Abby (Natalie Morales) und Fred (Neil Flynn) im „Abby’s“
Bild: NBC
Der US-Sender NBC hat in der Nacht zum Mittwoch begonnen, das Fundament für sein Comedy-Angebot in der kommenden Season zu legen. Nach den bereits zuvor verlängerten „The Good Place“ und „Superstore“ hat nun auch „A.P. Bio“ – etwas überraschend – die Verlängerung für eine zweite Staffel erhalten. Neu bestellt wurde die Serie „Abby’s“ um eine ungewöhnliche Bar sowie „I Feel Bad“ um eine Mutter, Ehefrau und Geschäftsfrau (und Freundin und Tochter), die beim Versuch, alle Facetten ihres Lebens unter einen Hut zu bringen, viele faule Kompromisse eingeht und daher von einem schlechten Gewissen geplagt wird.
Alle drei Serien kommen von NBCs Schwesterstudio Universal TV.
A.P. Bio Eigentlich hatten Branchenbeobachter der Serie „A.P. Bio“ zu schwache Quoten bescheinigt, um sich realistische Hoffnungen auf eine Verlängerung machen zu dürfen. Aber wie schon im letzten Jahr mit „Great News“ und „Trial & Error“ hat NBC der Serie nun eine zweite Chance gegeben, sich zu beweisen. Vielleicht erweist es sich hier als Vorteil, dass mit Late-Night-Host Seth Meyers und „Saturday Night Live“-Schöpfer Lorne Michaels zwei für NBC wichtige Personen zu den Produzenten zählen, so wie im Jahr zuvor wohl vor allem Tina Fey der Serie „Great News“ die zweite Chance verschaffte.
In „A.P. Bio“ spielt Glenn Howerton („It’s Always Sunny in Philadelphia“) den Philosophen Jack Griffin, der gerade seinen Traumjob als Professor an einer Uni nicht erhalten hat. Frustriert kehrt er in seine Heimatstadt zurück, zieht in das Haus seiner kürzlich verstorbenen Mutter und nimmt einen Job an, den er für weit unter seiner Würde erachtet: Lehrer eines Uni-Vorbereitungskurses („Advanced Placement“) in Biologie an einer Highschool. Statt die Schüler zu unterrichten nutzt er sie nun, um seine diversen Rachepläne umzusetzen.
Abby’s Mit der Ensemble-Comedy „Abby’s“ versucht NBC, an die glorreichen Zeiten von „Cheers“ anzuknüpfen. Abby’s ist eine Bar in San Diego ohne Schanklizenz, die von Abby (Natalie Morales, „The Middleman“) betrieben. Ihre Gäste sind die Nachbarn aus der Umgebung, die hier unter sich sind und ihre Feierabende verbringen – schön gemütlich und abseits der modernen Party-Szene. Handys sind hier etwa komplett verboten – inklusive des „Nur-kurz-mal-was-Nachschauens“. Einen Platz in der (Open-Air-)Bar muss man sich verdienen, und wer sich zum Idioten macht, muss „zur Strafe“ ein Biermixgetränk hinunterwürgen. Zu den weiteren Hauptdarstellern gehört unter anderem Neil Flynn, der nach „Scrubs“ und „The Middle“ nun im 17. Jahr ununterbrochen in einer Serienrolle zu sehen sein wird.
Ungewöhnlicherweise wird diese Multi-Camera-Comedy außerhalb eines Studios vor Publikum aufgezeichnet, Pamela Fryman („How I Met Your Mother“) inszenierte die Pilotfolge.
I Feel Bad Das Idealbild einer berufstätigen Mutter und Ehefrau ist eine Person, die alle diese drei Bereiche meistert und ihnen spielend gerecht wird. Ob es überhaupt jemanden gibt, der diesem Idealbild entspricht, ist fraglich. Emet (Sarayu Blue; „Monday Mornings“, „No Tomorrow“) jedenfalls schafft das nicht – und das bringt sie immer wieder in Situationen, wofür sie sich im Nachhinein ein bisschen schämt. Sei es, dass sie einen sexy Traum von einem Mann hatte, der nicht Ehemann David (Paul Adelstein, „Private Practice“) ist, ihre Kinder in der Öffentlichkeit so ungezogen sind, dass sie so tut, als würden sie nicht zu ihr gehören, oder wenn sie ihre Untergebenen dafür einspannt, ihre privaten Aufgaben zu erledigen.