New York: Little Nemo erwacht zum Leben / Paris: Ein Hauch von Vietnam / Japan: Die Futomaki von Miki / Schweiz: Die Wurst der Zwietracht
Folge 1666 (45 Min.)(1): New York: Little Nemo erwacht zum Leben Anfang des 20. Jahrhunderts erschien in New York ein bahnbrechend kreatives Werk aus 549 Bilderfolgen, die heute aufgrund ihrer erzählerischen und grafischen Experimentierfreude als absolutes Referenzwerk der Comic-Kunst gelten „Little Nemo“ von Winsor McCay. Am 15. Oktober 1905 kam das erste Abenteuer des kleinen Nemo heraus, der im Schlummerland die außergewöhnlichsten Dinge erlebt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und fast zwanzig Jahre lang fieberten die New Yorker Woche für Woche den Fortsetzungen der Geschichte entgegen.
(2): Paris: Ein Hauch von Vietnam In den 1970er Jahren ließ sich in den Hochhäusern im 13. Pariser Arrondissement und den angrenzenden Straßenzügen eine vietnamesische Diaspora nieder. Tausende waren damals aus ihrer unter kommunistische Herrschaft geratenen Heimat geflohen und hatten sich 1975 nach dem Fall von Saigon mit Frachtschiffen auf den Weg nach Frankreich gemacht. Die Hauptstadt ihrer ehemaligen Kolonialherren wurde für sie zu einem sicheren Hafen.
Nach ihrer Ankunft besetzten sie leerstehende Wohnungen im Süden von Paris. Die vietnamesische Gemeinschaft passte sich der französischen Lebensweise an, um sich eine neue Existenz aufzubauen, prägte das Stadtbild aber auch durch ihre eigene Kultur. (3): Japan: Die Futomaki von Miki In Tokio bereitet Miki als Snack für ihre Freunde Futomaki zu. Zunächst kocht sie Sushi-Reis und verteilt ihn anschließend auf großen Nori-Blättern. Dann gibt sie japanisches Omelett, Gurken, Thunfisch, Lachs oder Surimi darauf und fügt vor dem Rollen noch ein Blatt Shiso hinzu.
Nach dem Aufschneiden drapiert Miki die Futomaki auf einem Bambusblatt, das ihr eine Freundin geschenkt hat! (4): Schweiz: Die Wurst der Zwietracht Ob Käsefondue oder Schokolade: Der Schweiz mangelt es nicht an leiblichen Genüssen. Vor mehr als 500 Jahren griffen drei Männer in Zürich beherzt zur Räucherwurst und versetzten damit das ganze Land in Aufruhr – denn die Mahlzeit war eine Provokation von blasphemischem Ausmaß … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 29.09.2025 arte.tv Pascal Quignards ganz persönliche Bretagne / Senegal: Die Macht der Muriden / Papua-Neuguinea: Das Mumu von Michaele / Irland: Der Prozess der Kolonialisierung
Folge 1667 (45 Min.)(1): Pascal Quignards ganz persönliche Bretagne Pascal Quignard, der 2002 für „Die wandernden Schatten“ mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, sucht in der Bretagne weiter nach seinen Ursprüngen. In „Les solidarités mystérieuses“ folgt der Schriftsteller der bis in die Zeit im Mutterleib zurückreichenden Erinnerung an das Wasser und denkt über die beruhigende Kraft des Meeres nach. Er ruft glückliche Stunden wach und lindert Trauer um zerbrochenes Glück. Trennung ist im Leben von Quignards Figuren ein wiederkehrendes Motiv – ein Echo seines eigenen Lebenswegs.
(2): Senegal: Die Macht der Muriden Die muslimische Bruderschaft der Muriden ist im Senegal weit mehr als eine religiöse Gruppierung: Seit ihrer Gründung Ende des 19. Jahrhunderts bestimmt diese sufistisch geprägte Organisation die Geschicke des Landes. Gegründet wurde die Bewegung zum Schutz der Muslime vor der Gewalt der Kolonialherren durch den Mystiker Amadou Bamba, der als heiliger Mann verehrt wurde. Er wurde von der französischen Kolonialverwaltung geächtet, hinterließ jedoch den Traum von einer heiligen Stadt sowie Söhne, die bereit waren, den Muridismus zu einer mächtigen Bruderschaft auszubauen.
Bis heute hält sie die senegalesische Wirtschaft am Laufen und steht den Mächtigen nahe. (3): Papua-Neuguinea: Das Mumu von Michaele Im östlichen Hochland von Papua-Neuguinea kocht Michaele Mumu. Das Gericht wird in einem großen, in den Boden gegrabenen Lehmofen zubereitet, der ebenfalls Mumu heißt. Zunächst spießt Michaele mit Kapiakblättern umwickeltes Hähnchenfleisch auf einen Bambusstock und gart es auf heißen Steinen. Anschließend drapiert er Süßkartoffeln, Maniok, Kürbisse, Bananen, Kresse und Lammfleisch auf Bananenblättern und lässt das Ganze mehrere Stunden lang in dem Erdofen schmoren, bis alle Zutaten von den Aromen der Blätter und des Bambus durchdrungen sind.
(4): Irland: Der Prozess der Kolonialisierung Von Dublin Castle über das Hauptpostamt bis hin zum Park von St. Stephen’s Green – Dublin trägt bis heute die Narben des Osteraufstands von 1916, der die ganze Stadt in Trümmer legte. Doch in dieser Schicksalsstunde der Unabhängigkeitsbewegung fehlte ausgerechnet ein Mann, der stets die britische Kolonialherrschaft angeprangert hat … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 arte Deutschland: Die Menschheit im Blick der Kamera von August Sander / Kambodscha: Heilsamer HipHop / Hauts-de-France: Jean-Baptistes panierte Boviste / Korfu: Auf den Spuren von Odysseus
Folge 1668 (45 Min.)(1): Deutschland: Die Menschheit im Blick der Kamera von August Sander Der Fotograf August Sander lebte von 1876 bis 1964 – in einer Zeit, in der das Deutschland der Dörfer mit seinen biederen Kirchturmsilhouetten wie eingefroren wirkte und die Zeit an Orten wie dem Westerwald stillzustehen schien. Doch die Zeit, die Sander in seinen Fotografien festhielt, war nicht die von Landstrichen – es war die Zeit der Menschen, die dort lebten. In ihren von den prägenden Ereignissen der Geschichte gezeichneten Gesichtern erfasste er ihr Menschsein und dokumentierte so die deutsche Gesellschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in all ihrer Widersprüchlichkeit.
(2): Kambodscha: Heilsamer Hip-Hop In der Nacht schlägt das Herz von Phnom Penh im Rhythmus des kambodschanischen Hip-Hops. Die urbane Musikkultur schöpft aus der traditionellen Musik des Landes und half den Kambodschanern, das größte Drama ihrer Geschichte zu überwinden: die Herrschaft der Roten Khmer. Nachdem das Regime versucht hatte, jede Erinnerung an frühere Kulturerzeugnisse auszulöschen, sehnte sich die Jugend nach modernem Sound, sampelte einige der Musikstücke, die der Vernichtung entgangen waren, und unterlegte sie mit treibenden Beats: Der kambodschanische Hip-Hop war geboren.
Bis heute versteht er sich als Aufforderung, an die Vergangenheit anzuknüpfen und sich von der Armut zu befreien, die immer noch in weiten Teilen des Landes herrscht. (3): Hauts-de-France: Jean-Baptistes panierte Boviste In La Neuville-lès-Dorengt kommt Jean-Baptiste mit einem vollen Korb vom Pilzesammeln, darunter einige schöne Boviste. Er paniert sie und bäckt sie in reichlich Öl goldbraun aus. Die restliche Ausbeute wird in der Pfanne angebraten und auf zartschmelzendem Kartoffelstampf angerichtet.
Kurz vor dem Servieren überzieht Jean-Baptiste das Ganze mit einer Soße aus pikantem Maroilles-Käse und vereint damit die ganze aromatische Vielfalt Nordfrankreichs auf einem Teller. (4): Korfu: Auf den Spuren von Odysseus 1912 begeisterte sich die akademische Welt für die antiken Mythen in den Schriften Homers. Zwei Altertumsforscher inspirierten sie zu einem ungewöhnlichen wissenschaftlichen Projekt: Um zu beweisen, dass die Odyssee auf tatsächlichen geografischen Gegebenheiten beruht, schlüpften Victor Bérard und Frédéric Boissonnas in die Haut von Odysseus … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 01.10.2025 arte.tv Das ungeschönte Madagaskar von Nicolas Fargues\ / Die Ariège, Land der Utopie / Brasilien: Seokas Fisch mit Chili / Japan: Jagd auf Schwerter
Folge 1669 (45 Min.)(1): Das ungeschönte Madagaskar von Nicolas Fargues Im Jahr 2002 begab sich der Schriftsteller Nicolas Fargues in die madegassische Hafenstadt Antsiranana, wo ihn ein seltsames Déjà-vu erwartete. Nachdem ihn seine spitze Feder zuvor nach Indonesien geführt hatte, sollte der 32-jährige Weltenbummler auf dem afrikanischen Kontinent seinen vierten Roman „Rade Terminus“ schreiben. Aus dem Blickwinkel seines Protagonisten Philippe zeichnet Nicolas Fargues darin ein unbarmherziges Porträt der französischen Expats in Antsiranana, das früher Diego Suarez hieß und ein vergessenes Überbleibsel der Kolonialzeit war. (2): Die Ariège, Land der Utopie Die Ariège mit ihren einladend grünen Landschaften erstreckt sich südlich von Toulouse bis zur spanischen Grenze.
Obwohl die Gebirgskette der Pyrenäen wie eine natürliche Barriere wirkt und die Region von Außenstehenden oft als abgeschieden und unzugänglich wahrgenommen wird, pflegen ihre Bewohner seit Jahrtausenden eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung und Solidarität. In der Vergangenheit wurde die Ariège zu einer Hochburg für Visionäre, die bereit waren, sich auf das Land einzulassen, und den Mut hatten, hier neue Formen des Zusammenlebens jenseits der üblichen Unterdrückungsmechanismen zu wagen. (3): Brasilien: Seokas Fisch mit Chili Im großen Gemeindehaus von Manaus bereitet Seoka eine lokale Spezialität zu: Quinhanpira.
Dafür lässt sie den Fisch eineinhalb Stunden lang in Salzwasser köcheln, das sie zusätzlich mit Chilischoten gewürzt hat. Als weitere Zutaten kommen Maniokmehl und Ameisen hinzu. Traditionell wird Quinhanpira mit dünnen Maniokfladen gereicht und mit den Fingern gegessen. (4): Japan: Jagd auf Schwerter Die berühmten Katana-Schwerter sind seit Jahrhunderten der Stolz der japanischen Samurai. Um jeden Versuch einer Revolte der japanischen Schwertkämpfer im Keim zu ersticken, wurde im 16. Jahrhundert als besonders erniedrigende Maßnahme Jagd auf ihre Schwerter gemacht … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 02.10.2025 arte.tv Das zerrissene Südafrika von J. M. Coetzee / Bo-Kaap und die Farben Südafrikas / Südafrika: Ronels Strandschnecken mit Sahnesoße / Kapstadt: Der Mann im Mond
Folge 273 (45 Min.)(1): Das zerrissene Südafrika von J. M. Coetzee In Kapstadt an der Südspitze des afrikanischen Kontinents, umgeben vom tiefblauen Ozean und überragt von der charakteristischen Silhouette des Tafelbergs, lässt es sich gut leben. John Maxwell Coetzee wurde hier geboren. Das Kapstadt, das der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger beschreibt, hat mit der Postkartenidylle allerdings wenig zu tun. In seinem 1983 auf dem Höhepunkt des Apartheidregimes erschienenen Roman „Leben und Zeit des Michael K.“ entwirft er das Bild einer von Bürgerkrieg und Armut gezeichneten Stadt.
(2): Bo-Kaap und die Farben Südafrikas Im Westen der südafrikanischen Metropole Kapstadt liegt eine der ungewöhnlichsten Kommunen der Welt: Bo-Kaap. In den farbenfrohen Häusern, aus denen der Duft von Curry dringt, leben die Nachfahren malaiischer, indonesischer, indischer, ceylonesischer und afrikanischer Sklaven, die im 16. und 17. Jahrhundert nach Südafrika verschleppt wurden. Die Geschichte dieser sogenannten Kapmalaien verdient eine nähere Betrachtung. (3): Südafrika: Ronels Strandschnecken mit Sahnesoße Am Strand von Betty’s Bay sammelt Ronel Strandschnecken.
Zu Hause werden sie abgekocht, ihr Fleisch wird fein gehackt und in einer Pfanne mit Zwiebeln, Petersilie und Sahne gedünstet. Ein Gericht wie eine frische Meeresbrise! (4): Kapstadt: Der Mann im Mond Observatory ist ein angesagtes Viertel von Kapstadt, wo studentische Nachtschwärmer auf Astronomen aus der ganzen Welt treffen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam ein englischer Wissenschaftler hierher, um den Mond zu beobachten. Dabei machte er eine Entdeckung, die zu schön war, um wahr zu sein … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.10.2025 arte Spanien: Die versunkenen Dörfer von Julio Llamazares / rasilien: Die rebellischen Sounds des Funk Carioca / Papua-Neuguinea: Dorotheas Sago-Stäbchen / Toulouse: Die blutrote rosa Stadt
Folge 1670 (45 Min.)(1): Spanien: Die versunkenen Dörfer von Julio Llamazares Mit seinem 1988 erschienenen Roman „Der gelbe Regen“ entführt der Schriftsteller Julio Llamazares sein Publikum in die entlegene Gegend von León im Norden der iberischen Halbinsel. Er beschreibt die gespenstischen Dörfer in den Bergen von Aragon, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen. Ausgehend von Kindheitserinnerungen und seinen Erfahrungen als Journalist erzählt der Autor die Geschichte von Andrés: Er ist der letzte Überlebende eines Dorfes, das durch einen Staudamm überschwemmt wurde.
Llamazares’ Werk ist eine Hommage an jene Dörfer, die im 20. Jahrhundert ihre Seele verloren. (2): Brasilien: Die rebellischen Sounds des Funk Carioca In den Favelas von Rio de Janeiro wummern die Bässe in den Straßen, während Körper zu mitreißenden Rhythmen tanzen. Der Funk Carioca entstand während der Diktatur in den 1970er-Jahren als Ausdruck einer urbanen Jugend, die nach Freiheit strebte. Unter dem Einfluss der Black-Power-Bewegung in den USA wurde die Party- und Musikszene zu einer identitätsstiftenden Bewegung, die von den Machthabern überwacht wurde.
Erst mit dem Niedergang der Diktatur 1985 explodierte der Funk Carioca. Sprühende Energie, explizite Lyrics und akrobatische Tänze zeugen vom Wunsch nach Leben und Widerstand. (3): Papua-Neuguinea: Dorotheas Sago-Stäbchen Auf der Insel Chambri an den Ufern des Flusses Sépik bereitet Dorothea nach einem Rezept ihrer Mutter Mangan zu: Zuerst reibt sie das Fleisch einer Kokosnuss, das sie dann mit Sagostärke zu einem Teig vermengt, aus dem sie Stäbchen formt. Diese werden vorsichtig in Bananenblätter gerollt und unter den aufmerksamen und erwartungsvollen Blicken ihrer Familie über offenem Feuer gebacken.
(4): Toulouse: Die blutrote rosa Stadt Toulouse ist heute für seine rosa Backsteine bekannt. Doch im 16. Jahrhundert verbindet man mit der Stadt eine andere Farbe: die des Blutes. Zum Sommerende 1572 erreichen die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten im Königreich Frankreich ihren Höhepunkt, das Land befindet sich mitten in einem Konfessionskrieg. Dann erreicht eine furchtbare Nachricht die okzitanische Hauptstadt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.10.2025 arte.tv Unsichtbaren von Südafrika im Objektiv von Zanele Muholi / Die schwimmenden Gärten von Mexiko-Stadt / Bretagne: Alexandres Buchweizen-Kalmare / Deutschland: Die Waffen der Frauen
Folge 1671 (44 Min.)(1): Die Unsichtbaren von Südafrika im Objektiv von Zanele Muholi Zanele Muholi ist nicht-binär, Schwarz, Zulu, 53 Jahre alt und stammt aus Südafrika. Mohuli fotografiert, hat Ausstellungen auf der ganzen Welt und versucht unablässig, die Orte und Identitäten Südafrikas miteinander zu versöhnen – von den benachteiligten schwarzen Vierteln bis zur Küste, die für alle zugänglich ist. Die Menschen in Muholis kontrastreichen Schwarz-Weiß-Fotografien scheinen dem Objektiv die Stirn zu bieten. Zanele Muholi gibt den Unsichtbaren der südafrikanischen Gesellschaft ein Gesicht und bestärkt sie in ihrer Existenz.
(2): Die schwimmenden Gärten von Mexiko-Stadt Südöstlich von Mexiko-Stadt mit ihren fast 23 Millionen Einwohnern liegen die Chinampas: schwimmende Gärten, die in einem Kanalnetz liegen und in denen Gemüse und Blumen üppig wachsen. Diese nachhaltige Landwirtschaft existiert seit der Zeit der Azteken und wird noch immer von einigen Gemeinschaften fortgeführt. Heute entdecken die Menschen aus Mexiko-Stadt die Chinampas bei Besichtigungen wieder. (3): Bretagne: Alexandres Buchweizen-Kalmare In Plouhinec erfindet Alexandre das traditionell bretonische Gericht Kig Ha Farz neu.
Zuerst macht er aus Buchweizenmehl einen Farz-Teig, den er vorsichtig im Wasserbad kocht, bevor er saisonales Gemüse dazugibt. Die Kalmare werden ohne Fett angebraten und in einer Schale mit einem Schalotten-Confit angerichtet. Der eigene Fang schmeckt immer am besten! (4): Deutschland: Die Waffen der Frauen Im ausgehenden Mittelalter streift ein Waffenmeister mit einer Kiste voller illustrierter Fechtbücher im Gepäck durch Nordrhein-Westfalen. Seine Schriften richten sich an die Teilnehmer von Gerichtskämpfen, in denen das Recht durch Waffengewalt durchgesetzt wird. Auch den Frauen ist ein eigenes Kapitel gewidmet … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 14.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 07.10.2025 arte.tv Der Wald von Fontainebleau: malerischer Zufluchtsort für Théodore Rousseau / Die Piccirilli-Brüder: Bildhauer des New Yorker Größenstrebens / Brasilien: Josés Ente in Maniok-Soße / Der vergessene Marathon in Amsterdam
Folge 1672 (45 Min.)(1): Der Wald von Fontainebleau: malerischer Zufluchtsort für Théodore Rousseau Vor den Toren von Paris liegt der Tausende Hektar große Wald von Fontainebleau mit Bereichen, die seit dem 19. Jahrhundert streng geschützt sind. In diesem Labyrinth aus Licht und Schatten fand der Maler Théodore Rousseau sein Erweckungserlebnis. Wie im Spiel scheinen sich die Sonnenstrahlen zwischen jahrhundertealten Eichen und majestätischen Kiefern zu verlieren. Rousseau betrachtete die Bäume als fühlende Wesen und kämpfte für den Erhalt dieses Freilichtateliers.
(2): Die Piccirilli-Brüder: Bildhauer des New Yorker Größenstrebens In New York sind die Marmor-, Stein- und Glasstatuen der Brüder Piccirilli allgegenwärtig. Die sechs Brüder wanderten Ende des 19. Jahrhunderts aus Italien in die USA aus und brachten ihre Kultur mit in ihre neue Heimatstadt. Sie ließen sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Bronx nieder und begannen schon bald mit Arbeiten an monumentalen Skulpturen, die es mit dem alten Kontinent aufnehmen konnten.
Sie waren an der Realisierung des USS Maine National Monument, der Riverside Church und des Rockefeller Center beteiligt – Monumenten, die New York den Weg in eine strahlende Zukunft wiesen. (3): Brasilien: Josés Ente in Maniok-Soße In Manaus bereitet José ein Pato No Tucupi: Für diese brasilianische Spezialität wird Ente in einer Brühe aus fermentiertem Maniok geschmort. Während das Fleisch in einer würzigen Marinade ruht, wird der Manioksaft Tucupi mit einer lokalen Heilpflanzenmischung, dem Amazonas-Trio, gewürzt.
Nachdem die Ente zunächst im Topf gekocht und anschließend im Ofen gebräunt wurde, kommt sie in die Brühe. Dieses Rezept vereint in sich den gesamten Reichtum der brasilianischen Kultur. (4): Der vergessene Marathon in Amsterdam Am 5. August 1928 lodert die Flamme der Olympischen Sommerspiele in Amsterdam. Fast 34.000 Menschen sehen der Königsdisziplin zu: dem Marathon. Boughéra El Ouafi läuft mit der Startnummer 71. Im Laufe der Kilometer sorgt er schließlich für die große Überraschung … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.10.2025 arte Das verschwundene Japan von Yasunari Kawabata / Das Indigoblau von El Salvador / Sri Lanka: Malani Kokosmilchreis / Eine Rückkehr in die Antike in Delphi
Folge 1673 (45 Min.)(1): Das verschwundene Japan von Yasunari Kawabata Yasunari Kawabata zählt zu den bedeutendsten japanischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts – und zu den wehmütigsten. In seinem 1962 erschienenen Roman Kyoto erzählt er von der Obsession einer Frau für die verdorbenen Trends eines amerikanisierten Japans. Nach dem Krieg und der Niederlage Japans wich die traditionelle Kimono-Weberei einem vulgären und markthörigen Konsumismus. Kawabata fürchtete das Verschwinden der Schönheit und die Entstehung eines verunstalteten, beschämenden Japans. (2): Das Indigoblau von El Salvador In den grünen Wäldern von El Salvador wächst eine Pflanze, die das kleinste Land Mittelamerikas einst berühmt machte: der Indigostrauch.
Durch Fermentierung seiner Blätter werden die Pigmente für das satte und dunkle Indigoblau gewonnen. Diese Naturfarbe wird seit den Maya genutzt und gehört zu den Schätzen des Landes. Nachdem die spanischen Kolonisatoren kein Gold in El Salvador fanden, lernten sie das Wissen zur Farbgewinnung und machten das kleine Land zur Indigoquelle. (3): Sri Lanka: Malani Kokosmilchreis In Wadduwa bereitet Kusuma ein traditionelles Gericht zu: In Kokosmilch gekochter Reis wird mit Pandan gewürzt und auf einem Bananenblatt angerichtet.
Hinzu kommt eine pikante Soße auf Basis von getrocknetem Fisch, roten Zwiebeln, Chilischoten und Zitronensaft. Am besten schmeckt das Gericht, wenn man es traditionell mit der Hand isst. (4): Eine Rückkehr in die Antike in Delphi Seit dem 19. Jahrhundert begeistert sich die westliche Welt für das antike Griechenland. Die junge US-Amerikanerin Eva Palmer reist 1906 erstmals in das Land ihrer Träume. In Delphi möchte sie am berühmten Orakel die heiligen Feste der Antike zu neuem Leben erwecken … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 16.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 09.10.2025 arte.tv Die windgepeitschten Kanaren von Martín Chirino / El Hierro: Die Zisterne der Kanaren / Luis’ Koteletts mit Kartoffeln auf Teneriffa / Kanarische Inseln: Rendezvous mit Moby Dick
Folge 274 (44 Min.)(1): Die windgepeitschten Kanaren von Martín Chirino Wer im Rhythmus der Passatwinde aufwächst, dem wirbeln wohl mitunter die verrücktesten Ideen durch den Kopf. Den Wind einfangen, die Staubteufel zähmen, einen Luftzug erstarren lassen – all das gelang Martín Chirino, einem der berühmtesten Bildhauer der spanischen Nachkriegszeit. Chirino wurde auf den Kanarischen Inseln geboren, wo er auch seine Inspiration für seine Werke schöpfte. Vor ihm hatte noch nie jemand den Wind in feste Formen gegossen. (2): El Hierro: Die Zisterne der Kanaren El Hierro ist die westlichste und zugleich kleinste bewohnte Insel der Kanaren.
Auf dem vulkanischen Eiland gibt es weder Flüsse noch Seen, Süßwasser ist ein seltenes Gut. Die Einwohner mussten viel Erfindungsreichtum und Geduld an den Tag legen, um hier zu überleben. Im Laufe der Jahrhunderte gelang es ihnen, den geografischen Fluch in einen Segen und ihre Insel in ein nachhaltiges und autarkes Paradies zu verwandeln, das bislang vom Massentourismus verschont blieb. (3): Luis’ Koteletts mit Kartoffeln auf Teneriffa In El Escobal auf Teneriffa erntet Luis in seinem Garten die Kartoffeln – spanisch „papas“ – für ein Gericht, bei dem sie mit Mais und Koteletts serviert werden.
Aus der Küche der Insel sind die tollen Knollen nicht mehr wegzudenken! (4): Kanarische Inseln: Rendezvous mit Moby Dick Die Kanarischen Inseln reichen in den stürmischen Atlantik hinein und sind ein beliebtes Reiseziel für alle, die Wale und Delfine beobachten wollen. 1954 hatten einige Besucher sogar das Glück, am Strand von Las Canteras den berühmtesten Pottwal aller Zeiten erblicken zu können: Moby Dick … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.10.2025 arte El Salvador: Roque Daltons poetische Revolution / Rennes: vertikale Utopien / Sri Lanka: Wasanthis Makrelencurry / Dublin: Maulwürfe im Schloss
Folge 1674 (45 Min.)(1): El Salvador: Roque Daltons poetische Revolution Die Gedichte von Roque Dalton stecken dem salvadorianischen Volk im Blut. Mitte der 1950er Jahre schuf er in einer von der brutalen Diktatur gespaltenen Gesellschaft ein Werk über die Hoffnung und das Leid eines ganzen Landes. Dabei wurde der Dichter durch sein abenteuerliches Leben und sein tragisches Ende zum Nationalhelden. Trotz seiner Inhaftierung und der Verbannung ins Exil eroberte Roque Daltons Werk die literarische Landschaft El Salvadors im Sturm. So reflektierten „Däumlings verbotene Geschichten“ von 1974 viele existenzielle Fragen seiner Landsleute. (2): Rennes: vertikale Utopien In der Bretagne erinnert die Skyline von Rennes an die „Trente Glorieuses“ – das französische Wirtschaftswunder von 1945 bis 1975, das die Stadt in die Moderne katapultierte.
Damals fand die Hauptstadt der Region ihren Glauben an Zukunft und Fortschritt wieder. Ein Drittel aller Wohnungen war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, und die Überalterung erforderte vor dem Hintergrund steigender Einwohnerzahlen einen radikalen Neuanfang. Bürgermeister Henri Fréville verfolgte eine proaktive Wohnungspolitik und in der gesamten Stadt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. (3): Sri Lanka: Wasanthis Makrelencurry In Koralawella bereitet Wasanthi eine fangfrische Japanische Makrele zu.
Zunächst wird der Fisch in einer Mischung aus Kräutern, Gewürzen und Kokosöl gebeizt und anschließend auf kleiner Flamme gegart. Die Brühe mit Curryblättern verleiht allem das typisch sri-lankische Aroma. Ein Gericht, so exotisch wie die Insel selbst. (4): Dublin: Maulwürfe im Schloss Jahrhundertelang versetzte schon der Anblick der Turmzinnen des Dubliner Schlosses die Iren in Angst und Schrecken. Das Symbol britischer Unterdrückung spielte im irischen Unabhängigkeitskrieg allerdings auch noch eine andere Rolle: als Kommandozentrale der Besatzungsmacht wurde die Burg zu einem wahren Agenten-Nest … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 13.10.2025 arte.tv Bella Bellow, Gesangsstar aus Togo / New York: Vorhang auf für das jiddische Theater / Brasilien: Monicas exotische Cupcakes / Indien: der blutrünstige Vasco da Gama
Folge 1675 (45 Min.)(1): Bella Bellow, Gesangsstar aus Togo Anfang der 1960er Jahre verzauberte die glockenhelle Stimme der togolesischen Sängerin Bella Bellow das Publikum – um schon nach einem Jahrzehnt des Erfolgs abrupt wieder zu verstummen. Das unverwechselbare Timbre der 1945 geborenen Sängerin war durch Einflüsse unter anderem aus Blues und Funk gereift. Schon bald wurde Bella Bellow zu einer Ikone der modernen afrikanischen Musik und füllte nicht nur Konzertsäle in Lomé und Dakar, sondern auch das Pariser Olympia und das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro. (2): New York: Vorhang auf für das jiddische Theater In New York City halten Künstler die Tradition des jiddischen Theaters hoch, das für ihre Vorfahren eine Art rettende Insel war.
Aufgrund strenger religiöser Vorstellungen kam das Theater in der jiddischen Kultur Osteuropas erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Doch Antisemitismus und Pogrome trieben die neu entstandene jiddische Theaterkultur schon bald in die Emigration. Um die Wende zum 20. Jahrhundert erlebte sie in New York ihre Blütezeit. Bis heute bieten die von den Mitgliedern der jiddischen Kulturgemeinde geschriebenen, inszenierten und gespielten Stücke dem Publikum willkommene Fluchten aus dem Alltag. (3): Brasilien: Monicas exotische Cupcakes In Manaus verarbeitet Monica tropische Früchte zu einem exquisiten Dessert: Pupunhas und Cupuaçus.
Die zermahlenen Pupunhas verleihen dem Teig ihrer Cupcakes ein typisches Aroma. Diese werden noch ofenwarm mit einem Topping aus dem Fruchtfleisch der mit dem Kakao verwandten Cupuaçus und mit gerösteten Paranüssen überzogen. Die ganze Familie ist verrückt nach Monicas süßer Kreation. (4): Indien: der blutrünstige Vasco da Gama Vor über 500 Jahren betrat der berühmte portugiesische Entdecker Vasco da Gama erstmals indischen Boden, um in der Nähe von Kolkata einen Handelsstützpunkt zu errichten. Um seine Ziele zu erreichen, schreckte der Seefahrer vor nichts zurück – auch nicht vor äußerster Gewalt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 arte Das bunte Neuseeland von Keri Hulme / Mexiko: die Kunst der schwarzen Keramik / Madeira: Marias Polenta mit Bastardmakrelen / Japan: ein prähistorischer Schwindel
Folge 1676 (45 Min.)(1): Das bunte Neuseeland von Keri Hulme In den Landschaften der neuseeländischen Südinsel fand die Schriftstellerin Keri Hulme die Inspiration für ihren einzigen Roman, „Unter dem Tagmond“. Das 1984 veröffentlichte Werk war ein literarischer Wendepunkt im Kampf um die Anerkennung der Maori-Kultur. In ihrer Geschichte über drei ungewöhnliche und unterschiedliche Menschen, die gemeinsam am Strand leben, fordert Keri Hulme eine multikulturelle Gesellschaft, wo der Geist der Maori seinen festen Platz hat. Obwohl mehrere Verlage das Buch ablehnten, gelang es „Unter dem Tagmond“ schließlich, die Botschaft Hulmes zu verbreiten, und Hulme gewann sogar den renommierten Booker Prize.
(2): Mexiko: die Kunst der schwarzen Keramik Die Bewohner des mexikanischen Dorfes San Bartolo Coyotepec sind sehr heimatverbunden. Seit über 2.000 Jahren fertigen die Zapoteken Töpferwaren aus heimischem Lehm. Schon ihre Vorfahren stellten Tonkrüge her, sogenannte Cántaros, die vom polytheistischen Glauben und vom Alltag des indigenen Volks erzählen. Ihre Traditionen sahen sie zuerst durch die spanische Kolonisierung und später durch die Landnahme mexikanischer Bergbauunternehmen bedroht. Dank mündlicher Überlieferung konnten sie ihre Handwerkskunst erhalten und weiterentwickeln. Heute ist ihre schwarze Keramik weltweit einzigartig.
(3): Madeira: Marias Polenta mit Bastardmakrelen In Machico interpretiert Maria einen Klassiker der heimischen Küche neu: Milho e chicharro. Bevor sie das Maismehl für die Polenta einrührt, aromatisiert sie das Kochwasser mit Knoblauch, Kohl und Thymian. Die Bastardmakrelen garen auf dem Grill bereits sanft goldbraun und knusprig – das ideale Gericht für die verdiente Mittagspause!
(4): Japan: ein prähistorischer Schwindel In den 1980er Jahren begeisterte sich ganz Japan für seine Vorgeschichte. Damals machte ein Archäologe bei Ausgrabungen eine sensationelle Entdeckung: Feuersteine – angeblich ein Beleg für die intellektuelle Überlegenheit des japanischen Homo erectus. Doch zwei Kollegen hatten an dem spektakulären Fund so ihre Zweifel … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 15.10.2025 arte.tv Die New Yorker Psychose von Bret Easton Ellis / Benin: die Sklavenroute / Tourcoing: Frikadellen mit Maroilles von Corentin und Laurence / Slowenien: Stimmen des Widerstands
Folge 1677 (45 Min.)(1): Die New Yorker Psychose von Bret Easton Ellis Der Schriftsteller Bret Easton Ellis durchlebte in New York seine ganz persönliche Hölle: Übersättigt von Ruhm, Geld und Drogen begann er 1991 mit der Arbeit an seinem gewalttätigsten und umstrittensten Roman: „American Psycho“. Patrick Bateman, sein böses Alter Ego, steht für eine abstoßende Gesellschaft von Superreichen, die Konkurrenzdenken und Pornografie zu seelischen Wracks gemacht haben. Der triebgesteuerte, oberflächliche, homophobe und komplexbehaftete Bateman wird zum Folterknecht und Serienmörder. Bret Easton Ellis schildert ihn als verzogenes Bürschchen, das in den typischen New Yorker Alptraum gerät.
(2): Benin: die Sklavenroute 400 Jahre lang wurden in Benin Menschen gefangen genommen und als Sklaven über den Atlantik geschafft. An diesen Sklavenhandel, einen der größten in der Geschichte der Menschheit, erinnert die Sklavenroute mit zahlreichen Mahnmalen. Mithilfe lokaler Könige organisierten die Europäer damals die Gefangennahme von über 2 Millionen Männern, Frauen und Kindern, ihren Verkauf auf dem Markt von Ouidah und ihre Verschleppung nach Amerika. Im 19. Jahrhundert kehrten viele ihrer Kinder im Zuge der Sklavenbefreiungen nach Benin zurück. Es entstand eine neue Bevölkerungsschicht, die es heute noch gibt.
(3): Tourcoing: Frikadellen mit Maroilles von Corentin und Laurence In Tourcoing stellten Corentin und Laurence im Lockdown hausgemachte Frikadellen her. Ihre Geheimzutat: ein paar Stücke Maroilles-Käse. Die Frikadellen aus Geflügel, Zwiebeln und Gewürzen werden bei niedriger Temperatur ganz langsam gegart und anschließend mit Pommes frites gereicht und mit den Fingern gegessen – wie in der Pommesbude.
(4): Slowenien: Stimmen des Widerstands Einflüsse aus Italien und Österreich machen die stolze slowenische Hauptstadt Ljubljana zu einer durch und durch europäischen Metropole. Vor mehr als 80 Jahren erinnerte ein Konzert daran, dass die nationale Identität nicht totzuschweigen ist. Ein Chor geht in den Widerstand … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 23.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 16.10.2025 arte.tv Das Jamaika von Russell Banks / Jamaika: Es war einmal der Rastafarianismus / Jamaika: Barringtons Süßkartoffelpudding / Jamaika: Die List des Kolumbus
Folge 275 (45 Min.)(1): Das Jamaika von Russell Banks Üppige Vegetation, weiße Sandstrände, türkisblaue Karibik – Jamaika lädt geradezu dazu ein, sich ins Abenteuer zu stürzen. Der amerikanische Autor Russell Banks folgte in den 1970er Jahren diesem Ruf und verarbeitete seine Eindrücke in dem Thriller „The Book of Jamaica“. Der Erzähler, sein Alter Ego, dringt darin tief in das Land ein, um die Welt der Maroons, der Nachfahren geflohener Sklaven, zu entdecken und bei einem ungelösten Verbrechen zu ermitteln.
(2): Jamaika: Es war einmal der Rastafarianismus Mitten in der Karibik ist Jamaika mit seinen unberührten Stränden und faszinierenden Bergen ein Ort zum Wohlfühlen. Aber das Land ist vor allem für die Rastafari-Kultur bekannt. Diese Lebensphilosophie, die in den 1930er Jahren aufkam, wird überwiegend von Afro-Jamaikanern praktiziert, die von Sklaven abstammen. Heute gewinnt die Bewegung mit ihrer Friedensbotschaft weiterhin viele Anhänger.
(3): Jamaika: Barringtons Süßkartoffelpudding mit Kokosfleisch Barringtons Pudding genießt in Belmont hohes Ansehen. Es heißt, er sei der beste der ganzen Insel! Barrington sammelt dafür Kokosnüsse, um sie anschließen zu reiben. Dann schält er die Süßkartoffel. Seine Kochkünste hat Barrington von seiner Mutter geerbt. Nach 90 Minuten im Backofen kann der köstliche Nachtisch verzehrt werden.
(4): Jamaika: Die List des Kolumbus Idyllische Buchten, türkisblaues Wasser und eine üppige Vegetation: Die kleine Hafenstadt Saint Ann’s Bay im Norden Jamaikas ähnelt einem Paradies. Weniger paradiesisch mag sie dem Entdecker Christoph Kolumbus erschienen sein, der 1503 mit seiner Flotte in der Bucht strandete und nur dank einer List überlebte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.10.2025 arte Das symphonische New York von George Gershwin / Việt Võ Đạo, die Philosophie der vietnamesischen Kampfkunst / Brasilien: Gebratener Kokos-Fisch von Procopio / Thessaloniki: Gärtnernde Frontkämpfer
Folge 1678 (45 Min.)(1): Das symphonische New York von George Gershwin Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war New York ein Eldorado für Tausende Menschen aus aller Welt. Die pulsierende, junge und diverse Weltstadt brachte einen innovativen Musiker hervor, der New York wie kein zweiter verkörpern sollte: Jacob Gerschowitz, besser bekannt als George Gershwin. Der ehrgeizige junge Komponist wurde schnell erfolgreich und hatte bereits mit 30 Jahren einige seiner bekanntesten Werke vorzuweisen, darunter „An American in Paris“, das als Vorlage für ein Hollywood-Musical diente. 1924 wurde Gershwin mit seiner Tondichtung „Rhapsody in Blue“ auch außerhalb der USA berühmt.
(2): Việt Võ Đạo, die Philosophie der vietnamesischen Kampfkunst Việt Võ Đạo ist der Inbegriff der vietnamesischen Kampfkunst. In präzisen, perfekt einstudierten Bewegungsabläufen werden Werte wie Respekt, Disziplin und Selbstbeherrschung von Generation zu Generation weitergetragen. Việt Võ Đạo ist nicht nur Kampfsport, sondern auch eine Lebensphilosophie, deren Ursprünge in der konfliktreichen Geschichte des Landes liegen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Rahmen der Vereinigungsbestrebungen Vietnams in der Armee Việt Võ Đạo praktiziert, außerdem wurden Kampfkunstschulen eröffnet. Trotz der Unterdrückung durch die Kolonialmächte und die Kommunisten im 20. Jahrhundert ist Việt Võ Đạo heute wieder ein wichtiger Bestandteil des vietnamesischen Nationalgefühls.
(3): Brasilien: Gebratener Kokos-Fisch von Procopio In Manaus bereitet Procopio einen der größten Fische der Welt zu: den Arapaima. Zunächst frittiert er Bananen, anschließend brät er den in Maniokmehl gewälzten Fisch mit Zwiebeln, grünen Paprika und Tomaten. Für den Augenschmaus präsentiert Procopio das Gericht in einer Kokosnuss.
(4): Thessaloniki: Gärtnernde Frontkämpfer Im Ersten Weltkrieg entsenden Frankreich und Großbritannien 400.000 Soldaten nach Thessaloniki, um dort die Ostfront zu stärken. Doch die Kämpfe ziehen sich in die Länge. Die Truppen sitzen fest und müssen die Zeit totschlagen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.10.2025 arte Französische Pyrenäen: Clara Arnaud stürmt literarische Gipfel /Der Sampot: Kambodschanische Eleganz / Papua-Neuguinea: Kokos-Krokodil von Georgina / Griechenland: Ein jüdischer Schneider im Räderwerk der Nazis
Folge 1679 (45 Min.)(1): Französische Pyrenäen: Clara Arnaud stürmt literarische Gipfel
Clara Arnauds 2023 erschienener Roman „Im Tal der Bärin“ zelebriert die Körperlichkeit der Berge. Es geht um wandernde Männer und Frauen im Naturpark Pyrénées Ariégeoises, um die Einsamkeit auf den Wanderwegen, die sich wie lange Adern erstrecken, und um die unsichtbare Allgegenwart eines nahezu mythischen Wesens. Ihre Geschichten findet die Autorin auf ihren Wanderungen in der Abgeschiedenheit des unberührten Couserans-Tals.
(2): Der Sampot: Kambodschanische Eleganz
Im Kambodscha tragen junge Menschen den Sampot als Ausdruck der Hochachtung gegenüber ihren Vorfahren. Wenn sie sich in den breiten Seidenstoff kleiden, der sich als Rock oder Hose wickeln lässt, präsentieren sie sich als Teil einer Hochkultur, die das 20. Jahrhundert überdauerte. Die wertvolle Seide, die einst von Bauern für die königliche Familie hergestellt wurde, wäre beinahe verschwunden, als die Roten Khmer Millionen von Kambodschanern umsiedelten. Seit dem Ende des Bürgerkriegs hält der Sampot die Erinnerung an eine Jahrhunderte alte Tradition aufrecht und bleibt dabei für neue Ansätze offen.
(3): Papua-Neuguinea: Kokos-Krokodil von Georgina
Am Ufer des Sees Chambri bereitet Georgina ein Puk Puk aus Krokodilfleisch zu. Zunächst macht sie Fladen aus der Stärke der Sagopalme, dann kocht sie Fisch, Krokodilfleisch und Gemüse in Kokosmilch. Kurz bevor sie das Gericht ihrer Familie serviert, fügt sie noch einen Schuss Kokosmilch hinzu.
(4): Griechenland: Ein jüdischer Schneider im Räderwerk der Nazis
Während des Zweiten Weltkriegs wird Griechenland von den Nationalsozialisten beherrscht. In Thessaloniki werden fast alle Juden ermordet. Ein jüdischer Schneider arbeitet mit den Nazis zusammen und unterstützt so die Vernichtungsmaschinerie. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 28.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 21.10.2025 arte.tv Togo: Die subversive Literatur von Sami Tchak / New York: Zufluchtsort der bedrohten Sprachen / Madeira: Nelsons Hühnersuppe / Japan: Die Leidenschaft des Karaoke
Folge 1680 (45 Min.)(1): Togo: Die subversive Literatur von Sami Tchak
Die Frauen der in Zentraltogo lebenden Temba inspirierten den 28-jährigen Togolesen Sami Tchak zu seinem 1988 erschienen Debütroman „Femme infidèle“. In dem Werk, das er auf Französisch verfasste, geht es um Talahatou: eine Frau, die gegen ihren Willen verheiratet wird und sich an ihrem Ehemann rächt, indem sie ihn betrügt. Das Buch wirft einen subversiven Blick auf Sexualität und zwischenmenschliche Beziehungen.
(2): New York: Zufluchtsort der bedrohten Sprachen
In New York heißt es: Ohren spitzen! In der Weltstadt sind neben dem vorherrschenden Englisch unzählige Sprachen zu hören, die mitunter aus den entlegensten Tälern oder dem tiefsten Urwald stammen. Einige dieser Idiome, deren Sprecherinnen und Sprecher es auf der Suche nach einem besseren Leben nach Brooklyn, in die Bronx oder nach Queens verschlug, stehen vor dem Aussterben. Nirgends sonst gibt es eine vergleichbare Konzentration an Menschen, die eine vom Aussterben bedrohte Sprache sprechen. In einem Wettlauf gegen die Zeit versucht die Linguistik, diese Sprachen zu bewahren, die häufig kein Schriftsystem haben und kaum erforscht sind.
(3): Madeira: Nelsons Hühnersuppe
In Boaventura bereitet Nelson mit seiner Mutter eine typisch madeirische Hühnersuppe zu: die Canja de Galinha. Zuerst kocht er das Geflügelfleisch mit geriebenen Möhren in einer Geflügelbrühe. Nach einer Viertelstunde zerkleinert er das Hühnchen, bevor er es mit Suppennudeln wieder in die Brühe gibt. Wenige Minuten später ist die Canja de Galinha fertig und kann im Kreis der Freunde serviert werden.
(4): Japan: Die Leidenschaft des Karaoke
In Japan ist Karaoke ein fester und manchmal dissonanter Bestandteil des freundschaftlichen Zusammenseins. Die Ursprünge dieses Vergnügens liegen in einem Land, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder zu sich finden musste. Die Erfindung des Karaoke ist einem musikverliebten Unternehmer zu verdanken … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.10.2025 arte Spanien: Guillermo del Toro im Labyrinth der Franco-Diktatur / Deutschland: Nackt in Berlin / Usbekistan: Barchinoys Nudeln mit Pferdefleisch / Japan: Eine Katze mit Geschichte
Folge 1681 (45 Min.)Bild: ARTE(1): Spanien: Guillermo del Toro im Labyrinth der Franco-Diktatur
Anfang der 2000er Jahre begibt sich der mexikanische Filmemacher Guillermo del Toro auf eine Reise durch Raum und Zeit zu einem der dunkelsten Kapitel in der spanischen Geschichte. In „The Devil’s Backbone“ und „Pans Labyrinth“ verarbeitet er die Folgen des Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur. Die Geister, Kreaturen und verwunschenen Orte, mit denen er seine Figuren konfrontiert, sind die Ausgeburten einer Diktatur, die man in Spanien heute loswerden will.
(2): Deutschland: Nackt in Berlin
FKK – „Freikörperkultur“ – ist eine deutsche Erfindung. Der Naturismus entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Lebensform. Zu seinen Zielen zählten: gemeinschaftliches Nacktsein ohne sexuellen Charakter, geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und der Liebe zur Natur. Auch in der Hauptstadt mit ihren 3.000 Seen wird gerne nackt gebadet und Sonne getankt, und die Berliner, die lieber in Badesachen ins kühle Nass springen, scheinen sich an den Nackedeis nicht zu stören
(3): Usbekistan: Barchinoys Nudeln mit Pferdefleisch
Als kleines Mädchen verkaufte Brachinoy auf den Straßen von Taschkent Naryn, eine selbstgemachte Pferdefleischbolognese mit Nudeln. Das Rezept beherrscht sie bis heute im Schlaf. Sie kocht Fleisch und Würstchen vom Pferd und bereitet dann aus Mehl, Eiern und etwas Fleischbrühe den Nudelteig zu. Das Fleisch wird gehackt und zu den Nudeln gegeben. Fertig ist das Naryn!
(4): Japan: Eine Katze mit Geschichte
In Japan ist es einem Stubentiger gelungen, sämtliche Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen: Maneki-neko, „die einladende Katze“ grüßt ihre Besucher mit erhobener Pfote. Die „Winkekatze“ galt schon zur Edo-Zeit als Glücksbringer … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 30.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Do. 23.10.2025 arte.tv Katherine Mansfields Heimweh nach Neuseeland / Neuseeland: Die Glücksbienen / Neuseeland: Hares Forelle mit Gemüse / Neuseeland: Die Grusel-Nanny
Folge 276 (45 Min.)(1): Katherine Mansfields Heimweh nach Neuseeland
Neuseeland mit seinen endlosen Stränden und Hügellandschaften beflügelte schon immer die Fantasie abenteuerlustiger Reisender. Für viele ist es ein magischer Ort voller Mythen, für die neuseeländische Schriftstellerin Katherine Mansfield dagegen ein ungastliches Fleckchen Erde mit ziemlich engstirnigen Bewohnern. Mit den Jahren veränderte sich die Beziehung zu ihrer Heimat und die Kritik wich der Sehnsucht nach einem verlorenen Paradies.
(2): Neuseeland: Die Glücksbienen
Bis zur europäischen Kolonisierung gab es in diesem Paradies am Ende der Welt keine Honigbienen. Heute jedoch produziert Neuseeland eine der weltbesten Honigsorten: den für seine heilende Wirkung bekannten Manuka-Honig. Dieser Nektar entstammt der Verbindung zwischen der Honigbiene – die den Engländern hervorragend bei der Kolonisierung half – und dem einheimischen Manuka mit seinen weißen, wohlriechenden Blüten. Der auch Südseemyrte genannte Baum war den Maori bereits gut bekannt und wurde von ihnen verehrt.
(3): Neuseeland: Hares Forelle mit Gemüse
In Taupō, einer Hochburg des Forellenfangs, isst man die unvergleichbare Cured Trout and Kamokamo. Hare trocknet seinen in Zitrone, Salz und Dill eingelegten Fisch selbst – und zwar mindestens zwei bis drei Tage lang. Er serviert ihn mit Zutaten aus der Region: in Kokosmilch gekochte Kumara-Süßkartoffeln und Kamokamo, eine für die maorische Küche typische Kürbisart.
(4): Neuseeland: Die Grusel-Nanny
Invercargill, eine Stadt im äußersten Süden Neuseelands, ist umgeben von endlosen Weiten und üppigen Tälern mit unberührter Flora und Fauna. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war hier eine Frau am Verschwinden mehrerer Kinder beteiligt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.10.2025 arte Mexiko: Die sozialkritische Fotokunst von Manuel Álvarez Bravo / Benin, Ganvié: Stadt des Wasservolkes / Madeira: Lidias Honigkrapfen / Slowenien: Eine Entdeckung mit der Laterne
Folge 1682 (45 Min.)(1): Mexiko: Die sozialkritische Fotokunst von Manuel Álvarez Bravo
In Mexiko kennt man Manuel Álvarez Bravo überwiegend nur unter dem Namen Don Manuel, so groß ist der Respekt vor seinem umfangreichen Werk und der Langlebigkeit. Er wurde 100 Jahre alt und hat das ganze 20. Jahrhundert erlebt. Geduldig hielt er in seiner Heimat Mexiko-Stadt die Alltagssorgen, die sozialen und künstlerischen Umwälzungen fest. Mit seiner „Philosophie der Nuancen“ hat Manuel Álvarez Bravo sein Leben lang auch nach dem Wesen der dichterischen Seele geforscht. Im ständigen Dialog zwischen dem Auge des Fotografen, des Bildes und dem Blick des Betrachters lässt Manuel Álvarez Bravo über das Sichtbare hinausschauen.
(2): Benin, Ganvié: Stadt des Wasservolkes
In Ganvié, heißt es, lernen die Kinder Kanu fahren, bevor sie laufen können. In dieser Stadt in Benin, erbaut im 18. Jahrhundert am Nokoué-See, ist das Wasser Lebensquell und Zuflucht zugleich. Die Toffinou, wörtlich „Frauen und Männer des Wassers“, haben ihre Häuser auf Pfählen errichtet, einst zum Schutz vor wasserscheuen Sklavenhändlern. Im Lauf der Zeit wuchs ihre Gemeinde um den Voodoo-Kult immer enger zusammen. Die französische Kolonialmacht drang nie zu ihnen durch und auch heute noch leben die Toffinou wie eh und je vom Fischfang – ungeachtet der Ströme von Touristen, die dieses „Venedig Afrikas“ erkunden.
(3): Madeira: Lidias Honigkrapfen
In Santa Cruz bereitet Lidia Krapfen zu – im Karneval ein absolutes Muss. Zuerst erhitzt sie Milch mit Margarine, Zitronenschalen, Zimt und einer Prise Salz, verrührt dann alles mit Mehl zu einem Teig und lässt ihn abkühlen. Dann knetet Lidia Eier hinein und formt daraus kleine Kugeln, die sie frittiert. Zum Verzehr übergießt man die Krapfen auf Madeira immer mit Honig.
(4): Slowenien: Eine Entdeckung mit der Laterne
Im 19. Jahrhundert waren die berühmten Höhlen von Postojna den österreichischen Machthabern wohlbekannt. 1818 stattete ihnen gar der Kaiser höchstpersönlich einen Besuch ab. Die atemberaubendsten Teile der Höhle entdeckte allerdings erst ein bescheidener Höhlenbeleuchter, der sich in ihren Gängen verirrte … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.11.2025 arte In Kenia: Zeichne mir Tiere / Bagadoù, mit bretonischer Musik auf der richtigen Schiene / Sri Lanka: Die Reis-Crêpes von Nandani / New York: Der Austernkönig
Folge 1683 (45 Min.)(1): In Kenia: Zeichne mir Tiere
Ein Maler, ein Schriftsteller und ein Drucker gehen 1988 in Kenia an Land. Ihr Ziel: die Vielfalt der Tierwelt beschreiben und verstehen, was Freiheit für die Tiere bedeutet. Die abenteuerlustigen Freunde Gilles Aillaud, Jean-Christophe Bailly und Franck Bordas lassen sich im Schatten des Kilimandscharos nieder, und beobachten Löwinnen, Nilpferde und Elefanten. In Malerei und Literatur beschreiben die drei eine wilde Welt in nächster Nähe zum Menschen – deren Freiheit bedroht ist.
(2): Bagadoù, mit bretonischer Musik auf der richtigen Schiene
Beinahe wäre die seit dem Spätmittelalter in den Dörfern weit verbreitete bretonische Musik verschwunden. Erst die Eisenbahn rettete Mitte des 20. Jahrhunderts diese musikalische Tradition. Das neue Schienennetz zog auch Musiker in das lange isoliert mitten in der Bretagne gelegene Carhaix, die die alten Klänge ihrer Dörfer wiederbelebten. In den 1950er Jahren bildeten sich immer mehr der sogenannten Bagadoù, traditionelle Ensembles, die auch verstärkt versuchen, die bretonische Jugend anzusprechen.
(3): Sri Lanka: Die Reis-Crêpes von Nandani
In Kotapanwila bereitet Nandani Hoppers zu: sri-lankische Crêpes. Zuerst weicht sie Reis von ihrer Plantage zwei Stunden lang ein und lässt ihn dann trocknen. Dann mahlt sie ihn zu Mehl, gibt Hefe und Kokosmilch dazu und lässt den Teig sechs Stunden lang gehen. Am Ende wird alles in einer tiefen Pfanne mit einem Spiegelei garniert.
(4): New York: Der Austernkönig
Im 19. Jahrhundert gediehen in den Gewässern des Hudson River in New York Austern, die in der High Society sehr beliebt waren. Und es gab sogar einen Austernkönig: Thomas Downing. In den Kellern seines Restaurants übte der von Sklaven abstammende Downing eine nicht ungefährliche Solidarität … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 04.11.2025 arte Eduard Limonow: Der Wüterich der New Yorker Subkultur / Mit dem Fahrrad durch Vietnam / Brasilien: Andrés Fischragout / Irland: Vaterlandslose Gesellen
Folge 1684 (45 Min.)(1): Eduard Limonow: Der Wüterich der New Yorker Subkultur
Editschka ist das literarische Alter Ego von Eduard Limonow, dem Enfant terrible der russischen Literatur und hochproduktiven Schriftsteller mit zwiespältiger politischer Haltung. „Ich, Editschka“ ist sein bekanntester, in Deutschland unter dem Titel „Fuck off, Amerika“ erschienener Roman. Darin erzählt Limonow von seiner Auswanderung aus der UdSSR, der Ankunft im New York der 1970er Jahre und der Kehrseite des amerikanischen Traums zwischen Verzweiflung, Sex und Wut. Ein vernichtendes Manifest gegen das Amerika der Gutmenschlichkeit und des Mammons.
(2): Mit dem Fahrrad durch Vietnam
Heute gibt es auf den Straßen Vietnams nur noch eine Handvoll Fahrräder, die in einem Konzert aus Hupen und Motoren untergehen. Im vergangenen Jahrhundert jedoch überfluteten noch Tausende von Drahteseln den Asphalt. Das von den französischen Besatzern zum Ende des 19. Jahrhunderts eingeführte Fahrrad war ursprünglich für die Oberschicht gedacht. Als die Reichen schließlich aufs Auto umstiegen, demokratisierte es sich. Im Indochinakrieg leistete es sogar einen Beitrag zum Sieg der Vietnamesen, die ihre Soldaten per Fahrrad versorgten.
(3): Brasilien: Andrés Fischragout
In Manaus kocht André eine Caldeirada de Tambaqui, einen im Amazonasbecken sehr beliebten Fisch. Zuerst das Wichtigste: die Brühe, zubereitet aus allen knorpeligen Teilen des Fisches. In einem anderen Topf brät André Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch an, und gibt dann die Fischfilets hinzu. Schließlich kippt er langsam die Brühe hinzu und lässt sie das Ganze sanft köcheln.
(4): Irland: Vaterlandslose Gesellen
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs und knapp 20 Jahre nach seiner teuer erkämpften Unabhängigkeit weigerte sich Irland, an der Seite Großbritanniens gegen Deutschland zu marschieren. Einige meldeten sich dennoch freiwillig – und kehren 1945 als Verräter zurück … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.11.2025 arte Kambodscha: Ein Künstler verschmilzt mit der Natur / Roberto Burle Marx entwirft die Gärten von Rio de Janeiro / Norwegen: Björns Algenbrot / Paris: Die Königin der Betrügereien
Folge 1685 (45 Min.)(1): Kambodscha: Ein Künstler verschmilzt mit der Natur In Kambodscha ist Khvay Samnang einer der angesagtesten zeitgenössischen Künstler. Mit „Calling for Rain“, einer Foto- und Videoserie zum Thema „Klimawandel“, schuf er ein verrücktes, von der Mythologie der Khmer inspiriertes Epos: Der Feuerdrache droht, den Wald zu verbrennen, aber die Tiere schließen sich zusammen und rufen den rettenden Regen herbei. Khvay Samnang inszeniert seine tiefe Verbundenheit zur Natur und appelliert an die Fähigkeit der Menschen, das Leben zu schützen. (2): Roberto Burle Marx entwirft die Gärten von Rio de Janeiro Von Roberto Burle Marx kennt man die verschlungenen Gehwege der Copacabana, heute ein Wahrzeichen von Rio de Janeiro.
Über tausend Parks und Gärten hat der vielseitige Landschaftsarchitekt auf der ganzen Welt entworfen. Die meisten Spuren hinterließ er jedoch in Rio. Gemeinsam mit den Architekten Oscar Niemeyer und Le Corbusier war Marx maßgeblich an der architektonischen Verwandlung der südamerikanischen Metropole beteiligt und wurde zum Verteidiger der heimischen Flora. Seine lebendigen Kunstwerke spiegeln sein tiefes Gespür für soziale Belange wider. (3): Norwegen: Björns Algenbrot In Trondheim knetet Björn seit seiner Kindheit sein eigenes Brot – nun sogar mit Algen. Erst vermischt er Weizenmehl mit Sonnenblumenkernen und Dinkel, gibt Wasser und Öl hinzu, und lässt den Teig einige Stunden lang gehen.
Björn schichtet in Backformen abwechselnd Teig und gemahlenen Seetang, bevor er das Brot in den Ofen schiebt. Sein Tangbrød wird oft mit Forelle oder Lachs serviert. (4): Paris: Die Königin der Betrügereien 1885, mitten in der Belle Époque, gelingt einer Pariser Dame der Coup des Jahrhunderts: Die als „La Grande Thérèse“ bekannte Thérèse Humbert ging vor Gericht, um eine erfundene Erbschaft einzuklagen. Die „Humbert-Affäre“ war damals Stadtgespräch. Ein Abenteuer wie aus einem Roman mit einer dreisten Erbschleicherin, die sich ihren prunkvollen Lebensstil erlog. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 06.11.2025 arte Das wildromantische Irland von Benoîte Groult / Irland: Von Mooren und Mumien / Grahams marinierter Lachs / Dublin: Von der Erfindung eines Vornamens
Folge 277 (44 Min.)(1): Das wildromantische Irland von Benoîte Groult
Die Küsten der Grafschaft Kerry im Südwesten Irlands sind gesäumt von sattgrünen Weiden, Heidelandschaften und von salzigen, windgepeitschten, steil abfallenden Klippen. Die feministische Schriftstellerin und Journalistin Benoîte Groult hat diesen maritimen Landstrich erforscht und ihren Alltag in dem sehr persönlichen Buch ʺJournal d’Irlandeʺ festgehalten. Sie erzählt über 27 Sommer mit ihrem Ehemann, ihren Freunden, ihrem Liebhaber, in ihrem Haus und auf Tagesfahrten zum Hummerfang. Ein Umfeld ohne Zwänge, das für die Autorin leben und leben lassen bedeutete.
(2): Irland: Von Mooren und Mumien
Die Moore im Herzen Irlands sind eine Touristenattraktion. Sie bedecken etwa 17 Prozent der Insel und bestehen aus Torf und abgestorbenem Pflanzenmaterial. Lange wurde der Torf abgetragen und zum Heizen verwendet. Bis 2003 ein makabrer Fund zum Umdenken bewegte: Im Moor wurde ein mumifizierter Körper entdeckt. Die Moorleiche aus der Eisenzeit beschäftigte nicht nur Archäologen, sondern weckte in ganz Irland Interesse an der eigenen Vergangenheit.
(3): Grahams marinierter Lachs
Graham wuchs in Ballyconneely, in der ältesten Lachsräucherei der Region Connemara auf. Mit Lachs kennt er sich also aus! Graham mariniert den Fisch in Salz, Zucker, Dill und Whiskey und serviert ihn dann mit einem leckeren Kartoffelsalat.
(4): Dublin: Von der Erfindung eines Vornamens
In der Kathedrale von Dublin wurden schon unzählige Kinder getauft. Die meisten Taufnamen stammen aus der Bibel. Einer jedoch wurde frei erfunden und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Vornamen der westlichen Welt … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.11.2025 arte Gary Shteyngart, ein Außenseiter in New York / Kenia: Die Legende von der chinesischen Vergangenheit der Insel Pate / China: Karamellisierte Schweinerippchen von Liu / Wales: Fastende Mädchen
Folge 1686 (44 Min.)(1): Gary Shteyngart, ein Außenseiter in New York
Als Gary Shteyngart, ein ungeschickter, schwächlicher Junge aus einer jüdischen Familie, mit sieben Jahren aus der Sowjetunion nach New York übersiedelt, spricht er kein Wort Englisch. In der jüdischen Schule entwickelt der jugendliche Einzelgänger sein Erzähltalent und berichtet über den Schock der Einwanderung. Seine ersten Bücher veröffentlicht er in Manhattan. 2014 erscheint seine Autobiografie „Kleiner Versager“, die in den USA ein Bestseller wird. Ein „Versager“, der es mit einzigartiger Selbstironie zum erfolgreichen Schriftsteller brachte.
(2): Kenia: Die Legende von der chinesischen Vergangenheit der Insel Pate
Auf der kleinen Insel Pate vor der Küste Kenias hält sich seit Jahrhunderten hartnäckig ein Gerücht: Hier, wo der Indische Ozean angeblich Porzellan aus Asien angespült hat, sollen sich nach einem Schiffbruch im 15. Jahrhundert die einzigen Chinesen auf dem afrikanischen Kontinent angesiedelt haben. Sie hätten die Stadt Shanga gegründet, im 16. Jahrhundert wieder aufgegeben und späteren Bewohnern überlassen. Zwar konnte diese Legende nicht durch Fakten untermauert werden, doch sie interessiert heute China, das seinen Einfluss auf dem afrikanischen Kontinent ausweiten möchte.
(3): China: Karamellisierte Schweinerippchen von Liu
In Chengdu bereitet Lui einen Klassiker der Küche aus Sichuan zu. Zuerst kocht sie die Schweinerippchen mit Ingwer, Lauch und Reiswein. Anschließend färbt sie das Fleisch in karamellisiertem unraffiniertem Zucker und fügt eine süß-saure Soße und Brühe hinzu. Vor dem Servieren streut sie noch etwas Sesam über das typische Gericht.
(4): Wales: Fastende Mädchen
1869 breitet sich in Wales eine rätselhafte Krankheit auf dem Land aus: Junge Mädchen nehmen keine Nahrung mehr zu sich und behaupten, dennoch bei guter Gesundheit zu sein. Die Geistlichen sehen darin einen Glaubensbeweis, die Ärzte eher eine Geistesstörung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 10.11.2025 arte Argentinien: Annemarie Heinrichs revolutionäre Porträts / Das Bistro, ein typisches Pariser Lokal / Madeira: Makkaroni-Ragout von Émilia / Togo: Der Ruf der Kälte
Folge 1687 (45 Min.)(1): Argentinien: Annemarie Heinrichs revolutionäre Porträts
In der Dunkelkammer ihres Studios in Buenos Aires revolutionierte Annemarie Heinrich die Porträtfotografie des 20. Jahrhunderts. Ihre Aufnahmen von Körpern und Gesichtern spielen eindrucksvoll mit Licht und Schatten. Heinrich wurde in Deutschland in bescheidenen Verhältnissen geboren, Argentinien war ihre Wahlheimat. Neben den Ikonen ihrer Epoche verewigte sie auch Randgestalten der argentinischen Gesellschaft. Damit trug sie zur Herausbildung der Vorstellungswelt und zum kollektiven Gedächtnis eines Landes bei, das wie sie selbst auf der Suche nach Idealen, Freiheit und Identität war.
(2): Das Bistro, ein typisches Pariser Lokal
Das Bistro ist seit mehr als 100 Jahren jener Ort, an dem das Pariser Volk zusammenkommt. Hier trinkt man einen Espresso oder einen Aperitif, isst eine Kleinigkeit am Tresen, trifft sich. Paris ist die Heimat der kleinen Lokale, die in ganz Frankreich zu finden sind: In der von Industrialisierung geprägten Hauptstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist es der Ort der Heimatlosen – auch für jene, die ihre Familien in Nordafrika verließen und in Frankreich ihr Glück versuchen. Für diese Menschen fungiert das Bistro auch als Poststelle, in der die Briefe aus der Heimat ankommen.
(3): Madeira: Makkaroni-Ragout von Émilia
In Porto Moniz bereitet Émilia Makkaroni auf Madeira-Art zu: Zuerst schmort sie Rindfleisch mit Gemüse, Tomaten, Gewürzen und Weißwein. Dann kocht sie die Nudeln direkt im Ragout und fügt zum Ende der Kochzeit noch Chorizo und Erbsen hinzu. Durch das lange Schmoren wird das Fleisch zart und geschmackvoll.
(4): Togo: Der Ruf der Kälte
In Togo begibt sich ein Mann auf Reisen, der als erster afrikanischer Reiseschriftsteller gilt: Tété-Michel Kpomassie sehnte sich nach polarer Kälte und fand menschliche Wärme. 1981 veröffentlichte er seinen einzigartigen Reisebericht „Ein Afrikaner in Grönland“. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 11.11.2025 arte Das zornige Indien von Ananda Devi / Voodoo in Benin: Am Anfang war das Fâ / Brasilien: Bananenkekse von Adal / Slowenien: Ein kaiserlicher Betrug
Folge 1688 (45 Min.)(1): Das zornige Indien von Ananda Devi
Ananda Devi ist eine mauritische Schriftstellerin mit indischen Wurzeln. Sie wurde von der Académie Française ausgezeichnet, ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie prangert darin alle Formen von patriarchaler Macht an. In Texten wie ʺLe Rire des déessesʺ gibt sie missbrauchten Körpern neue Kraft. Ihr dreizehnter Roman ist Anklage gegen die Objektifizierung der Frau, Liebeserklärung an die Frauen im Land ihrer Vorfahren und Lob ihrer unglaublichen Resilienz.
(2): Voodoo in Benin: Am Anfang war das Fâ
In Benin prägt Voodoo den Alltag der Menschen. Durch französische Kolonisierung und Migration kamen das Christentum und der Islam in das westafrikanische Land. Doch die Menschen behielten ihren uralten Glauben, den sie heimlich oder öffentlich praktizieren: Vodoun oder Voodoo. Diese Religion, die der Natur und den Ahnen heilige Kraft zuspricht, hat nichts mit Voodoo-Puppen und anderen Klischees zu tun. Im Zentrum dieses Glaubens steht Fâ: eine Form der Weissagung und ein philosophisches System, das der Kommunikation zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt dient.
(3): Brasilien: Bananenkekse von Adal
In Manaus bereitet Adal Bananenkekse zu. Für den Teig vermengt sie Mehl, Eier, Bananenbrei und Pulver aus Cupuaçu, einer kakaoähnlichen Frucht, die in Brasilien wächst. Nachdem sie im Ofen gebacken wurden, werden die Kekse mit einer Cupuaçu-Creme bestrichen und mit gehackter Paranuss bestreut. Nun dürfen die Kekse mit dem schokoladigen Geschmack der Amazonas-Frucht verspeist werden.
(4): Slowenien: Ein kaiserlicher Betrug
Im Westen Sloweniens spiegeln sich die Julischen Alpen im Bohinjer See. 1935 fand hier ein denkwürdiger Betrug statt: Als ein mysteriöser Kaiser die Region mit seinem Besuch beehrte, wurden die Einwohner angehalten, ihn gebührend zu empfangen. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 12.11.2025 arte Vietnam: Der Architekt des Volkes / Spanien: Madrid, die arabische Stadt / Sri Lanka: Jackfrucht-Curry von Samantha / Griechenland: Eine Frau unter Mönchen
Folge 1689 (45 Min.)(1): Vietnam: Der Architekt des Volkes
Für den vietnamesischen Architekten Đoàn Thanh Hà ist ein Wohnraum eine Heimstätte, die Schutz bietet. Anfang der 2000er Jahre gehörte er zu den Ersten, die Alternativen zu den Lebensbedingungen und zum Zusammenleben im kommunistischen Vietnam suchten. Đoàn Thanh Hà lässt sich für seine Arbeit von der Anpassungsfähigkeit vietnamesischer Minderheiten inspirieren. Seine organische Architektur aus recyceltem Material nutzt die Überreste des alten Hanois und besteht aus kleinen, behaglichen Wohnräumen, die für alle Menschen in Vietnam geschaffen sind.
(2): Spanien: Madrid, die arabische Stadt
Madrid verfügt über ein besonderes kulturgeschichtliches Erbe: Die spanische Hauptstadt wurde von Muslimen gegründet. Muhammad I., Emir von Córdoba, verlieh der Stadt im 9. Jahrhundert den Namen „Mağrīṭ“. Etwa 1.000 Jahre später erlebte die orientalistische Architektur als „Neomudéjar“-Stil eine Renaissance. In der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor der Baustil an Einfluss, doch er ist bis heute in den Arbeitervierteln zu sehen und prägt das besondere Erscheinungsbild von Madrid.
(3): Sri Lanka: Jackfrucht-Curry von Samantha
In Bulathsinhala kocht Samantha Jackfrucht in Kokosmilch – kombiniert mit einer Zwiebel, Knoblauch und Curryblättern. Als Beilage bereitet sie gewürzte Kokospfannkuchen zu. Ein vegetarisches Gericht, scharf und geschmacksintensiv.
(4): Griechenland: Eine Frau unter Mönchen
In Griechenland gibt es eine Welt, zu der Frauen keinen Zugang haben: den Berg Athos, das Zentrum der griechisch-orthodoxen Mönche. Eine unerschrockene Journalistin und Meisterin der Infiltration hat es gewagt, die heilige Regel des Frauenverbots zu brechen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 13.11.2025 arte Jordaniens Nationaldichter Arar / Jordanien: Mit dem Zug durch die Wüste / Alis beduinisches Barbecue in Jordanien / Jordanien: Der Niedergang der Kreuzritter
Folge 278 (45 Min.)(1): Jordaniens Nationaldichter
Arar Mustafa Wahbi Tal, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Arar“, zählt zu Jordaniens prominentesten Schriftstellern. Als Verfechter von Gerechtigkeit und Gleichbehandlung lässt er in seinen Werken zahlreiche ethnische Gruppen friedlich mit- und nebeneinander leben. Sein Jordanien ist eine ideale Republik, in der sich alle arabischen Völker auf Augenhöhe begegnen. Zum Nationaldichter avancierte er im frühen 20. Jahrhundert, als Jordanien unter britischer Herrschaft stand und er sich wie kein Zweiter für die Emanzipation des jordanischen Volkes engagierte.
(2): Jordanien: Mit dem Zug durch die Wüste
Ein Dampfross durchquert die Weiten der roten Wüste Jordaniens: Es ist die zu Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Hedschasbahn, die bis heute an die große Arabische Revolte von 1916 erinnert, als sie in den Mittelpunkt der Auseinandersetzungen zwischen Beduinen, Briten und Türken geriet. Sie überstand Kriege und Konflikte, wurde zum Rückgrat des Landes und zum Stolz seiner Bevölkerung und steht so sinnbildlich für die Entstehung der jordanischen Nation.
(3): Alis beduinisches Barbecue in Jordanien
In der Wüste von Wadi Rum bereitet Ali für seine Gäste ein traditionelles beduinisches Barbecue zu. Dafür bestreicht er ein Hähnchen mit scharf gewürzter Tomatensoße und legt es auf ein Tablett. Dazu kommt noch Gemüse, bevor das Gericht ganz langsam in einem in den Sand eingegrabenen Holzofen gegart wird.
(4): Jordanien: Der Niedergang der Kreuzritter
Im Westen Jordaniens erhebt sich seit fast tausend Jahren die Kreuzfahrerburg Kerak – das heißt auf Arabisch so viel wie „Festung“. Sie befindet sich an der berühmten Königsstraße, auf der die Juden einst ins gelobte Land zogen, und lockt Touristen und Pilger aus aller Welt in die Region. Im 12. Jahrhundert wollte es hier ein Kreuzritter mit dem großen Sultan Saladin aufnehmen … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 14.11.2025 arte Mexiko: Francisco Toledo, Maler der Mythen / Kenia: Bäume pflanzen für den sozialen Frieden / China: Wus Mapo Tofu / Athen: Schändung mit dem Meißel
Folge 1690 (45 Min.)(1): Mexiko: Francisco Toledo, Maler der Mythen
Francisco Toledo zählt zu den markantesten mexikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Inspiration schöpfte er aus dem Bewusstsein für die eigene kulturelle Identität. Seine bunten Gemälde, Skulpturen und Keramiken sind beseelt von den Mythen seiner Vorfahren. Eine zutiefst indigene Kunst, die ihren Weg über die Grenzen Mexikos hinaus in die Museen der Welt fand. Toledos kreative Energie äußerte sich auch in seinem gesellschaftspolitischen Engagement und dem unermüdlichen Kampf für den Schutz des Kultur- und Naturerbes seiner Heimat Oaxaca.
(2): Kenia: Bäume pflanzen für den sozialen Frieden
Die 2011 verstorbene kenianische Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai widmete ihr Leben der Aufforstung ihrer Heimat, die ökologisch und gesellschaftlich vor dem Zusammenbruch stand. Seit den 1970er Jahren kämpfte sie für Umweltschutz und Frauenrechte, weil sie verstanden hatte, dass beides zusammengehört. In Kenia weiß heute wohl fast jedes Kind, dass aus einem Sämling nicht nur ein Wald, sondern ein ganzes Land wachsen kann, wenn man ihn hegt und pflegt.
(3): China: Wus Mapo Tofu
In Chongzhou bereitet Wu einen Klassiker zu. Für ihr Mapo Tofu schneidet sie Tofu, Rindfleisch, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Ingwer klein, frittiert Chilis und Szechuan-Pfeffer und zerkleinert sie mit dem Messer. Dann brät sie alle Zutaten mit Reiswein, Sojasoße und Wasser an. Den letzten Schliff verleihen feingehackte Chilischoten und Frühlingszwiebeln.
(4): Athen: Schändung mit dem Meißel
Im Krieg gegen Sparta wollte Alkibiades, Neffe des großen Perikles, Athen zu Ruhm und Sieg verhelfen. Doch mitten in der Vorbereitung der Sizilien-Expedition wurde der junge Feldherr des Hermenfrevels bezichtigt. Alkibiades wechselte die Seiten und ging nach Sparta … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 17.11.2025 arte Kenia: Henry de Monfreid, Schriftsteller und Freibeuter / Argentinien: Das weiße Gold der Salinas Grandes / Malaysia: Sonias Kokosbällchen / Slowenien: Ein Arzt unter Tage
Folge 1691 (45 Min.)(1): Kenia: Henry de Monfreid, Schriftsteller und Freibeuter
1942 landete der französische Abenteurer Henry de Monfreid in Kenia. Hohe Berge, Savannen und endlose Sandstrände boten sich seinem Blick. Im autobiografischen Roman „Der Elefantenfriedhof“ erzählt er von seinen Erlebnissen. Der Autor, Seefahrer und Schmuggler war damals bereits für seine Abenteuer am Horn von Afrika bekannt. In Kenia faszinierten ihn besonders die Elefanten, denen er eine fast schon menschliche Intelligenz zugestand. Sich einem Elefanten zu nähern, schien dem furchtlosen Freibeuter schwieriger als eine Hatz auf hoher See!
(2): Argentinien: Das weiße Gold der Salinas Grandes
Die Hochwüste Puna im Norden Argentiniens vermittelt ein Gefühl unendlicher Einsamkeit. Dabei liegt in dieser kargen Landschaft ein Millionen Jahre alter Schatz, der mehreren Zivilisationen zu Wohlstand verhalf: die Salzvorkommen von Salinas Grandes. In den Anden wurde das Salz zu einem wirtschaftlichen und spirituellen Gut. Wie durch ein Wunder entging es der Habgier der Konquistadoren. Doch heute bedroht die große Lithium-Nachfrage das Ökosystem der Salzwüsten.
(3): Malaysia: Sonias Kokosbällchen
In Kuching bereitet Sonia Onde Onde zu, kleine Kugeln aus Kokos und Pandan, einer aromatischen Tropenpflanze. Der Teig besteht aus Mehl, Wasser und dem Saft der Pandanblätter, die Füllung aus Palmzucker und Kokosnuss. Die Bällchen werden in Wasser gekocht und in Kokosraspeln gewälzt. Unwiderstehlich!
(4): Slowenien: Ein Arzt unter Tage
Mehr als fünf Jahrhunderte lang galt: Wer in das Quecksilberbergwerk im slowenischen Idrija hinabsteigt, riskiert sein Leben. Trotzdem ging ein Arzt im 18. Jahrhundert das Wagnis ein und förderte eine neue Heilmethode zutage … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 arte New York: Majakowski entdeckt Amerika / Benin: Die Batammariba, Wächter der Erde / Brasilien: Carlas Fischsuppe / Kasachstan: Der Wilde Osten
Folge 1692 (45 Min.)(1): New York: Majakowski entdeckt Amerika
1925 verbrachte Wladimir Majakowski, offizieller Barde der russischen Revolution, großartiger Dichter und gefürchteter Spötter, mehrere Monate in den USA. In „Meine Entdeckung Amerikas“ hielt er seine Eindrücke fest und schrieb über soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und Entmenschlichung im Land des Dollars. Doch zwischen all dem Spot blitzt auch unverhohlene Faszination durch, und man spürt förmlich, wie Majakowski der revolutionären Maßlosigkeit New Yorks erliegt.
(2): Benin: Die Batammariba, Wächter der Erde
Im Nordwesten Benins, nahe der Grenze zu Togo, lebt ein Volk, das seine Identität auf der Haut trägt: Die Batammariba sind bekannt für ihre filigranen Tätowierungen. Sie erzählen von der Geschichte eines stolzen Volkes aus Bauern und Viehzüchtern, das sich nicht nur gegen alle Invasoren behauptete, sondern ohne König oder Herrscher in Einklang mit seinen Vorfahren und der Natur lebt. Als Frankreich Benin kolonisierte, setzten die Batammariba ihr Leben aufs Spiel und boten den Besatzern die Stirn.
(3): Brasilien: Carlas Fischsuppe
In Manaus bereitet Carla eine Fischsuppe aus dem Amazonasgebiet zu. Für ihre Muqueca kocht sie Fisch mit Piment in einer Brühe aus Wasser und Manioksaft und dickt das Ganze mit Tapiokastärke an. Als Beilage gibt es saftige Maniokpfannkuchen.
(4): Kasachstan: Der Wilde Osten
In den 1970er Jahren fegten regelmäßig Kinofilme die Straßen Kasachstans leer. Die Blockbuster handelten von Cowboys, Wüsten und wilden Abenteuern – und waren doch keine Western, sondern Eastern, ihr sowjetisches Pendant … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.11.2025 arte Botsuana: Norman Rush im Mikrokosmos der weißen Expatriates / Madrid: Der diskrete Charme der grünen Persianas / Sri Lanka: Indikas sautierte Bananenblüten / Slowenien: Doktor Sonne
Folge 1693 (45 Min.)(1): Botsuana: Norman Rush im Mikrokosmos der weißen Expatriates
Ende der 1970er Jahre ging der Autor Norman Rush als Mitarbeiter des amerikanischen Friedenskorps nach Botsuana. Fünf Jahre beobachtete er die Gesellschaft, gefangen in ihren Illusionen, in patriarchalischer Scheinheiligkeit und den Phantasmen der Weißen. Daraus entstand sein erster Roman: ʺMatingʺ. Er handelt von einer amerikanischen Anthropologin in Botsuana, ihrer verzweifelten Suche nach Erotik und Exotik sowie ihrer Begegnung mit einem Landsmann und Sozialwissenschaftler, der in der Kalahari seinen Traum vom Matriarchat auslebt.
(2): Madrid: Der diskrete Charme der grünen Persianas
Für viele Spanierinnen und Spanier gesellen sich zum Rot und Gelb der Nationalflagge noch andere Farben, die von ihrer ganz persönlichen Bindung zum Land erzählen: das Orangebraun der Ziegelsteine aus dem Franco-Regime, vor allem aber das Flaschengrün der Rollos, das in den Arbeitervierteln von Madrid nahezu überall zu sehen ist. Die grünen Persianas schützen vor Sonnenlicht, Hitze und neugierigen Blicken und sind Ausdruck einer gemeinsamen Identität.
(3): Sri Lanka: Indikas sautierte Bananenblüten
In Halwathura brät Indika Bananenblüten mit Zwiebeln, Curryblättern, Chilis und getrocknetem Fisch an. Als Beilage gibt es Reisnudeln und eine Currysoße. Ein feines Gericht mit Zutaten aus dem eigenen Garten, zubereitet auf dem offenen Holzfeuer.
(4): Slowenien: Doktor Sonne
In der Region Oberkrain glänzt der Bleder See in der Sonne. Ein besonderer Hingucker ist die winzige Insel in seiner Mitte. Im 19. Jahrhundert wusste ein Schweizer die Heilkraft der Sonne zu nutzen und machte den See zum Hotspot der Alternativmedizin … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 20.11.2025 arte Édouard Glissants Traum von einem freien Martinique / Martinique: Die Akrobaten der Meere / Martinique: Quentins Feuerfisch mit Sauce Chien / Die Bucht von Fort-de-France auf Martinique
Folge 279 (44 Min.)(1): Édouard Glissants Traum von einem freien Martinique
Die Karibikinsel Martinique ist das Traumziel aller, die unberührte Natur genießen wollen. Hier erblickte der Schriftsteller Édouard Glissant das Licht der Welt. In seinem ersten Roman „Sturzflug – das Lied von Martinique“ beschreibt er, wie das blutige Kapitel der Kolonialgeschichte und die Auflehnung gegen die Unterdrücker das Gesicht der Insel geprägt haben. Der leidvolle Weg seiner Romanfiguren in die Freiheit ist auch ein Stück Lebensgeschichte des Autors, der mit seiner Erzählung tief in die Vergangenheit seiner Heimat eintaucht.
(2): Martinique: Die Akrobaten der Meere
Die Karibikinsel Martinique gehört zu den Kleinen Antillen und wird aufgrund ihrer üppigen Flora auch „Blumeninsel“ genannt. Hier, wo Karibik und Atlantik aufeinandertreffen, besegeln die Menschen seit Jahrhunderten das Meer mit Booten, die sie zunächst Kanawa, später Gommier und schließlich Yole tauften: flinke, kleine Schiffe mit schmalem Rumpf, großem Segel und Paddeln. Sie wurden zum Symbol für Widerstand und Befreiung und sind bis heute ein Element für die aufgrund ihrer kolonialen Vergangenheit tief gespaltene Bevölkerung Martiniques.
(3): Martinique: Quentins Feuerfisch mit Sauce Chien
Quentin aus dem kleinen Ort Anse à l’Âne auf der Karibikinsel Martinique ist ein begeisterter Unterwasserjäger. Den Feuerfisch für sein Gericht jagt er selbst mit der Harpune. Für die Sauce Chien mischt er milde Chilis, Zwiebeln, Thymian, Petersilie, Knoblauch und Öl. Er beträufelt den Fisch mit der Soße, bevor er ihn grillt, und dann noch einmal kurz vor dem Servieren.
(4): Die Bucht von Fort-de-France auf Martinique
Der Spitzname dieser Karibikinsel lautet „Blumeninsel“: Mit ihren weißen Stränden und dichten Wäldern ist Martinique eine wahre Postkarteninsel. Jedes Jahr strömen mehr als 900.000 Touristen in die Bucht der Hauptstadt Fort-de-France. Im 17. Jahrhundert war die Bucht der Schauplatz einer buchstäblich Rum-reichen militärischen List … (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 21.11.2025 arte