ARD Crime Time

Am Morgen des 25. November 2019 steht Dresden unter Schock. In den frühen Morgenstunden werden aus dem bis dahin als topsicher geltenden Grünen Gewölbe – der Schatzkammer im Dresdner Schloss – mehrere hundert Jahre alte Schmuckstücke der sächsischen Kurfürsten gestohlen. In nicht mal fünf Minuten verschwinden 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten mit einem Versicherungswert von über 100 Millionen Euro. Die Suche nach den Tätern ist kleinteilig und immens aufwändig – und bleibt zunächst erfolglos. (Text: ARD)

Schnell wird klar: Das Vorgehen beim Einbruch in Dresden zeigt Parallelen zum Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Bode-Museum in Berlin. Diese und weitere Taten gehen auf das Konto des Remmo-Clans. Dessen kriminelle Handschrift ist: „bigger than life“, wie es ein Ermittler formuliert: brachiales Vorgehen und hochmotorisierte Tatfahrzeuge. Die Familie Remmo war in den 1980er-Jahren aus dem Libanon nach West-Berlin gekommen. Einige Kinder bauten sich klassische kriminelle Karrieren auf. Waren die Remmos jetzt auch im Dresdner Grünen Gewölbe am Werk? (Text: ARD)

Nach erfolgreichen Ermittlungsarbeiten entschließt sich die Polizei, die verdächtigen Remmo-Clan-Mitglieder am 17. November 2020 festzunehmen. Über 1.600 Einsatzkräfte sind an der Großrazzia beteiligt. Im folgenden Prozess kommt es dann zu einem umstrittenen Deal: strafmildernd wird berücksichtigt, dass die Angeklagten die Tatbeteiligung gestehen und Teile der Beute zurückgeben. Wichtige Stücke blieben jedoch verschollen. Im Hauptprozess wurden fünf Angehörige des Remmo-Clans schließlich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. (Text: ARD)