Staffel 10: Der Kalte Krieg und die Kuba-Krise, Folge 1–4

Staffel 10 (Der Kalte Krieg und die Kuba-Krise) von „Meine Geschichte“ startete am 23.04.2004 im WDR.
  • Staffel 10, Folge 1 (15 Min.)
    Robert McNamara, der mit dem Amtsantritt John F. Kennedys 1961 US-Verteidigungsminister wurde, war eine der Schlüsselfiguren der Kuba-Krise. Mit der Distanz von 40 Jahren kritisiert er erstaunlich offen die damalige US-Politik. Die Reaktionen der amerikanischen Politik gegenüber Kuba und Fidel Castro bezeichnet er als irrational, bis auf den heutigen Tag. Als Verteidigungsminister plädierte er im Krisenstab eindeutig gegen eine militärische Intervention. Dass der Dritte Weltkrieg verhindert werden konnte, wurde lange als diplomatische Meisterleistung Kennedys gefeiert: Er habe Chruschtschow zum Einlenken bewegt.
    Doch selbstkritisch gibt McNamara zu, dass nicht politisches Geschick die Krise löste, sondern pures Glück. Die Entscheidungen beider Seiten waren beeinflusst von Fehlinformationen und Fehlkalkulationen, speziell was die Frage der Atomsprengköpfe betraf. Die Führer beider Weltmächte hatten in letzter Minute erkannt, dass eine weitere Eskalation der Krise die ganze Welt in den Abgrund reißen würde. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.04.2004WDR
  • Staffel 10, Folge 2 (15 Min.)
    Sergej Chruschtschow, der Sohn des ehemaligen Staats- und Parteichefs der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, hat als junger Mann die Kuba-Krise aus der familiären Perspektive miterlebt. Auch heute noch sieht er die heimliche Stationierung der Raketen auf Kuba als vorbeugende Maßnahme der Sowjetunion, um nach der Invasion an der Schweinebucht 1961 eine weitere Invasion Kubas zu verhindern. Sergej Chruschtschow, seit 1999 amerikanischer Staatsbürger, interpretiert das unterschiedliche Bedrohungsgefühl durch Atomwaffen mit den geschichtlichen und geografischen Erfahrungen und Mentalitäten der beiden Großmächte.
    Nikita Chruschtschow hatte geglaubt, die Amerikaner würden die Raketen als taktisches Powerplay akzeptieren – eine glatte Fehleinschätzung, denn die Raketenkrise führte die Welt an den Rand eines Atomkrieges. Weder der Kreml noch das Weiße Haus hatten das unter Kontrolle, sagt Sergej Chruschtschow im Rückblick. Er sieht seinen Vater nicht als Verlierer. Dieser hatte sein Ziel erreicht: Die USA griffen Kuba nicht an. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereFr 30.04.2004WDR
  • Staffel 10, Folge 3 (15 Min.)
    Dino Brugioni war ab Mitte der 50er Jahre einer der renommiertesten CIA-Spezialisten für Luftaufklärung und -überwachung. Er war vor allem für das Spionageflugzeug U-2 zuständig, das jede Bewegung der Sowjets registrierte und fotografierte. Zusammen mit seinem Team identifizierte er Mitte Oktober 1962 die Raketenabschussrampen, die heimlich auf Schiffen nach Kuba gebracht worden waren. Am 27. Oktober 1962 stellte er die Funktionstüchtigkeit aller 24 Raketenstationen zweifelsfrei fest. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.08.2004Phoenix
  • Staffel 10, Folge 4 (15 Min.)
    Michael Schumakow war Kommandant eines der vier sowjetischen U-Boote, die im Oktober 1962 vor der Küste Kubas im Einsatz waren. Unter strengster Geheimhaltung sollten sie die Stationierung der sowjetischen Raketen auf der Karibik-Insel direkt vor der Haustür der USA militärisch unterstützen. Nachdem er vier Tage lang den Verfolgern der amerikanischen U-Boot-Abwehrflotte entwischt war, wurde sein U-Boot am 27. Oktober 1962, auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise, von einem US-Zerstörer angegriffen. Schumakow hatte den Befehl, in einem solchen Fall seine Torpedos abzuschießen.
    Einer davon war mit einem Atomsprengkopf bestückt, doch das wussten die Amerikaner nicht, wie sich erst sehr viel später herausstellen sollte. Schumakow war ohne Kontakt zu den vorgesetzten militärischen Stellen und musste innerhalb von ein, zwei Minuten eine Entscheidung treffen. Doch sein einziger Gedanke war, die Mannschaft und das Boot vor dem Untergang zu bewahren und ein Gefecht möglichst zu vermeiden. Also entschied er sich – entgegen den Anweisungen – keinen Befehl zum Abfeuern der Torpedos zu geben. Ihm war klar, das hätte den atomaren Weltkrieg bedeutet. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.08.2004Phoenix

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