Aufgewachsen im „Backstagebereich der deutschen Gesellschaft“, so beschreibt Linda Zervakis ihre Kindheit und Jugend als Tochter griechischer Eltern in Deutschland. Aber: „Wir haben uns von Anfang an integriert.“ Und heute ist sie Sprecherin der „Tagesschau“, dem Flaggschiff der deutschen Nachrichtensendungen. Am Anfang stellte sich ihre Mutter noch den Wecker, um die Tochter in den späten Nachtdiensten im Fernsehen zu sehen. Das ist zwar vorbei, doch die „Mutter ist bis heute streng und sagt: pass’ auf, sieh’ zu, dass du das nicht verlierst, was du bislang erreicht hast.“ Im Gespräch mit Michel Abdollahi auf der Kommandobrücke eines alten U-Boots im Hamburger Hafen erzählt Linda Zervakis vom vielleicht wichtigsten Rat ihrer Eltern: „Meinen Eltern war es wichtig, uns zu vermitteln, wir
sind hier zu Gast. Also benehmen wir uns auch als Gäste und wollen nicht auffallen. Und ich glaube das war sehr klug. Ich hatte nie Probleme.“ Im Talk bei Tee, Rollmops und Leberwurstschnittchen mit Michel Abdollahi stellt sich heraus, wie viel Linda Zervakis mit ihm gemeinsam hat: Beide sind in ähnlichen Hamburger Vierteln großgeworden, in einer Hochhaussiedlung mit Sonnenstudio, Spielhalle und Muckibude in direkter Nachbarschaft. Und weil es beim „Käpt’ns Dinner“ auch ums Essen geht, gesteht Linda Zervakis ihre heimliche Liebe zu Zwiebeln. Allerdings traut sie sich nicht, diese in Deutschland auszuleben. „Käpt’ns Dinner“ Michel Abdollahi und Linda Zervakis über deutsche Befindlichkeit, griechische Nasen und die Schwierigkeit, sich für Ouzo oder Gin zu entscheiden. (Text: NDR)