Expedition Anden: 2. Die Kraft von Wind und Wasser
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Der Grey-Gletscher legt täglich bis zu zwei Meter zurück. Er ist Teil des patagonischen Eisfelds.Bild: ZDF und Ole GurrVon Patagoniens Gletschern bis zur Atacama-Wüste erkundet Geologe Colin Devey, wie Wind, Eis und Wasser die Anden formen. Ein Naturlabor, in dem atmosphärische Kräfte Landschaften bilden. Vom Vulkan Chimborazo aus durchwandert er alle Klimazonen und folgt dem Wasser gen Osten bis zum Amazonas. Im Westen herrscht extreme Trockenheit. In der Atacama-Wüste, mit einer der größten Lithiumlagerstätten der Welt, trotzen Mensch und Natur extremen Bedingungen. Die Anden sind geprägt von Hochebenen, Canyons, schroffen Bergen, Wüsten und Gletschern. Doch nicht nur Kräfte aus dem Erdinneren formen diese Landschaften – auch die Atmosphäre spielt eine entscheidende Rolle.Auf seiner Reise beantwortet Geologe Colin Devey die Frage, wie Wind, Eis und Wasser die längste Gebirgskette der Erde gestalten. In Patagonien schleifen tosende Winde und gigantische Gletscher Täler ins Gebirge. Der ständige Wechsel von Frost und Tau lässt selbst massive Felsen langsam zerfallen. Auf dem Chimborazo folgt Colin Devey dem Weg des Naturforschers Alexander von Humboldt, durchwandert alle Klimazonen – von schneebedeckten Gipfeln bis ins Amazonasbecken. Er besucht das Ursprungsgebiet der Kartoffel und erfährt, wie Artenvielfalt die Nahrungsmittelsicherheit der Zukunft sichern kann. Er erkundet, warum der kalte Humboldtstrom vor der Westküste Südamerikas extreme Trockenheit im Hinterland und die höchste Sonneneinstrahlung der Erde verursacht. Die Atacama-Wüste ist daher der perfekte Ort, um ins Weltall zu blicken. Schon die indigenen Völker dachten dort über den Ursprung des Lebens nach. Und heute werden mit raffinierten Methoden selbst in der trockensten Wüste Weinberge kultiviert. Für Colin Devey sind die Anden ein geologisches Labor der Extreme, in dem die Kräfte der Atmosphäre ihre spektakulärsten Kunstwerke schaffen. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 23.11.2025 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mi. 12.11.2025 ZDFmediathek Der große Terra X-Jahresrückblick 2025
45 Min.Europa muss unabhängiger werden. Mirko Drotschmann reist nach Paris und schaut 70 Jahre zurück, in das Jahr 1955, als Westdeutschland hier in die NATO aufgenommen wurde. Ein Blick zurück, der Hoffnung für die Zukunft geben kann.Bild: ZDF und Ralf Heinze / Caligari Entertainment GmbHEuropa am Scheideweg? Ein spannender Blick zurück auf das Jahr 2025. „Terra X“ erkundet die Risiken und Chancen Europas in einer Welt des Umbruchs. Was weiß die Wissenschaft? Die Herausforderungen sind mannigfaltig und global. Kriege, Klimawandel, Energiehunger – Europa muss politisch, wirtschaftlich und in der Forschung unabhängiger werden. Es gibt Lichtblicke. Welche Ereignisse und Entwicklungen werden unser Leben künftig sichern? Harald Lesch, Mirko Drotschmann und Jasmina Neudecker begeben sich auf eine facettenreiche Reise durch Europa und das Jahr 2025. Im April legte ein großflächiger Stromausfall die iberische Halbinsel lahm.Bis zu 24 Stunden dauerte der Blackout in Spanien und Portugal. Hätte diese Katastrophe verhindert werden können? Wie groß ist die Gefahr, dass das auch in Deutschland passiert? Harald Lesch besucht das Umspannwerk Wilster und erfährt, wie der Netzausbau und Großtrassen wie NordLink und SüdLink helfen sollen, künftige Stromausfälle zu verhindern. Um die Stromversorgung zu sichern, werden erneuerbare Energien ausgebaut und die digitale Infrastruktur gestärkt. Welche Rolle spielt dabei die rasante Entwicklung in der Nutzung von künstlicher Intelligenz – eine Technologie, die besonders viel Energie verschlingt. Europa hat sich zum Hotspot des Klimawandels entwickelt. Es erwärmt sich viel schneller als der globale Durchschnitt. Besonders Griechenland litt 2025 unter extremen Hitzeperioden wie im Juli 2025, als die Temperatur in Athen bereits in den Morgenstunden über 30 Grad Celsius lag und im Laufe des Tages über 40 Grad Celsius anstieg. Jasmina Neudecker macht sich vor Ort ein Bild, welche Maßnahmen Griechenland in Zukunft beim Kampf gegen die Hitze helfen sollen. Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch mit Bergstürzen wie der Katastrophe von Blatten in der Schweiz in Zusammenhang gebracht. Im Kanton Graubünden ist aktuell das Dorf Brienz bedroht: Nach dem Abgang einer Gerölllawine sind immer noch die Bergflanken extrem instabil. Aber auch rutschende Bodenschichten im Untergrund bedeuten eine Gefahr. Brienz wurde evakuiert und ist seit Monaten ein Geisterort – die Bewohner dürfen ihre Häuser nur stundenweise am Tag betreten. Mithilfe von Technik will man den Ort nun retten. Politische Entscheidungen erschweren 2025 zunehmend internationale Kooperationen nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltraum. Wie kann sich Europa hier unabhängig machen? Mirko Drotschmann prüft bei einer NATO-Übung die Sicherheitslage Europas, die Auswirkungen geopolitischer Spannungen und die Notwendigkeit, eigene Strategien zu entwickeln. „Der Große Terra X-Jahresrückblick 2025“ setzt den Wandel Europas in den Fokus und zeigt, wie sich Wissenschaft und Forschung neuen Aufgaben stellen müssen. Aber auch in diesem Jahr gab es daneben noch viele weitere verblüffende, weltbewegende und unterhaltsame Ereignisse aus der Welt des Wissens. Die drei „Terra X“-Köpfe lassen die bedeutendsten, kuriosesten und bewegendsten Ereignisse von 2025 Revue passieren. Ein wichtiges Jahr – und vielleicht der Beginn einer neuen Ära. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 30.11.2025 ZDF Faszination Erde: 124. Neuseeland: Lizenz zum Töten
45 Min.In Neuseeland leben Tiere, die es nirgendwo sonst gibt, auf der Welt. Doch Räuber aus der Fremde bedrohen die zerbrechliche Natur. Neuseeland wehrt sich. Das Land verfolgt einen radikalen Plan: alle eingeschleppten Raubtiere sollen getötet werden. Ist das wirklich eine gute Idee? Wildtierärztin Hannah Emde ist unterwegs, um diese Frage zu beantworten. Doch dafür genügt es nicht, nur die Tierwelt zu erkunden. Jahrmillionen der Isolation haben in Neuseeland nicht nur eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hervorgebracht, sondern das Land auch gegen Feinde abgeschirmt. Das ging so lange gut, bis der Mensch die Insel erobert hat.Mit der Zeit brachte er Raubtiere nach Neuseeland. Marder, Possums und Ratten setzen der ursprünglichen neuseeländischen Tierwelt enorm zu. Sie gehören heute zu den schlimmsten Killern Neuseelands und bereits 80 Prozent der einheimischen Vogelarten sind stark gefährdet. Ganz oben auf der Roten Liste steht Neuseelands Nationalsymbol: der Kiwi, so klein wie ein Huhn, aber von großer Bedeutung für die Menschen. Hannah Emde begleitet ein Team von Tierschützern, die die Nester mit einem besonderen Vierbeiner aufspüren, denn die nachtaktiven Tiere verstecken sich in Höhlen. Haben die Hunde einen Kiwi aufgespürt, stellt das Team das Gewicht des Vogels und den Gesundheitszustand fest. Erst wenn die Vögel schwer genug sind, können sie sich eigenständig gegen Marder & Co.verteidigen. Zukünftig sollen Kiwis und andere Vogelarten nicht nur in Schutzgebieten leben, sondern wieder zum festen Stadtbild gehören. Regierung und Umweltorganisationen haben deswegen ein Programm ins Leben gerufen: „Predator Free 2050“. Töten für den Artenschutz – alle sollen helfen, die Eindringlinge abzuwehren. Sicherlich eine extreme Maßnahme. Aber wer Neuseeland kennt, weiß, dass das Land immer schon Zerstörung und Erneuerung ausgesetzt war. Vor etwa 25 Millionen Jahren waren die beiden Hauptinseln nahezu komplett vom Meer überschwemmt. Für das Leben an Land eine Katastrophe. Erst die Gewalt aufeinanderprallender Kontinentalplatten hat Neuseeland wieder an die Oberfläche gedrückt. Bis heute brodelt es unter der Erde, Neuseelands Vulkane schreiben die Geschichte von Zerfall und Neuanfang immer wieder neu. Hannah Emde hat eine besondere Mission im fernen Sehnsuchtsland: Sie will verstehen, wie man in Neuseeland das Leben bedrohter Tierarten sichern kann, bevor sie für immer verloren sind. Braucht es dafür wirklich die „Lizenz zum Töten“? (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 07.12.2025 ZDF Faszination Erde: 125. Kasachstan: Die Steppe lebt
45 Min.Endlose Weite und Gras, Gras, Gras. Die kasachische Steppe wirkt unscheinbar, dabei ist sie voller Leben. Es gibt Antilopen und sogar Flamingos. Fast ein bisschen wie in Afrika. In der endlosen Steppe begleitet Wildtierärztin Hannah Emde Menschen, die einen kühnen Plan verfolgen: Die Steppe soll in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. Dafür müssen die großen Steppentiere hier wieder eine neue Heimat finden. Das Schutzgebiet trägt den schönen Namen Altyn Dala – „Die goldene Steppe“. Hier lebt die Saiga-Antilope. Mit ihren auffallend großen rüsselartigen Nasen wirken sie fast wie Fantasiegestalten aus einer anderen Welt.Die Saigas treffen sich hier alle Anfang Mai zu großen Zusammenkünften von mehreren Zehntausenden Tieren. Dann bringen sie alle gleichzeitig ihre Kälbchen zu Welt. Die meisten in nur einer einzigen Woche. Das Kalbungstreffen ist für den Saiga-Forscher Steffen Zuther von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt eine gute Gelegenheit, mehr über den Zustand der Herden zu erfahren. Zusammen mit Hannah Emde untersucht er die neugeborenen Kälber und macht einen Gesundheitscheck. Die Anzahl gesunder Kälbchen gibt Aufschluss über den Zustand der gesamten Gruppe. Die Saiga-Antilopen sind jetzt schon eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. Die Tiere waren noch vor einigen Jahren stark bedroht. Die Bestände wurden besonders durch die Jagd stark dezimiert. Und dann kam 2015 sogar noch ein Massensterben durch eine bakterielle Infektion hinzu. In ganz Kasachstan waren nur noch rund 100.000 Tiere übrig. Heute sind es dank Schutzmaßnahmen wieder mehr als drei Millionen. Die Steppe wirkt nur auf den ersten Blick eintönig. Mitten in der Steppe gibt es Oasen, wie den Tengizsee. Der See ist rund dreimal so groß wie der Bodensee. Und im Sommer finden sich hier riesige Schwärme an Flamingos. Obwohl man es ihr nicht ansieht: Die Steppe ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Ihr verdanken wir Pflanzen, die unser aller Leben bunter machen. Es gibt hier viele seltene Arten von wilden Tulpen. Zentralasien ist die Ursprungsregion der Tulpen. Die Blumen sind hier vor langer Zeit entstanden, bevor sie ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten sind. Heute sind die Steppengebiete bedroht. Graslandschaften zählen zu den gefährdetsten Ökosystemen der Welt. Ihre Stärke ist ihre Schwäche. Weil sie so fruchtbar und leicht zu bewirtschaften sind, sind sie für die landwirtschaftliche Nutzung optimal geeignet. Wenn die Steppe zurückkehren und leben soll, dann braucht sie Helfer: Im Moment sind die Saiga-Antilopen noch die einzigen großen Pflanzenfresser, die in freier Natur in der zentralen Steppe Kasachstans leben. Doch das soll sich bald ändern. Weitere seltene Steppentiere sollen zurück in ihre ursprüngliche Heimat kommen, in der sie schon lange ausgestorben sind. Przewalski-Pferde und Kulane – eine asiatische Wildeselart – sollen zusammen mit den Saiga-Antilopen die Big Three Kasachstans vervollständigen. Die Forschenden sind dabei, diese Tiere wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum anzusiedeln. Hannah Emde assistiert der Wildtierärztin Julia Bohner vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung bei einer nächtlichen Aktion. Sie statten eine junge Eselin mit einem GPS-Sender aus, um so nach der Freilassung ihre Wege weiterhin verfolgen zu können. Ziel der Forschenden ist es, das Steppen-Ökosystem wieder vollständig herzustellen. Dazu wollen sie alle wichtigen großen Pflanzenfresser ansiedeln, die hier auch früher gelebt haben. Denn eine Steppe ohne Pflanzenfresser ist unvollständig und auch ungesund. Erst durch das Zusammenspiel von Tieren und Pflanzen ergibt sich ein funktionierendes Ökosystem. Das Projekt zur Rückkehr der wilden Tiere im Schutzgebiet Altyn Dala ist ein Vorzeigeprojekt. Von der UN wurde es als eines von nur zehn weltweiten Flagschiffprojekten zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgezeichnet. Es ist möglich, wiederaufzubauen, was der Mensch einmal zerstört hat. Wir können die Zeit zurückdrehen! (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 14.12.2025 ZDF Faszination Erde: 126. Costa Rica – das pure Leben?
45 Min.Costa Rica forstet auf – doch wie wild ist der neu gewachsene Wald? Im grünen Vorzeigeland prüft Wildtierärztin Hannah Emde, wie gut es Natur und Tiere wirklich geht. „Pura Vida“ – das pure Leben – so lautet das Lebensmotto der Costa Ricaner. Das Land hat Biodiversität und Naturschutz zum Staatsziel erklärt. Doch wo Wald wächst, kehrt nicht automatisch auch Vielfalt zurück. Lässt sich ein Paradies wiedererschaffen? Noch vor einem halben Jahrhundert war Costa Rica fast vollständig entwaldet. Rund 80 Prozent der Urwälder verschwanden für Viehweiden und Plantagen. Heute bedecken wieder Regenwälder große Teile des Landes.Hannah Emde folgt den Spuren dieser Regeneration und entschlüsselt das komplexe ökologische Netzwerk, das sich durch die Wildnis Costa Ricas zieht. Einst fast verschwunden, schleichen heute wieder Jaguare durch die Küstenwälder im Norden. Doch ihre Rückkehr könnte für andere Tiere fatale Folgen haben: Der Biologe Luis Fonseca López erforscht seit Jahrzehnten bedrohte Meeresschildkröten, die an den Stränden nisten – und findet immer häufiger tote Tiere mit verdächtigen Bissspuren. Hannah Emde begleitet ihn auf nächtlicher Patrouille: Gefährdet die Rückkehr der Großkatzen das Überleben der Schildkröten? Costa Rica liegt zwischen Karibik und Pazifik, nur 200 Kilometer trennen die Küsten. Dazwischen erheben sich Vulkane bis zu 4000 Meter hoch – eine Topografie, die das Land zum Mosaik der Lebensräume macht, in denen manch seltsame Tiere leben: weiße Fledermäuse mit gelben Nasen, Huftiere mit rüsselartigen Schnauzen und das langsamste Säugetier der Welt. Jedes von ihnen erfüllt eine wichtige Rolle im Netzwerk der Natur. Doch eine Tiergruppe wird oft übersehen, obwohl ohne sie das ganze Netz zerreißen würde: die Insekten. Die zurückgekehrte Wildnis steht unter Druck: Landwirtschaft und Infrastruktur zerschneiden Schutzgebiete und verdrängen Lebensräume. In der größten Wildtier-Rettungsstation Costa Ricas hilft Hannah Emde einem Faultier, das einen Stromschlag erlitten hat. Hier zeigt sich: Der Mensch ist Teil des Netzwerks – als Bedrohung, aber auch als Helfer. Costa Rica hat seinen Wald zurückgeholt. Ob auch die Artenvielfalt und die verschränkte Natur des Waldes dauerhaft zurückkehren, zeigt diese Folge „Terra X: Faszination Erde“. Beim Tauchen mit Haien, der Suche nach Jaguaren und der Pflege von Baby-Faultieren wagt Hannah Emde einen genauen Blick auf ein Paradies im Werden. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 21.12.2025 ZDF Sebastian Ströbel: Meine Arktis – Zerbrechliches Paradies
60 Min.Sebastian Ströbel zeigt uns die zerbrechliche Arktis.Bild: ZDF und FLORIAN EPPLE„Bergretter“-Darsteller Sebastian Ströbel reist in die Arktis, eine der lebensfeindlichsten Regionen der Erde. Er geht jagen mit Ureinwohnern, trifft Wissenschaftler und starke Frauen. Der eisige Polarwinter in Grönland zeigt Sebastian mit einem arktischen Sturm seine Grenze auf. Und wie findet hier die Inuit-Familie Kunuk ihren Platz zwischen Tradition und Moderne? Und wie halten es Spitzenwissenschaftler an diesem unwirtlichen Ort aus? Im April schlägt sich Sebastian über zugefrorene Seen und Berge in den abgelegenen Südosten durch. Im Hundeschlitten durchs Eisbärengebiet.Straßen gibt es in Tinit – der Siedlung am Fjord – nicht. Aufgrund des Treibeises ist Monate lang kein Versorgungsschiff gekommen. Wie leben die 87 Menschen in Tinit? Den einzigen Supermarkt verlässt der Vegetarier Sebastian jedenfalls hungrig. Während der Robbenjagd mit Jäger Salo Kunuk erlebt Sebastian, wie sich das Überleben der Ureinwohner in der Arktis verändert. Trotz seiner Urangst vor kaltem Wasser wagt sich Sebastian im Kajak zu den Eisbergen. Auswanderer Max aus Marseille wurde von den Inuit mit offenen Armen empfangen. Inzwischen ist der Franzose Lehrer der Dorfschule und baut mit seinen Schülern traditionelle Kajaks. Gelingt es Salo und Max die Jahrtausende alte Lebensweise der Inuit ins 21. Jahrhundert zu retten? Geografin Laura Schmidt nimmt Sebastian auf dem Schneemobil zur österreichischen Sermilik-Forschungsstation mit. Doch sie geraten in ein White Out. Beiden ist klar, dass bei so einem Sturm keine Rettungshubschrauber fliegen können. Völlig auf sich allein gestellt, dürfen sie nicht die Orientierung verlieren. Seit einem Jahr versuchen Physiker Andreas Trügler und Glaziologe Wolfgang Schöner von der Uni Graz ihre Station in Betrieb zu nehmen, doch durch die polaren Bedingungen verzögert sich die Inbetriebnahme immer weiter. Übernachtet wird in der Station nebenan von der Uni Kopenhagen. Fließend Wasser und Spültoilette gibt es genauso wenig wie in Tinit. Polarforschung ist kein Ponyhof, Sebastian tut fast kein Auge zu. Alarmierend ist der Zustand des Inlandeises, dass ungefähr 80 Prozent von Grönland bedeckt. Denn wenn der drei Kilometer dicke Eispanzer komplett schmilzt, könnte der Meeresspiegel über sieben Meter steigen. Sebastian spricht mit den Forschern über ihre Messergebnisse. In der Hauptstadt Nuuk bekommt Sebastian zu spüren, dass Grönland ein Spielball geopolitischer Interessen ist. Seit US-Militärmaschinen unangekündigt am neuen Flughafen gelandet sind, werden Trumps Grönland Ambitionen als ernsthafte Bedrohung empfunden. Die einheimische Aviaja Fontain ist Teil der einheimischen MAGA-Bewegung, was in Grönland mit „Make Amerca Go Away“ übersetzt wird. Ginge es nach der Inuit-Familienpolitik der ehemaligen dänischen Kolonialmacht, wäre Aviaja gar nicht auf der Welt. Bis in die 1970er Jahre wurden 4000 grönländischen Frauen und Mädchen ohne ihr Wissen Spiralen eingesetzt. Aviajas Mutter Hedvig war eine von ihnen. Trotzdem wurde sie später noch Mutter, doch die Traumata sitzen tief in der Familiengeschichte. In Grönland hat Sebastian am eigenen Leib erfahren, wie hart das Überleben in der Arktis sein kann. Aber wie muss das erst im Polarwinter, bei Minusgraden und Dunkelheit sei? Auf einer weiteren Reise wagt sich Sebastian zu einer der nördlichsten Siedlungen der Welt. Auf Spitzbergen geht im November die Sonne drei Monate lang nicht auf und es gibt mehr Eisbären als Menschen. Ein Hotspot des Klimawandels – denn die Insel weit nördlich des Polarkreises erwärmt sich schneller als der Rest der Welt. Doch was wird Sebastian von den Spitzenwissenschaftlern in der Forschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts über unser Wetter in Europa lernen? Mit Stationsleiterin Alex Eickelmann und der preisgekrönten Polarfotografin Esther Horvath stapft Sebastian durch die Tundra, um Schneeprobe zu nehmen. Im Sturm geht es durch den tiefen Schnee umgeben von 3000 Eisbären, an der Seite von zwei starken Frauen. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Do. 25.12.2025 ZDF Der Geheimcode der Maria Stuart
45 Min.Drei Codeknacker entdeckten und entschlüsselten geheime Briefe von Maria Stuart. Über 440 Jahre lagerten sie in der französischen Nationalbibliothek lagen, ohne dass jemand davon wusste. Es geht um 57 Dokumente aus der Feder der schottischen Königin, die in einer trickreichen Geheimschrift verfasst waren und die sie in englischer Gefangenschaft schrieb. „Terra X“ zeigt, wie ein Forschertrio den historischen Schriftstücken auf die Spur kam. Bereits im Frühjahr 2021 entdeckt der Astrophysiker und Hobby-Codeknacker Satoshi Tomokiyo aus Tokio zufällig mehrere Briefe aus dem 16. Jahrhundert in einem digitalen Archiv der französischen Nationalbibliothek.Hinweise auf Verfasser und Herkunft der Briefe aus unzähligen, oft nur knapp zwei Millimeter großen fremdartigen Zeichen kann er nicht finden. Erst in Zusammenarbeit mit zwei anderen leidenschaftlichen Hobby-Kryptologen – George Lasry, einem Computerexperten aus Tel Aviv, und Norbert Biermann, Professor an der Hochschule der Künste Berlin – gelingt in mühsamer und langwieriger Analyse und Symbol für Symbol eine Entschlüsselung. Es dauert ein Jahr, bis die drei Codeknacker den Inhalt der mysteriösen Briefe kennen. Sie machen weiter, und 2023 können sie mit absoluter Sicherheit die historische Sensation vermelden, woher die Schreiben stammen. Es handelt sich um 57 Dokumente, die Maria Stuart in ihrer Gefangenschaft verfasste. Sie sind entstanden in den Jahren 1578 bis 1584. Die schottische Königin, in ihrem Land in Ungnade gefallen, lebte eingesperrt durch Königin Elisabeth I. in englischen Burgen. Nur per Brief und Bote konnte sie mit ihren Unterstützern kommunizieren, vor allem mit dem französischen Botschafter in London. Maria Stuart betrieb auf diese Weise ihre Politik, mal klug, mal leichtsinnig, als Monarchin aus ihrer Welt hinter Gittern. Viele dieser Korrespondenzen sollten – unbemerkt von ihren Wächtern – an ihre Verbündeten im Ausland gelangen. Mit einem speziellen Geheimcode versehen und auf verschlungenen Wegen wurde die geheime Post nach draußen geschmuggelt. Die „Terra X“-Dokumentation zeigt den geradezu kriminalistischen Spürsinn, mit dem die drei Codeknacker den Briefen auf die Spur gekommen sind. Zugleich wird das Schicksal der schottischen Königin, ihre immer tiefere Verstrickung in Verschwörungen und der schicksalhafte Weg in ihr Ende auf dem Schafott nachgezeichnet. Welchen Stellenwert die gefunden Briefe haben, ist eine der großen Fragen, denen jetzt Historiker nachgehen. Immerhin handelt es sich um einen der bedeutendsten Abschnitte europäischer Geschichte des 16. Jahrhunderts, den Machtkampf zwischen zwei verwandten Herrscherinnen in einem von Religionskriegen zerrissenen Europa. (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere So. 28.12.2025 ZDF Sebastian Ströbel: Meine Arktis – Im Bann der Polarnacht
45 Min.„Bergretter“-Darsteller Sebastian Ströbel wagt das Abenteuer seines Lebens: Dunkelheit, Minusgrade und arktische Stürme – eine Expedition zu den Menschen in geheimnisvoller Polarnacht. Im Schneesturm versucht Sebastian mit Samí Nils Rentieren in den Bergen zu finden. Wie kämpfen die Ureinwohner um Identität und Zukunft? Und wie nimmt man eine Schneeprobe in einem Eisbärengebiet? Wie kommen Polarforscherinnen mit der ewigen Dunkelheit klar? Auf Spitzbergen wagt sich Sebastian in eine Welt ohne Sonne, denn in der Polarnacht geht die hier drei Monate lang nicht auf.Aber warum übt das auf Spitzenwissenschaftler aus aller Welt eine magische Anziehungskraft aus? Das Archipel im dunklen Nordpolarmeer ist ein Hotspot des Klimawandels. Und was wird Sebastian in der AWIPEV Forschungsbasis über unsere Wetter in Europa lernen? Sebastian taucht ein in die Welt der Polarwissenschaft, geht auf Expeditionen in den dunklen Fjord und die verschneite Tundra. Er spürt, dass alle voller Wissbegierde fieberhaft forschen, um unseren Planeten zu retten. Das schweißt die Forschungselite zusammen. Aber was macht Kälte, Dunkelheit und Isolation mit den Menschen? Womit haben die Helden der Arktis unter diesen Extrembedingungen zu kämpfen? Um Schneeproben zu nehmen, traut sich Sebastian mit Stationsleiterin Alex Eickelmann aus der vermeintlich sicheren Forschungsbasis raus. Auf Spitzbergen leben mehr Eisbären als Menschen: rund 3000. Zur Eisbärenwache hat Sebastian mit der preisgekrönten Polarfotografin eine zweite starke Frau mit am Start. Was verrät uns der unberührte Schnee mitten im Bärenhabitat? Und was hat die Botschaft aus dem Herzen der Arktis für Rentiere zu bedeuten? Wenceslas Marie-Sainte ist für sieben Monate hier. Der Ingenieur des Atmosphären-Observatoriums wünscht sich nichts sehnlicher, als von Politik und Gesellschaft Gehör zu finden. Als Sebastian versucht mit dem Franzosen einen Wetterballon steigen zu lassen, bläst der arktische Wind noch heftiger. Wird Sebastians Kautschukballon die Stratosphäre erreichen? Oder beim Start im arktischen Sturm platzen? Der „Bergretter“-Darsteller stellt sich seiner Urangst vor kaltem Wasser und testet mit der Wissenschaftscommunity Spezialanzüge. Im eiskalten Polarmeer drohen Erfrierungen und Bewusstlosigkeit. Ist Sebastians Trockenanzug wirklich wasserdicht? Ny-Ålesund ist eine der nördlichsten der Siedlungen der Welt und von jeher Schauplatz für Pionierleistungen. Roald Amundsen ist 1926 hier zu seiner erfolgreichen Nordpolexpedition aufgebrochen. Polarforscherinnen hingegen waren im 20sten Jahrhundert ein absolutes No-Go. Sebastian assistiert Arktis-Fotografin Esther, die Basis-Chefin Alex Eickelman porträtiert. Mit ihrer Fotoserie „Stars of the Polarnight“ möchte Esther für mehr Emanzipation in der Arktis sorgen. Im Norden von Norwegen versucht Sebastian mit Samí Nils Peter Gaup Rentiere aus den rauen Bergen im Norden zu finden. Aufgrund des Klimawandels muss er inzwischen seine halbwilde Herde zufüttern. Nils versucht Sebastian seine Kultur mit einem zahmen Rentier und Schlitten zu vermitteln. Doch leider ist das gefräßige Ren das störrischste Rentier nördlich des Polarkreises. In den Bergen geraten beide mit ihren Schneemobilen in einen Sturm. Sebastian beginnt zu begreifen, dass die Arktis bei Sturm, Kälte und Dunkelheit keine Fehler verzeiht. Werden sie die Rentierherde finden? Grenzkonflikte betreffen nicht nur Weidegebiete, sondern auch die NATO-Nordflanke. Sebastian möchte herausfinden, wie die Menschen an der norwegisch-russischen Grenze leben. In Kirkenes – im Nord Osten Norwegens – beschleicht ihn im Atomschutzbunker ein Gefühl der Beklemmung. Theaterleiter Evgeny Goman aus Murmansk steht über zwei Jahren unter Beobachtung von Putins Geheimdienst FSB, er lebt inzwischen in Norwegen. Als Familienmensch geht es Sebastian nahe, dass der Theatermacher nicht seine Mutter jenseits der Grenze sehen kann. Aber es gibt auch Hoffnung: Das russisch-norwegische Künstlerkollektiv Terminal B.. Gelingt es mit grenzüberschreitenden Aktionen Brücken zu bauen? Zum Abschluss seiner Arktisreise möchte Sebastian unbedingt Polarlichter sehen. In der Fjordlandschaft mit Hundeschlitten und Zelt. Und wenn das jemand richten kann, dann Renate Paulsen: Hundezüchtern, Musherin, Ex-Soldatin und Geophysikerin. Eigentlich liegt hier immer Schnee, doch der ist vor einer Woche geschmolzen. Ob ohne Schnee was geht mit Renates Alaskan Huskys? Ist Sebastians großer Traum von Polarlichtern zum Scheitern verurteilt? (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Di. 30.12.2025 ZDF Vietnam – Eine Reise mit Mai Thi Nguyen-Kim
60 Min.Vietnam – für viele ein Traumziel. „Wie fühlt es sich an, hier zu leben?“, fragt sich „Terra X“-Wissenschaftsmoderatorin Mai Thi Nguyen-Kim auf ihrer ersten langen Reise in dieses Land. In Deutschland geboren und aufgewachsen, kennt Mai Thi Nguyen-Kim Vietnam fast nur aus den Erzählungen ihrer Eltern. Auf ihrem Roadtrip durch den lang gestreckten Küstenstaat taucht sie ein in die Kultur des Landes und lernt auch dessen Herausforderung kennen. Auf ihrer Reise begegnet Mai einem Land mit vielen Gesichtern – einem Land zwischen Tradition und Moderne, Chaos und Ruhe.Ihre Reise startet in im quirlig-bunten Hanoi, wo sie mitten im Moped-Gewimmel das „Vui“-Gefühl entdeckt – jenes typische Lebensgefühl der Vietnamesinnen und Vietnamesen zwischen Gelassenheit und Lebensfreude. Im Old Quarter taucht sie ein in das Labyrinth aus 36 Gassen, in denen Seide, Silber und Zimt zum Greifen nah sind. An jeder Ecke gibt es Streetfood-Läden, in denen gekocht und gebrutzelt wird. Überall duftet es nach Pho, einer traditionellen Suppe mit Reisnudeln und Kräutern. Spitzenkoch Hoang Tung verrät Nguyen-Kim das perfekte Rezept, das der Brühe den typischen Geschmack verleiht. Weiter führt ihre Route zum „Cuc Phuong National Park“, dem ältesten Nationalpark des Landes. Dort erforscht die Wissenschaftsjournalistin mit einem deutsch-vietnamesischen Team die enorme Artenvielfalt der Regenwälder. Mit Fotografinnen und Biologen hält sie die spektakulären Flugbahnen von Nachtfaltern fest – Kunst und Wissenschaft verschmelzen in der Dunkelheit des Dschungels. In der einstigen Kaiserstadt Huế spürt Mai dem Erbe der Nguyen-Dynastie nach. Zwischen Pagoden, Palästen und Laternen auf dem Parfümfluss erklärt sie, warum fast 40 Prozent der Vietnamesen ihren Familiennamen Nguyen teilen. Aber Huế hat neben der prächtigen auch noch eine andere Seite: Die Stadt ist regelmäßig durch Hochwasser bedroht und steht vor großen Herausforderungen: Mai trifft eine Umweltwissenschaftlerin, die in Zusammenarbeit mit deutschen Kollegen die Folgen der Erderwärmung auf zukünftige Hochwasserereignisse untersucht, und erfährt, wie Huế sich gegen die Überflutungen rüstet. Unweit von Huế besucht Mai im Anschluss das eher unbekannte An Bang, die „Stadt der Geister“. Zwischen prunkvollen Mausoleen und bunten Drachenfiguren erfährt Mai, wie stark in Vietnam die Verbindung zu den Ahnen ist. In der sagenhaften Karstlandschaft von Trang An, auch die „trockene Halong-Bucht“ genannt, gleitet Mai mit dem Ruderboot durch Höhlen und über spiegelndes Wasser – ein stiller Gegenpol zum Trubel der Megacitys. Ein Ort, der darüber hinaus deutlich macht, wie eng Klima, Kultur und Überleben seit Jahrtausenden miteinander verwoben sind. Ihre Reise führt Mai auch in den Süden des Landes, nach Ho-Chi-Minh-Stadt, wie Saigon heute heißt. Inmitten von 14 Millionen Menschen entdeckt sie eine Metropole, die niemals ruht – ein brodelndes Mosaik aus Straßenküchen, Hochhäusern, Märkten und ungebremster Energie. Sie stellt einen ganz besonderen vietnamesischen Kaffee in einem Kaffee-Labor her und klärt darüber auf, warum belegte Baguettes, „Bánh mì“ genannt, von einer Delikatesse zu einer Art vietnamesischen Fast Food wurden. Im Mekong-Delta schließlich findet Mai zunächst das leise, poetische Vietnam. Mit seinem fruchtbaren Schwemmlandboden ist es die Reiskammer Vietnams mit einer vielseitigen Landwirtschaft. Und die Ernte der Wasserlilien gestalten die Bäuerinnen zum malerischen Fotomotiv. Viele Menschen leben, wohnen und arbeiten dort auf dem Wasser. Frühmorgens auf dem schwimmenden Markt von Cần Thơ bieten Händlerinnen ihre Waren und Speisen vom Boot aus an. Die Reise durch Vietnam ist nicht nur zu einer Hommage an die Schönheit und Vielschichtigkeit des Landes, sondern regt Mai Thi Nguyen-Kim auch zu einer Reflexion über Verbundenheit in einer globalisierten Welt an. Am Ende steht fest: Vietnam ist ein Land für die Sinne. Und eine Frage bleibt: Kann man die Flut der Reize überhaupt in einem Film beschreiben? Man muss es einfach gesehen haben! (Text: ZDF) Deutsche TV-Premiere Do. 01.01.2026 ZDF
