Staffel 10, Folge 1–18

Staffel 10 von „Handwerkskunst!“ startete am 06.03.2020 im SWR.
  • Staffel 10, Folge 1 (45 Min.)
    Wenn sein Himmel voller Geigen hängt, liegt das vielleicht auch daran, dass Peter Körner seine Geigen im ehemaligen bischöflichen Ordinariat baut – da ist die himmlische Nähe ja nicht nur klanglich gegeben. Seine kleine Geige besteht zu fast 100 Prozent aus Holz und schon beim ersten Anblick wird klar, dass hinter jedem Detail wahre Handwerkskunst steckt. „In unserer Werkstatt gibt es genau zwei Maschinen“, weiß der Chef und schmunzelt „eine davon ist die Kaffeemaschine“. Von der gewölbten Decke über die geschwungenen Zargen bis zur kunstvoll geschnitzten Schnecke – nichts an diesem zierlichen Instrument ist so leicht wie ihr Klang – alles braucht Zeit, Ruhe und Sorgfalt. Davon gibt es in Peters Körners internationaler Meisterwerkstatt in der Mainzer Altstadt genug. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 06.03.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 10, Folge 2 (45 Min.)
    Arthur Ballert baut in seiner Holzmanufaktur in Köngen bei Stuttgart maßgefertigte Treppen, mit denen er schon Designpreise gewonnen hat. Eine Treppe muss jedoch in erster Linie stabil sein und einen hohen Gehkomfort bieten. Auf einer gut gebauten Treppe läuft es sich spürbar besser. Es passieren auch weniger Unfälle. Deshalb werden die meisten Treppen heute nach der Bequemlichkeitsformel konstruiert. Dabei kommt der Schrittmaßregel eine besondere Bedeutung zu. Im 18. Jahrhundert von einem französischen Mathematiker entwickelt besagt die Formel, wie sich Stufenauftritt und Stufenhöhe idealerweise verhalten.
    Arthur Ballert hält sich daran, wenn er eine neue Treppe entwirft. Für seinen aktuellen Auftrag baut er eine Podesttreppe in einem neu errichteten Einfamilienhaus. Die Stufen aus lebhaft-wildem Eichenholz werden wie die derzeit beliebten „Flying Steps“ direkt in der Wand verankert. Das Treppengeländer wird aus abstrakten weißen Wangen minimalistisch im Bauhaus-Stil gestaltet. In vielen Arbeitsschritten entstehen aus einem rohen Eichenstamm massive Stufen mit lebhafter Maserung. Bei der Montage der Treppe zeigt sich, ob präzise gearbeitet wurde. Trotz computergesteuerter CNC-Frästechnik sind viele Handgriffe nötig.
    Zudem braucht man viel Erfahrung, um ein technisch und ästhetisch komplexes Bauwerk wie eine moderne Holztreppe zu fertigen. Für Arthur Ballert entwickelt sich der Treppenbau stets weiter. Derzeit testet er ein neues Öl für die Stufen, das keinen Nass-Glanz-Effekt hat, sondern matt ist. Aus einfachem Grund: Bei einer matten Oberfläche sieht man weniger Macken und Kratzer, die früher oder später in jede Treppe gelangen. Drei Männer bauen dann die fertigen Teile der Eichentreppe mit einer halben Tonne Gewicht millimetergenau in das vorgegebene Treppenhaus ein. Mit Schraubzwingen und Gummihammer wird Stufe für Stufe die Treppe aufgebaut.
    Damit sie später nicht knarzt, benutzt Arthur Ballert sein Wundermittel: Silikon, das er in den Zehntelmillimeter Hohlraum zwischen Stellstufe und Auftritt spritzt. Dass am Ende alles passt, wirkt wie ein Wunder. So leicht und formvollendet fügt sich die Treppe in die Architektur des neuen Hauses ein, als wäre sie schon immer ein Teil davon gewesen. Eine Designtreppe, bei der die Brüstung zu den weißen Wänden passt und die Stufen nahtlos in den Eichenparkettboden übergehen. Eine moderne Treppe mit hohem Gehkomfort, die eines Tages vielleicht zu einem Klassiker wird. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 12.03.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 3 (45 Min.)
    Gürtel sind schon seit der Steinzeit bekannt: Damit die Kleidung besser hielt, als Schmuck oder Statussymbol wurden Ledergürtel mit Schnallen getragen. Heute gibt es nur noch wenige Handwerkerinnen und Handwerker, die Ledergürtel herstellen: Industrielle Ware bestimmt den Markt. Ralf Hörmann aus Grenderich im Hunsrück hat sich auf die Herstellung von hochwertigen Ledergürteln spezialisiert. In der SWR Serie „Handwerkskunst!“ zeigt er Schritt für Schritt, wie man einen Ledergürtel mit Hühnerledereinlage von Hand näht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 19.03.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 4 (45 Min.)
    Ein Hochbeet ist der Traum vieler Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner. In Sipplingen am Bodensee baut Landschaftsgärtner Dieter Maike für Küchenkräuter ein besonders schönes Exemplar in Trockenbauweise aus Naturstein. Das ist eine jahrtausendealte Kulturtechnik, die seit 2018 von der UNESC0 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt wurde. Dieter Maike und seine Kolleginnen und Kollegen verbauen für dieses Schmuckstück 7,5 Tonnen Stein und Kies. Der Stein, den Maike für das Mauerwerk benutzt, ist ein gebrauchter Rohrschacher Sandstein aus der Schweiz. Der graue Stein kommt aus der Bodenseeregion und passt hervorragend in die Landschaft.
    Mit Präzision, Genauigkeit und Muskelkraft wird jeder einzelne Stein mit Hammer und Meißel bearbeitet. Die mühsame Arbeit erfordert viel Ausdauer, denn so ein Stein wiegt bis zu 80 Kilo. Drei Tage dauert es, bis auf diese Weise die Mauern des Beets fertiggestellt sind. Die meisten Küchenkräuter lieben es trocken, deshalb ist die Drainage des Beets besonders wichtig. Dieter Maike hintermauert das Beet von innen mit großen Bruchsteinen, den sogenannten Schroppen, und verfüllt den Rest zu großen Teilen mit Kies. So kann bei Regen das Wasser gut abgeleitet werden. Erst knapp unter dem oberen Rand des Beets beginnt die Pflanzschicht.
    Hierfür wird dem Kies Humuserde beigemischt. So entsteht ein perfekter Nährboden, der sich nun zur Bepflanzung der Trockenheit liebenden Kräuter eignet. Ein Hochbeet aus Naturstein hat viele Vorteile: Es speichert die Wärme besonders gut und verlängert dadurch die Kulturzeiten der Pflanzen. Es verringert Schädlingsbefall und ist darüber hinaus noch rückenschonend. In den Ritzen und Fugen des Mauerwerks finden Insekten, Spinnen und Amphibien Rückzugsmöglichkeiten. Dieses Hochbeet ist quasi für die Ewigkeit gebaut und leistet ganz nebenbei auch noch einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.03.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 26.03.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 5 (45 Min.)
    Etwas Schönes kreieren – das liebt Madeleine van der Werve. Früher entwarf die studierte Innenarchitektin Möbel und Küchen, heute entwirft und näht sie Dessous auf Maß. Unterwäsche sollte nicht nur schön sein, sondern auch perfekt passen, findet die gebürtige Niederländerin. Das hebe das Selbstwertgefühl. Ihre Kundinnen sind Frauen, denen die gängigen Konfektionsgrößen nicht passen – oder Frauen, die einfach gerne einmal perfekt sitzende Wäsche haben möchten. Einen maßgeschneiderten BH anzufertigen erfordert viel Erfahrung und Akkuratesse. Und eine Menge Fingerspitzengefühl. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.04.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 02.04.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 6 (45 Min.)
    Zwischen Industriegebiet und Autobahn steht die Werkstatt von Lukas Böpple in Ditzingen nahe Stuttgart. Musikerinnen und Musiker aus aller Welt pilgern zu ihm. Böpples Passion sind Trompeten. Sein Titel: Metallblasinstrumentenmachermeister – klingt sperrig und alt. Er aber ist jung und seine Unikate sind gefragt. Das Erschaffen von Instrumenten steckt in seinen Genen. Denn die Handwerkskunst hat er vom Vater gelernt. Eine Trompete besteht aus Ventilen, Zügen, einem Schallbecher, einem Mundrohr, einem Mundstück und vielen anderen Bauteilen.
    Sie alle sind aus Messing. Der Meister hämmert, lötet, schleift, dreht und poliert. Eine Woche braucht er, bis dem Instrument ein Klang entlockt werden kann. Seine Arbeit ist anstrengend, schmutzig und grob. Doch er liebt, was er tut. Für die SWR Sendung „Handwerkskunst! Wie man eine Trompete baut“ begleitet das SWR Fernsehteam den Bau eines Einzelstücks. Böpples Hände zaubern aus rohem Metall ein glänzendes Instrument. Handwerkskunst, die Menschen bewegt und glücklich macht – mit Musik. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 17.04.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 16.04.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 7 (45 Min.)
    Ein Kleid für einen einzigen Tag. Diesen Luxus leisten sich viele Bräute. Sie haben meist genaue Vorstellungen und hohe Ansprüche. Doch wie wird das Brautkleid perfekt? Svea Pannewitz schneidert Brautkleider nach Maß. Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Hochzeitskleid ist alles auf den Körper und die Persönlichkeit der Kundin abgestimmt. In ihrem Atelier entstehen Einzelstücke in tagelanger Handarbeit. Die Designerin ist eine der wenigen Maßschneiderinnen, die sich auf Brautkleider spezialisiert hat.
    Für die SWR Sendung „Handwerkskunst!“ dokumentiert das SWR Filmteam den aufwendigen Herstellungsprozess eines Hochzeitskleides. Die Schneiderin verarbeitet edle Stoffe wie Satin und Georgette. Sie überzieht Knöpfe in mühevoller Kleinarbeit, rafft den Rock mit einem Rafffüßchen und näht mit Engelsgeduld unzählige Handstiche, bis der Traum in weiß schließlich fertig ist. Die Dokumentation zeigt die faszinierende Entstehung eines Brautkleides zwischen modernem Modedesign und traditioneller Handwerkskunst. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 24.04.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 23.04.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 8 (45 Min.)
    Naturnahe Schwimmteiche liegen im Trend: Die Sommer werden immer wärmer und Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer möchten sich möglichst ohne Chlor erfrischen. Schwimmteiche verfügen über einen pflanzenfreien Pool und werden über einen bepflanzten Kiesbereich in der Wasserüberlaufzone gereinigt. Landschaftsgestalter Mike Meyer zeigt, wie man einen Schwimmteich in einen Garten einbaut. Von der Planung, dem Ausheben der Grube mit einem Bagger, dem Bauen der Wände bis hin zum Anbringen der Folie dauert es rund sechs Wochen – dann kann die blaue Oase genutzt werden. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.06.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 10, Folge 9 (45 Min.)
    Im Grunde ist ein Smoker einfach nur ein mit Holz oder Kohle befeuerter Ofen, in dem Fleisch oder auch andere Speisen in heißem Rauch gegart werden – stundenlang. Wer sich für einen Smoker entscheidet, der lässt sich nicht hetzen, auch nicht beim Bau. Marco Eyl aus Obersteinebach im Westerwald hat vor acht Jahren seinen ersten Smoker konstruiert – inzwischen sind es rund 50 verschiedene Modelle pro Jahr. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer von „Handwerkskunst!“ baut er seinen Klassiker: den „20 Zoll Longhorn To Reverse“. Das Grundmaterial ist fünf Millimeter dickes Stahlblech, dann heißt es lasern, stanzen, walzen – stundenlang fliegen die Funken. Wenn am Ende alle 279 Einzelteile eins sind, ist ein Barbecue-Smoker entstanden, den so schnell nichts umhaut. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 10.07.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 09.07.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 10 (45 Min.)
    Tilo Fritz ist Schreinermeister und seine Spezialität sind rheinhessische Hoftore. Die haben Tradition in dieser Ecke des Landes und werden auch heute noch nachgefragt. Nicht nur optisch erinnern die Tore an früher, auch bei der Herstellung achtet Tilo Fritz auf traditionelle Bauweise. Ohne Maschinen kommt er bei dem fast vier Meter großen Tor-Koloss allerdings nicht weit. Die Nut- und Federbretter werden noch selbst gemacht und die Rahmenverbindung traditionell gezapft. Mit viel Geduld sägt und schleift, hobelt und steckt, leimt und schraubt der Schreiner Stück für Stück zusammen – bis am Ende beide Torflügel zu ihrer vollen Größe aufgerichtet und eingebaut werden. Für Tilo Fritz immer der schönste Moment seiner Handwerkskunst. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 31.07.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 30.07.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 11 (45 Min.)
    Weben ist gar nicht schwer – das weiß man noch aus dem Werkunterricht in der Schule. Mit professionellem Weben auf dem Handwebstuhl hat das allerdings nur wenig zu tun. Handweben ist ein komplizierter und aufwendiger Prozess, der großes Fachwissen erfordert. Margarete Horle beherrscht dieses jahrhundertealte Handwerk. In ihrer Werkstatt in Bockenheim an der Weinstraße zeigt die Handwerberin, wie aus der Faser ein hochwertiger Stoff entsteht. Dafür braucht sie ein gutes Gespür für Muster, Farben und Materialien, technisches Geschick und viel Geduld. Margarete Horle weiht die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Geheimnisse des Schärens, des Bäumens und des Verschnürens ein und erklärt, warum das zeitintensive Einrichten des Webstuhls so wichtig ist. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 07.08.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 06.08.2020ARD Mediathek
    • Alternativtitel: Wie man einen Grabstein gestaltet
    Staffel 10, Folge 12 (45 Min.)
    Bernhard Mathäss aus Duttweiler in der Pfalz übt einen der ältesten Berufe aus: Er bearbeitet Natursteine. Der Steinbildhauer gestaltet Grabmale. Das Exemplar, bei dessen Herstellung ihm die „Handwerkskunst“ über die Schulter schaut, besteht aus gelbem Sandstein und Corten-Stahl. In einem Steinbruch am Haardtrand sucht Bernhard Mathäss nach geeignetem Material mit ganz besonderer Maserung. Die Herstellung ist aufwändig: Von der ersten Skizzenzeichnung über das Modell aus Ton bis zum fertigen Stein ist der Steinbildhauer über eine Woche lang beschäftigt. Und die Arbeit an Naturmaterial birgt Überraschungen, die erst beim Behauen sichtbar werden. Auf die muss der 57jährige Pfälzer reagieren – aber das hat er gelernt. Die „Handwerkskunst“ begleitet eine faszinierende Arbeit, die die beiden Seiten ihres Urhebers zeigt: Den Handwerker und den Künstler. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.09.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 17.09.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 13 (45 Min.)
    Heike Braun ist Sargbauerin. In ihrer Schreinerei in Spaichingen in der Nähe von Rottweil entstehen Särge, die sie selbst entwirft. Die letzte schützende Hülle, die den Menschen umgibt. In dem Wissen gebaut, dass das Werk nur für eine kurze Zeit überhaupt sichtbar sein wird. Dennoch arbeiten Heike Braun und ihre Schreiner mit Liebe und Sorgfalt am ’letzten Häusle“, wie sie sagen. Das Holz für die Särge wird in heimischen Wäldern geschlagen oder aus dem Elsass geliefert. Bis aus den rohen Brettern auf Hochglanz lackierte und polierte Sargkästen werden, braucht es viele Arbeitsschritte. Da müssen alle Geduld, einen scharfen Blick und auch Kraft aufbringen.
    Die Särge entstehen in Handarbeit, unterstützt durch spezielle Maschinen, die nur für den Sargbau entwickelt wurden und die zum Teil schon seit vielen Jahren im Einsatz sind. Als einzige Frau in einer echten Männerbranche hat sich Heike Braun erst mal Respekt verschaffen müssen, doch als Tochter eines Sargbauers ist sie von Kind auf mit jedem Arbeitsschritt vertraut und packt selbst mit an. Denn die Schreinerei hat Heike Braun von ihren Eltern übernommen. Ein richtiger Familienbetrieb seit mehr als 130 Jahren. Einen Sarg zu bauen, mit der gleichen Hingabe und Gewissenhaftigkeit wie für ein wertvolles Möbelstück, das ist echte Handwerkskunst. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 13.11.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 12.11.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 14 (45 Min.)
    Markus Rickus liebt seinen Beruf, er arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Hufschmied. Dass der Hunsrücker diesen Beruf erlernen will, stand für ihn schon als Kind fest. Markus Rickus ist nämlich mit Pferden aufgewachsen. Heute bringt er die Leidenschaft für den Beruf vor allem seinen Schülerinnen und Schülern bei. In Beltheim-Mannebach, im Hunsrück, betreibt er eine Lehrschmiede und bildet Hufschmied*innen aus ganz Deutschland aus. Ein Pferd zu beschlagen ist echte Handwerkskunst. „Handwerkskunst!“ hat Markus Rickus bei seiner Arbeit am Pferd und beim Schmieden in seiner Lehrschmiede über die Schulter geschaut. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 20.11.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 19.11.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 15 (45 Min.)
    Gerd Fritsche aus Sigmarszell bei Lindau ist Ingenieur und Maschinenschlosser. Doch er liebt die Arbeit mit Holz. Zahlreiche Möbel seines Hauses hat er selbst gebaut. Aber jetzt gäbe es keinen Platz mehr für neue Möbel. Deshalb habe er angefangen, Hobel zu bauen. Um die Jahrtausendwende entdeckte er englische Hobel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie begeisterten ihn sofort: Schön geformte Holzgriffe, ein Metallgehäuse, das weder gegossen noch geschweißt ist, sondern genietet. „Was für eine handwerkliche Meisterleistung“, dachte er damals anerkennend und beschloss, einen eigenen Hobel im englischen Stil zu bauen.
    Seither stellte er hunderte Hobel in 18 verschiedenen Varianten her – vom Schlichthobel über den Simshobel bis zur Raubank mit einer Länge von 75 Zentimetern. Viele Hobel haben Griffe aus wertvollen Hölzern. Während die Hobelsohle immer aus Stahl ist und die Hobelklappe aus Bronze, bestehen die meisten Seitenteile aus Messing. Das Farbenspiel der unterschiedlichen Materialien macht den optischen Reiz von Fritsches Hobeln aus. Seiner Meinung nach arbeitet man mit schönem Werkzeug viel lieber als mit gewöhnlichen Geräten.
    Fritsche verkauft seine Hobel inzwischen in alle Welt. Seine Kundinnen und Kunden sind Restauratorinnen und Restauratoren, Musikinstrumentenbauerinnen und -bauer oder Hobbyschreinerinnen und Hobbyschreiner, die Wert auf exzellentes Werkzeug legen. Es gibt seine Hobel entweder fertig gebaut oder als Bausatz zu kaufen. Letzteres ist aber nur etwas für geschickte Handwerkerinnen und Handwerker, denn das Zusammennieten von Hobelsohle und Seitenteilen ist nicht einfach. Allein dafür braucht er selbst einen ganzen Arbeitstag. Dabei feilt er die Zinken der Stahlsohle und die Schwalbenschwänze der Messing-Seitenteile so weit ein, dass sie nicht nur gut ineinanderpassen, sondern auch noch winzige keilförmige Spalten entstehen.
    Mit Hammerschlägen verformt er anschließend das Metall, bis alle Ritzen wieder geschlossen sind und ein festes Gehäuse entsteht. Das feilt er anschließend so lange, bis keine Spuren der Hammerschläge mehr zu sehen sind. Mehr als fünf Tage braucht er, um einen neuen Hobel zu bauen, meist im Auftrag seiner Kundinnen und Kunden. Die können, wenn sie eine Schablone ihrer Hand mitschicken, sogar einen maßgefertigten Griff aus dem Holz ihrer Wahl bekommen. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.11.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 26.11.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 16 (45 Min.)
    Mercedes Kupczyk ist Kirchenmalermeisterin. Sie arbeitet nicht nur in Kirchen, sondern auch in historischen Häusern, darunter dem ältesten Haus in Wertheim, einem Privathaus in der Münzgasse. Dort wurden florale Malereien an den Decken gefunden, vergilbt und verblichen. Vermutlich sind sie 450 Jahre alt. Wer sie gemalt hat, ist nicht bekannt. Mit Hilfe der Materialien und Techniken von damals rettet Mercedes Kupczyk diese Zimmerdecken ins Heute. Das Anwesen steht unter Denkmalschutz. An der Zimmerdecke haben die Jahrhunderte ihre Spuren hinterlassen. An manchen Stellen findet Mercedes Kupczyk abgeblätterten Putz.
    Breite Löcher tun sich zwischen Holzbalken und Putzfeld auf. Mit Stahlbürste und einem feinen Pinsel schaut die gebürtige Sächsin, was sie retten kann. Sie kratzt, bürstet und pinselt sich in der Decke durch die Falten der Zeit, entfernt Ruß, Staub und Schmutz. Sie möchte möglichst viel vom Original aus der Renaissance bewahren und baut die Decke Schicht für Schicht mit natürlichen Materialien wieder auf. Dafür versendet sie – wie der Maler vor 450 Jahren – Luftkalkmörtel, Kuh-Kalk, Rosshaare und Pigmente.
    Die gelernte Malerin und Lackiererin mit Fachrichtung Kirchenmalerei hat dieses Wissen studiert. Die Meisterin weiß um die Offenheit natürlicher Materialien, wie lebendig und langlebig sie sind, wenn man sie richtig behandelt. Ihr „Baumarkt“ ist die Natur und ihr Handwerk gleicht einer Reise durch die Geschichte der Kunst, der Materialien und Techniken. Alles ist handgemacht und für Do-it-Yourself in jedem Privathaushalt geeignet- seit Jahrhunderten erprobt und gegenwärtiger denn je. Die Sendung ist auch in der Mediathek abrufbar und auf dem „Handwerkskunst!“-You-Tube-Kanal. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 04.12.2020SWR Fernsehen
  • Staffel 10, Folge 17 (45 Min.)
    „Scheunenfund“ nennt Ulrich Beppler das, was verdreckt und voller Spinnweben bei ihm auf dem Hof steht: eine BMW R 75/​5, Baujahr 1972, Höchstgeschwindigkeit 175 Stundenkilometer – theoretisch. 30 Jahre lang stand die Maschine unbenutzt in einem Schuppen, nun will der Motorradspezialist aus dem südpfälzischen Landau herausfinden, warum. Ulrich Beppler hat Erfahrung mit speziellen Aufträgen, vor ein paar Jahren restaurierte er das Motorrad von Jutta Kleinschmidt, mit dem diese 1992 Siegerin der Rallye Paris Dakar wurde. Jetzt wird er die alte BMW Stück für Stück auseinandernehmen. Das sind „sehr viele einzelne Teile“, lacht er, „aber durch meine über 30 Jahre Erfahrung krieg’ ich das auch alles wieder zusammen“. Welche Überraschungen es dabei gibt, wozu der Zweirad-Mechaniker-Meister Heißluftföhn und Herdplatte braucht – und ob das in den 1970er Jahren sehr teure Motorrad am Ende wieder läuft: „Handwerkskunst!“ war dabei. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 11.12.2020SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDo 10.12.2020ARD Mediathek
  • Staffel 10, Folge 18 (45 Min.)
    Seit Jahrhunderten werden traditionell Lebkuchen zum Weihnachtsfest gebacken. Ob als Lebkuchenmann oder Hexenhäuschen: Der braune Lebkuchen lässt sich vielseitig gestalten. Früher gehörten die Herstellerinnen und Hersteller von Lebkuchen einem anderen Handwerk an als die übrigen Bäcker, sie nannten sich Lebküchler, Pfefferküchler, Lebzelter, Lebküchner – Ausdrücke, die heute noch gerne von Bäckerinnen und Bäckern verwendet werden, die sich auf Lebkuchen spezialisiert haben. Bäckermeister Claus Becker aus Edenkoben zeigt in seiner gläsernen Backstube Schritt für Schritt, wie aus einem sogenannten „Lagerteig“ ohne Triebmittel, nur aus Mehl und Honig, ein leckerer Lebkuchen gebacken wird. Passend zur Jahreszeit wird der Lebkuchen weihnachtlich verziert. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.12.2020SWR Fernsehen

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