Erster Trailer zum zweiten „Psych“-Film „Lassie Come Home“

Streamingdienst Peacock auch mit Trailern zu „Punky Brewster“, „Angelyne“, „Brave New World“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 16.04.2020, 13:26 Uhr

„Psych 2: Lassie Come Home“ – Bild: Peacock
„Psych 2: Lassie Come Home“

In den Vereinigten Staaten steht demnächst der allgemeine Start des neuen Streamingdienstes Peacock an, der zum Medienkonzern NBCUniversal gehört: Seit gestern können ausgewählte Kabelnetz-Kunden in den USA eine rudimentäre Version testweise nutzen, „ab Juli“ soll er allgemein zugänglich sein. Nun wurden einige Trailer zu den Eigenproduktionen veröffentlicht. Darunter zum „Psych“-Film „Psych 2: Lassie Come Home“, der Miniserie „Brave New World“, den Comedy-Revivals „Punky Brewster“ und „Saved by the Bell“ und der Kinderserie „Madagascar: A Little Wild“. Peacock wird auch die US-Premieren der Sky-Comedy „Intelligence“ (mit David Schwimmer) und „The Capture“ von der BBC besorgen.

Vom Geschäftsmodell funktioniert Peacock ähnlich wie Joyn und TVNOW: Kostenlos und durch Werbung finanziert gibt es vornehmlich Wiederholungen aus dem Programm der NBCUniversal-Sender, daneben gibt es ein kostenpflichtiges Abo mit erweitertem Programm, aber weiterhin Werbung sowie eine teurere Premium-Stufe ohne Werbung und mit zusätzlichen „Originals“ (Eigenproduktionen und exklusive US-Starts ausländischer Serien).

Insgesamt steht der Start des Streamingdienstes im Schatten der Corona-Krise: Eigentlich sollten die nun um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio (fernsehserien.de berichtete), deren US-Rechte langfristig bei NBCUNiversal liegen, dort aufwendig ausgewertet werden und damit neue Kunden zum Reinschnuppern bringen. Dieses Zugpferd entfällt nun komplett. Auch bei vielen Eigenproduktionen, die für den späteren Jahresverlauf 2020 geplant waren, stehen die Dreharbeiten still und es ist mit Verzögerungen zu rechnen. Man geht davon aus, dass zum Start der allgemeinen Verbreitung im Juli vor allem der „Psych“-Film und die Miniserie „Brave New World“ als Aushängeschilder zur Verfügung stehen: Deren Ausstrahlung war eigentlich bei anderen Sendern schon deutlich früher anvisiert gewesen, die Produktionen schon im letzten Jahr abgeschlossen. Aber die Entscheider bei NBCUniversal wollten die beiden Programme halt lieber für den neuen Dienst als Aushängeschilder haben. Dabei spielt hinein, dass NBCUniversal erst spät das Projekt eines eigenen Streaming-Anbieters angegangen war und die Entwicklung von Eigenproduktionen eher zurückgegangen ist.

Für folgende Projekte hat Peacock Videomaterial veröffentlicht:

Psych 2: Lassie Come Home

Generell geht es im Film darum, dass Shawn Spencer (James Roday), Ehefrau Juliet (Maggie Lawson) und Burton „Gus“ Guster (Dulé Hill) nach Santa Barbara zurückkommen, um ihrem alten Frenemy Carlton „Lassie“ Lassiter (Timothy Omundson) zu helfen. Der ist dort mittlerweile Polizeichef und wurde von Unbekannten auf der Straße angegriffen und schwer verletzt.

Darsteller Omundson hatte im realen Leben im April 2017 einen schweren Schlaganfall erlitten, und der Film wird dieser Situation und Omundsons gesundheitlicher Verfassung dadurch Rechnung tragen, dass auch Lassiter bei der wegen des Angriffs durchgeführten Notoperation einen Schlaganfall erlitt. Seine Freunde machen sich nun auf die Suche nach den Hintergründen des Angriffs und des Täters. Dabei kommt hinzu, dass Lassiter von seinem Krankenhausbett aus „unglaubliche“ Dinge zu sehen beginnt, so dass das angebliche Medium Shawn helfen soll – das Setup ist eine Hommage an Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“.

Daneben soll der Film auch das recht frische Eheleben von Shawn und Juliet beleuchten, die im ersten Fernsehfilm geheiratet hatten.

Punky Brewster

In den 80er Jahren wurde Soleil Moon Frye als Penelope „Punky“ Brewster in der Sitcom „Punky Brewster“ in den USA bekannt: Ein naseweises Kind aus schwierigen Verhältnissen, das schließlich als Pflege- und dann Adoptivkind ein festes Zuhause fand. Peacock hat eine Fortsetzung bestellt, in der Frye (in Deutschland vor allen durch die späteren Staffeln von „Sabrina – total verhext!“ bekannt) nun selbst bereits dreifache Mutter und alleinerziehend ist. Und dann läuft ihr auch noch ein kleines Mädchen ohne Familie über den Weg, das sie an sich selbst in jüngeren Jahren erinnert und das ihr Herz erwärmt …

Freddie Prinze Jr. spielt in der Serie Punkys Ex-Ehemann Travis.

Saved by the Bell

Peacock hat als eine seiner Eigenproduktionen eine Fortsetzung zu „Saved by The Bell“ aka „California Highschool“ bestellt. In der sind die ehemaligen Schüler nun die Eltern – Mark-Paul Gosselaars Zack Morris ist etwa Gouverneur von Kalifornien – und deren Kinder gehen auf die alte Schule. Nach einem Fauxpas des Gouverneurs werden auf die Eliteschule nun auch Kinder aus sozial benachteiligten Gebieten kutschiert (in den USA ist Schule „Gemeindesache“, ärmere Gemeinden haben schlechter ausgestattete Schulen).

Brave New World

Als Miniserie wurde die bekannte Dystopie von Aldous Huxley aus dem Jahr 1932 adaptiert. Die Handlung ist in einer sterilen Zukunft angesiedelt, in der Krieg und Krankheiten praktisch unbekannt sind – allerdings auch Kunst, Kreativität und das Ausleben von Emotionen. Mit geistesverändernden Drogen werden unangenehme Gefühle unterdrückt, natürliche Fortpflanzung ist durch Gentechnik ersetzt und das Konsumieren der Droge Soma gilt als die einzige Religion. Alle, die sich dieser gleichgeschalteten Gesellschaft nicht anpassen wollen, werden in Reservaten, den sogenannten Savage Lands, isoliert.

Als Bewohner von New London haben Bernard Marx (Harry Lloyd, „Game of Thrones“) und Lenina Crowne (Jessica Brown Findlay, „Downton Abbey“) nur diese strikte gesellschaftliche Ordnung erlebt. Crowne ist eine Arbeiterin in der Beta-Plus-Brutstätte und hat begonnen, ihre Rolle in der Gesellschaft zu hinterfragen. Die Neugier führt sie schließlich in die Savage Lands, wo sie in eine gewalttätige Rebellion verwickelt werden. Ihre Rettung ist John the Savage (Alden Ehrenreich, „Solo: A Star Wars Story“), der mit ihnen nach New London flieht. Dort droht dessen Ankunft die gesellschaftliche Ordnung aus den Fugen geraten zu lassen.

Weitere zentrale Rollen haben Joseph Morgan („Vampire Diaries“, „The Originals“), Kylie Bunbury („Game Night“, „Pitch“), Sen Mitsuji („Origin“), Nina Sosanya („Killing Eve“) und Demi Moore („Ghost – Nachricht von Sam“).

Angelyne

Ebenfalls auf dem Programm von Peacock steht die Serie „Angelyne“. Basierend auf einem Follow-up-Artikel zu einer realen Geschichte aus der Mitte der 1980er spielt Emmy Rossum die Titelfigur – eine Frau, die ihr sexy Konterfei auf einer Plakatwand in der Gegend von Los Angeles platzierte und damit in den Zeiten, bevor man die Hintergründe schnell im Internet erforschen konnte. Damit sorgte sie gleichzeitig für Rätsel bei den zahllosen Passanten. Hinter der Serie steht Rossums Ehemann Sam Esmail, seines Zeichens Schöpfer von „Mr. Robot“ und „Homecoming“.

Madagascar: A Little Wild

Daneben hat Peacock auch eine animierte Serie für Kinder im Angebot, ein Spin-Off seines erfolgreichen „Madagascar“-Franchises. In „Madagascar: A Little Wild“ geht es um die vier Protagonisten der Filme, deren Jugend im Zoo – und jenseits dessen Mauern – thematisiert wird.

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