Olympische Sommerspiele 2020: Japan erwirkt Verschiebung

Sport-Großereignis wird wegen Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 24.03.2020, 14:34 Uhr

Olympia – Bild: Eurosport
Olympia

Im Umfeld zahlreicher Veranstaltungsverschiebungen während COVID-19 (Coronavirus disease 2019) war schon einige Tage über einer Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 spekuliert worden, die vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 im japanischen Tokio stattfinden sollten.

Nun hat der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe mitgeteilt, dass die Spiele verschoben werden. Das Internationale Olympische Komitee hatte sich bis zuletzt nicht festlegen wollen, wie man vor dem Hintergrund der Corona-Krise und dem Kampf zur Verlangsamung mit dem weltweit größten Sportfest umgehen sollte, und eine weitere Frist von vier Wochen nehmen wollen. Derweil hatten etwa Kanada und Australien schon eine Teilnahme ausgeschlossen, der Druck aus der Sportwelt für eine Verschiebung wuchs. Abe verkündete nun laut Tagesschau, dass er den Präsidenten des IOC Thomas Bach im Namen seiner Nation als Ausrichter um einen einjährige Verschiebung ersucht habe. Bach habe hundertprozentig zugestimmt.

Weiter heißt es, dass Abe seinen Schritt gegenüber dem Fernsehsender NHK damit begründet habe, dass die Spiele angesichts der Coronavirus-Pandemie zum anvisierten Zeitraum im Juli und August nicht vollständig ausgetragen werden könnten. Angedacht ist demnach nun eine Austragung im Sommer 2021.

Die Verschiebung erscheint nur folgerichtig. Für die Leistungssportler ist in einem Olympia-Jahr alles auf diese Wettkämpfe ausgerichtet. Der Formaufbau erfolgt beim Training und in diversen Wettbewerben auf diesen Saisonhöhepunkt hin. Zudem erfolgt die Auswahl der Teilnehmer an Olympischen Spielen bei diversen Meisterschaften, deren diesjährige Ausrichtung in Frage gezogen werden darf. Und schließlich sind die Spiele auch ein Treffen der Nationen mit zahllosen internationalen Reisen von Sportlern, Funktionären, Journalisten und Würdenträgern: Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, ob das im Spätsommer nicht ein unkalkulierbares Risiko wäre.

Für das US-amerikanische Medienunternehmen NBCUniversal dürfte die Absage ein besonderer Rückschlag sein. Dort hält man die US-Rechte an den Übertragungen und wollte die Spiele für die Anfangsphase seines neuen Streamingdienstes Peacock nutzen (fernsehserien.de berichtete) – beim Hausender NBC sollten Sportereignisse erst abends in der Primetime ausgestrahlt werden, während der neue Dienst live streamen sollte.

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