Das Fenster zum Hof
- USA 1954 (Rear Window, 112 Min.)
- Thriller

Der um die Welt gereiste Fotoreporter Jeff sitzt nach einem Arbeitsunfall mit Gipsbein im Rollstuhl und kann sein New Yorker Appartement nicht verlassen. Es ist Sommer, der Asphalt kocht, und in dem dichten Wohnblock haben fast alle Bewohner die Fenster weit geöffnet. Jeff verbringt – teils aus Langeweile, teils aus berufsbedingtem Voyeurismus – die meiste Zeit an seinem Fenster zum Hof und beobachtet das Geschehen in den Nachbarwohnungen. Was er dort entdeckt, ist ein Panoptikum an Großstadtmenschen und Großstadtgeschichten. Unter den beobachteten Nachbarn ist ein älteres Ehepaar, die Thorwalds. Als Mrs. Thorwald eines Tages spurlos verschwindet, ist Jeff davon überzeugt, dass ihr Mann Lars sich ihrer entledigt hat, indem er sie brutal ermordet, zerstückelte und schließlich portionsweise in einem Koffer abtransportierte.
Weder Lisa, Jeffs Verlobte, noch sein Freund, Detective Doyle von der New Yorker Polizei, lassen sich so recht von seinen Mordtheorien überzeugen. Jeff allerdings lässt nicht locker und beschließt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Dabei bemerkt er zu spät, dass er sich mit seinen Nachforschungen in Lebensgefahr begibt … In „Fenster zum Hof“ thematisiert Alfred Hitchcock wie kein anderer die Kinoleidenschaft und den Zuschauer selbst: den, der an seinen Stuhl gefesselt ist und sich die Welt einverleibt, die er sich anschaut.
Hitchcock lässt meisterhaft eine Vielzahl von Geschichten und Genres zusammenkommen, darunter den Thriller, die Screwball Comedy und das Drama. Der Film zählt zu den „Five Lost Hitchcocks“ – fünf Filme, die zwischen 1948 und 1958 gedreht und aufgrund eines Rechterückzugs seitens Hitchcocks erst drei Jahrzehnte später wieder gezeigt wurden. Für den französischen Regisseur François Truffaut ist „Das Fenster zum Hof“ nicht nur der wichtigste Film, den Hitchcock in seiner Zeit in Hollywood drehte, sondern er hält das Werk in seiner makellosen Brillanz für ein Zeugnis, dass Hitchcock in seinem Schaffen zu Höherem geworden ist als lediglich einem guten Geschichtenerzähler.
Der Film erhielt 1955 vier Oscar Nominierungen: für die Beste Kamera in einem Farbfilm, die Beste Regie, den Besten Ton und das Beste Drehbuch. Mit zwei weiteren Klassikern verbeugt sich das rbb Fernsehen an den kommenden Samstagabenden dem genialen Schaffen von Alfred Hitchcock. Am Samstag, den 30.01.2021 läuft um 23:30 Uhr „Der Mann, der zuviel wusste“ und am Samstag, den 06.02.2021, ebenfalls um 23:30 Uhr, „Psycho“. (Text: rbb)
„Eine Inhaltsbeschreibung von ,Rear Window’ kann kaum die völlige Neuheit und die nicht wiederzugebende Komplexität des ganzen Unternehmens verdeutlichen. Die Konstruktion des Films ist rein musikalisch, mehrere Themen greifen ineinander oder antworten aufeinander: Ehe, Selbstmord, Verkommenheit, Tod, das Ganze im Licht einer raffinierten Erotik. Doch vor einem so fremdartigen und neuen Film vergisst man leicht diese atemberaubende Virtuosität; jede Einstellung für sich ist eine erfolgreich bestandene Prüfung, eine gewonnene Wette.“ (François Truffaut, 1954). Truffaut zählte Hitchcocks Meisterwerk „Das Fenster zum Hof“ zu seinen fünf Lieblingsfilmen. Das hat nicht nur mit der von ihm erwähnten Virtuosität oder mit dem atemberaubenden Spiel von James Stewart und Grace Kelly zu tun, sondern auch und vor allem mit seiner archetypischen Ausgangssituation. Der an seinen Stuhl Gefesselte, der ohnmächtig und allmächtig zugleich die Welt anschaut und sie sich einverleibt – das ist der Kinozuschauer. Kein anderes Werk der Filmgeschichte hat sich auf so unterhaltsame und tiefgründige Weise die Mechanismen der Kinoleidenschaft selbst zum Thema gegeben. Eingebettet in eine Vielzahl von Geschichten und Genres (vom Thriller über die Screwball Comedy bis hin zum menschlichen Drama) erlebt der Zuschauer, wie ihn seine Schaulust davonträgt und welche Monstren die Kinoträume gebären. Der Film erhielt mehrere Oscar-Nominierungen, so für die beste Kamera, für die beste Regie, für den besten Ton und für das beste Drehbuch. „Das Fenster zum Hof“ ist Bestandteil einer Reihe von Hitchcock-Filmen, mit denen ARTE im Juni den Meister des Suspense ehrt. Mehr im Internet unter: http://arte.tv/hitchcock Die Fotografin Dorothy Shoes hat sich von sechs Themen Hitchcocks inspirieren lassen, um sein Filmuniversum in einer Bilderstrecke zu illustrieren. Dabei dreht sich alles um (blonde) Frauen, Fenster, Caméo-Auftritte, MacGuffin, Voyeurismus und Suspense. Mehr Infos kurz vor der Ausstrahlung auf: http://arte.tv/hitchcock. (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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