Horizon

Die Masse der am Himmel sichtbaren Materie reicht nicht aus, um Sterne, Planeten und Galaxien in ihren Bahnen zu halten. Es muss weiteres Material vorhanden sein, das Schwerkraft erzeugt und für stabile Umlaufbahnen sorgt. Die meisten Physiker und Astronomen gehen daher davon aus, dass so genannte dunkle Materie existieren muss. Doch noch nie hat jemand diese rätselhafte Unbekannte nachgewiesen. Sie ist ein theoretisches Konstrukt, das aus rein rechnerischen Gründen notwendig ist. Die Suche nach der dunklen Materie gilt als wichtige Grundlagenforschung. Sie kostet Millionen, könnte aber eines Tages mit einem Nobelpreis gewürdigt werden.
Tief unter der Erde in einem Bergwerk in England und hoch oben am Himmel wird nach den mysteriösen dunklen Teilchen gejagt, von denen man annimmt, dass sie alles durchdringen und Schwerkraft erzeugen. An leistungsstarken Computern wird das Universum simuliert, um Aufschluss über seine Zusammensetzung

zu erhalten. Diese Simulationen und von Satelliten eingefangene Daten scheinen die Existenz einer dunklen Materie zu bestätigen. Sogar die aus James Bond-Filmen bekannten, riesigen Funkteleskope in Arecibo, Puerto Rico, mit denen Wissenschaftler wie Riccardo Giovanelli forschen, kommen hierbei zum Einsatz.
Doch es gibt auch vehemente Gegner dieser Theorie. Einige Physiker rütteln lieber an den Grundfesten der Physik und modifizieren Newtons Gesetze der Schwerkraft, um das Verhalten der Himmelskörper zu erklären. In dieser höchst amüsanten BBC-Dokumentation über die Suche nach der dunklen Materie werden die neuesten Thesen zu diesem Thema vorgestellt. Dabei kommen jedoch nicht nur die bedeutendsten Astrophysiker zu Wort, sondern auch eine Hausfrau und ihre erstaunliche Theorie. Was alle verbindet: Sie befinden sich auf einer lebenslangen Suche nach etwas, dass man wahrscheinlich gar nicht nachweisen kann … (Text: VOX)