Quoten: „Prodigal Son“ floppt auch auf ProSieben, „Grey’s Anatomy“ mit Allzeittief

„Davina & Shania“ starten erfolgreich, „Die Höhle der Löwen“ holt Zielgruppen-Sieg

Dennis Braun
Dennis Braun – 10.05.2022, 09:44 Uhr

Tom Payne und Michael Sheen in „Prodigal Son“ – Bild: FOX
Tom Payne und Michael Sheen in „Prodigal Son“

Die Free-TV-Premiere von „Prodigal Son – Der Mörder in Dir“ war im Herbst 2020 in Sat.1 ziemlich in die Hose gegangen, seit dem gestrigen Montagabend gibt ProSieben der Serie eine zweite Chance. Doch auch dort tat sie sich zum Start ziemlich schwer: Die ersten beiden Folgen kamen ab 22:10 Uhr nur auf schwache Marktanteile von 5,4 und 6,6 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Verglichen mit „Grey’s Anatomy“ war man damit aber noch gut bedient, der Dauerbrenner stellte zu Beginn der Primetime mit bitteren 4,4 Prozent nämlich ein neues Allzeittief auf. Insgesamt sahen nur 640.000 Menschen zu, ebenfalls so wenige wie noch nie. Minimal besser schlug sich danach das Spin-Off „Seattle Firefighters“, das sich auf 790.000 Zuschauer und 6,1 Prozent bei den Werberelevanten steigerte – von einem Erfolg war die Serie aber ebenfalls weit entfernt.

Bei RTL Zwei feierten indes um 21:15 Uhr die Geiss-Sprösslinge einen erfolgreichen Auftakt. „Davina & Shania – We Love Monaco“ hatten 810.000 Zuschauer ab drei Jahren eingeschaltet, in der Zielgruppe entsprach das famosen 7,0 Prozent. Zusammen mit ihren Eltern Carmen und Robert hatten die beiden jungen Frauen schon eine Stunde zuvor gepunktet: Eine neue Folge der „Geissens“ holte dort 6,7 Prozent bei insgesamt 760.000 Zusehern. Zur besten Sendezeit lag bei den 14- bis 49-Jährigen allerdings wieder „Die Höhle der Löwen“ in Front: 840.000 aus dieser Altersgruppe bescherten der VOX-Gründershow tolle 14,6 Prozent, die Gesamtreichweite betrug 1,73 Millionen. Eine Wiederholung der fast fünf Jahre alten Reality-Reihe „Meine Familien-Firma“ hielt sich später bei ebenso überdurchschnittlichen 10,2 Prozent.

Die Öffentlich-Rechtlichen taten sich an einem erneut warmen Frühlingsabend schwer, ein großes Publikum vor den Bildschirm zu locken. Am besten lief es noch für Das Erste, wo die „Tagesschau“ 4,76 Millionen (19,8 Prozent) und der anschließende „Brennpunkt“ 3,79 Millionen Menschen (15,0 Prozent) informierten und auch bei den Jüngeren mit 19,7 und 13,5 Prozent gefragt waren. Das vorgezogene „Hart aber fair“ fiel um 20:35 Uhr aber schon auf 2,90 Millionen Zuschauer (11,0 Prozent) zurück, die „Tagesthemen“ hielten schließlich noch 2,76 Millionen (12,3 Prozent) bei der Stange.

Ziemlich blass blieb vor allem das ZDF: Die Tragikomödie „Leben über Kreuz“ kam nicht über 2,80 Millionen Zuschauer und magere 10,7 Prozent hinaus, in der Zielgruppe reichte es gar nur zu mauen 4,2 Prozent. Das „heute journal“ legte hier im Anschluss immerhin auf 6,8 Prozent zu, insgesamt stieg die Reichweite auf 3,18 Millionen (12,8 Prozent). Für „Die purpurnen Flüsse“ ging es dann aber wieder auf 1,69 Millionen und 10,9 Prozent nach unten. Meistgesehene Mainzer Sendung des Tages waren die „heute“-Nachrichten, die um 19:00 Uhr 3,19 Millionen (18,1 Prozent) verfolgten. Das nachfolgende „ZDF spezial“ zu Putins Militärparade interessierte 2,28 Millionen bei 12,1 Prozent.

Auch ein „RTL Aktuell Spezial“ widmete sich Putins Propaganda und kam auf 2,63 Millionen Gesamtzuschauer sowie gute 12,1 Prozent bei den Werberelevanten. „Bauer sucht Frau International“ konnte sich eine Viertelstunde später deutlich erholen und unterhielt nun 3,28 Millionen, 200.000 mehr als vor einer Woche. In der Zielgruppe ging es von unter neun auf zufriedenstellende 12,6 Prozent nach oben. „RTL Direkt“ und „Extra“ lagen im weiteren Verlauf mit 11,6 und 12,6 Prozent auf ähnlicher bzw. identischer Flughöhe.

Die Kuppelshow „Liebe im Sinn – Das Heiratsexperiment“ bleibt für Sat.1 derweil weiterhin ein Misserfolg, ganz so düster wie zuletzt sah es diesmal aber nicht aus. Dennoch sind 600.000 Zuschauer ab drei Jahren und 5,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen wahrlich kein Ruhmesblatt. Die Wiederholung vom „Club der guten Laune“ war danach mit 4,8 Prozent ebenfalls kein Hit. Zu diesem Zeitpunkt zeigte Kabel Eins der eigentlich größeren Senderschwester mit dem Actionthriller „Auf der Jagd“ die Rücklichter, der starke 8,8 Prozent verbuchte. „Auf der Flucht“ befanden sich zuvor noch lediglich 4,8 Prozent der Zielgruppen-Zuschauer.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1979) am

    Wenn man eine Serie am Montag um 22:10 Uhr bringt braucht man sich auch nicht über Quoten wundern
    • am via tvforen.de

      Ich muss ehrlicherweise sagen "Grey's Anatomy" hat seinen Zenit überschritten und überlebt.
      • am

        Die TV Sender sind doch selber Schuld, wenn die Quoten schlecht sind. Zuschauer, die gerne Serien sehen wollen sind längst bei den Streaming-Diensten angekommen.
        PS wird bis in 2 oder 3 Wochen auch wieder aus dem Programm verschwinden. Deshalb braucht man als Zuschauer erst gar nicht anfangen die Serie zu schauen.
        • (geb. 1978) am

          Grey's Anatomy ist halt leider inzwischen einfach komplett "durch" und wiederholt sich inhaltlich nur noch selbst. Außerdem sind die aktuellen Folgen immer schon eine Woche vorher auf der Pro7-Homepage und bei Joyn kostenlos abrufbar. Die (noch verbliebenen) Fans der Serie warten daher nicht bis zu TV-Ausstrahlung; entsprechend mies sind die Quoten.
          • am via tvforen.de

            TV Wunschliste schrieb:
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            > Bei RTL Zwei feierten indes um 21.15 Uhr die
            > Geiss-Sprösslinge einen erfolgreichen Auftakt.
            > "Davina & Shania - We Love Monaco" hatten
            > 810.000 Zuschauer ab drei Jahren eingeschaltet, in
            > der Zielgruppe entsprach das famosen 7,0 Prozent.


            Lustig... Intellektuelles Sinnbild für TV-Deutschland, dass Dreijährige nach 9 Uhr Trash-RealityTV schauen oder nur eine Freudsche Fehlleistung getarnt als Tippfehler ?

            Aber ich finds trotzdem erschreckend, dass solche Formate immer noch mehr Zuschauer generieren als Krimi/Action-Serien hinter denen mehr Aufwand, technisch anspruchsvoller produziert und mit mehr Sinn (auch wenns nur Fiktion im klassischen Sinne ist), als zwei Jugendliche beim Aufwachsen im Jet-Set zu begleiten.
            • am via tvforen.de

              macabros schrieb:
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              > TV Wunschliste schrieb:
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              > > Bei RTL Zwei feierten indes um 21.15 Uhr die
              > > Geiss-Sprösslinge einen erfolgreichen Auftakt.
              > > "Davina & Shania - We Love Monaco" hatten
              > > 810.000 Zuschauer ab drei Jahren eingeschaltet,
              > > in der Zielgruppe entsprach das famosen 7,0
              > > Prozent.
              >
              >
              > Lustig... Intellektuelles Sinnbild für
              > TV-Deutschland, dass Dreijährige nach 9 Uhr
              > Trash-RealityTV schauen oder nur eine Freudsche
              > Fehlleistung getarnt als Tippfehler ?
              > [...]

              Zumal durch dieses Satzmachwerk mal wieder ein falsches Bild vermittelt wird:
              810.000 Zuschauer ab 3 Jahre sind die Gesamtreichweite, die im folgenden Nebensatz genannten 7% beziehen sich aber auf die Zielgruppe und entsprechen 430.000 ZuschauerInnen zwischen 14 und 49 Jahren! Das ist aber keine Fehlleistung, das ist gängige Praxis, die Angaben so miteinander zu verknüpfen das falsche Eindrücke entstehen sofern man nicht ganz genau liest.
          • (geb. 1992) am

            DHDL ist einfach immer ein Quotengarant.


            Qualität setzt sich also doch durch.

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