieber aus, das seither nicht wieder abgeflaut ist. Für das Land im Südkaukasus mit seiner dramatischen, vom Völkermord 1915 gezeichneten Geschichte ist das Spiel, das auf den Sieg über den gegnerischen König abzielt, auch zu einem Symbol geworden – als einzige Möglichkeit, jene Mächte herauszufordern, die das armenische Volk im Laufe seiner Geschichte immer wieder unterwerfen wollten.
    (3): Neuseeland: Renates Shepherd’s Pie
    Davon, dass Ziegenfleisch einen strengen Geschmack hat, will Landwirtin Renate aus dem Süden von Auckland nichts wissen: Sie ist fest entschlossen, mit ihrem Shepherd’s Pie das Gegenteil zu beweisen. Nachdem sie das Fleisch in Sojasauce mariniert hat, brät sie es mit Lauch und Karotten in der Pfanne an. Anschließend bedeckt sie das Ganze mit einer Haube aus Süßkartoffelpüree – natürlich frisch vom eigenen Feld.
    (4): Baltimore: Lincolns Hut
    Die Geschicke der Vereinigten Staaten zu lenken, ist eine bisweilen lebensgefährliche Aufgabe. So erfuhr der frisch gewählte Präsident Abraham Lincoln (1809–1865) auf dem Weg zu seiner Amtseinführung 1861, dass in Baltimore ein Attentat auf ihn geplant war. Zum Schutz des Präsidenten griff ein junger Kriminalbeamter zu einer ungewöhnlichen List … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 17.02.2025 arte.tv
  • Folge 1591 (45 Min.)
    Die monumentale Basilika San Francesco thront über Assisi, der Geburtsstadt des heiligen Franziskus im italienischen Umbrien.
    (1): Marseille tanzt zum Sound von IAM
    Die Rap-Band IAM nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist Sprachrohr der wegen ihrer Herkunft ausgegrenzten Kinder und Jugendlichen in den Marseiller Vorstädten. Seit den 1990er Jahren schildern die Jungs aus der südfranzösischen Hafenmetropole den Alltag in ihrer Heimatstadt, die zwar keinen guten Ruf genießt, aber ein Herz für Musik hat. In die Texte von IAM mischen sich arabische, mediterrane und provenzalische Wendungen, die die erstaunliche Vielfalt der Stadt widerspiegeln. Mit Songs wie „Je danse le Mia“ aus dem Jahr 1993 halten IAM diesem bunten Flickenteppich den Spiegel vor – politisch und sozialkritisch.
    (2): Assisi: Der Weg des Franziskus
    In den Ebenen und Bergen der italienischen Region Umbrien ist der Geist des Heiligen Franziskus allgegenwärtig – vor allem in seiner Geburtsstadt Assisi, über der die monumentale Basilika San Francesco thront, doch nicht nur dort. Auf den Waldwegen und in den bescheidenen Einsiedeleien mitten in der Natur kommen viele Menschen seiner Lehre besonders nahe. Als Franziskus um 1181 geboren wurde, war Assisi ein einfaches Bergdorf. Der Mönch wollte hier auf seiner Suche nach der eigenen Berufung neue Kräfte tanken. Kaum eine Landschaft eignet sich besser zur meditativen Einkehr.
    (3): Hawaii: Jessicas Poke
    Im Herzen von Honolulu bereitet Jessica das wohl bekannteste hawaiianische Gericht zu: Poke, was auf Hawaiianisch so viel bedeutet wie „in Stücke geschnitten“. In diese vegetarische Version kommen unter anderem Tofu, Salatgurken, Zwiebeln, Edamame und ein Dressing aus dem Saft der Kokospalme. Bei diesem Rezept sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt!
    (4): Falklandinseln: Keine Kompromisse
    Auf der Inselgruppe der Malwinen, die von den Briten „Falklandinseln“ getauft wurde, schlagen die Uhren seit Anfang des 19. Jahrhunderts nach britischer Zeit. Die Argentinier, denen die Inseln ursprünglich gehörten, haben dafür wenig Verständnis. 1966 versuchte eine Gruppe von Nationalisten, die Rückkehr der Malwinen unter argentinische Herrschaft mit einer Flugzeugentführung zu erzwingen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.02.2025 arte
  • Folge 1592 (44 Min.)
    (1): Bretagne: Wo Édouard Vuillard Erinnerungen schuf
    Der französische Maler Édouard Vuillard (1868–1940) strebte zeitlebens danach, seinen Empfindungen mit künstlerischen Mitteln Ausdruck zu verleihen. Vuillard, der in Paris vor allem für seine Interieur-Malerei bekannt war, ließ sich Anfang des 20. Jahrhunderts vom wechselhaften Himmel über der bretonischen Smaragdküste inspirieren. Doch egal, ob er in seinen Gemälden private Momente der feinen Gesellschaft oder die Wildheit der bretonischen Küste einfing, stets erzählten seine Bilder in erster Linie etwa über ihn selbst. Während Sigmund Freud und Marcel Proust dem Gedächtnis und dem Unterbewusstsein auf den Grund gingen, erforschte Édouard Vuillard seine inneren Landschaften.
    (2): Kunst in Texas mit dem Ehepaar de Ménil
    Die 1971 eröffnete Rothko Chapel in Houston ist eine Architektur gewordene Utopie – ein Ort der Besinnung, wo Kunst und Spiritualität eins werden. Dieses Wunder ist dem französischen Ehepaar Dominique und Jean (später: John) de Ménil zu verdanken, das die texanische Metropole ab 1941 in nicht einmal dreißig Jahren völlig auf den Kopf stellte. Ob minimalistische Architektur, skandalöse Künstler oder experimentelle Filmemacher – die beiden Mäzene förderten, was die steife, konservative Stadt selbst nie hervorgebracht hätte. Die unerwartete Liebe des kunstbegeisterten Paares zum Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollte in Houston den Wunsch nach einer toleranteren Welt wecken.
    (3): Costa Rica: Deyaniras Palmherzengratin
    In Puerto Viejo kocht Deyanira mit einer typischen Zutat der Region: Palmherzen. Diese werden zunächst gekocht, ebenso wie Hühnerfleisch und Reis. Anschließend wird alles in einer großen Schüssel mit geriebenem Mozzarella vermengt und in eine Auflaufform gegeben. Jetzt heißt es nur noch warten, bis das Gratin im Ofen goldbraun überbacken ist.
    (4): Polynesien: Gummienten auf Abwegen
    Die Schifffahrt im Pazifischen Ozean gilt aufgrund von Riffen und starken Strömungen als ausgesprochen gefährlich. Diese Strömungen stellten die Seefahrer Jahrhunderte lang vor ein Rätsel – bis ein Ereignis es gestattete, das Geheimnis zu lüften … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 19.02.2025 arte.tv
  • Folge 1593 (44 Min.)
    (1): Le Havre: Die pulsierenden Worte von Maylis de Kerangal
    Maylis de Kerangals Herz schlägt seit jeher für Le Havre. 1967 wurde sie in Toulon geboten, in Le Havre verbrachte sie ihre Kindheit, bevor sie nach Paris ging, um Geschichte und Geografie zu studieren. Als sie nach Le Havre zurückkehrte, begann die Autorin, ihre Worte pulsieren zu lassen – in „Dans les rapides“ (2007) im Rhythmus der Rockmusik, in „Die Brücke von Coca“ (2012) im Rhythmus eines Betonwerks und in „Die Lebenden reparieren“ (2014) im Rhythmus eines Herzschlags. Ihre Romane basieren, wie Le Havre selbst, auf der Vorstellung von Dekonstruktion und Rekonstruktion – seiner selbst, der anderen Menschen und ihrer Schicksale.
    (2): Kasachstan: Sagenhafte Seide
    Seit etwa 2.000 Jahren führt durch den Süden Kasachstans eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt: die Seidenstraße. Der Handel mit dem kostbaren Stoff, der in China hergestellt wurde und in Europa reißenden Absatz fand, sicherte dieser von Karawansereien übersäten Region Reichtum und Wohlstand. Ein goldenes Zeitalter, das sich bis in die Mongolenzeit fortsetzte, in den europäischen und später sowjetischen Schriften des 19. und 20. Jahrhunderts jedoch bewusst totgeschwiegen wurde. Heute lernen junge Kasachen wieder, welchen Reichtum die Seide für ihre Geschichte bedeutet.
    (3): Deutschland: Tobias’ Blutwurst mit Sauerkraut
    Wem der Geschmack wichtiger ist als das Aussehen, der wird „Tote Oma“ lieben – so heißt nämlich das Berliner Gericht, das Tobias heute zubereitet. Dahinter verbirgt sich gedämpfte Blutwurst auf Sauerkraut, serviert mit neuen Kartoffeln. Ein ebenso simples wie schmackhaftes Gericht.
    (4): Rom: Eine Steuer auf Urin
    Wenn man im 1. Jahrhundert nach Christus durch die Ewige Stadt ging, hielt man sich am besten die Nase zu, denn aus den Gassen des Forum Romanum stieg ein strenger Geruch auf. Der Gestank brachte den römischen Kaiser auf eine verrückte, aber ausgesprochen lukrative Idee … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 20.02.2025 arte.tv
  • Folge 1594 (45 Min.)
    (1): Rudyard Kiplings verlorenes Paradies
    Kim, der junge Held des gleichnamigen Romans von Rudyard Kipling, verliert sich in den Straßen Indiens und findet dabei zu sich selbst – ganz wie sein literarischer Vater. Der Autor des „Dschungelbuchs“ wurde 1865 in Britisch-Indien geboren und verbrachte dort seine ersten sechs Lebensjahre. Nach siebzehn unglücklichen Lehrjahren in England, fern von seiner Familie, kehrte Kipling wieder ins verlorene Paradies seiner Kindheit zurück und fand dort die Inspiration für sein literarisches Werk. Kipling starb 1936 in London.
    (2): Im indischen Meghalaya haben die Frauen das Sagen
    Meghalaya bedeutet „Heimstätte der Wolken“. In der Bergregion im Nordwesten Indiens fällt der Regen zwischen Steilküsten, zerklüfteten Tälern und Urwald. Doch inmitten dieser lebensfeindlichen Natur hat ein Volk Zuflucht gefunden: die Khasi. In dieser Gesellschaft, in der die Nachkommen nach den Frauen benannt werden und manche Melodien als Vornamen dienen, führen die Menschen ein Leben im Einklang mit der Natur.
    (3): Niranjans Ziegenfleisch mit Piment und Koriander
    In Jaipur bereitet Niranjan ein Gericht vor, das einst nach der königlichen Jagd serviert wurde. In einem heißen Kochtopf brät er Zwiebeln und Ziegenfleisch an und gibt eine Paste aus Piment, Korianderkörnern und Gurkenpulver hinzu. Das fertige Gericht wird mit Koriander bestreut und mit traditionellen Brötchen serviert.
    (4): Kalkutta: Im Auge des Zyklons
    Mitten in der Altstadt von Kalkutta steht noch heute das Writers’ Building, der ehemalige Sitz der Britischen Ostindien-Kompanie. Im 19. Jahrhundert warnte hier ein alter Seemann, von allen ignoriert, vor einer drohenden Katastrophe … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2025 arte
  • Folge 1595 (45 Min.)
    In Japan isst das Auge mit: Wachsmodelle präsentieren beliebte Gerichte in den Schaufensterauslagen der Restaurants.
    (1): Kalifornien: Unterwegs mit Jack Kerouac
    Jack Kerouac (1922–1969) brachte einen neuen Beat in die Literatur: spontan, sprunghaft, rastlos. Sein Werk handelt von schlaflosen Nächten, Saufgelagen, Sex und Drogen. Das Typoskript seines bekanntesten Romans „On the Road“ (1957) gleicht der Schnellstraße zwischen amerikanischer Ost- und Westküste: Der Legende nach habe Kerouac wohl unter Amphetamineinfluss stehend die knapp hundertdreißigtausend Wörter in drei Wochen frenetisch und ohne Satzzeichen in die Schreibmaschine getippt. Das autobiografische Werk erschien 1957 vorsichtshalber in einer zensierten Ausgabe und wurde zum Manifest der freiheitsliebenden Beat-Generation.
    (2): Cevennen: Zufluchtsort der Dunklen Biene
    Seit Millionen Jahren sind die französischen Cevennen der natürliche Lebensraum der Dunklen Biene. Schon in der Jungsteinzeit versorgte das zwei Zentimeter kleine Insekt den Menschen mit köstlichem Honig. Im Mittelalter baute man die Imkerei in der Region aus und nutzte ausgehöhlte Baumstämme als Bienenstöcke. Doch die landwirtschaftlichen und industriellen Veränderungen im 19. und 20. Jahrhundert setzten dieser traditionellen Imkerei ein Ende. Heute versucht man in den Cevennen, diese Kultur wiederzubeleben.
    (3): Costa Rica: Sherbelins Fisch mit Kraut und Kokosmilch
    In Puerto Limón bereitet Sherbelin ein arbeitsaufwändiges, aber köstliches Festmahl zu: Zuerst entgrätet sie Kabeljaufilets und kocht sie in Wasser. Dann erwärmt sie Kohl mit Kokosmilch in einer Pfanne und gibt den Fisch dazu. Als Beilage wählt sie selbstgemachte Kokosklößchen. Einfach lecker!
    (4): Japan: Fake Food zum Anbeißen
    In Japan isst das Auge mit. Das machte sich der umtriebige Geschäftsmann Takizō Iwasaki zunutze und entwarf in den 1930er Jahren Wachsmodelle beliebter Gerichte für die Schaufensterauslagen der japanischen Restaurants. Die Nahrungsimitate haben den Vorteil, dass sie immer frisch aussehen. Nur reinbeißen sollte man besser nicht … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 24.02.2025 arte.tv
  • Folge 1596 (45 Min.)
    Vor allem in und um Punta Arenas an der Magellanstraße sind Kroaten seit zwei Jahrhunderten ansässig und bilden in Chile eine feste Gemeinschaft.
    (1): Polen: Krzysztof Zanussis existenzielles Kino
    Krzysztof Zanussi wurde 1939 in Warschau geboren und zählt zu den bedeutendsten polnischen Filmemachern seiner Generation. Sein richtungsweisendes Werk „Illumination“ aus dem Jahr 1973 erzählt ein Jahrzehnt im Leben eines Physikstudenten, dessen Glauben an Wissenschaft und Rationalität von tragischen und emotionalen Ereignissen erschüttert wird. Der Film nimmt die existenziellen Fragen und Ängste des jungen Mannes aus der Provinz gekonnt unter die Lupe. Er ist zugleich eine poetische Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur, die immer wieder von dokumentarischen Passagen und wissenschaftlichen Schaubildern durchbrochen wird.
    (2): Chile: Vom sozialen Aufstieg der Kroaten
    Von allen Einwanderern im seit 1818 unabhängigen Chile haben sich die Kroaten am erfolgreichsten geschlagen. Seit zwei Jahrhunderten bilden sie eine feste Gemeinschaft, die vor allem in und um Punta Arenas an der Magellanstraße angesiedelt ist. Zuerst waren die patagonischen Kroaten Goldsucher, Hafen- oder Landarbeiter. Doch dann legten sie einen spektakulären sozialen Aufstieg hin. Heute zählen viele von ihnen zur Elite des Landes. 2022 schaffte es einer von ihnen sogar bis ins höchste Staatsamt.
    (3): Hawaii: Bens panierter Fisch
    Hawaiianischer Fisch auf italienische Art zubereitet? Ben nimmt die Herausforderung an und serviert einen fangfrischen Papio alla Piccata! Zuerst würzt er den Fisch, wendet ihn in Mehl und brät ihn kurz in der Pfanne an. Anschließend löscht er ihn mit Zitronensaft und weißem Wermut ab und garniert ihn mit Kapern. Als Beilage gibt es selbstverständlich Pasta. Buon Appetito!
    (4): Bretagne: Was Frauen wirklich wollen
    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die bretonische Ortschaft Châtelaudren modisch die Nase vorn. In der kleinen Gemeinde erschien eine Modezeitschrift, die in ganz Frankreich gelesen wurde. Doch in dem Magazin ging es nicht nur um die neusten Fashion-Trends, sondern auch um den emanzipatorischen Kampf der Frauen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Di. 25.02.2025 arte.tv
  • Folge 1597 (45 Min.)
    Lençóis Maranhenses ist ein Dünengebiet im Nordosten Brasiliens und trotz des Wassers die einzige Wüste des Landes.
    (1): Barcelona: Eduardo Mendoza und die Stadt der Wunder
    Für Eduardo Mendoza, der 1943 in Barcelona geboren wurde, ist die Stadt nicht nur Wiege und Heimat, sondern auch Hochburg und Kampfarena der Fantasie. Der spanische Schriftsteller, der 2016 den renommierten Cervantes-Preis für sein Gesamtwerk erhielt, wurde 1986 mit „Die Stadt der Wunder“ über die Grenzen Spaniens hinaus bekannt. Mendoza gelang damit ein gesellschaftliches Pamphlet, in dem sich wohl viele Einwohner Barcelonas wiedererkennen.
    (2): Brasilien: Lençóis Maranhenses, die Wüste im Wasser
    Lençóis Maranhenses ist ein Dünengebiet im Nordosten Brasiliens und trotz des Wassers die einzige Wüste des Landes. Noch vor hundert Jahren war sie gänzlich unberührt; erst in den 1930er Jahren ließ sich eine Handvoll Menschen in einer Oase nieder. Doch das ökologische Gleichgewicht der Dünenlandschaft ist prekär, das Leben dort hart. Um das Ökosystem zu erhalten, wurde das Gebiet 1981 zum Nationalpark erklärt. Die Bewohner sind nun nicht mehr isoliert, sondern müssen ihren Lebensraum inzwischen vor dem wachsenden Touristenstrom schützen.
    (3): Leonies Pfannkuchen-Rezept aus der Hauptstadt
    In Berlin nennt man sie Pfannkuchen, im Rest Deutschlands sind sie als „Berliner“ bekannt. Leonie bereitet das leckere Siedegebäck bei sich zu Hause in der Hauptstadt zu. Zuerst mischt sie einen süßen Hefeteig mit Ei, Milch und Butter, formt daraus Ballen und frittiert sie. Gefüllt werden Leonies Berliner mit selbstgemachter Erdbeerkonfitüre. Unwiderstehlich!
    (4): Rom: Spiele für Spione
    Die Olympischen Sommerspiele 1960 fanden in Rom statt. Auf dem Programm des globalen Events in der italienischen Hauptstadt standen sportliche Höchstleistungen, gegenseitiger Respekt, Freundschaft zwischen den Nationen – und eine geheime Mission der CIA zwecks Destabilisierung des Feindes im Osten … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mi. 26.02.2025 arte.tv
  • Folge 1598 (45 Min.)
    Jahrhundertelang entsandte die Creuse ihre Maurer ins ganze Land, was der Region im Herzen Frankreichs den Beinamen „Land der Baumeister“ einbrachte.
    (1): China: Ang Lee zwischen Tradition und Moderne
    Der taiwanische Regisseur Ang Lee, wurde 1954 als Sohn chinesischer Emigranten geboren und erlangte 2000 mit seinem Martial-Arts-Drama ʺTiger and Dragonʺ weltweite Bekanntheit. In dem Film setzt er die traditionellen Wurzeln eines Landes in Szene, das er selbst nicht kennenlernte. Spektakuläre Berglandschaften und schwerelose Schwertkämpfe bilden die Kulisse für eine philosophische Romanze. Elegant verbindet Ang Lee Taoismus mit modernem Feminismus: Die Heldin stiehlt das Schwert eines Mannes, widersetzt sich den Fesseln der Tradition und fordert weibliche Emanzipation. In ʺTiger and Dragonʺ prallen nicht nur Kämpfer, sondern Welten aufeinander.
    (2): Creuse: Land der Maurer
    Jahrhundertelang entsandte die Creuse ihre Maurer ins ganze Land, was der Region im Herzen Frankreichs den Beinamen „Land der Baumeister“ einbrachte. Im 19. Jahrhundert, auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit, arbeiteten Zehntausende Maurer aus der Creuse auf Baustellen in ganz Frankreich. Die saisonale Migration prägte die Region dauerhaft. Bis heute erzählen Mensch und Stein von dieser schmerzhaften und zugleich glorreichen Vergangenheit. Die lange Tradition wird von den Lehrlingen der renommierten Bauhandwerkerschule fortgeführt.
    (3): Granada: Saras kalte Tomatensuppe
    Sara ist Italienerin, kocht aber wie eine echte Spanierin! In Granada bereitet sie ein Salmorejo zu, eine dem Gazpacho ähnliche, kalte Tomatensuppe aus Andalusien. Dazu braucht sie reife Tomaten, Knoblauch und Brot vom Vortag. Auf die Suppe bröselt Sara etwas hartgekochtes Ei und Schinken. Als Beilage gibt es frittierte Auberginen mit Zuckerrohrhonig aus der Region.
    (4): Washington: Schlagende Argumente
    Mitte des 19. Jahrhunderts war die Sklaverei Gegenstand zahlreicher hitziger Debatten im US-amerikanischen Senat. Leidenschaftlich gingen Befürworter und Gegner verbal aufeinander los und vergriffen sich dabei mehr als einmal im Ton. Bis ein handgreiflicher Streit im Kapitol das Fass schließlich zum Überlaufen brachte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Do. 27.02.2025 arte.tv
  • Folge 255 (45 Min.)
    Die Flüsse in Schottland bieten Wildschwimmern mehr als nur ein Freizeitvergnügen: Sie ermöglichen ihnen auch, mit der Natur eins zu werden.
    (1): Schottland: Monty Python und der Heilige Gral
    Die Legende von König Artus und der Suche nach dem Heiligen Gral zählt zu den Meisterwerken der mittelalterlichen Literatur. 1975 machte sich die wohl verrückteste Comedy-Truppe aller Zeiten über die Artus-Sage her und verballhornte sie in ihrem ersten Spielfilm, Monty Python and the Holy Grail (Die Ritter der Kokosnuss), der in Schottland gedreht wurde. Den britischen Komikern diente der hehre Stoff vor allem dazu, einen satirischen Blick auf ihr Heimatland zu werfen, das gerade in schweren wirtschaftlichen, religiösen und politischen Turbulenzen steckte.
    (2): Schottland: Schatz der Highlands
    Unter den Augen majestätischer Hirsche wagen sich kühne Zweibeiner ins eiskalte kristallklare Wasser. Wir sind in den Highlands, hoch im Norden Schottlands. Ein Paradies für sogenannte Wild Swimmer. Das Schwimmen gehört für manche Schotten zu einem einfachen Leben, in dem sie sich den Elementen stellen und für den Erhalt ihrer Umwelt engagieren. Die Flüsse, Seen und abgelegenen Strände in Schottland bieten den Wildschwimmern mehr als nur ein Freizeitvergnügen: Sie ermöglichen ihnen auch, mit der Natur eins zu werden.
    (3): Schottland: Eine verhängnisvolle Mahlzeit
    Das Naturschutzgebiet Beinn Eighe in den Highlands ist eine der unberührtesten Gegenden Schottlands: Lochs und Berge, so weit das Auge reicht. Im 19. Jahrhundert entdeckte die britische High Society diesen Landstrich mit seinem erfrischend-reinen Wasser als Urlaubsort für sich. Aber in den 1920ern sorgte eine Reihe mysteriöser Morde in einem Luxushotel am Loch Maree für Unruhe … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.03.2025 arte
  • Folge 1599 (45 Min.)
    Die Stadt Samarkand in Usbekistan verdankte ihren Reichtum fast 1.000 Jahre lang dem Papier.
    (1): Lissabon: Der befreiende Kamerablick von Paulo Rocha
    1963 ächzte Portugal seit 30 Jahren unter dem Joch der Salazar-Diktatur. Paulo Rocha (1935–2012) schrieb damals mit seinem Filmdebüt „Die grünen Jahre“ (Deutscher Titel: „Die jungen Jahre“) das erste Kapitel der modernen portugiesischen Kinogeschichte. Während eines Aufenthalts in Frankreich hatte der Regisseur aus gut situiertem Hause Freiheiten genossen, wie sie für Portugiesen aus einfacheren Verhältnissen unvorstellbar waren. Nach seiner Rückkehr empörte er sich über die wirtschaftliche Stagnation seines Landes und die von der Diktatur erzwungene Abschottung – und erzählte von den Ambitionen junger Menschen, die an der eigenen Perspektivlosigkeit scheiterten.
    (2): Usbekistan: Papier ist Gold wert
    Die Stadt Samarkand in Usbekistan verdankte ihren Reichtum fast 1.000 Jahre lang dem Papier. Im 8. Jahrhundert gelang es ihr bei einer Schlacht mit den Chinesen, das fernöstliche Wissen um die Kunst der Papierherstellung zu ergattern. Das glatte und griffige Papier aus Samarkand kam über die Seidenstraße in die muslimische Welt, wo der Besitz von Büchern und Buchmalereien für jeden mit Herrschaftsambitionen zu einem Machtinstrument wurde. Trotz des Siegeszuges der Druckereien im 19. Jahrhundert gehört die Kunst der Papierherstellung bis heute zum nationalen Erbe Usbekistans.
    (3): Zypern: Georgias Halloumi-Sandwiches
    Für Zyprioten ist Halloumi weit mehr als nur ein Käse: Er ist ein Lebensgefühl! Georgia zeigt, wie man ihn herstellt – von der Dicklegung über das Salzen bis zum Pressen. Am authentischsten genießen Kennerden Halloumi in einem frischen Fladenbrot mit Salat, Gurken und Tomaten – einfach, aber köstlich.
    (4): Hendaye: Königliches Lösegeld
    Die Fasaneninsel, ein Fleckchen Land inmitten des Flusses Bidasoa, der die Grenze zwischen Spanien von Frankreich bildet, war im 16. Jahrhundert Schauplatz kostspieliger Verhandlungen zwischen den beiden Mächten. Franz I., der von Kaiser Karl V. gefangen gehalten wurde, handelte dort seine Freilassung aus – gegen ein Lösegeld, das eines Königs würdig war: 2 Millionen Ecu … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.03.2025 arte.tv
  • Folge 1600 (45 Min.)
    Auf der Suche nach außergewöhnlichen Landschaften begab sich der Künstler Claude Monet in die Creuse.
    (1): Die Creuse: Wo sich Claude Monet neu erfand
    1889 fieberte ganz Paris der Weltausstellung entgegen, die zum hundertjährigen Jubiläum der Französischen Revolution stattfand und zu der Millionen Besucher erwartet wurden. Der Maler Claude Monet (1840–1926) bereitete für die Expo die bedeutendste Retrospektive seiner Karriere vor: Gemälde aus seinem bis dato 25-jährigen Schaffen, aber auch neue Werke, die zusammen mit Skulpturen des Bildhauers Auguste Rodin (1840–1917) gezeigt werden sollten. Monet war daran gelegen, sich als moderner Künstler zu präsentieren. Auf der Suche nach außergewöhnlichen Landschaften begab er sich in die Creuse. In der eher unwirtlichen Gegend entdeckte Monet ein neues künstlerisches Ausdrucksmittel: die Serie. Sie sollte die Arbeit des Malers bis zu seinem Lebensende prägen.
    (2): Brasilien: Ein Tanz gegen die Sklaverei
    Die Tanzprozession Bumba-meu-boi hat in Brasilien lange Tradition. Sie erinnert an eine Zeit, als die afro-brasilianische Bevölkerung als Sklaven in den Zuckerrohrplantagen schuften musste und diente den Armen immer auch als Möglichkeit, die Eliten zu kritisieren und zu verspotten. Bumba-meu-boi basiert auf einer mündlichen Überlieferung, die besagt, dass einst ein Sklave den Ochsen seines Herrn getötet haben soll. Seither spielen die Sklaven und ihre Nachkommen diesen Akt des Widerstands in einer Prozession nach, die afrikanisches und katholisches Brauchtum miteinander verbindet. Im 20. Jahrhundert wurde Bumba-meu-boi – bis dahin von den weißen Eliten verachtet – zum festen Bestandteil des brasilianischen Kulturerbes.
    (3): Hannover: Die Rinderrouladen von Klaus
    Wenn Klaus Rinderrouladen zubereitet, schwelgt er automatisch in Kindheitserinnerungen, denn sie sind ein typisches Sonntagsgericht. Sie bestehen aus dünnen Rindfleischscheiben, die mit Senf bestrichen und mit einer Mischung aus Speck, Gewürzgurken und gehackten Schalotten belegt werden. Anschließend wird das Ganze zusammengerollt und in Brühe geschmort. Wenn die Roulade beim Kochen nicht auseinanderfällt, ist ein Festmahl garantiert!
    (4): USA: Jazzklänge im Weißen Haus
    Washington ist seit 1791 nicht nur Amtssitz sämtlicher US-Präsidenten, sondern hat auch jede Menge großer Jazz-Musiker hervorgebracht. Lange Zeit gab es zwischen der Welt des Jazz und der Welt der Politik wenige Berührungspunkte – bis irgendwann ein Musiker versuchte, auf zwei Hochzeiten zu tanzen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.03.2025 arte
  • Folge 1601 (45 Min.)
    In Bogotá serviert Angela eine Spezialität von der ecuadorianischen Küste: Encocado. Das Gericht wird traditionell mit Fisch zubereitet, doch Angela bevorzugt Garnelen.
    (1): Toskana: Heimat von Pinocchio
    Pinocchio ist das Geschöpf von Meister Geppetto – und der bitterbösen Vorstellungswelt des toskanischen Schriftstellers Carlo Collodi (1826–1890). Sein 1883 erschienenes Buch hat mit der Filmversion von Walt Disney aus dem Jahr 1940 nur wenig gemein, denn anders als die fröhliche Zeichentrickmarionette, die sich lieber amüsiert anstatt zur Schule zu gehen, erwacht Collodis Pinocchio in einer grausamen Gesellschaft zum Leben, in der Ungerechtigkeit und Elend herrschen. Dank ihrer universellen Botschaft zählt die Coming-of-Age-Story, die in mehr als 200 Sprachen übersetzt wurde, zu den meistverkauften italienischen Büchern der Welt.
    (2): New York: Im Kreuzfeuer der Graffiti-Sprayer
    Graffiti kann vieles sein: ein dekorativer Farbtupfer im tristen Großstadtgrau, der Wunsch, sich an einer Mauer zu verewigen, oder auch ein Ausdruck des Protests gegen Ungerechtigkeiten. Was in New York einst als vandaischer Auswuchs einer orientierungslosen Jugend abgetan wurde, hat sich über die Jahre zu einer eigenständigen Kunstdisziplin entwickelt. Während Graffiti früher für Gewalt und Elend stand, genießt es heute ein hohes Ansehen und gilt als ein Symbol der Gentrifizierung, die in New Yorks ehemaligen Arbeitervierteln Einzug gehalten hat.
    (3): Kolumbien: Angelas Garnelen in Kokossauce
    Im Herzen von Bogotá serviert Angela eine Spezialität von der ecuadorianischen Küste: Encocado. Das Gericht wird traditionell mit Fisch zubereitet, doch Angela bevorzugt Garnelen, die sie in einer Soße aus Kokosmilch, Knoblauch und Paprika schmort. Dazu reicht sie Kochbananenfladen und Reis.
    (4): Bretagne: Ein Dorf schreibt Fernsehgeschichte
    1962 verfolgten die Bewohner des bretonischen Dorfes Pleumeur-Bodou staunend, wie vor ihren Augen eine riesige weiße Kugel 50 Meter in die Höhe wuchs. Was hier vor sich ging, war keine Science-Fiction, sondern Wissenschaft: Mitten im Kalten Krieg wollten die USA hier ein revolutionäres Verfahren zur weltweiten Signalübertragung testen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 12.03.2025 arte
  • Folge 1602 (45 Min.)
    Wie Olympe de Gouges, die hier das Licht der Welt erblickte, ist die okzitanische Stadt Montauban stolz auf ihre Identität und ihren aufrührerischen Geist.
    (1): Barcelona: Sex und Rebellion im Werk von Virginie Despentes
    In Barcelona zündete Virginie Despentes die Bombe ihres queeren Coming-outs – ein neues Leben als Lesbe und Outsiderin in einer aufbegehrenden Stadt. Hier lebt die Schriftstellerin, die 1969 geboren wurde, seit 2020 auch mit ihrer Partnerin, der Philosophin Beatriz Preciado. In ihrem 2010 veröffentlichten Kriminalroman ʺApokalypse Babyʺ lässt Despentes kein gutes Haar an der Heteronormativität. Sie entführt ihre Leser in die rebellische Welt der katalanischen Randgruppen, der feministischen sexpositiven Milieus, der Außenseiter und der extremen Gewalt.
    (2): Metal, Soundtrack des finnischen Glücks
    Finnland ist eine Hochburg des Metal. Schätzungen zufolge kommen etwa 53 Metal-Bands auf 100.000 Einwohner, insgesamt fast 3.000 im ganzen Land. Die energiegeladene Musikrichtung zehrt von den kulturellen Wurzeln des beschaulichen nordischen Landes und hat sich zum Soundtrack des finnischen Glücks entwickelt. In den 1980er-Jahren traf der im Vereinigten Königreich entstandene Metal auf ein Finnland, das von seinen sowjetischen Nachbarn nicht nur politisch isoliert gehalten wurde. Nach dem Fall der Sowjetunion stürzten sich die Finnen regelrecht auf diese Musik, die die Erinnerung an ihre Legenden und Mythen wachhält.
    (3): Hawaii: Joes Bananensalat
    Bei Joe auf der Insel Oahu werden staudenweise grüne Bananen geerntet. Der Koch gibt sie in einen Dampfgarer, schneidet anschließend Gurken, Zwiebeln und Tomaten und besprenkelt diese mit frischer Kokosmilch. Schließlich kommen die gegarten Bananenscheiben dazu – ein simples und typisches Gericht aus dem pazifischen Raum.
    (4): Die 400 Coups von Montauban
    Wie Olympe de Gouges (1748–1793), die hier das Licht der Welt erblickte, ist die okzitanische Stadt Montauban stolz auf ihre Identität und ihren aufrührerischen Geist. Im 17. Jahrhundert wagte es die Stadt sogar, den König herauszufordern – ein Konflikt, der eine französische Redewendung hervorbrachte, die sinnbildlich für Widerstand steht … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 13.03.2025 arte
  • Folge 256 (45 Min.)
    (1): Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“ in Guatemala
    Zwischen Vulkanen eingebettet liegt der geheimnisvolle Lago de Atitlán, der zweitgrößte See Guatemalas. 1933 suchte der britische Schriftsteller Aldous Huxley (1894–1963) hier Zuflucht vor dem Erstarken des Nationalsozialismus in Europa. Durch die Begegnung mit der lokalen Bevölkerung und ihren Traditionen entdeckte er eine neue Art der Spiritualität, die ihn prägen sollte, und die er mit dem für ihn typischen Zynismus in Reiseberichten festhielt.
    (2): Guatemala: Vom Mais gesegnet
    Mais wird in vielen Dörfern im Osten Guatemalas bei einer Zeremonie zu Ehren des Gottes Yum Kaax als heilige Pflanze verehrt. Für die Nachfahren der Maya steht das Getreide, das dort in vier verschiedenen Arten existiert, für die Verbindung zwischen Leben, Himmel und Erde. Seit der Antike wird Mais in großem Stil angebaut – im Dschungel wie am Fuße der Berge. Die Tradition besteht bis heute fort und macht den Reichtum des Landes aus.
    (3): Guatemala: Carmens Salat aus roten Bohnen
    In Antigua bereitet wohl niemand die Piloyada Antigüeña besser zu als Carmen. Für diesen sättigenden Salat benötigt sie gekochte Kidneybohnen, in kleine Würfel geschnittene Tomaten und Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeer sowie etwas Thymian. Anschließend kommen Schweinefleisch, Hähnchen und Wurst dazu. Wenn das keine ordentliche Portion Eiweiß ist!
    (4): Guatemala: Der geheimnisvolle Archäologe
    In Guatemala finden sich einige der schönsten Zeugnisse der Maya-Zivilisation: Die Ausgrabungsstätte Quiriguá ist berühmt für ihre Stelen und sorgsam in den Stein gehauenen Kalender. Nicht nur für Altertumsforscher ist der Ort ein Traumziel. Ein US-amerikanischer Archäologe jedoch interessiert sich für mehr als steinerne Zeugnisse … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.03.2025 arte
  • Folge 1603 (44 Min.)
    1935 begab sich Nicolas de Staël mit dem Fahrrad auf eine Reise durch Katalonien. Hier erkannte der Maler die Bedeutung des Lichts für sein Werk.
    (1): Katalonien: Nicolas de Staëls Suche nach Licht
    1935 begab sich Nicolas de Staël (1914–1955) mit dem Fahrrad auf eine Reise durch das sonnenverbrannte Katalonien, stets getrieben von der eigenen Ungeduld. Der Maler, der die moderne Kunst mit seinem kräftigen, großflächigen Farbauftrag revolutionieren sollte, erkannte auf seiner Reise durch Spanien die Bedeutung des Lichts für sein Werk. Hier lernte er, das Leben in vollen Zügen zu genießen, hier erwachte in ihm der Wunsch, alles zu erfassen, alles zu spüren und das Meer künstlerisch einzufangen.
    (2): Frankreich: Wo Glas auf Parfümkunst trifft
    Das zwischen der Picardie und der Haute-Normandie gelegene Bresle-Tal ist seit 600 Jahren für seine Glaskunst berühmt. In den Zeiten des Ancien Régime fertigten die dortigen Glasmacher erlesene Objekte im Auftrag des Adels. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Glasproduktion sprunghaft zu – dank der großen Nachfrage nach Parfümflakons. Die Fabriken wuchsen wie Pilze aus dem Boden und bald lebte fast das ganze Bresle-Tal von der Herstellung der Luxus-Duftfläschchen. Mittlerweile wurden die Glasbläser durch Maschinen ersetzt, doch das uralte Wissen um die Glasherstellung gehört weiter zum Erbe des Tals.
    (3): Zypern: Georgoullas Nudelauflauf
    Im zyprischen Dorf Simou bereitet Georgoulla ein altes Familienrezept zu: Makaronia tou fournou. Dazu schichtet sie abwechselnd Makkaroni, Käse aus der Region und in Tomatensoße geschmortes Schweinehack in eine Auflaufform. Anschließend übergießt sie das Ganze großzügig mit Béchamelsoße und schiebt den Auflauf in den heißen Backofen. Einfach, aber köstlich!
    (4): Virginia: 100 Bräute aus dem Alten Europa
    1606 entsandte die britische Krone ihre erste Expedition in die Neue Welt. Schon bald jedoch drohte der Siedlung Jamestown im späteren Bundesstaat Virginia durch Krankheiten und Streitigkeiten das Aus. Um das Überleben ihrer Kolonie zu sichern, setzten die Briten auf die Entschlossenheit von etwa 90 jungen Frauen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.03.2025 arte
  • Folge 1604 (44 Min.)
    Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich Brest nur langsam von den schweren Zerstörungen. 1947 kündeten Rauchschwaden von einer weiteren Katastrophe …
    (1): Griechenland: Der humanistische Blick des Fotografen Costas Balafas
    Der Grieche Costas Balafas (1917–2011) zählte zu den ganz Großen der Dokumentarfotografie. Als Widerstandskämpfer gegen die nationalsozialistischen Besatzer fing er die Geschichte der Dörfer in Westgriechenland mit einem besonderen Blick für die dort lebenden Menschen ein. Ihre von Gewalt und Kälte gezeichneten Gesichter ziehen sich durch das gesamte Werk des Künstlers. Als das Land den Aufbruch in die Moderne wagte und aus den ehemaligen Soldaten Arbeiter geworden waren, fotografierte Balafas sie auf den gigantischen Baustellen, die Griechenland im Eiltempo umgestalten sollten.
    (2): Costa Rica: Der maskierte Kampf der Borucas
    Die indigene Gemeinschaft der Borucas in Costa Rica zählt heute nur noch etwa 2.000 Mitglieder. Ihr Name steht für den Widerstand gegen die spanischen Kolonialherren: Im 16. Jahrhundert gelang es ihnen als einzigen, die Überfälle der Konquistadoren mit furchterregenden Masken abzuwehren. In Costa Rica schenkte man ihnen lange Zeit keinerlei Beachtung, doch heute tragen sie ihre Masken beim Fest der Diablitos (Juego de los Diablitos) stolz zur Schau und erinnern so an ihren Überlebenskampf, der trotz aller Anerkennung bis heute währt. Ihre Sprache, Brunka oder Borunca, wird nur noch von einem guten Dutzend Borucas gesprochen und ist vom Aussterben bedroht.
    (3): Neapel: Robertas Calamari-Salat
    Im Zentrum Neapels bereitet Roberta einen Calamari-Salat zu. Zuerst brät sie die Tintenfische in Öl an und gibt sie anschließend zu den vorbereiteten Tomaten, Kapern, Oliven und Anchovis. Dazu serviert sie gebratene Sardellen. Fertig ist das schmackhafte Gericht – ganz nach neapolitanischer Tradition.
    (4): Brest: Die Macht des Schicksals
    Nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich Brest nur langsam von den schweren Zerstörungen, die der Stadt durch die sinnlose Verteidigung der nationalsozialistischen Besatzer zugefügt worden waren. Die USA unterstützten den Wiederaufbau der bretonischen Stadt mit Hilfslieferungen zur See. Doch im April 1947 kündeten verdächtige Rauchschwaden von einer weiteren Katastrophe … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.03.2025 arte
  • Folge 1605 (44 Min.)
    Das in der Camargue gelegene Le Grau-du-Roi empfängt seit seiner Gründung Ende des 19. Jahrhunderts Menschen, die sich sonst keinen Urlaub leisten könnten.
    (1): Armenien: Die Fotografin, die auf den Bus wartete
    Mit der Kamera durchstreifte Ursula Schulz-Dornburg in den 1990er Jahren Armenien. Nach fast 70 Jahren sowjetischer Herrschaft und einem blutigen Konflikt mit dem Nachbarland Aserbaidschan erlebte die deutsche Fotografin ein verunsichertes Land mit ungewisser Zukunft. Ihr Ziel war es, die Spuren der Menschen dort festzuhalten, wo die Geschichte sie getilgt hatte. Mal sind auf den Bildern Personen zu erkennen, mal nur ihre Spuren zu erahnen. Oft warten Frauen an verwaisten Orten vor absonderlichen Bushaltestellen – gespenstischen Überbleibseln aus der Sowjetära.
    (2): Camargue: Urlaub für alle in Le Grau-du-Roi
    Das in der Camargue gelegene Le Grau-du-Roi ist der einzige Badeort im Departement Gard. Das sonnenverwöhnte Ferienparadies mit seinem 18 Kilometer langen Strand ist kein Reiseziel für Gutbetuchte, sondern empfängt seit seiner Gründung Ende des 19. Jahrhunderts Menschen, die sich sonst keinen Urlaub leisten könnten. Nachdem man zuvor bereits Ferienkolonien für Arbeiterkinder eingerichtet hatte, wurde 1936 der bezahlte Urlaub eingeführt und beschleunigte den Zustrom von Gästen aus dem Arbeitermilieu. Bis heute hat Le Grau-du-Roi seinen Ruf als Urlaubsort für alle bewahrt.
    (3): Hawaii: Mohanas panierter Fisch
    Macadamianüsse gelten auf Hawaii als Grundnahrungsmittel. Mohana verarbeitet sie zu einer Panade, indem sie sie zerdrückt und mit Butter, Mehl, Kokosmilch und Panko-Bröseln vermengt. Diesen Teig nimmt sie als Hülle für Mahi-Mahi-Filets, einem einheimischen Fisch. Die panierten Filets bäckt sie im Ofen knusprig braun. Da können selbst die größten Fischmuffel nicht widerstehen!
    (4): Brasilien: Ein Prophet als Störenfried
    Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Region Sertão im Nordosten Brasiliens von einem geheimnisvollen Propheten aufgewiegelt. Der Mann, den die Einwohner Antônio Conselheiro nannten, forderte die Menschen auf, sich der Staatsmacht zu widersetzen. Die Regierung reagierte mit aller Härte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2025 arte
  • Folge 1606 (45 Min.)
    Das Kamasutra ist eine der wichtigsten Schriften des Hinduismus und wurde im Tempel von Khajuraho in Madhya Pradesh von Bildhauern in Stein verewigt.
    (1): Die subversive Côte d’Azur von Alfred Hitchcock
    Diese Côte d’Azur ist ein bisschen zu schön, um wahr zu sein: Dolce Vita wohin das Auge reicht – doch die sengende Hitze macht die Menschen sonderbar. 1954 drehte Alfred Hitchcock hier in Südfrankreich die erfrischende Kriminalkomödie „Über den Dächern von Nizza“. Der Meister der Spannung war damals auf dem Höhepunkt seiner Karriere und wollte nach dem Erfolg von „Fenster zum Hof“ (1954) einen leichteren Stoff verfilmen. Im Spielfilm „Über den Dächern von Nizza“ mit Grace Kelly und Cary Grant in den Hauptrollen wird die Côte d’Azur der Reichen und Schönen zum Eldorado eines Juwelendiebs.
    (2): Indien: Mit dem Kamasutra im vierten Himmel
    Ob in der Ehe oder außerhalb, zu zweit oder zu mehreren – Leidenschaft, Sinnlichkeit und Experimentierfreude sind zentrale Elemente des indischen Kamasutras. Mit Hilfe dieser jahrhundertealten Lebensart soll der Mensch den vierten Himmel der Weisheit erreichen können. Das Kamasutra ist eine der wichtigsten Schriften des Hinduismus und wurde im Tempel von Khajuraho in Madhya Pradesh von Bildhauern in Stein verewigt. Der Text enthält die Lehren weiser Hindus, die allzu oft fehlinterpretiert werden, denn Frauen begnügen sich demnach nicht mit einer Rolle als Objekt männlicher Begierde, sondern üben selbst Macht aus.
    (3): Costa Rica: Harlins üppig belegtes Wurstbrot
    In der costa-ricanischen Provinz Limón zeigt Harlin den Zuschauern ein traditionelles Sandwich-Rezept: Dafür bereitet sie aus Mehl, Wasser, Butter und Zucker einen Brotteig zu und frittiert ihn, bis er eine feine, goldbraune Kruste hat. Belegt wird das Ganze mit Wurst, Tomaten und Zwiebeln, die in der Pfanne angebraten werden. Ein einfaches Gericht, ideal zum Teilen!
    (4): Chile: Neustart eines Nazis
    Punta Arenas ist die südlichste Stadt im chilenischen Teil von Patagonien. Die am südlichsten Zipfel Südamerikas gelegene Stadt blickt über die Magellanstraße auf die gegenüberliegende Inselgruppe Feuerland. Es handelt sich um einen idealen Ort für alle, die gerne untertauchen möchten – vor allem, wenn man Unverzeihliches verbrochen hat … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 20.03.2025 arte
  • Folge 257 (45 Min.)
    (1): Taiwan: Von Krokodilen und lesbischer Liebe
    In den trendigen Bars der LGBTIQ+-Community von Taipeh findet sich auf jeder Karte ein Cocktail namens „Les carnets du crocodile“- als Hommage an den gleichnamigen Roman (1994) der Taiwanerin Qiu Miaojin (1969–1995). Es geht darin um die Geschichte einer Studentin, die in Taipeh kurz nach dem Ende der Diktatur ihre Homosexualität entdeckt und sich in eine Kommilitonin verliebt. Der unumwundene Stil des Romans schlug in Taiwan, wo Dinge eher unausgesprochen bleiben oder nur angedeutet werden, wie eine Bombe ein und prägte eine ganze Generation.
    (2): Die taiwanesische Göttin Mazu
    Die taiwanesische Göttin Mazu wurde unter dem Namen Lin Moniang geboren. Lin lebte Ende des 10. Jahrhunderts an der chinesischen Südostküste. Der Legende nach rettete sie in Trance ihren Vater und ihre Brüder, die auf hoher See in einen Sturm geraten waren, bevor sie in den Himmel auffuhr und Unsterblichkeit erlangte. Später nannte man sie Mazu, was so viel wie „Mutter“ bedeutet. Sie ist die beliebteste Gottheit des kleinen Inselstaates.
    (3): In Taiwan: Hühnchensuppe mit wildem Pfeffer von Tapas
    Im einsamen Bergdorf Lixing bereitet Tapas ein traditionelles Gericht zu. Ihr Nachbar zerlegt ein Hühnchen für sie, das sie in kochendes Wasser gibt: Krallen, Kopf, Flügel – das ganze Huhn landet im Kochtopf. Mit Ingwer und wildem Pfeffer verfeinert köchelt die Suppe. Serviert wird sie mit gestampften Klebreis.
    (4): Taiwan: Das Baseball-Wunder
    Die kleine Insel Taiwan, Spielball der Giganten China und Japan, wurde im Laufe ihrer Geschichte immer wieder besetzt und kolonisiert. Eine der längsten Kolonialperioden begann 1895, als China nach einer Niederlage gegen Japan Teile seiner Gebiete abtreten musste. Dazu gehörte auch Taiwan, das damals noch den portugiesischen Namen „Ilha Formosa“ („schöne Insel“) trug. 50 Jahre lang – bis 1945 – blieb es unter japanischer Flagge und wurde in dieser Zeit auch im Bereich des Sports von Japan beeinflusst: Das Baseball-Spiel kam nach Taiwan. Der Sport wurde immer beliebter und sorgte 1931 sogar für ein kleines Wunder. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.03.2025 arte
  • Folge 1607 (44 Min.)
    Die galicischen Pferde gehören zu den letzten wild lebenden Pferden Europas.
    (1): Polen: Gemalte Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies
    Die Figuren des polnischen Malers Władysław Jarocki (1879–1965) sind so imposant und feierlich wie die Berge, aus denen sie stammen. Auf der Suche nach einem ursprünglichen, archetypischen, unberührten Paradies reiste der Maler Anfang des 20. Jahrhunderts in die Hohe Tatra im Süden des heutigen Polens. In den farbenfrohen Porträts der dortigen Bergbewohner fing Jarocki die Seele der polnischen Nation ein, die Jahrhunderte lang eines eigenen Staates beraubt war.
    (2): Galicien: La Rapa das bestas, uralter Kampf zwischen Mensch und Tier
    Die galicischen Pferde gehören zu den letzten wild lebenden Pferden Europas. Einmal im Jahr kommt es bei der so genannten Rapa das bestas zu einem rituellen Nahkampf zwischen Mensch und Tier. Der Brauch, der schon seit der Antike belegt ist, folgt einem strengen Ritual: Die Tiere werden eingekreist und ohne Gewaltanwendung in die Arena geführt. Dort werden sie dann festgehalten und geschoren. Der Brauch wird von Vater zu Sohn weitergegeben und ist in den galicischen Dörfern Teil der kollektiven Identität. Da die Zahl der Wildpferde in den vergangenen 50 Jahren deutlich zurückgegangen ist, spielt mittlerweile auch der Artenschutz eine wachsende Rolle.
    (3): Hawaii: Tammys Bananenbrot
    40 Jahre ist es her, dass Tammy auf Hawaii ihr erstes Bananenbrot zubereitet hat – inzwischen beherrscht sie das Rezept aus dem Effeff: Zuerst zerdrückt sie die geschälten Bananen und vermischt den Brei mit Mehl, Zucker, Backpulver und einer ordentlichen Portion Butter. Nach einer knappen Stunde holt sie den Kuchen aus dem Ofen – goldbraun und saftig.
    (4): Nantes: Gemeinsam fährt man besser
    Im 19. Jahrhundert wurde in Nantes eine Erfindung gemacht, die aus dem Straßenbild schon bald nicht mehr wegzudenken war. Stanislas Baudry hatte einen Pferde-Shuttle entwickelt, der den Zugang zu einem Badebereich ermöglichte. Bis zu zwölf Personen konnten befördert zeitgleich werden. Schon bald sollten die Pferdefuhrwerke durch Schienenfahrzeuge ersetzt werden … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.03.2025 arte
  • Folge 1608 (45 Min.)
    Obwohl Ann Lowe das Hochzeitskleid von Jackie Kennedy entwarf, erhielt sie im Big Apple dafür nicht die verdiente Anerkennung …
    (1): Finnland: Eine Saga, ein Volk und sein Wald
    Im Schutz des finnischen Waldes wagt sich die Schriftstellerin Anni Kytömäki an die Grenzen der Sprache, denn sie will die uralte Beziehung zwischen Mensch und Natur wiederbeleben. Mit ihrem ersten Roman „Kultarinta“ – in Frankreich erschienen unter dem Titel „Gorge d’or“ – eroberte sie 2014 die Herzen der Leser im Sturm. Die Hymne an die Magie der Bäume lebt von Figuren, die sich leidenschaftlich für ihre Umwelt einsetzen – ein ökologisches Plädoyer, mit dem die Autorin auch die Finnen dazu bewegen will, ihr Verhältnis zur Natur zu hinterfragen.
    (2): Deutschland: Mit Brot wird nicht gespaßt
    Brot darf auf keinem deutschen Speisezettel fehlen: Ob Butter-, Pausen- oder Abendbrot – ein Tag ohne Brot ist ein verlorener Tag. Es gibt Brot mit harter oder weicher Kruste, Schwarzbrot, Graubrot, Weißbrot … und angeblich kennt das Bäckerhandwerk in Deutschland weit über 3.000 verschiedene Sorten. Die Brotvielfalt der Deutschen ist ihr ganzer Stolz und geht auf regionale Traditionen zurück, denn ein einheitliches deutsches Staatsgebiet gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Brot ist mehr als ein Nahrungsmittel, es ist ein Stück deutscher Identität. Für dieses Erbe, das von der Massenproduktion bedroht wird, gilt es zu kämpfen – bis zum letzten Krümel.
    (3): Schweiz: Sandras Waffeln und Krapfen
    Im schweizerischen Freiburg bereiten Sandra und ihre Schwiegereltern zwei typische Gebäckspezialitäten zu: Krapfen und Bretzeli. Sandras Schwiegermutter rührt den Krapfenteig an und gibt jeweils einige Tropfen Kirschwasser und Weißwein hinzu. Anschließend knetet sie den Teig ordentlich durch und formt daraus runde Teilchen, die sie ausrollt und frittiert. In der Zwischenzeit bereiten Sandra und ihre Schwägerin aus einem Waffelteig mit „Crème Double“ Bretzeli zu, die hauchdünn gebacken und anschließend vorsichtig zusammengerollt werden. Jetzt darf geschlemmt werden!
    (4): USA: Eine Schneiderin im Schatten
    In New York pflegt offenbar jeder seinen eigenen Kleidungsstil. Dennoch gelingt es nicht allen Modedesignern, sich im Big Apple einen Namen zu machen. Auch Ann Lowe, die das Hochzeitskleid von Jackie Kennedy entwarf, erhielt dafür nicht die verdiente Anerkennung … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.03.2025 arte
  • Folge 1609 (44 Min.)
    Mit der Veröffentlichung des ersten Pokémon-Videospiels 1996 in Japan begann der Siegeszug der Anime-Figuren, die sich auch 30 Jahre später ungebrochener Beliebtheit erfreuen.
    (1): Japan: Die Blütezeit der Pokémons
    Im Februar 1996 erblickten irgendwo in Japan neuartige Kreaturen das Licht der Welt. Noch ahnte niemand, dass sie eines Tages die ganze Welt erobern sollten. Mit der Veröffentlichung des allerersten Pokémon-Videospiels begann der unaufhaltsame Siegeszug der Anime-Figuren, die in Japan als Pocket Monsters bekannt sind und sich auch 30 Jahre nach ihrer Entstehung ungebrochener Beliebtheit erfreuen. Ob Videospiele, Sammelkarten, Spielfilme oder Zeichentrickabenteuer -die von Satoshi Tajiri erdachten Geschöpfe halten eines der weltweit profitabelsten Franchise-Unternehmen am Laufen.
    (2): Südwest-Frankreich: Vom Rugby erwählt
    Rugby ist in Okzitanien viel mehr als nur ein Sport. Von Großbritannien aus eroberte die handfeste Mannschaftssportart erst den Norden Frankreichs: In Le Havre wurde 1872 der erste französische Rugby-Verein gegründet. Kurz danach, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wurde die britische Sportart auch im Südwesten Frankreichs sehr beliebt: In Toulouse und den umliegenden Dörfern stand Rugby für tief verwurzelte republikanische Vorstellungen und behauptete sich auch gegen Anfeindungen der katholischen Kirche, die darin eine „fleischliche Sünde“ sah. Der Sport steht auch im Einklang mit der Arbeit auf dem Land und begeistert viele Landwirte. Heutzutage gibt es in Toulouse kaum jemanden, der sich dem Rugby-Fieber entziehen kann – ein wirksames Mittel für die soziale Integration.
    (3): Zypern: Elenas Schweinefleisch-Crépinettes
    In Nikosia bereiten Elena und ihr Mann Sotos Crépinettes zu – Hackfleischbällchen im Schweinenetz. Zunächst vermengt Elena Schweinehackfleisch mit Zwiebeln, Petersilie, Semmelbröseln, Salz und Pfeffer. Daraus formt sie Klößchen und wickelt diese in hauchdünne Schweinenetze. Anschließend gart Sotos die kleinen Pakete vorsichtig auf dem Grill. Auf Zypern genießt man die Crépinettes mit Tomaten, Gurken und ein paar Pommes frites in einem Pita-Brot.
    (4): Saint-Pierre-et-Miquelon: Die goldenen Jahre der Prohibition
    In den 1920er Jahren wurde die Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon zur letzten Hoffnung alkoholdurstiger Nordamerikaner, die in den USA und Kanada unter der Prohibition zu leiden hatten. Ein Kaufmann des französischen Überseegebiets wusste die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 26.03.2025 arte
  • Folge 1610 (45 Min.)
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte Irland einen regelrechten Whiskey-Boom. Angesichts vom Rausch befeuerter Ausschweifungen lancierte die Kirche eine Gegenbewegung, die Mäßigung propagierte.
    (1): Sizilien: Die Prüfungen des Odysseus
    Vom Meer aus wirkt Sizilien wie ein Bollwerk zwischen Göttern und Sterblichen. Hier durchlebte Odysseus auf seiner Irrfahrt durch das Mittelmeer einige der schlimmsten göttlichen Prüfungen. In den Versen der „Odyssee“, die Homer zugeschrieben werden, verwandeln sich die felsigen Landschaften der Insel in Ungeheuer, die den griechischen Helden und seine Männer zu verschlingen drohen. Kaum ist Odysseus dort dem Zyklopen Polyphem entkommen, muss er sich dem Zorn Poseidons stellen. Nachdem er in einem erbitterten Kampf die grausamen Ungeheuer Skylla und Charybdis bezwungen hat, nimmt der Held seinen Kurs nach Ithaka wieder auf – den Göttern zum Trotz.
    (2): Armenien: Land der Moderne
    In den 1960er Jahren veränderten modernistische Gebäude das Erscheinungsbild der Sowjetrepublik Armenien. 1961 war Juri Gagarin als erster Mensch in den Weltraum geflogen, und das Weltraumfieber ergriff Architekten in der gesamten Sowjetunion – besonders in Armenien. Die Hauptstadt Eriwan war einst eine kleine Provinzstadt, die auch unter dem Namen Jerewan bekannt ist. Sie wurde zum architektonischen Experimentierfeld, wo ausgesprochen moderne Flughäfen, Bahnhöfe und Konzerthallen aus dem Boden schossen. Manche davon wirken wie am Ende der Welt gestrandete Raumschiffe.
    (3): Guatemala: Clemencias Schokobananen
    An den Ufern des Atitlán-Sees bereitet Clemencia Plátanos en mole zu. Dafür kocht sie zunächst Bananen und stellt dann eine würzige Soße aus gegrillten Tomaten, Paprika und Chilischoten her, in die sie geröstete Kürbiskerne und Sesam gibt. Nachdem sie das Ganze im Mixer fein püriert hat, schmeckt Clemencia die Soße mit Schokolade, Zucker und Salz ab. Damit werden die Bananen überzogen – fertig!
    (4): Cork: Ein Schwur auf Enthaltsamkeit
    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte Irland einen regelrechten Whisky-Boom. In der Hochzeit der Industriellen Revolution explodierte die Zahl der Destillerien, und die Arbeiterklasse gab sich dem täglichen Rausch hin. Angesichts dieser Ausschweifungen lancierte die Kirche eine Gegenbewegung, die Mäßigung propagierte … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 27.03.2025 arte
  • Folge 258 (45 Min.)
    (1): Türkei: Crossing the Bridge mit Fatih Akin
    Filme zwischen zwei Ufern, zwei Kulturen, zwei Ländern – der Türkei und Deutschland: Das Werk von Fatih Akin schlägt die Brücke zwischen „hier“ und „dort“. Der 1973 in Hamburg als Sohn türkischer Einwanderer geborene Regisseur reflektiert Fragen der Identität mit dem Blick eines Außenstehenden. Der Film „Gegen die Wand“ (2004) wurde zum Aushängeschild eines gelungenen Multikulturalismus. Mit seinen Filmen zeigt Akin die Türkei, wie er sie erlebt: Menschen in Bewegung und Kulturen, die aufeinanderprallen. Dabei beleuchtet Akin das beschwerliche Leben all derer, die sich in dem Land, in dem sie leben, fremd fühlen.
    (2): Kaffee, das Gold der Osmanen
    In der Türkei ist Kaffee mehr als ein Getränk, er ist fester Bestandteil der Kultur. Seit dem 16. Jahrhundert gilt er als Quell der Kraft und Tugend ebenso wie des Lasters. Kaffee war ein Instrument der Macht, aber auch der Demokratisierung. Er brachte einen Wind der Freiheit über Konstantinopel, und in den finstersten Stunden des Osmanischen Reiches gab manch einer sein Leben für eine Tasse Kaffee.
    (3): Türkei: Aylins Kalbfleisch-Ravioli mit Joghurt und Tomaten
    In Istanbul bereitet Aylin türkische Ravioli zu. Während der selbstgemachte Teigt ruht, rührt sie die Füllung aus Kalbshack, Zwiebeln und Piment. Die Teigtäschchen werden von Hand gefüllt und anschließend in Wasser gekocht. Aylin serviert ihre Ravioli mit Joghurt, den sie zuvor mit Knoblauch gewürzt hat, sowie einer Soße aus Butter und Tomaten. Ein leckerer Klassiker der türkischen Küche!
    (4): Istanbul: Briefe aus dem Hamam
    1453 verwandelte sich das christliche Konstantinopel – das heutige Istanbul – in die muslimische Hauptstadt der Sultane. In der Stadt wuchsen Moscheen, Paläste und Hamams in den Himmel, während die Europäer ein von eigenen Sehnsüchten geprägtes Orientklischee entwickelten. Jenseits dieser wilden Vorstellungen berichtete im 18. Jahrhundert eine Schriftstellerin von ihren eigenen Erfahrungen im Orient – und rief damit unerwartete Reaktionen hervor … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.03.2025 arte
  • Folge 1611 (44 Min.)
    (1): Florenz: Die Rückkehr von Hannibal Lecter
    Ein Ungeheuer durchstreift die Straßen von Florenz. In Thomas Harris’ Hannibal-Romanen bricht der brillante Psychiater und berühmte Psychopath aus dem amerikanischen Gefängnis aus und lässt sich in der Toskana nieder. Hannibal Lecter ist mindestens so grausam wie kultiviert – was gut zu der italienischen Stadt passt. Harris erzählt, wie Lecter die düsteren Renaissancepaläste durchschreitet, die von Florenz’ Eleganz und dunkler Geschichte zeugen. Grausamer als je zuvor lässt er dort die Gewalttaten wiederauferstehen, die die Stadt einst erlebte.
    (2): Friluftsliv – Norwegen an der frischen Luft
    In Norwegen verbringen die Kinder im Sommer wie im Winter ihre Tage draußen unter großen Kiefern – gut behütet von Erzieherinnen und Erziehern. Das Leben an der frischen Luft nennt sich hier „Friluftsliv“ und ist ein grundlegendes pädagogisches Prinzip. Um zu verstehen, welche Bedeutung der Natur im modernen Norwegen zukommt, muss man ins 19. Jahrhundert blicken. Als die norwegische Nationalidentität entstand, galt das Land als arm, wenig bevölkert und schien keine eigene Geschichte zu haben. Als verbindendes Element brauchte es eine Kultur, die sich von der anderer skandinavischer Länder unterschied.
    (3): Drôme: Christines Ratatouille und Forelle
    Christine ist vor 25 Jahren aus Neuseeland in die Drôme im Südosten Frankreichs gezogen. Mit der Zeit hat sie sich die klassischen französischen Gerichte, wie Ratatouille, zu eigen gemacht. Damit es gelingt, kocht sie getrennt voneinander Auberginen, Zucchini und Paprika, bevor sie alles in einer Rotwein-Tomatensoße vermischt. Dazu reicht Christine eine mit Zitrone und Thymian gefüllte Forelle. Einfach und köstlich!
    (4): Indien: Vom Dorf in den Königspalast
    In Indore, im heutigen Indien, lebte die einfache Dorfbewohnerin Ahilyabai. Durch eine Heirat wurde sie zur Prinzessin – und nach dem Tod ihres Ehemannes gelang ihr 1767 sogar der Aufstieg auf den Thron. Dies war der Beginn einer langen Reihe an Reformen zugunsten der Frauen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 31.03.2025 arte
  • Folge 1612 (45 Min.)
    (1): Jacques Higelin – der Gaukler von Paris
    Jacques Higelin schien geradewegs aus dem Himmel zu kommen, um mit seiner rauen Stimme das Leben auf Erden zu feiern. Jahrgang 1940, als Vertreter einer unter Bomben geborenen Generation sang der Künstler über 50 Jahre lang und auf über 20 Alben von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Zeit – und am liebsten über die Freiheit. In der Tradition von Charles Trenet fand Higelin im Treiben vom Paris der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Inspiration für seine ebenso schelmischen wie melancholischen Texte.
    (2): Südkorea: Das Erbe der Schamanen
    In Südkorea kommunizieren seit jeher Schamanen mit den Gottheiten und begeben sich in Trance, um mit Geistern Kontakt aufzunehmen. Sie sind die Schnittstelle zwischen Göttern und Sterblichen. Seit der Urgeschichte führen sie die Koreaner durch schwere Zeiten und beraten sogar die Könige des Landes. Im heutigen Südkorea, das sich im Streben nach Moderne immer mehr am Westen orientiert, kommen die Schamanen zunehmend in Verruf. Sie stehen für Vergangenheit und Aberglauben. Trotzdem beeinflussen sie noch immer die koreanische Identität.
    (3): Zypern: Georgias Ravioli mit Schweinefleisch
    Im Dorf Tochni kocht Georgia Kaloirka, das sind zypriotische Teigtaschen, die besonders ihren Enkelkindern schmecken. Zuerst brät sie Schweinehack und Zwiebeln an und würzt beides mit Salz, Zimt und Petersilie. Anschließend stellt sie einen Teig her, der mit dem Fleisch gefüllt wird. Nach dem Backen werden die Kaloirka mit Halloumistücken bestreut – ein Genuss!
    (4): Irland: Verliebt auf der Titanic
    Die kleine irische Hafenstadt Cobh ist ein perfektes Ziel für einen romantischen Ausflug. Hier wird die tragische Geschichte eines Liebespaars erzählt, das auf der Titanic mitfuhr. Doch statt Rose und Jack heißen die Verliebten Mary und Denis. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.04.2025 arte
  • Folge 1613 (45 Min.)
    (1) Indien: Mowglis Geburt
    Im Dschungel des indischen Bundesstaates Madhya Pradesh lebte einst der kleine Junge Mowgli unter Wölfen. Er ist die Hauptfigur des „Dschungelbuchs“ (1894), das Rudyard Kipling (1865–1936) schrieb. Der in Indien geborene britische Schriftsteller und spätere Literaturnobelpreisträger (1907) drückte durch Mowgli seine eigene Zerrissenheit zwischen zwei Identitäten aus. Im Dschungel, wo die Tiere harmonisch koexistieren, lebt auch Mowgli im Einklang mit der Natur – und doch fühlt er sich zu den Menschen hingezogen. Schließlich verlässt er Balu, Baghira und Kaa und wendet sich der Zivilisation zu. Auch Kipling kehrte schließlich nach England zurück.
    (2) Morvan: Land der Widerstandskämpfer
    Der Morvan in der Bourgogne ist geprägt von tiefen Wäldern, kleinen Dörfern und einsamen Bauernhöfen – ein idealer Ort, um sich während des Zweiten Weltkriegs zu verstecken und Widerstand gegen die deutschen Besatzer zu leisten. Im Morvan finden erste Pariser Flüchtlinge Zuflucht und werden im Maquis „Camille“ zu Widerstandskämpfern. In den Scheunen und Kapellen der Region planen sie Sabotageakte und verstecken Waffen. Als 1944 die Landung der Amerikaner angekündigt wird, ziehen die Deutschen sich angesichts des organisierten und entschlossenen Widerstands zurück. Der Wald trägt noch heute zahlreiche Spuren dieser Geschichte.
    (3) Schweiz: Claudines Butterkuchen
    Im Val-d’Illiez backt Claudine einen Kuchen, den Salée de la Vallée. Anders als man vermutet, handelt es sich dabei, nicht um einen salzigen, sondern um einen süßen Butterkuchen. Zunächst bereitet Claudine einen Hefeteig aus Mehl, Zucker, Salz, Öl, Milch, Hefe und Eiern zu. Auf den Teig streicht sie eine ordentliche Schicht Butter, die mit Zucker, Mehl und Zimt bedeckt wird.
    (4) Rom: Der Papst und das jüdische Kind
    Auf dem Petersplatz in Rom schmunzeln viele über die Uniform der Schweizergarde, die den Vatikan schützt. Heute ist ihre militärische Funktion nur noch ein Relikt aus vergangenen Zeiten, doch im 19. Jahrhundert war die Macht der katholischen Kirche gefürchtet. Unvorhersehbar, wo die Männer des Papstes zuschlagen würden … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.04.2025 arte
  • Folge 1614 (45 Min.)
    (1) London: Mary Quant und die Befreiung des Körpers
    In London ist gefühlt jede Woche Fashion Week – nicht etwa auf den Laufstegen der großen Modehäuser, sondern auf der Straße. Die Menschen in London lieben es, sich durch exzentrische Kleidung auszudrücken. Diese Kreativität geht auch auf die 1960er Jahre zurück, als Mary Quant die geltenden Normen sprengte. Damals begegneten in der englischen Hauptstadt junge Mädchen mit Minirock und hohen Stiefeln schockierten Gentlemen mit Melonen.
    (2) Auch in Finnland wird Tango getanzt
    Seit über hundert Jahren kann man in Finnland immer und überall Tango tanzen. Der gefühlvolle Tanz passt zur reservierten und melancholischen finnischen Art – so jedenfalls das Klischee. In den 1910er Jahren kam der Tango zur Unterhaltung der gehobenen Gesellschaft von Argentinien zuerst ins finnische Helsinki und breitete sich von dort aus. Während das Land von inneren Konflikten und Weltkriegen erschüttert wurde, sorgte das Tanzen für patriotischen Schwung und bot eine willkommene Abwechslung. Heute ist der typisch finnische Tango in der Bevölkerung beliebt.
    (3) Costa Rica: Geraldinas Maniok-Kuchen
    In der Provinz Limón bereitet Geraldina einen Pudín de yuca zu, einen landestypischen Kuchen, der ursprünglich von den afrikanischen Einwanderern stammt. Zuerst raspelt sie Maniok, und mischt ihn mit Kokosmilch, Eiern, Butter, braunem Zucker und Zimtsirup. Gleichzeitig bereitet sie trockenes Karamell zu, das sie dem Maniokteig hinzufügt. Nach einer knappen Stunde im Ofen ist der Kuchen fertig.
    (4) Saint-Pierre und Miquelons einsame Schiffer
    Vier Jahrhunderte lang lebten auf der Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon Fischer, die unter schwierigen Bedingungen Kabeljau fingen. Neben den katastrophalen hygienischen Verhältnissen machte den Männern auch die Einsamkeit zu schaffen … bis 1931 ein Kaplan auf ihre Not reagierte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.04.2025 arte
  • Folge 259 (45 Min.)
    (1): Das bezaubernde Elsass von Gustave Doré
    Die geheimnisvollen elsässischen Wälder, das Kloster der heiligen Odilia und das beeindruckende Straßburger Münster sind magische Orte, die die Vorstellungskraft und den Schöpfungswillen des jungen Gustave Doré (1832–1883) anregten. Doré, der Starillustrator des 19. Jahrhunderts, wuchs im streng religiösen Elsass auf. In dieser Atmosphäre entwickelte er einen einzigartigen Stil, mit dem er zahlreiche literarische Meisterwerke seiner Zeit bebilderte und mit Leben füllte.
    (2): Elsass: Im Tal der Amischen
    Die Amische kennen viele zum Beispiel aus US-amerikanischen Kinofilmen: eine strenge Glaubensgemeinschaft in Pennsylvania, die sich von der Außenwelt abschottet und moderne Technik ablehnt. Ursprünglich stammen die Amischen aber aus dem Elsass, wo sie vom 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts lebten. Heute leben nicht mehr so viele von ihnen im Elsass, doch ihre weniger strikten Nachfahren, die Mennoniten, sind weiterhin in der ostfranzösischen Region vertreten.
    (3): Frankreich: Brunos Foie Gras mit Früchtebrot
    Bruno fährt nach Colmar, um auf dem Markt Enten- und Gänsestopfleber zu kaufen. Zu Hause in Niedermorschwihr bereitet er eine elsässische Spezialität zu, die gerade in der Weihnachtszeit auch in Deutschland sehr beliebt ist: Früchtebrot, ein süßes, dunkles Brot mit eingebackenem Dörrobst und kandierten Früchten. Als Bruno es aus dem Ofen holt, duftet es herrlich winterlich. Das Früchtebrot ist ein idealer Begleiter für Foie Gras.
    (4): Straßburg: Zu Besuch bei den Naslingen
    Im Zoologischen Museum der Stadt Straßburg finden sich allerlei beeindruckende Kreaturen. Eine Spezies allerdings sticht besonders heraus: der Nasenschreitling. Das putzige Geschöpf mit dem großen Riecher stammt angeblich aus dem Pazifik und ist zu schön, um wahr zu sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.04.2025 arte
  • Folge 1615 (45 Min.)
    (1): Patrick Leigh Fermor und der griechische Widerstand
    Von wegen Antike! Der britische Schriftsteller Patrick Leigh Fermor (1915–2011) reiste 1951 nach Griechenland, um dort ein Land des Widerstands kennenzulernen. In „Mani: Reisen auf der südlichen Peloponnes“ schreibt er über Begegnungen mit den Bewohnern Manis – kämpferische Menschen, die tief in den Bergen von Peloponnes leben und sich nie von den Osmanen unterwerfen ließen. Im 19. Jahrhundert spielten sie eine entscheidende Rolle für die Befreiung Griechenlands. Patrick Leigh Fermor sollte sich für ein Leben in dieser Region entscheiden, in die kaum je ein Fremder kommt.
    (2): Armenien: Das Alphabet als Grundstein einer gemeinsamen Geschichte
    In Armenien gilt das Alphabet als kultureller und nationaler Schatz. Als der Mönch Mesrop Maschtoz es im 5. Jahrhundert schuf, war das armenische Königreich zwischen Großmächten aufgeteilt. Die seit etwa 1.500 Jahren erhaltenen 36 Buchstaben gaben dem armenischen Volk eine gemeinsame Schrift und boten Halt angesichts politischer Herausforderungen. Später wurden wohl noch zwei Buchstaben im armenischen Alphabet ergänzt. Während heutzutage handschriftliche Aufzeichnungen an Bedeutung verlieren, kämpfen einige Armenier darum, den Reichtum ihres Alphabets zu erhalten.
    (3): Drôme: Gisèles Lammkeule
    In Die, im Südosten von Frankreich, beweist Gisèle, dass man für seine Liebsten am besten kocht. Für ihren Ehemann René bereitet sie eine Lammkeule mit Clairette – dem lokalen Schaumwein – zu. Etwa 20 Stunden lang mariniert sie das Fleisch in einer Mischung aus Essig, Clairette, Karotten, Knoblauch, Zwiebeln und Sellerie. Anschließend trocknet sie die Lammkeule ab und schiebt sie mit einer Scheibe Speck in den Ofen. Dazu reicht sie Bratkartoffeln und einen Tomatensalat.
    (4): England: Eine Frau greift nach den Sternen
    Im Süden Englands blieb der Blick lange auf den Boden gerichtet, denn hier entspringt die berühmteste heiße Quelle Großbritanniens. Im passend benannten Ort Bath wandte sich schließlich eine Pionierin der Erkundung des Weltraums zu. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.04.2025 arte

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