Hanoi: Das Palimpsest des Nguyễn Thế Sơn / Anden: Edle Tropfen vom Ende der Welt / Sri Lanka: Vijithas Beignets / Benin: Das Scheitern der ʺOpération Crevetteʺ
Folge 1695 (44 Min.)
Auf Nguyên Thê Sons Bildern entstellen Werbetafeln die architektonischen Überbleibsel der Kolonialzeit – Zeichen einer Globalisierung, die vor nichts Halt macht.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Hanoi: Das Palimpsest des Nguyễn Thế Sơn Nguyễn Thê Sơn zählt zu den innovativsten vietnamesischen Künstlern seiner Generation. Er wurde Ende der 1970er Jahre geboren, als das Land sich der freien Marktwirtschaft öffnete, und beschloss, die Stadt seiner Kindheit einzufangen, die es so bald nicht mehr geben würde. Auf seinen Bildern entstellen Werbetafeln die architektonischen Überbleibsel der Kolonialzeit – Zeichen einer Globalisierung, die vor nichts Halt macht. Seine Fotos ehren die Krämer und Straßenhändler, die einst Hanoi bevölkerten. (2): Anden: Edle Tropfen vom Ende der Welt Anfang März endet am Fuße der Anden der Südsommer, und die Weinlese beginnt.Dass inmitten der ockerfarbenen Canyons und Felswüsten im Nordwesten Argentiniens überhaupt Reben gedeihen können, ist der unermüdlichen Arbeit der Winzer zu verdanken. Sie haben der Landschaft kleine, grüne Oasen abgerungen, deren edle Tropfen die Welt erobern. Die Weinsorte Torrontés hat sich dem Andenklima angepasst, und ihr süßsaurer Geschmack spiegelt die Hartnäckigkeit der Menschen wider. (3): Sri Lanka: Vijithas Beignets In Pannipitiya serviert Vijitha Konda Kavum. Für die haarknotenförmigen Beignets mahlt sie Reis zu Mehl und schmilzt Zucker zu Sirup. Dann mischt sie die beiden Zutaten mit Weizenmehl, Salzwasser, Kardamom und Fenchelsamen und frittiert die Teigbällchen in Kokosöl. Ein Rezept ihrer Mutter! (4): Benin: Das Scheitern der ʺOpération Crevetteʺ Seit der Unabhängigkeit 1960 erlebte Benin einen Staatsstreich nach dem anderen. Als durch einen erneuten Putsch die Kommunisten an die Macht kamen, wollte Frankreich seine Interessen in der Region schützen und startete ʺOpération Crevetteʺ. Doch die ʺShrimp-Operationʺ scheiterte … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 25.11.2025 arte Kalkutta: Abir Mukherjee erteilt die Lizenz zum Töten / Spanien: Die Wächterinnen von Al-Andalus / Malaysia: Jacks roher Fisch / Trondheim: Nazi-Utopia
Folge 1696 (44 Min.)Im April 1940 greift Deutschland Norwegen an und erobert Trondheim. Für die Nationalsozialisten ist dies auch eine Rückkehr zu ihren arischen Wurzeln.Bild: ARTE F / Elephant Doc(1): Kalkutta: Abir Mukherjee erteilt die Lizenz zum Töten In den düsteren Gässchen des kolonialen Kalkuttas geraten in den 1920er Jahren zwei Ermittler in Konflikt mit ihrem Gewissen. Das ungleiche Duo, bestehend aus einem Engländer und einem Inder, hat Abir Mukherjee zum Erfolg verholfen. Geschickt verpackt der indisch-britische Autor seine Kritik an der britischen Kolonialzeit und ihren Folgen in Kriminalromane. Immer wieder werden seine beiden Helden mit Autonomiebestrebungen und der unmöglichen Koexistenz von Indern und Briten konfrontiert. (2): Spanien: Die Wächterinnen von Al-Andalus Sie hießen Lubna von Córdoba, Aisha Al-Hurra, Soraya und lebten in Al-Andalus, dem muslimischen Spanien des Mittelalters.Die Frauen stammten aus wohlhabenden Familien, waren hochgebildet und taten sich in Gebieten hervor, die damals meist Männern vorbehalten waren, wie Literatur, Recht, Medizin, Philosophie und Religion. Auch wenn sie in den Geschichtsbüchern nur am Rande auftauchen, haben sie ihre Zeit doch entscheidend mitgeprägt. (3): Malaysia: Jacks roher Fisch In Bako bereitet Jack ein lokales Ceviche zu. Für sein Umai filetiert er den Fisch, schneidet ihn in Stücke, würzt ihn mit Zwiebeln, Ingwer und Pimenten und mariniert ihn mit der sauren Frucht der Sumpfpalme, wodurch er leicht gegart wird. Serviert wird direkt auf dem Fischerboot! (4): Trondheim: Nazi-Utopia Im April 1940 besetzt Nazi-Deutschland Norwegen. Rasch übernehmen die Nationalsozialisten das Kommando in Trondheim, in dessen Fjorden sie U-Boote bauen wollen. Doch für die Nazis ist Trondheim nicht nur von strategischer Bedeutung, sondern verheißt die Rückkehr zu den „arischen Wurzeln“ … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 26.11.2025 arte Benin: Romuald Hazoumé und der Geist Afrikas / Tasmanien: Vom Überlebenskampf der Palawa / Norwegen: Olas Fischsuppe / Slowenien: Ein aufsehenerregender Prozess
Folge 1697 (45 Min.)In Slowenien erinnern die alten, vom Wald überwucherten Bergwerksstollen von Litija an eine vergangene Industrie-Ära. Hier fand einst ein Rechtsstreit statt.Bild: Elephant Doc(1): Benin: Romuald Hazoumé und der Geist Afrikas Der 1962 in Porto Novo geborene Romuald Hazoumé zählt zu den Größen der zeitgenössischen Kunst und stellt in den renommiertesten Museen der Welt aus. Seine auf den ersten Blick schlicht erscheinenden Werke sind poetische, humorvolle Verfremdungen voller Symbolismus, afrikanischer Spiritualität und westlicher Einflüsse. Als roter Faden dient die Geschichte seiner Heimat Benin, die er sich seit vier Jahrzehnten aneignet. Hazoumé bringt mit seiner Kunst westliche und eigene Klischees ins Wanken. (2): Tasmanien: Vom Überlebenskampf der Palawa Fast wären die tasmanischen Aborigines verschwunden, ihre Geschichte ist die einer gnadenlosen Verfolgung.Seit mindestens 40.000 Jahren hatten die Palawa in Tasmanien gelebt, als im 19. Jahrhundert die britischen Siedler anrückten, ihr Land besetzten und erbarmungslos Jagd auf sie machten. Die Kolonialherren rühmten sich schließlich, die Palawa ausgerottet zu haben. Doch sie irrten. Heute kämpfen die Nachfahren der Überlebenden um die Anerkennung ihrer Identität und Kultur. (3): Norwegen: Olas Fischsuppe Auf der Insel Hitra bereitet Ola eine Torskesuppe zu, einen norwegischen Klassiker mit Kabeljau. Zuerst filetiert sie den Fisch und bereitet aus den Resten sowie Gemüse eine Bouillon zu. Dann gibt sie Sahne dazu und serviert die Fischsuppe mit frischem Gemüse und den gedünsteten Kabeljaufilets. (4): Slowenien: Ein aufsehenerregender Prozess Die alten Bergwerksstollen im slowenischen Litija bedeckt heute ein dichter Wald. Vor mehr als hundert Jahren bestimmten die Bleiminen und Gießereien das Leben in der Region, und ein Rechtsstreit sorgte für großes Aufsehen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 27.11.2025 arte Hawaii: Charlie Chan, der politisch korrekte Detektiv / In Honolulu: Das Hawaiihemd, ein modischer Evergreen / Hawaii: Uas Rindfleisch mit Süßkartoffelpüree / Das absolute Muss: Die (gar nicht so) leichten Mädchen von Honolulu
Folge 280 (45 Min.)(1): Hawaii: Charlie Chan, der politisch korrekte Detektiv 1919: Auf den sonnenverwöhnten Hawaii-Inseln lässt sich ein US-amerikanischer Dramaturg von den azurblauen Fluten des Pazifiks inspirieren und kreiert einen Romanhelden, der im US-Bundesstaat für immer Fuß fassen wird. Sein Name: Earl Derr Biggers, Schöpfer des Detektivs Charlie Chan. Während man den Ermittler in Europa weniger kennt, gehört er in der englischsprachigen Welt zu den wichtigsten Figuren der Unterhaltungsliteratur. In seinen Abenteuern gewährt der Mann mit den asiatischen Wurzeln tiefe Einblicke in die feine US-Gesellschaft und steht für die Begegnung zweier Kulturen.(2): In Honolulu: Das Hawaiihemd, ein modischer Evergreen Bei „Hawaii“ denkt man an weiße Strände und blaues Meer, an Urlaub – und an das berühmte Hawaiihemd! Das bunte Kleidungsstück ist heute ein beliebtes Souvenir für Touristen. Doch es ist noch viel mehr: Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts wurde es von japanischen Landarbeitern und amerikanischen GIs ebenso getragen wie von Hollywoodstars. Das „Aloha Shirt“ ist untrennbar mit der hawaiianischen Geschichte und Lebensart verbunden! (3): Hawaii: Uas Rindfleisch mit Süßkartoffelpüree Auf der hawaiianischen Insel Maui beginnt Ua den Tag stets mit einem Gebet an ihre Ahnen. Heute erntet sie danach violette Süßkartoffeln samt Blättern, um das Tagesgericht zuzubereiten: Rindersteaks mit einem Süßkartoffelpüree, das mit sahnigem Frischkäse verfeinert wird. Ein fester Bestandteil des hawaiianischen Speiseplans. (4): Das absolute Muss: Die (gar nicht so) leichten Mädchen von Honolulu Honolulu ist bekannt für seine feinen Sandstrände, sein türkisblaues Meer und sein Chinatown. 1941 machten hier US-amerikanische Soldaten auf ihrem Weg zu den Kriegsschauplätzen im Pazifik Station. Für einige war es die Gelegenheit, ein neues Gewerbe zu beginnen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Fr. 28.11.2025 arte Indien: Allen Ginsbergs mystische Reise / Frankreich: Die Merinoschafe von Rambouillet / Malaysia: Minas vegetarischer Wok / Slowenien: Bereit zum Abflug
Folge 1698 (45 Min.)In Rambouillet südwestlich von Paris grast der Stolz der französischen Wollindustrie: Das Merinoschaf ist hier seit Ende des 18. Jahrhunderts zu Hause.Bild: Elephant Doc(1): Indien: Allen Ginsbergs mystische Reise Allen Ginsberg, amerikanischer Dichter und Ikone der Beat-Generation, durchlebte mit 35 Jahren eine Existenzkrise. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens reiste er 1962 nach Indien und war sofort fasziniert von der Spiritualität des Landes. Schließlich blieb er ein ganzes Jahr in der Heimat Ghandis. Sein Aufenthalt, den er im „Indischen Tagebuch“ dokumentierte, hatte tiefgreifenden Einfluss auf ihn, veränderte sein Verständnis vom Leben und Sterben sowie auch sein poetisches Schaffen.(2): Frankreich: Die Merinoschafe von Rambouillet In Rambouillet südwestlich von Paris grast der Stolz der französischen Wollindustrie: Das Merinoschaf ist hier seit Ende des 18. Jahrhunderts zuhause. König Ludwig XVI. ließ es auf seinen Privatgrund bringen, wo es sich vermehrte und eine besonders weiche Wolle produzierte. Im 19. Jahrhundert wurden die Schafe als Botschafter der französischen Handwerkskunst in die ganze Welt exportiert. Die Schäfer aus Rambouillet sind Experten ihres Fachs und halten die Luxusproduktion am Leben. (3): Malaysia: Minas vegetarischer Wok In Plaman Payang im Bundesstaat Sarawak bereitet Mina ein Gericht aus frisch gepflückten Kräutern und Blättern zu: Zunächst putzt sie den Lanau, eine Art asiatischen Spargel, und zerdrückt die Tapiokablätter. Dann gibt sie das Blattgemüse mit Pimenten, Zwiebeln und Knoblauch in einen Wok und brät es kurz an. Ein Rezept ihres Volkes, der Kelabit. (4): Slowenien: Bereit zum Abflug Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte man in Europa andere Sorgen als die Raumfahrt, eine Reise ins Weltall schien völlig utopisch. Und doch träumte ein österreichisch-ungarischer Ingenieur davon, an Bord eines selbst entworfenen Raumschiffs ins Unendliche zu starten … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 01.12.2025 arte Paris: Miss.Tic, Poetin des urbanen Raums / Argentinien: Copla, der Gesang der Freiheit / Norwegen: Shilans Lachswaffeln Indien: Pyjama-Party
Folge 1699 (44 Min.)Im Nordwesten Argentiniens wird weiterhin die Copla angestimmt, ein langsamer Gesang als Akt des Widerstands gegen die spanische Dominanz.Bild: Elephant Doc(1): Paris: Miss.Tic, Poetin des urbanen Raums An Häuserwänden und Mauern der französischen Hauptstadt prangen die rot-schwarzen Umrisse von Frauenfiguren, begleitet von bissigen Aphorismen. Sie stammen von der 2022 verstorbenen Künstlerin Miss.Tic, die der Stadt Paris ihren unverkennbaren Stempel aufgedrückt hat. In den 1980ern war sie eine Pionierin der Streetart und machte die Schablone zu ihrem Markenzeichen. Ihre Kunst ist systemkritisch und feministisch, persönlich und universell zugleich. Ein Ausdruck stiller Wut und großer Freiheit.(2): Argentinien: Copla, der Gesang der Freiheit Jedes Jahr ehren die Frauen im Nordwesten Argentiniens Pachamama, die Mutter Erde. Gemeinsam stimmen sie die Copla an, einen langsamen, rezitativartigen Gesang, Ausdruck ihrer Kultur und Geschichte. Für die Diaguitas, die größte ethnische Gruppe der Region, ist die Copla nach wie vor ein Akt des Widerstands gegen die spanische Dominanz. Zwar wurden sie bekehrt, ihre Identität aber haben sie bewahrt. In der Copla schwingen die Kämpfe der Vergangenheit sowie kostbare Erinnerungen mit. (3): Norwegen: Shilans Lachswaffeln In Oslo serviert Shilan die berühmten norwegischen Waffeln mit „dem besten Lachs der Welt“. Für den Waffelteig mischt sie Wasser, Mehl, Backpulver und zerlassene Butter. In das frische Lachstatar kommen Crème Fraîche, Forellenroggen, eingelegte Zwiebeln, Pimente, Schnittlauch und geräucherter Bonito. (4): Indien: Pyjama-Party Die Mode im Westen vermittelt manchmal den Eindruck, alle würden das Gleiche tragen. Nicht so in Indien, wo jedes Outfit einzigartig ist. Hier gibt es alle möglichen Weißtöne, bunte Gewänder und schillernde Saris. Doch zum Exportschlager wurde ein eher unscheinbares Kleidungsstück … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 02.12.2025 arte Madrid: Almudena Grandes’ kleine Helden / Algier: Hauptstadt der Chaâbi-Musik / Sri Lanka: Padmalathas Fisch-Curry / Paris: Die Launen der Seine
Folge 1700 (44 Min.)(1): Madrid: Almudena Grandes’ kleine Helden Ganz Madrid sog die Worte von Almudena Grandes auf. Hunderttausende Leser verfolgten gespannt ihre erotischen Liebesgeschichten aus der Nachkriegszeit. Doch 2008 wechselte die Schriftstellerin das Genre. Mit schillernden Heldinnen in historischen Romanen war sie bekannt geworden, jetzt schrieb sie in „Kleine Helden“ über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in Spanien, über ein gebeuteltes Madrider Viertel und seine Einwohner – und über die Kraft der Solidarität.(2): Algier: Hauptstadt der Chaâbi-Musik Der Song „Ya Rayah“ wurde in den 1990er Jahren weltweit bekannt. Fröhlich und beschwingt klingend, brachte er die Menschen zum Tanzen. Dabei erzählt er von einem tiefen Schmerz, den Millionen teilen. Denn er handelt von einem Auswanderer, der seiner Heimat Algier nachweint, der weißen Stadt am anderen Ufer des Mittelmeers. Die populäre Chaâbi-Musik ist ein fester Bestandteil von Algiers Identität. In der französischen Kolonialzeit wurde sie zum Sprachrohr der algerischen Bevölkerung. (3): Sri Lanka: Padmalathas Fisch-Curry In Thalangama bereitet Padmalatha ein Curry mit Flussfisch zu. Nach dem Gebet säubert ihr Mann den Fang des Tages, während Padmalatha Pandan- und Curryblätter, Piment, Zitronengras, Knoblauch und Zwiebeln in Kokosöl anbrät. Dann gibt sie den Fisch und etwas Wasser hinzu und lässt alles aufkochen. Als Beilage gibt es Jackfrucht aus dem eigenen Garten. (4): Paris: Die Launen der Seine Die Liebesgeschichte zwischen den Parisern und ihrer Seine währt schon viele Jahrhunderte. Doch der Fluss haut sich auch schon als launisch erwiesen, wie im Dezember 1879, als ganz Paris bitterlich fror. Für Claude Monet aber wurde der Anblick der zugefrorenen Seine zur Inspirationsquelle … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 03.12.2025 arte Burgund: Bart Van Loo, der frankophile Belgier / Rajasthan: Die Kamele der Raika / China: Lus Öl-Fondue mit Schweinefleisch / Alpen: Schlacht im Gebirge
Folge 1701 (45 Min.)Der Belgier Bart Van Loo zeichnet in „Burgund: Das verschwundene Reich“ die Größe der burgundischen Herzöge und ihr Vermächtnis nach. Seine Erzählung beleuchtet den Einfluss Burgunds auf das mittelalterliche Belgien und Frankreich.Bild: Elephant Doc(1): Burgund: Bart Van Loo, der frankophile Belgier Der flämische Autor und Historiker Bart Van Loo ist ein passionierter Frankreichkenner. Spannend wie ein Roman liest sich sein Buch „Burgund: Das verschwundene Reich“. Es handelt von der glorreichen Geschichte der Region und ihrer Herzöge sowie von der burgundischen Prägung Belgiens unter dem Einfluss von Philipp dem Kühnen im mittelalterlichen Flandern. Johann Ohnefurcht, Philipp der Gute und Karl der Kühne bauten die Macht weiter aus und wurden zur Konkurrenz für das französische Königshaus.(2): Rajasthan: Die Kamele der Raika Dank ihrer Kamele sind die Raika zum Kompass der Wüste geworden. Das Nomadenvolk aus Rajasthan, das früher Karawanen durch die Thar-Wüste führte, lebt noch immer von der Kamelzucht und weist Reisenden den Weg. Die friedfertigen Wanderhirten verstehen es, Konflikte zu vermeiden und Wegerechte diplomatisch auszuhandeln. Zwar haben viele Raika die Kamele heute gegen Schafe und Ziegen ausgetauscht; manche aber wahren die Tradition und das schlichte Leben, das damit einhergeht. (3): China: Lus Öl-Fondue mit Schweinefleisch In Chengdu bereitet Lu ein würziges Gericht mit Schweinefleisch zu. Erst dünstet sie Gemüse, dann brät sie das Fleisch mit Knoblauch, scharfen Gewürzen, Szechuan-Pfeffer und fermentierter Bohnenpaste an. Serviert wird mit noch mehr Knoblauch, Pimenten und Pfeffer. Am Tisch taucht Lu Schweinefleisch in heißes Öl, um alle Aromen freizusetzen. (4): Alpen: Schlacht im Gebirge Im Oktober 1917 ging nichts mehr an der Alpenfront zwischen Italienern und Österreichern. Bis die K.-u.-k.-Monarchie ihren Verbündeten Deutschland zu Hilfe rief. Die Deutschen nutzten die Gelegenheit, um neue Kriegstaktiken zu testen … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 04.12.2025 arte Kambodscha / Philong Sovans geheimes Phnom Penh / Wer die Geister rief / Khuons Fischcurry / André Malraux, der Tempelplünderer
Folge 281 (44 Min.)(1): Philong Sovans geheimes Phnom Penh Als Philong Sovan im Alter von sechs Jahren aus der kambodschanischen Provinz in die Hauptstadt Phnom Penh zog, fand er dort nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch ein schier grenzenloses Terrain für sein künftiges künstlerisches Schaffen. Drei Jahrzehnte später zählt Sovan zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen asiatischen Fotografie. Seine halb dokumentarischen, halb inszenierten Aufnahmen zeigen die ungeschönte Kehrseite der Medaille und enthüllen die geheimsten Winkel der kambodschanischen Hauptstadt.(2): Wer die Geister rief Die Stadt Siem Reap in der Nähe der Tempelanlage Angkor Wat liegt mitten in der kambodschanischen Provinz. Hier, zwischen Reisfeldern, Zuckerpalmen und Pfahlbauten, ist über Jahrhunderte eine unsichtbare Welt entstanden, die das Leben des ganzen Volkes prägt. Unzählige Rituale mit Geisterbeschwörungen strukturieren das Leben der Kambodschaner und formen einen über 2.000 Jahre alten Glaubenskodex. (3): Khuons Fischcurry In Phnom Penh kauft Khuon die wichtigsten Zutaten für ihre Currypaste frisch vom Markt. Mit einem Mörser vermengt sie Zitronengras, Kaffir-Limetten, Knoblauch, Schalotten, Galanga, Kurkuma und Chili zu einer Paste und brät sie zusammen mit dem Fisch an. Zum Schluss verfeinert sie das Ganze noch mit Kokosmilch und Fischsoße. (4): André Malraux, der Tempelplünderer Die Tempelanlage Angkor Wat im Nordwesten Kambodschas fasziniert die Menschen im Westen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Anfang des 20. Jahrhunderts empfanden ein junger Franzose und seine Frau angesichts dieser Kunstschätze weniger Neu- als Geldgier … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Fr. 05.12.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 28.11.2025 arte.tv Algier: Auf den Spuren von Don Quijote / Indien: Traditionelle Kampfkunst / Norwegen: Ingvils Kalbfleisch in Zwiebelsauce / Prades: Ein begehrtes Meisterwerk
Folge 1702 (44 Min.)(1): Algier: Auf den Spuren von Don Quijote „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes gilt als erster moderner Roman. Er wurde 1605 in Spanien veröffentlicht und zählt zu den am meisten übersetzten Werken weltweit. 1571 nahm der Autor an der Seeschlacht von Lepanto teil und kämpfte als einfacher Soldat für ein Bündnis katholischer Großmächte. Nichts deutete auf seinen späteren Ruhm als Dichter hin. Mehrere Kapitel von „Don Quijote“ spielen im nordafrikanischen Algier. Der Roman vermischt historische Begebenheiten mit Liebesintrigen, persönlichem Glauben und der Suche nach Freiheit.(2): Indien: Traditionelle Kampfkunst Akharas sind klosterartige Sportzentren für körperliche und spirituelle Übungen. Hier trainieren Männer mit militärischer Härte den auf die hinduistische Mythologie zurückgehenden Ringsport namens Kushti. Kampfkunst ist seit Jahrhunderten ein fester Teil der indischen Identität. Als die Briten im 18. Jahrhundert den Subkontinent besetzten, zeigten sich die indischen Kushti-Kämpfer männlich, zäh und stark. Heute steht die Disziplin auch Frauen offen. (3): Norwegen: Ingvils Kalbfleisch in Zwiebelsauce In der nördlich von Trondheim gelegenen Gemeinde Åfjord kocht Ingvil Kalb in Zwiebelsauce für ihre Familie. Sie pochiert das Kalbfleisch in einer hausgemachten Gemüsebrühe, bis es schön zart ist. Anschließend bereitet sie eine cremige Zwiebelsauce mit etwas Brühe zu. Serviert wird das Kalbfleisch mit Karotten und Salzkartoffeln. (4): Prades: Ein begehrtes Meisterwerk In einem Hinterstübchen des Rathauses der französischen Kleinstadt Prades wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein Gemälde gefunden, das die Aufmerksamkeit der Kunstliebhaber erregte und so manches Gebot in die Höhe schnellen ließ. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 08.12.2025 arte Colette und die junge Liebe an der bretonischen Küste / Tasmanien: Grüne Utopie / China: Huangs Rührei mit Grünteeblättern / Argentinien: Sklavin, Kapitänin und Mutter der Nation
Folge 1703 (44 Min.)In China bereitet Huang ihr Rührei mit Grünteeblättern zu.Bild: Elephant Doc(1): Colette und die junge Liebe an der bretonischen Küste Wie kann man den heute als Pubertät bezeichneten Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter beschreiben? Wie lassen sich die erste Liebe, die vielen Zweideutigkeiten und der Gefühlsrausch in Worte fassen? Die französische Schriftstellerin Colette lebte zu Anfang des 20. Jahrhunderts von ihrer eigenen Arbeit und selbstbestimmt – zur damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit. In ihrem Roman „Erwachende Herzen“ sagt sie den Geschlechterstereotypen den Kampf an und beschreibt die intimen Abenteuer von Phil und Vinca an der bretonischen Küste.(2): Tasmanien: Grüne Utopie Tasmanien liegt fernab der großen Metropolen und ist ein wahres Naturparadies. Zu verdanken hat dies die Insel unter anderem einer Aktivisten-Gruppe, die in den 1970er Jahren die erste grüne Partei weltweit gründete. Auslöser war ein Beschluss der australischen Regierung von 1967 zum Bau eines Staudamms am Pedder-See. Der Aktivist Bob Brown wurde als Mitglied der neu gegründeten Partei United Tasmania Group ins Parlament gewählt. Gemeinsam mit den tasmanischen Aktivisten brachte er das Thema Umwelt in die Politik. (3): China: Huangs Rührei mit Grünteeblättern In den Bergen von Longquan bereitet Huang ihr Rührei mit Grünteeblättern zu. Sie röstet die Blätter und trocknet sie im Wok, verquirlt sie mit den Eiern und brät das Ganze in reichlich Öl. Jeden Morgen isst sie eine Schüssel davon zum Frühstück! (4): Argentinien: Sklavin, Kapitänin und Mutter der Nation Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bäumte sich Argentinien gegen die spanische Krone auf: Unter den Unabhängigkeitskämpfern befand sich eine ehemalige Sklavin, deren Schicksal eine entscheidende Wendung nehmen sollte … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 09.12.2025 arte Schweden: Ein feurig kalter Krimi von Johana Gustawsson / Indien: Das Schlangenvolk / Mexiko: Lucias Eier-Tortillas / Chicago: Eine runde Erfindung
Folge 1704 (44 Min.)Als Antwort auf den Eiffelturm wurde für die Weltausstellung von Chicago ein Riesenrad mit Passagierkabinen entworfen.Bild: Elephant Doc(1): Schweden: Ein feurig kalter Krimi von Johana Gustawsson Johana Gustawsson stammt aus Marseille und lebt in Schweden. Diese Verbindung von mediterranem Temperament und nordischer Lebensart spiegelt sich auch in ihrem ersten Krimi „Block 46“ wider, der die Genregrenzen des Nordic Noir auslotet. An der Westküste Schwedens ermitteln die Hauptprotagonistinnen in ebenso grausamen wie undurchsichtigen Mordfällen, doch eine von beiden bringt eine unerwartete französische Leichtigkeit mit ein. Zwei starke Persönlichkeiten und ein Kulturschock – der Stil von Johana Gustawsson ist eben einzigartig.(2): Indien: Das Schlangenvolk In Indien lebt das Volk der Kalbelia mit und von den Schlangen. Im Nordwesten des Landes, in der endlosen Wüstenlandschaft von Rajasthan, tanzen die Kalbelia genau wie die Schlangen. Seit Jahrhunderten säubern sie die Dörfer von den Reptilien und pflegen daher eine ganz besondere Verbindung zu ihnen – Schlangen sind für sie heilig. Heute, nach jahrhundertelangem Kampf, sind diese Alchemisten der Wüste, die Schlangengift zu Medizin machen können, der ganze Stolz Rajasthan. (3): Mexiko: Lucias Eier-Tortillas In Valladolid bereitet Lucia ein traditionelles Maya-Gericht zu: Papadzules mit Kürbiskern-Tortillas. Die Teigfladen werden mit gekochten Eiern und einer Kürbiskernsoße gefüllt. Darüber gießt Lucia eine Tomatensoße mit Zwiebeln und feurig scharfen Habanero-Chilis. (4): Chicago: Eine runde Erfindung Die Weltausstellung von Chicago im Jahre 1893 schürte hohe Erwartungen. Die Weltausstellung in Frankreich vier Jahre zuvor hatte die hoch gesetzt. Als Antwort auf den Eiffelturm schlug der amerikanische Ingenieur George Washington Gale Ferris jr. ein gigantisches Rad mit Passagierkabinen vor, dass sich hochkant um die eigene Achse dreht … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 10.12.2025 arte Madrid: Carlos Giménez stellt sich den Geistern des Franquismus / Quebec: Die Atikamekw / La Réunion: Nativs kreolisches Fisch-Cari / Indien: Die Farbe Khaki
Folge 1705 (45 Min.)(1): Madrid: Carlos Giménez stellt sich den Geistern des Franquismus Carlos Giménez wuchs im Madrid der 1950er-Jahre auf. Kurz nach dem Tod des Diktators Franco 1975 gelang dem Comiczeichner der Durchbruch mit seinen Reihen ʺParacuellosʺ und ʺBarrioʺ. Darin thematisiert er seine Kindheits- und Jugenderlebnisse, lange, bevor die Begriffe ʺAutofiktionʺ und ʺGraphic Novelʺ bekannt wurden. Giménez’ Comics stecken voller ehrlicher Gefühle und nackter Wahrheiten – und sind heute auch ein fester Teil des spanischen kollektiven Gedächtnisses.(2): Quebec: Die Atikamekw In den dichten Wäldern Quebecs leben noch knapp 8.000 Atikamekw in verschiedenen First Nations und Familiengruppen. Die Traditionen des einstigen Nomadenvolks bestehen auch heute noch aus Jagen, Sammeln und Fischfangen. Aufgrund der zunehmenden Zahl an französischen Siedlern nahmen im 19. Jahrhundert mit den diplomatischen Verbindungen und Handelsbeziehungen auch die Waldrodungen zu. Die naturverbundenen Atikamekw wehrten sich vergeblich. Sie wurden zwangschristianisiert, gezwungen, ihre Kultur aufzugeben und sollten sich an das Leben der kanadischen Siedler anpassen. (3): La Réunion: Nativs kreolisches Fisch-Cari In Saint-Philippe, im Süden der Insel La Réunion, kocht Nativ ein Cari in seinem Lieblingstopf. Zuerst brät er dafür Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Kurkuma, Ingwer und Kaffir-Limettenschalen an und gibt dann Fischstücke hinzu. Während das Cari köchelt, bereitet Nativ ein Rougail aus Mango und Cilaos-Linsen zu. Ein echt kreolisches Essen! (4): Indien: Die Farbe Khaki Rosa, Orange, Grün – Indien sprüht nur so vor Farben. Und ausgerechnet hier ist ein Farbton entstanden, der eher an Staub oder Erde erinnert: Die Farbe Khaki war bei der Geburtsstunde eines Kolonialreiches mit dabei, hat Kriege durchlebt und die Straßen erobert … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 11.12.2025 arte Graham Greene, ein Spion in Havanna / Kuba: Rum und Vaterland / Kuba: Luís’ Fleisch und Fisch aus dem Schmortopf / In Kuba ist die Küche heilig
Folge 282 (45 Min.)(1): Graham Greene, ein Spion in Havanna In den 1950er Jahren war Havanna das Babylon der Karibik. Nachts verwandelte es sich in ein Paradies für illegale Geschäfte, hochprozentige Cocktails und wilde Partys. Der Reisende, Journalist und Gelegenheitsspion Graham Greene wurde bereits mit seinem Werk „Der dritte Mann“ bekannt, als er sich lustvoll in das turbulente Nachtleben der kubanischen Hauptstadt stürzte. Sein Roman „Unser Mann in Havanna“ erschien nur wenige Wochen vor der Machtergreifung durch Fidel Castro und seine Guerilleros.(2): Kuba: Rum und Vaterland Rum ist flüssiges Gold: bernsteinfarben, wenn gut gereift, weiß und leicht, wenn er sich für einen Cocktail eignet. Die Kubanerinnen und Kubaner lieben ihn vermutlich in jeder Form. Der Rum ist auch ein Destillat ihrer Seele und erinnert an eine Wunde, die wohl nie ganz verheilen wird: die schmerzliche Geschichte ihrer Vorfahren. Denn es waren afrikanische Sklaven, die auf den Zuckerrohrplantagen schufteten und die Gewinnung der ersten Spirituosen ermöglichten. Heute gehört der Rum der ganzen kubanischen Nation, und die Geheimnisse seiner Herstellung werden sorgsam von Generation zu Generation weitergegeben (3): Kuba: Luís’ Fleisch und Fisch aus dem Schmortopf Luís bereitet eine Spezialität seiner Heimatstadt Viñales zu, in gleich zwei Varianten: mit Hühnchen und Schweinefleisch sowie mit Fisch und Langusten. Als Beilage serviert er Reis mit Tomaten und Paprika, gekocht in einer aromatischen Bouillon. Ein Fest für die ganze Familie! (4): In Kuba ist die Küche heilig In den Gässchen von Havannas Altstadt ist jeder Spaziergang eine Augen- und Gaumenfreude. Die Gebäude aus der Kolonialzeit, die alten Autos, das erste junge Obst und Gemüse – alles zeigt sich in schillernden Farben. Als in den 1950er und 1960er Jahren im Zeichen der Mangelwirtschaft einige Zutaten auf der Insel knapp wurden, hielten die Erfindungsgabe und Kreativität einer Frau die kubanische Küche am Leben. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Fr. 12.12.2025 arte In Arizona: Die Wüstenarchitektur von Frank Lloyd Wright / Die „Buschmänner“: Die ersten Menschen in Botsuana / In Malaysia: Die pikante Suppe von Min / Ein Hundeleben in Athen
Folge 1706 (45 Min.)(1): In Arizona: Die Wüstenarchitektur von Frank Lloyd Wright Die Sonora-Wüste ist ein ödes, von Kakteen gespicktes Sandmeer. Diesen unwirtlichen Ort machte Frank Lloyd Wright, der größte US-Architekt der Moderne, zum Standort seines letzten Meisterwerks. Als sich der Schöpfer des New Yorker Salomon R. Guggenheim Museums in den 1930ern im Umland von Phoenix, Arizona, niederließ, hatte er bereits eine vielbeachtete Karriere hinter sich. Doch statt sich dem Ruhestand hinzugeben, sah Lloyd Wright in der mineralischen und sonnendurchfluteten Welt eine Inspirationsquelle, die seiner Kreativität einen neuen Schub gab.(2): Die „Buschmänner“: Die ersten Menschen in Botsuana Kalahari bedeutet auf Setswana „der große Durst“. In eben jener Wüste in Botsuana lebt seit fast tausend Jahren ein Volk mit einer einzigartigen Geschichte: Die Kolonisatoren nannten sie „Buschmänner“, doch sie selbst nennen sich „San“. Sie waren die ersten Menschen, die sich im südlichen Afrika niederließen. Dann kamen die Buren, die Deutschen und die Briten, um sich ihr Land zu eigen zu machen. Rund 60 Jahre nach dem Ende der brutalen britischen Besatzung ziehen die San heute vor Gericht, um ihre Rechte geltend zu machen und ihre Identität zu wahren. (3): In Malaysia: Die pikante Suppe von Min In einem Vorort von Kuching bereitet Min ein Bubur Pedas für das Fastenbrechen nach dem Ramadan zu. Zunächst trocknet sie Galgantwurzel, Zitronengras und Reis. Dann zerstampft sie die Zutaten und kocht sie mit Zwiebeln, Maiskölbchen, Kartoffeln, Chilischoten und einer süßen Farnart, die in ihrer Region wächst. Zuletzt fügt sie noch Wasser hinzu, um die typisch malaysische Suppe dann bei Anbruch der Nacht zu servieren. (4): Ein Hundeleben in Athen Im 4. Jahrhundert vor Christus sorgte eine Frau in der Stadt Athen für eine philosophische Revolution. Hipparchia entstammte einer thrakischen Familie und war aus der Gemeinschaft der Männer ausgeschlossen. Doch sie überwand alle gesellschaftlichen Konventionen und ließ sich mit dem größten aller Kyniker ein. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 15.12.2025 arte Die tunesische Jugend aus der Sicht von Leyla Bouzid / Arizona: Once Upon a Time in the West / China: Gebratenes Schwein und getrocknete Radieschen von Xie / Département Ain: Der Schein trügt
Folge 1707 (45 Min.)(1): Die tunesische Jugend aus der Sicht von Leyla Bouzid Tunis, Januar 2011. Nach über 23 Jahren Diktatur erlebt das autoritäre Regime von Ben Ali seine letzten Wochen. Die Tunesierin Leyla Bouzid wohnt diesem entscheidenden Moment der tunesischen Geschichte aus fast 1.500 Kilometern Entfernung bei. Vier Jahre nach der „Jasminrevolution“ feiert sie 2015 bei den Filmfestspielen von Venedig die Premiere ihres ersten Spielfilms: „Kaum öffne ich die Augen“ handelt vom Alltag von Farah in den Monaten vor dem Fall des Regimes. Bouzid zeigt direkt und poetisch die Realität einer tunesischen Jugend, die nach Freiheit strebt.(2): Arizona: Once Upon a Time in the West Durch die Westernfilme wurde die Wüste von Arizona im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem wahren Hollywood-Star. Einst durchstreiften Menschen mit Eroberungsdrang aus ganz Europa das Land der First Nations. In den ersten Western des 20. Jahrhunderts wurden diese Kolonisatoren zu heldenhaften Cowboys, die zielstrebig gen Westen ziehen. Filmstudios kamen nach Arizona, um die Landschaft als Hollywood-Kulisse zu nutzen. Auch wenn das Genre ab den 1970er Jahren an Zugkraft verlor, gibt es auch heute noch Regisseure, die sich ihm voller Leidenschaft widmen. (3): China: Gebratenes Schwein und getrocknete Radieschen von Xie In Guanghan bereitet Xie Schweinebauch mit Radieschen zu, die zuvor vier Tage in ihrem Garten getrocknet wurden. In einem traditionellen Wok brät sie den Schweinebauch in Öl, Sojasoße und einer Paste aus fermentierter Aprikose. Zum Abschluss gibt Xie die Radieschen gemeinsam mit Paprika und Ingwer hinzu und serviert alles auf einem großen Teller. (4): Département Ain: Der Schein trügt Im Sommer 1815 wird der gestürzte Kaiser Napoleon I. ins Exil auf die Insel St. Helena geschickt. Sein Ende bedeutet die Rückkehr der Monarchie. Doch im Osten Frankreichs weigert sich die Bevölkerung, an das Ende des Kaiserreichs zu glauben. Auf Kosten jener, die dem alten Kaiser loyal bleiben, beginnt so manch ein Spiel … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 16.12.2025 arte Griechenland: Der Spleen des Schriftstellers Vassilis Alexakis / Nantes: die Hauptstadt der Pflanzen / Mexiko: die Chaya-Chilindrinas von Deysi / Die Suche nach dem Heiligen Gral in den USA
Folge 1708 (45 Min.)(1): Griechenland: Der Spleen des Schriftstellers Vassilis Alexakis In den 1960er Jahren begann Vassilis Alexakis ein neues Leben in Frankreich. Weit weg von Athen und den Kykladen blieb das schmerzhafte Exil das bestimmende Thema im Werk des Schriftstellers. Trotz seiner literarischen Erfolge flammte der Schmerz des Heimwehs immer wieder in ihm auf, Alexakis lebte zwischen zwei Ländern. Jahre nach seinem Weggang versöhnte er sich wieder mit seiner Heimat, wie er auf Französisch in seinen Werken ʺParis-Athènesʺ und ʺLa Langue maternelleʺ erzählt.In düsteren Tönen schreibt Alexakis von der Lebendigkeit der griechischen Hauptstadt, der Sinnlichkeit der Insel Tinos und der lebendigen Erinnerung an das griechische Volk. (2): Nantes: die Hauptstadt der Pflanzen Der ʺJardin Extraordinaireʺ (der außergewöhnliche Garten) ist der jüngste aller Stadtgärten in Nantes. Er steht für eine Leidenschaft, die bereits 400 Jahre alt ist: die botanische Innovation. Bereits im 17. Jahrhundert wurden in Nantes Pflanzen aus aller Welt zusammengetragen. Der botanische Garten ʺJardin des Plantesʺ war ein Freiluftlaboratorium für Pflanzenkunde. Die Botanik war zunächst ein Zeitvertreib privilegierter Reeder aus Nantes und professionalisierte sich, als sich die Gemüsegärtner begannen, sich mit Innovationen zu überbieten. Nach dem technischen Fortschritt im 20. Jahrhundert wenden Letztere sich mittlerweile wieder der ökologischen Landwirtschaft zu. (3): Mexiko: die Chaya-Chilindrinas von Deysi In Maní, im mexikanischen Bundesstaat Yucatán, bereitet Deysi eine lokale Spezialität zu: Chaya-Chilindrinas. Zunächst stellt sie Tortillas aus gemahlenem Mais und den Blättern der einheimischen Chaya-Pflanze her. Diese überbackt sie mit Käse, um sie anschließend mit Tomatensoße und geriebenem Käse zu servieren. (4): Die Suche nach dem Heiligen Gral in den USA Ende des 19. Jahrhunderts war es im Osten der USA durchaus möglich, Ritter, mitunter sogar eine ganze Tafelrunde, zu erblicken. Zwischen Literatur und Theologie wurde die Artussage hier zum Gegenstand wilder Interpretationen. Dies ist die Geschichte eines Mythos, der auf einem Kontinent stirbt und auf einem anderen wiedergeboren wird. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 17.12.2025 arte Michigan: Die Erweckung von Hemingway / Département Mayenne: Das heilige Land der naiven Kunst / Sri Lanka: Kokos-Chili-Sambol von Kumari / Madagaskar: Piraten und Legenden
Folge 1709 (44 Min.)(1): Michigan: Die Erweckung von Hemingway Im Frühjahr 1919 begann am Ufer eines Sees im Norden des US-Bundesstaates Michigan die Laufbahn eines hinkenden jungen Mannes. Mit nicht einmal 19 Jahren hatte Ernest Hemingway noch sein ganzes Schriftstellerleben vor sich, aber bereits dem Tod ins Auge geblickt. Fern vom Trümmerfeld Europa suchte er nach dem Sinn des Lebens, in einer Welt, die diesen scheinbar verloren hatte. Eine kathartische Erfahrung schließlich weckte in ihm die unbändige Lust zu leben und zu schreiben – und stellte die Weichen für sein literarisches Gesamtwerk. (2): Département Mayenne: Das heilige Land der naiven Kunst Es ist wohl das bestgehütete Geheimnis von Westfrankreich: Zwischen der Bretagne, der Normandie und dem Pariser Becken liegt das weitgehend unbekannte Département Mayenne.Diese Region brachte die originellsten Experimente der bildenden Kunst hervor – insbesondere die des Malers Henri Rousseau, der 1844 in Laval, der Hauptstadt von Mayenne, geboren wurde. Mit seiner Farbgebung und seinen „kindlichen“ Motiven widersetzte er sich der Bildsprache der klassischen Malerei. Zu Lebzeiten verachtet, ist „le Douanier Rousseau“ (der Zöllner Rousseau), wie er auch genannt wird, heute der Stolz seiner Heimatstadt. (3): Sri Lanka: Kokos-Chili-Sambol von Kumari In Welivita bereitet Kumari ein Pol Sambol zu. Dafür vermengt sie geriebene Kokosnuss mit getrocknetem Fisch, Gewürzen … und natürlich Chili. Als Beilage brät Kumari getrockneten Fisch mit Thai-Chili und serviert alles mit Reis. (4): Madagaskar: Piraten und Legenden Seit jeher zieht Madagaskar Menschen an, die sich nach Freiheit und Abenteuer sehnen. Es handelt sich um eine geradezu rebellische Insel, ein Eiland der Möglichkeiten: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichteten Piraten hier ein Paradies. Ihre Seeräuber-Republik trug den Namen Libertalia … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 18.12.2025 arte Tunesien: Die geteilte Identität von Albert Memmi / Tunesien: Das mystische Sidi Bou Saïd / In Tunesien: Halimas Dattel-Grieß-Gebäck / Eine Freiheitskämpferin in Tunis
Folge 283 (45 Min.)(1): Tunesien: Die geteilte Identität von Albert Memmi Wohin gehört man, wenn man nirgendwo hingehört? Wenn man ein Fremder ist? Albert Memmi wurde am 15. Dezember 1920 in Tunis als Kind einer jüdischen Familie geboren und ist Autor des Romans „Die Salzsäule“. Dieser Klassiker der maghrebinischen Literatur mit einem Vorwort von Albert Camus ist tatsächlich in weiten Teilen eine Autobiografie. Der Schriftsteller stellt sich mit Hilfe seines Alter Egos der Identitätsfrage in ihrer ganzen Komplexität – ein zentrales Thema für den Tunesier, der unter französischem Protektorat als Angehöriger der jüdischen Minderheit in einem muslimischen Land aufwuchs.(2): Tunesien: Das mystische Sidi Bou Saïd Niedliche weiße Häuschen mit blauen Holzvertäfelungen, ein Labyrinth aus kleinen Gassen, prunkvolle Paläste: Sidi Bou Saïd liegt auf einem Hügel nördlich von Tunis und ist eines der berühmtesten Dörfer Tunesiens. Doch es ist auch ein heiliger Ort. Seit dem 12. Jahrhundert pilgern regelmäßig die Anhänger verschiedener Bruderschaften des Sufismus – der mystischen Strömung des Islam – zum Grab des Heiligen Sidi Bou Saïd und in die zahlreichen Mausoleen. (3): In Tunesien: Halimas Dattel-Grieß-Gebäck In Kairouan bereitet Halima Makrouds zu, eine traditionelle Nachspeise aus der nordtunesischen Stadt. Das Gebäck besteht aus Mehl und Grieß, zu denen sie Butter und Öl hinzufügt. Für die Füllung mischt sie Datteln, Zimt, gemahlenes Adlerholz und Rosenpulver – ein Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. (4): Eine Freiheitskämpferin in Tunis Jugendstil in der Hauptstadt Tunesiens – das verkörpert das 1902 erbaute Theater mit seinen großzügig dimensionierten Kurven. Schnell entwickelte es sich zum Zufluchtsort der Künste. Zudem war es Ausgangspunkt der Karriere einer ganz besonderen Sängerin, die für ihre geliebte Freiheit kämpfte. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Fr. 19.12.2025 arte Thomas Fersen, ein Wahlbretone / Indien: Der heilige Duft von Sandelholz / Malaysia: Karens fermentierter Fisch / Polen: Der Scoop des Jahrhunderts
Folge 1710 (45 Min.)(1): Thomas Fersen, ein Wahlbretone Im Land der Barden und Druiden kultiviert Thomas Fersen seine ganz eigene Form des Dandytums. In seinem Lied „Je n’ai pas la gale“ erzählt er, wie die Bretagne in sein Leben kam und er seitdem zwischen seiner Wahlheimat und seiner Geburtsstadt Paris lebt. Seine Alben „Le Jour du poisson“, „Pièce montée des grands jours“ oder auch das 2025 erschienene „Le choix de la reine“ prägt eine fantastische Vorstellungswelt. Seit drei Jahrzehnten ist die Bretagne der Inspirations- und Rückzugsort dieses ungewöhnlichen Künstlers – fern von Lärm und Hektik der Stadt.(2): Indien: Der heilige Duft von Sandelholz Voll, holzig, intensiv … Der Duft von Sandelholz ist in ganz Indien allgegenwärtig, denn er begleitet Rituale von der Geburt bis zum Tod. Sandelholzbäume wachsen in den Wäldern Südasiens. Sie liefern wertvolles duftendes Holz, das von Parfümherstellern sehr geschätzt wird. Indien setzt heute alles daran, diese Baumart zu schützen, denn sie vereint die Inderinnen und Inder über Kasten, Sprachen und Religionen hinweg. (3): Malaysia: Karens fermentierter Fisch In Kuching bereitet Karen ein Kasam Ikan zu. Sie filetiert Fisch, schneidet die Filets in Stücke, würzt sie und vermengt sie mit Reis. Anschließend lässt sie die Masse in Bambus einen Monat gären. Vor dem Servieren wird das intensiv schmeckende Gericht dann nur noch kurz in der Pfanne angebraten. (4): Polen: Der Scoop des Jahrhunderts In Schlesien waren von jeher viele Nationalitäten vertreten: polnisch, tschechisch, deutsch, österreichisch. Zu Anfang des Zweiten Weltkriegs war die Region besonders umkämpft. Eine Journalistin interessierte sich für die damit verbundenen diplomatischen Spannungen. Sie witterte den Scoop des Jahrhunderts … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mo. 05.01.2026 arte Das erträumte Belgien des Malers Fernand Khnopff / Griechenland: Das Schönheitsideal der Nacktheit / Bretagne: Sophies Jakobsmuscheln mit Andouille-Wurst / USA: Baseball ist kein Spaß!
Folge 1711 (45 Min.)(1): Das erträumte Belgien des Malers Fernand Khnopff Ende des 19. Jahrhunderts war Belgien ein florierendes junges Land. Die Industrie lief auf Hochtouren, die Städte wuchsen rasant, Vermögen häuften sich schnell an. Inmitten dieser Aufbruchsstimmung gab es einen Maler, der die Zeit einfror, um Introspektion, Stille und innerem Exil zu huldigen: Fernand Khnopff, ein Meister des belgischen Symbolismus, dessen Gemälde mysteriösen Traumwelten anzugehören scheinen.(2): Griechenland: Das Schönheitsideal der Nacktheit Präzise in Marmor gehauene Adern und Muskeln fügen sich zu einem Ideal. Nacktheit inspirierte im antiken Griechenland nicht nur Künstler, sondern symbolisierte auch das ästhetische, politische und moralische Perfektionsstreben. Das nackte Abbild starker und schöner junger Körper stand für das Wohlergehen der Polis und gab die Norm des perfekten Bürgers vor. Doch trotz der Allgemeingültigkeit dieses ästhetischen Kanons war die Beziehung zu Körper und Nacktheit im griechischen Altertum überaus komplex. (3): Bretagne: Sophies Jakobsmuscheln mit Andouille-Wurst In Guidel bei Lorient veredelt Sophie bretonische Produkte zu einem Gaumenschmaus für ihre Freunde. Sie brät Jakobsmuscheln in Butter an, um sie dann auf einem Stampf aus geröstetem Butternutkürbis anzurichten. Als Beilage gibt sie Andouille-Wurst mit bretonischen Roscoff-Zwiebeln und Pilzen dazu. (4): USA: Baseball ist kein Spaß! In der Industriestadt Cleveland ist Baseball weit mehr als ein Sport. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts fiebert die ganze Bevölkerung mit ihrem Team mit. Doch nicht nur Baseball, sondern der gesamte US-Sport verdankt der Stadt große Momente seiner Geschichte … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Di. 06.01.2026 arte Kate Bushs geliebtes London / La Réunion: Die Kraft der Heilpflanzen / Norwegen: Henriks Kabeljau / Griechenland: Sesam, öffne dich!
Folge 1712 (44 Min.)(1): Kate Bushs geliebtes London Kate Bush eroberte London in den 1970er Jahren mit einem Gegenentwurf zum Mainstream und zur männerdominierten Punk- und Rockszene. Sie verweigerte sich gängigen Codes und setzte auf Weiblichkeit und Originalität. Schon bald verwandelte sich die introvertierte Persönlichkeit in eine schillernde Pop-Ikone. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme begeisterte die schamanenhaften Sängerin das von Rezession und Rassenunruhen heimgesuchte London und schaffte es mit gerade einmal 19 Jahren als erste Komponistin an die Spitze der britischen Charts.(2): La Réunion: Die Kraft der Heilpflanzen Beinahe die Hälfte der Fläche von La Réunion ist mit Wald bedeckt. Er ist nicht nur die Lunge der Insel, sondern auch ein riesiger Heilpflanzengarten für jene, die ihn zu nutzen wissen und die hier ʺTisaneursʺ genannt werden. Entflohene Sklaven, Zwangsarbeiter und andere Ausgestoßene, die in den vergangenen vier Jahrhunderten im Inselinneren lebten, verwendeten die Blätter und Kräuter für heilende Tees oder Salben. In ihrem Kampf ums Überleben wurden die wirkmächtigen Pflanzen zu Verbündeten. (3): Norwegen: Henriks Kabeljau In Trondheim bereitet Henrik mit seinem Bruder einen Skrei zu. Zunächst panieren und frittieren sie die Fischzunge, dann pochieren sie die Leber mit Eiern in einer Gemüsebrühe. Ein traditionsreiches Gericht, das am besten in Gesellschaft von Freunden schmeckt! (4): Griechenland: Sesam, öffne dich! Das antike Griechenland brachte nicht nur bedeutende Philosophen und Dramatiker hervor, sondern auch einfallsreiche Erfinder. Vom Heronsball bis zum ersten Automaten der Menschheitsgeschichte reichen die Spuren Herons von Alexandria bis in die moderne Welt … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Mi. 07.01.2026 arte Harvey Pekars Cleveland-Comics / Schweiz: Rebellisches Genf / China: Qiangs Fischsuppe / Frankreich: Die Geburtsstunde des Profilings
Folge 1713 (45 Min.)(1): Harvey Pekars Cleveland-Comics Harvey Pekar hätte ein ganz normales Leben in Cleveland führen können. Er hätte Baseballspiele ansehen, Jazz hören oder stundenlang in Buchantiquariaten stöbern können. Doch dann ergriff ihn das unbezwingbare Verlangen, etwas von sich preiszugeben. In seiner autobiografischen Comic-Reihe ʺAmerican Splendorʺ, die er ab 1976 über dreißig Jahre lang herausbrachte, erzählt er vom Alltag in seiner ganzen Komplexität: Es ist die Geschichte eines einfachen Mannes, der sein eigener Superheld wird.(2): Schweiz: Rebellisches Genf Opulent und clean: Genf, die Stadt des Reformators Johannes Calvin, ähnelt einem riesigen Tresor, der die Reichen dieser Welt mit offenen Armen empfängt. Doch wer hinter die Fassade blickt, entdeckt schnell ein wenig bekanntes Gesicht der Stadt: die alternative Kulturszene, die Welt jener, die hier schon seit Ende der 1960er Jahre ein anderes Leben wagen, die Kunst von ihren Fesseln befreien und einen utopischen Gesellschaftsentwurf verfechten. (3): China: Qiangs Fischsuppe In Pengzhou bereitet Qiang eine würzige Fischsuppe zu. Zunächst mariniert sie den Fisch mit Frühlingszwiebeln, Ingwer und Wein. Anschließend kocht sie eine Brühe aus angebratenem Kohl, Chili und einer Paste aus fermentierten Aprikosen. Dann fügt sie Knoblauch, scharfe Soße und Wasser hinzu. In dem Sud gart sie den Fisch und würzt ihn mit Szechuan-Pfeffer und Thai-Chili. (4): Frankreich: Die Geburtsstunde des Profilings Ende des 19. Jahrhunderts trieb auf dem französischen Lande ein Serienmörder sein Unwesen: Joseph Vacher. Bei den Ermittlungen unter der Leitung des Untersuchungsrichters Émile Fourquet kam erstmals eine neuartige Methode zum Einsatz: das Profiling. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Do. 08.01.2026 arte Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete / Die Geschichte der Llaneros / Felisas Fischsuppe / Ein Gangster auf zwei Rädern
Folge 284 (45 Min.)(1): Rogelio Salmona, der Architekt, der Bogotá öffnete Die gewaltige Natur der kolumbianischen Anden war für den französisch-kolumbianischen Architekten Rogelio Salmona eine tägliche Begegnung mit dem Kosmos. Ab den 1960er Jahren schuf Salmona fast alle seine Werke in der Hauptstadt Kolumbiens, einer Millionenmetropole in über 2.600 Meter Höhe. Als engagierter Künstler war der Schüler von Le Corbusier ein Verfechter der offenen Stadt und verfolgte dabei stets ein Ziel: Ästhetik und Lebensqualität miteinander in Einklang zu bringen.(2): Die Geschichte der Llaneros In der kolumbianischen Provinz Casanare sind Reiter die Könige. Die so genannten Llaneros wissen viel über die Natur und ihre Tücken. Vor der Ankunft der spanischen Konquistadoren im 15. Jahrhundert gab es dort weder Pferde noch Kühe. Die Gesandten der spanischen Krone ließen Vieh und Pferde kommen – und setzten die Ureinwohner als Hirten ein. Diese Cowboys waren meist Nachkommen aus sogenannten gemischten Ehen und entwickelten ihre eigene Kultur. (3): Felisas Fischsuppe In San Cipriano kocht Felisa eine reichhaltige Fischsuppe. Zuerst bereitet sie eine Bouillon aus Safran, Öl und Kräutern zu. Dann gibt sie Mais, Bananen, Kartoffeln, Kokosnuss und Sierra hinzu – das ist Fisch aus dem Pazifik. Die Suppe wird mit frittiertem Fisch und Reis serviert. (4): Ein Gangster auf zwei Rädern Bogotá ist die dritthöchste Hauptstadt der Welt und gilt mit ihrem über 540 Kilometer langen Radwegenetz als eine der fahrradfreundlichsten Metropolen Lateinamerikas. Ein junger französischer Radsportchampion namens José Beyaert geriet hier allerdings auf eine abschüssige Bahn … (Text: arte) Deutsche TV-Premiere Fr. 09.01.2026 arte
