Stadt Land Kunst Folge 1656: Albert Londres, Spezialgesandter in Japan / Indien: die Kunst des Kathakali / Lille: Philippes Welsh / Irland: die Pubs bleiben flüssig
Folge 1656
Albert Londres, Spezialgesandter in Japan / Indien: die Kunst des Kathakali / Lille: Philippes Welsh / Irland: die Pubs bleiben flüssig
Folge 1656 (45 Min.)
(1): Albert Londres, Spezialgesandter in Japan Als Albert Londres in den 1920er Jahren in Japan ankam, wurde er von einem Schwindelgefühl ergriffen. Für einen Pionier des investigativen Journalismus und erfahrenen Reporter war das mysteriöse, noch nicht lange geöffnete Land ein Rätsel, das es zu lösen galt. Zwischen zwei alten Gassen, in denen er Samurais und Geishas begegnete, entdeckte Londres ein Japan, das brutal in die Ära der Industrialisierung katapultiert wurde – ein modernisiertes, mächtiges und expansionistisches Land, dessen Rastlosigkeit er in seinen Texten nachempfand. (2): Indien: die Kunst des Kathakali Eine Oper der Gesten, in der das kleinste Zittern eines Augenlids archaische Geister beschwört und präzise Bewegungen die Beherrschung jedes einzelnen Muskels verlangen – das ist die Essenz des Tanzdramas Kathakali. Es entstand vor mehreren Jahrhunderten in der südindischen Region Kerala und entwickelte sich zu einer der symbolträchtigsten Kunstformen des
Landes. Kathakali erzählt von den großen Kämpfen, Abenteuern und moralischen Konflikten der Götter, basierend auf den indischen Epen. Die Protagonisten wurden ursprünglich nur von Männern aus den höchsten Kasten dargestellt, heute stehen zuweilen auch Frauen auf der Bühne. (3): Lille: Philippes Welsh In Linselles erfindet Philippe den Welsh mit lokalen Produkten neu. In Servierpfannen bestreicht er Brot mit Senf, legt Pulled Pork darauf und bedeckt alles großzügig mit Mimolette-Käse und Worcestersoße. Dank dieser englischen Note schmeckt der Welsh leicht bitter, in Rinderfett frittierte Pommes sind die knusprige Beilage. Köstlich! (4): Irland: die Pubs bleiben flüssig Zu einem Besuch in Dublin gehört immer auch ein Zwischenstopp in einem der zahlreichen Pubs. Als 1970 im ganzen Land die Banken streikten, zeigten sich die Iren erfinderisch: Die Kneipen wurden für einige Monate zur Stütze der irischen Wirtschaft – aber nicht nur wegen des ausgeschenkten Alkohols. (Text: arte)