Ungeliebte Modernisierung: Aus dem „Musikantenstadl“ wird die „Stadlshow“BR/ORF/Thomas Ramstorfer Gewinner und Verlierer Die Fernsehsender befinden sich nach wie vor auf der Suche nach dem nächsten „großen Ding“ im Unterhaltungsbereich. Zu den großen Gewinnern des Jahres zählen die Dauerbrenner „The Voice“ bei ProSieben und Sat.1, sowie die Gründershow „Die Höhle der Löwen“ und die Musikshow „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ bei VOX. Verheerende Flops landen hingegen RTL II und ProSieben mit zwei Castingshows: Weder das relaunchte „Popstars“ noch „Die Band“ interessiert die Zuschauer.
Innovationen finden sich vor allem in der Nische. Nachdem Tele 5 Hugo Egon Balders Schnapsidee „Der Klügere kippt nach“ zunächst euphorisch realisiert, wird das Format noch während der zweiten Staffel vorzeitig abgebrochen und eingestellt. Deutlich erfolgreicher ist da schon das „Neo Magazin Royale“ mit Jan Böhmermann bei ZDFneo. Gleich mehrfach gelingt es dem Entertainer, mit gelungenen Aktionen virale Online-Hits zu kreieren und die Medienlandschaft aufzuwühlen. Darüber hinaus etabliert der WDR mit „PussyTerror TV“ mit Carolin Kebekus eine ungewohnt frische Comedy.
ARD Im Ersten ist vor allem das Quizfieber ausgebrochen. Am Vorabend können „Quizduell“, „Gefragt – Gejagt“ und „Wer weiß denn sowas?“ punkten und auch in der Primetime gibt Jörg Pilawa unter anderem mit „Spiel für dein Land“ weiterhin den Quizonkel. Günther Jauch beendet hingegen auf eigenen Wunsch sein Dasein als Polittalker zum Ende des Jahres. Einen Supergau landet die ARD mit der unnötigen Umwandlung des „Musikantenstadls“ in die „Stadlshow“, die weder beim alten noch beim anvisierten jungen Publikum ankommt – Zukunft ungewiss.
ProSieben ProSieben rüstet sich schon 2015 für die Zeit nach Stefan Raab und startet zwei vielversprechende neue XXL-Shows am Samstagabend: „Mein bester Feind“ mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf und „Teamwork“ mit Jeannine Michaelsen. Weniger überzeugen können dagegen „Prankenstein“ mit Lena Gercke, „Himmel oder Hölle“ mit Jochen Schropp und auch der Tanzshow „Got to Dance“ geht mit der dritten Staffel allmählich die Puste aus. Neues Leben eingehaucht wird indessen „Big Brother“: sixx holt die Mutter aller Realityshows nach vier Jahren Pause zurück. Der richtig große Erfolg bleibt aus, doch nach einem holprigen Start hält sich das Format zumindest über Senderschnitt.