Das Magazin – 2014, Folge 56–79

  • 30 Min.
    Kein Platz zu Leben – 511 Tage Überlebenskampf unter der Erde: Bei einer Expedition in der Ukraine entdeckt der amerikanische Höhlenforscher Chris Nicola 1993 Spuren menschlichen Lebens. Eine Kochstelle und aus Erde geformte Sitzbänke zeugen davon, dass hier vor über 60 Jahren Menschen gehaust haben müssen. Akribisch sucht der Forscher nach der Geschichte hinter dem historischen Fund. Bis sich schließlich ein Überlebender meldet und von dem Schicksal 38 ukrainischer Juden erzählt. 1942 versteckten sie sich in den verwinkelten Höhlen vor den Nationalsozialisten – lebten fast anderthalb Jahre in völliger Dunkelheit, hungrig und durstig und mit der ständigen Angst entdeckt zu werden.
    GM-DM stellt den beeindruckenden Dokumentarfilm „Kein Platz zu leben“, in dem die letzten überlebenden Zeitzeugen ihre Geschichte erzählen, vor. Hellmuth Karaseks Jugendjahre in Bernburg: Wer hätte das gedacht? Der bekannte Literaturkritiker Hellmuth Karasek verbrachte einen Großteil seiner Schulzeit in Sachsen-Anhalt, in Bernburg. 1946 landet Karaseks Familie nach der Flucht aus Schlesien erst im Erzgebirge und dann in Bernburg an der Saale. Hier besucht der junge Karasek die Karl-Marx-Oberschule.
    Als Jahrgangsbester bekommt er als Auszeichnung für seine guten Abiturnoten einen Band von Stalins Werken geschenkt. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ begibt sich der Buch-autor noch einmal in die Stadt seiner Jugend und erzählt wie er als Sohn eines ehemaligen NSDAP-Kreisleiters das „rote“ Bernburg wahrnahm und warum er sein Abitur im Westen noch einmal wiederholen musste. Freikauf von Tausenden Rumäniendeutschen – Ein Geschäft im Kalten Krieg: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Dennoch bleiben Hunderttausende Deutsche in Rumänien.
    Anfangs weil ihnen hier nicht die sofortige Vertreibung droht, dann weil sie gegen ihren Willen festgehalten werden. 20 Jahre später kommt es zum geheimen Abkommen zwischen der Regierung Willy Brandts und dem rumänischen Geheimdienst. Tausende Rumäniendeutsche werden von der Bundesrepublik freigekauft – der Beginn eines unwürdigen Menschenhandels. GM-DM verfolgt die Spuren dieser dubiosen Geschäfte und trifft u. a. Heinz Günther Hüsch, der als Anwalt in geheimer Mission die Verhandlungen führte. Werner Hartmann – Vom Nationalpreisträger zum „Staatsfeind“ der DDR: Er war der Begründer der Mikroelektronik in der DDR und zählt heute zu den 100 bedeutendsten Dresdnern des 20. Jahrhunderts – doch seinen Namen kennt kaum einer.
    Werner Hartmann war ein Vollblutwissenschaftler: In der Sowjetunion arbeitete er an der Entwicklung der Atomwaffe und auch in der DDR erzielte er bahnbrechende Fort-schritte. Der Physiker, der nicht Mitglied der SED werden wollte, war dem Staat den-noch suspekt und geriet ins Visier der Stasi. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ spricht Hartmanns Witwe über die persönliche Tragödie ihres Mannes und wie die Staatsführung sich selbst um einen ihrer besten Wissenschaftler brachte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 07.01.2014MDR
  • 30 Min.
    Westliches Flair in Oelsnitz – die erste Nachtbar der DDR: Seit ihrer Schließung zur Wendezeit erstrahlt in diesen Tagen die legendäre Nachtbar „die bar“ in Oelsnitz in neuem alten Glanz. Bis heute haben sich die Geschichten um die Kneipe im Keller des damaligen Kulturhauses „Hans Marchwitza“ in den Köpfen der Oelsnitzer gehalten. Von Vertretern der Politprominenz bis zu einfachen Bergleuten – sie alle strömten nach Oelsnitz, um in den Genuss westlicher Dekadenz zu kommen. Für einen Abend in nobler Atmosphäre nahm man Wartezeiten bis zu einem Jahr in Kauf.
    GM-DM besucht zusammen mit der 82-jährigen Erna Rodestock die wiedereröffnete Kneipe. Die ehemalige Barchefin erinnert sich hier an schillernde Nächte und prägende Begegnungen mit Adolf Hennecke und Frank Schöbel. Master Pongo – Vom Dschungel auf den Berliner Prachtboulevard: Erstmals seit 2008 erblickte im Dezember im Leipziger Zoo ein kleiner Gorilla das Licht der Welt. Ein seltener Zuchterfolg und die Attraktion im Pongoland. Der Urahn des jetzigen kleinen Gorillas sorgte auf ganz andere Weise im Sommer 1876 in ganz Europa für „Affenfieber“.
    Ein deutscher Arzt präsentiert damals der Öffentlichkeit den ersten lebenden Gorilla – ein Mitbringsel seiner Expedition aus Afrika. Als Attraktion für die Massen zieht das Tier in das Berliner „Aquarium“ Unter den Linden ein. Statt eines fleischfressenden Giganten bekommen die Besucher ein 80 cm großes, vegetarisch lebendes Affenmännchen namens Master Pongo zu sehen. Das putzige Kerlchen mit der offensichtlichen Ähnlichkeit zum Menschen fasziniert sein Publikum. Der Historiker Mustafa Haikal hat den tierischen Medienstar erforscht.
    Mit „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ spricht er im Leipziger Zoo über die Lebens- und Leidensgeschichte von Master Pongo. Zum 90. Todestag von Lenin: Die Legende vom Lenindenkmal in Eisleben: 1943 trifft auf dem Eislebener Bahnhof ein Zug mit Schrott aus dem sowjetischen Kriegsgebiet ein – darunter ein überlebensgroßer Bronze-Lenin. Zusammen mit den anderen Überresten soll die Büste eingeschmolzen werden. Zwei Jahre später taucht der neun Tonnen schwere Lenin im Zentrum von Eisleben plötzlich wieder auf.
    Der Kommunist und neue Bürgermeister der Stadt Robert Büchner lässt sich fortan als Retter der Statue feiern. Auch die DDR-Staatsführung nährt den heldenhaften Epos: Deutsche Kommunisten hätten gemeinsam mit sowjetischen Zwangsarbeitern den Bronze-Lenin vor den Nazis versteckt. GM-DM trifft einen Zeitzeugen, der die Entstehung des Heldenmythos miterlebt hat. Bin ich verwandt mit Margot Honecker? – Die neue „Spur der Ahnen“: Seit Jahren fragen sich die Geschwister Karin und Wolfgang Feist, ob sie in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu der ehemaligen First Lady der DDR stehen.
    Denn auch Margot Honecker ist eine geborene Feist. Zu Lebzeiten erwähnte der Vater von Karin und Wolfgang hin und wieder die gleiche Abstammung. Jetzt wollen die beiden endlich eine Antwort. Die Geschwister durchkämmen sämtliche Archive, verfolgen die Lebensstationen ihrer Vorfahren und stoßen schließlich auf eine heiße Spur. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ gewährt einen exklusiven Einblick in die neue Folge der „Spur der Ahnen“, die auch bisher unbekannte Details aus der Familiengeschichte von Margot Honecker preisgibt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 21.01.2014MDR
  • 30 Min.
    Dresden tanzt!: Die Tänze der Weltwirtschaftskrise – Das glamouröse Ereignis Semperopernball steht vor der Tür!
    Im tanzfreudigen Dresden erlebt die alte Paartanzkultur gerade ein Revival. Lindyhop, Swing, Walzer: all das wird in Ballsälen wieder aufgelegt und geübt. Doch woher kommt diese Begeisterung und was tanzte man eigentlich beim ersten Opernball 1925. Eine Ausstellung im Dresdner Hygienemuseum widmet sich derzeit der Geschichte der Tänze. Lernen kann man dort, dass beispielsweise der Walzer einst als absolut anrüchig und skandalös galt oder der aufkommende Swingtanz von sittenwächterigen Lustfeinden als „ … nackter orchestrierter Sex“ beschrieben wurden. Collien Ulmen- Fernandes, die den diesjährigen Semperopernball Ball mit Gunther Emmerlich moderieren wird, hat sich mit uns auf historische Spurensuche begeben und sogar den Lindyhop geübt.
    Meine Geschichte: Vom Westberater zum heißen Ostdessous – Unternehmer
    Als Christopher Schwarzer aus München Anfang der 90er Jahre als Unternehmensberater in den Osten kam, war es für ihn wie „kurz nach dem Krieg in der Ostzone“ unterwegs zu sein. 1993 bekommt er das Angebot den Miederwarenbetrieb VEB Elastic-Mieder in Zeulenroda zu übernehmen. Die größte Unterwäschefirma der DDR nach der Wende auf Erfolgskurs zu bringen, ist für Christoph Schwarzer die Herausforderung. Doch trotz hoch motivierter Belegschaft und tatsächlich steigender Umsätze hat das Unternehmen keine Chance. Der Unternehmensberater erzählt bei GM-DM welche Ursachen das hatte und wie er persönlich diese Zeit erlebte.
    Crystal Meth: Die Geschichte einer synthetischen Droge
    Crystal Meth gilt seit einigen Jahren als eine der gefährlichsten und radikalsten Drogen. Das Methamphetamin unterdrückt Müdigkeit, Hunger und Schmerz. Und: es ist billig. In Sachsen ist Crystal Meth mittlerweile weiter verbreitet als Cannabis und längst ein Dopingmittel für den Alltag. Die Droge ist jedoch keine Erfindung des vergangenen Jahrzehnts – als Medikament „Pervitin“ war sie seit ihrer massenhaften Herstellung 1938 absolut salonfähig – und im II. Weltkrieg eine von Hitlers ‚Wunderwaffen‘. Als Panzerschokolade, Göringpillen, Stuka-Tabs ging ihre Verwendung in die Annalen nicht nur dieses Krieges ein. GM-DM spricht mit dem Historiker Gorch Pieken über den Einsatz der Droge als „Wunderwaffe“ im Krieg und die verheerenden Folgen des Missbrauchs.
    Sotschi – vom Kurort für die Werktätigen zur ‚Russischen Riveria‘
    Nun erfüllt er sich also doch noch: Putins Traum von den Olympischen Spielen in Russland. Aber: Winterspiele in einem der beliebtesten Bade- und Kurorte am Schwarzen Meer?! Schon in den 1930er Jahren entstanden die bis heute prachtvollen Villen rund um und in Sotschi, in denen auch schon immer wieder gern die Polit- und Geldprominenz logierte. So hatte auch Stalin nahe Sotschi seine Sommerresidenz. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erzählt die wechselvolle Geschichte dieses mondänen Kurorts. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.02.2014MDR
  • 30 Min.
    Vor 30 Jahren: Verheerendes Zugunglück im Bahnhof Halle Hohenthurm
    11 Tote, 43 Verletzte, davon sieben Schwerverletzte: Das ist die katastrophale Bilanz eines der schwersten Eisenbahnunglücke in Deutschland und dem zweitschwersten der DDR. Im Parteiorgan „Neues Deutschland“ fand sich damals nur eine kleine Zeitungsnotiz. Die genauen Umstände blieben im Dunkeln. Was war passiert? Am 29. Februar 1984 fuhr ein Interzonenzug auf der Fahrt von Berlin nach Saarbrücken im Bahnhof Halle-Hohenthurm auf einen stehenden Personenzug auf. Der Lokführer des Transitzuges hatte bei dichtem Nebel mehrere Haltesignale nicht beachtet. War es Sabotage vom Klassenfeind, war es menschliches Versagen, was steckte dahinter? „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat den Eisenbahnhistoriker Erich Preuß, den damals diensttuenden Arzt der Notaufnahme Dr. Bernd Asperger, die BSTU Verantwortliche Frau Stange und Zeitzeugen getroffen, und die dramatischen Ereignisse rekonstruiert.
    Vom Last- zum Lustgefährt – Die Geschichte des Schlittens
    Er ist schon knapp 5.000 Jahre alt. Der Schlitten. Im thüringischen Oberhof wird er bis Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich als Lastentransportgefährt für die thüringische Holzindustrie benutzt. Bis die Hautevolée ihn als Abfahrts- und Sportgefährt für den Rodelspaß entdeckt. Herzog Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha ist es, der beginnt, die europäischen Elite zum Skifahren und Rodeln nach Oberhof zu holen. Selbst im fernen Amerika wirbt man für den damals kleinen Wintersportort Oberhof mit dem Slogan: „The most inexpensive luxury in Europe today“. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ fachsimpelt mit dem Schlitten-Experten Wolfgang Lerch und dem Historiker Ulf Morgenstern über die Anfänge dieses Wintersportvergnügens und zeigt einmalige Aufnahmen aus Oberhof von einem der frühesten Wintersportfilme aus dem Jahr 1909.
    Absturz im (Blätter)Wald – Die Welt schaut auf ein sächsisches Dorf
    1983 sorgte der kleine Ort Börnersdorf unweit des sächsischen Erzgebirges für eine der größten Schlagzeilen des Stern-Magazins. Und sehr bald für einen der größten Medienskandale der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte: Der Fund der Hitlertagebücher. Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ schaut hinter die Kulissen der Ausgangsgeschichte: Am 21. April 1945 soll in Börnersdorf ein Flugzeug mit engsten Mitarbeitern Hitlers und einer großen Menge Kisten abgestürzt sein. Was ist damals passiert und war wirklich in den Kisten? Was hatte die Staatsicherheit damit zu tun und wie kamen die STERN-Reporter an die vermeintlichen Tagebücher?
    Vor 25 Jahren: Rückzug der Sowjetarmee aus Afghanistan
    1979 marschierte die Rote Armee in Afghanistan ein. Trotz 100.000 bestens ausgerüsteter Soldaten gelang es in einem zehn Jahre dauernden, überaus verlustreichen Krieg nicht, die Aufständischen zu besiegen. Als sich die Rote Armee 1989 zurückziehen musste, hatte sie 15.000 Tote, zehntausende Verwundete und noch viel mehr psychisch Erkrankte zu beklagen. Die Zahl der zivilen Opfer in Afghanistan wurde auf 1 bis 1,5 Millionen geschätzt. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erinnert an das historische Ereignis in dieser Region voller Widersprüche. Bis heute hat es – gerade auch in Hinblick auf Deutschlands umstrittenen Bundeswehreinsatz in Afghanistan – nicht an Aktualität verloren. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.02.2014MDR
  • 30 Min.
    „Stadt des Volkskarnevals“: die Jecken-Hochburg Wasungen
    „Willst du mal ein Auto fahren, musst du schon als Baby sparen.“ – Das ist Karneval in Wasungen zu DDR-Zeiten. Als frech, fröhlich, freizügig und als der ultimative Straßenfasching bekannt. Im tiefsten Thüringen hat das närrische Treiben seit dem späten Mittelalter Tradition. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ spricht mit erfahrenen und langjährigen Jecken und Büttenrednern. Wie schnell konnte man mit Reden anecken? Wie versuchte die Stasi, staatsfeindlichen Humor zu unterdrücken? Was machte Wasungen ausgerechnet für Jugendliche aus der ganzen Republik so interessant?
    Der Osten ist ein Gefühl – Gibt es die Mauer in den Köpfen noch?
    Die Journalistin Anja Goerz ist aus dem „Westen“. Selbst mit einem „Ostmann“ lebend, trieb sie die Frage um: Ist der Osten Deutschlands 25 Jahre nach der Wiedervereinigung wirklich immer noch so anders als der Westen?! Sie beschließt, „Ossis“ näher kennenzulernen und beginnt, Interviews zu führen mit Stars wie Achim Mentzel, Inka oder dem Sänger der Prinzen sowie zahlreichen anderen „Ossis“ aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft. Das Ergebnis ist in ihrem Buch: „Der Osten ist ein Gefühl“ nachzulesen. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat mit der Autorin Anja Goerz über ihre Erkenntnisse bei den Feldforschungen zum Thema Ossi philosophiert.
    925 Millimeter Spurweite und wie weiter? – Die skurrile Geschichte der Straßenbahn in Chemnitz
    1880 – also vor mehr als 130 Jahren – war es in Chemnitz soweit: Die erste Straßenbahn nahm Fahrt auf. Gebaut von einem gewissen William Roebuck – einem Engländer, der für die Gleise englische Maße, nämlich 3 englische Fuß, anwendete. Die Chemnitzer Straßenbahn hatte fortan die schmalste Spurbreite in ganz Deutschland. Zu welchen Zwischenfällen und Absurditäten dies führen sollte, vor allen Dingen zu DDR Zeiten, erzählt der leidenschaftliche Chemnitzer Straßenbahn-Experte Heiner Matthes.
    Zwischen naiver Bastelei und Größenwahn: Geldfälscher in der DDR
    Falschgeld in der DDR? Das klingt absurd, denn warum sollte jemand sich die Mühe machen, ausgerechnet Ostgeld nachzudrucken? Aber vom „kleinen Fisch“, der mit selbstgemalten Scheinen sein Taschengeld aufbessern wollte, bis hin zu professionellen Fälschern, die Druckplatten selbst herstellten und ein ausgeklügeltes System zur Verbreitung aufbauten, hat es sie alle auch in der DDR gegeben. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ gibt gemeinsam mit dem Buchautoren des gerade erschienenen Buches „Falschgeld in der DDR“ einen Einblick in die Fälscherszene der DDR. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.03.2014MDR
  • 30 Min.
    Neue Serie: Tapetenwechsel – Promis über 25 Jahre Mauerfall: Winfried Glatzeder – Bis heute fühlt sich die Schauspiellegende als „Ossi“ behandelt. Der 68-Jährige kann mittlerweile aber gut damit leben. Sein „Tapetenwechsel“ begann bereits im Juli 1982. Winfried Glatzeder reiste damals mit seiner Familie in Berlin ganze 8 km gen Westen aus. Ein Umzug mit weitreichenden Folgen: plötzlich ist er nicht mehr der gefragte Star und muss als Schauspieler noch einmal ganz von vorn anfangen. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ spricht Winfried Glatzeder über Abschiede, schwierige Neuanfänge und die sogenannte Ost-Mentalität.
    Meine Geschichte: Einmal Paris sehen und sterben! – Paris, mon amour. Paris, die Stadt der Liebe. Woran es wohl lag, dass ausgerechnet Paris für viele DDR Bürger als der Sehnsuchtsort schlechthin galt? Für den Erfurter Steffen Toeppler (Jahrgang 1970) war es schon mit 16 Jahren der größte Traum, einmal im Leben nach Paris zu fahren. Obwohl er glaubte, erst im Rentenalter die Chance dazu zu haben. Dann kommt die Wende und noch vor der Währungsunion locken findige Busveranstalter die ausgehungerten Ostdeutschen mit spottbilligen Busreisen nach Paris. Für 30 D-Mark ist auch Steffen Toeppler dabei und erinnert sich in „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ noch einmal an die aufregende Reise.
    Von der „tragischen Laterne“ zur „Dame aus Eisen“ – 125 Jahre Eiffelturm – Als der Ingenieur Gustave Eiffel 1885 seine Entwürfe für den Eiffelturm vorstellt, schlägt ihm eine Welle des Protestes entgegen. Ein Schandfleck für die Stadt sei das, ein lächerliches Skelett aus Eisen – so die empörten Kritiker. Dennoch wird das 300 Meter hohe Bauwerk anlässlich des Beginns der Pariser Weltausstellung am 31. März 1889 eröffnet und bleibt über 40 Jahre das höchste Bauwerk der Welt. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ gratuliert zum 125. Geburtstag und erklärt, warum es zum Wahrzeichen von Paris wurde.
    Unter Männern – Schwul in der DDR – Schwulsein wurde im Sozialismus nicht verfolgt, galt aber als ein „Überbleibsel dekadenter bürgerlicher Moral“ und „anders sein“ sowieso als prinzipiell verdächtig. Da nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Verschärfung des § 175 anders als in der BRD im Osten wieder zurückgenommen wurde, konnte man in der DDR als Homosexueller offiziell zwar freier leben – aber der Zwang zur Anpassung, zur Konformität und auch dem Verschweigen der sexuellen Orientierung war dennoch groß. Einer, der gleiche Rechte für Schwule und Lesben auch öffentlich forderte, war Eduard Stapel. In Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erzählt der Theologe wie er versuchte, eine ostdeutsche Schwulenbewegung aufzubauen und dabei ins Visier der Staatssicherheit geriet. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.03.2014MDR
  • 30 Min.
    Top Secret – Ein Künstler und ein Stasimajor diskutieren das System Stasi: Verkleidete Spione, getarnte Stasispitzel , Bilder von Verkleidung-Seminaren der Staatsicherheit. Über zwei Jahre hat der Künstler Simon Menner in den Archiven der BSTU Materialien gesichtet, begutachtet und gestaunt. „Bei dem Projekt mit den visuellen Hinterlassenschaften der Staatssicherheit … ging es mir … um die Frage nach Bildern der Überwachung.“ – so Menner. Doch was steht hinter diesen heute fast lächerlich wirkenden Bildern aus dem Nachlass des Geheimdienstes? „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat in der BSTU Gera ein Treffen zwischen dem ehemaligen Stasimajor Bernd Roth und Simon Menner begleitet und gibt den harten Disput über Bild und Realität wider.
    Tapetenwechsel – Promis zu 25 Jahren Mauerfall: René Kindermann: Von sich selbst sagt er: „Ich bin Ostdeutscher durch und durch.“ Obwohl er von Anderen immer wieder ungläubig staunend gefragt wird: „Was?! Du bist wirklich ein Ossi?!“ Der beliebte Sport- und MDR Riverboat-Moderator René Kindermann wurde 1975 in Niesky am östlichen Rande Sachsens geboren. Viel weiter aus dem Osten kann man als Deutscher nicht kommen. Westfernsehen – Fehlanzeige! Dafür zog es ihn direkt nach der Wende als Austauschschüler in die USA. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ gibt René Kindermann Einblicke in seine ganz persönliche Sicht auf die Wende.
    Aufbruch ins 20. Jahrhundert: Wurde der Büstenhalter in Sachsen erfunden?: Ursprünglich sollte er die weibliche Brust stützen und schützen. Er sollte den Damen aus dem Korsett in ein Leben mit mehr Bewegungsfreiheit helfen. So wollte es seine Dresdner „Erfinderin“ Christine Hardt als sie 1899 das erste deutsche Büstenhalterpatent anmeldete. Heute dient der BH vor allem ästhetischen Zwecken und ist dabei ausgesprochen vielgestaltig geworden. Die ersten BHs von Fräulein Hardt existieren schon lange nicht mehr. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat ihn gemeinsam mit der Expertin Tina Seidlitz exklusiv rekonstruieren lassen.
    April, April! Oder nicht?!? – Archivperlen aus Ost und West: Wohl jeder ist schon einmal in ihm gewesen oder hat jemanden in ihn hineingeschickt: den April. Aprilscherze erfreuen sich seit sehr langer Zeit größter Beliebtheit. Doch seit wann gibt es sie eigentlich?! Und was haben die Medien damit zu tun? „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat in der Archivkiste gestöbert und besonders schöne Beispiele dafür hervorgezaubert, wie Medien versuchen, Zuschauer durch glaubhaft klingende, aber komplett frei erfundene Beiträge hinters Licht zu führen. Meist wird dabei durch übertriebene Details ein Hinweis auf den fehlenden Wahrheitsgehalt, z.B. eines Münzzerstörungsvirus, Piranhas im Rhein oder Leihtieren aus dem Berliner Tierpark geliefert. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.04.2014MDR
  • 30 Min.
    Ein Hauch von Moskau in Magdeburg – Die Stalinbauten – Die Altstadt Magdeburgs liegt 1945 in Trümmern. Einheimische Architekten und Stadtplaner stellen nach dem Ende des 2. Weltkriegs Überlegungen an, erste Pläne zum Wiederaufbau sind gemacht. Umgesetzt werden diese aber nicht, sondern ein gigantischer Aufbauplan nach Ulbrichts Direktive zu den „16 Grundsätzen der sozialistischen Großstadt“ soll auch in Magdeburg umgesetzt werden. Anfang der 50er-Jahre entstehen so zunächst prächtige Wohnpaläste und Hochhäuser, die sogenannten Stalinbauten. Gekrönt werden soll das neue Zentrum von einem zentralen Platz mit einem neuen Rathaus im Moskauer Stil. Doch dazu soll es nicht kommen. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ über die widersprüchliche Geschichte der sozialistischen Stadtentwicklung und ihre Folgen.
    Tapetenwechsel – Promis zu 25 Jahren Mauerfall: Achim Mentzel – Fast 70 und immer noch kein bisschen LEISE. So präsentieren sich die „Zwei Zentner Gute Laue“ des Achim Mentzel. Aber wie erging es ihm 1989? Hat die Wende sein bis dato erfolgreiches Leben in Frage gestellt? Und wie ist er mit den Veränderungen umgegangen? „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat ihn im Spreewald getroffen und erörtert mit ihm seine Ähnlichkeit zur Spreewaldgurke, denn beide – Achim und die Gurke – haben die Wende quasi unbeschadet überstanden und leben auch nach 50 Jahren Erfolgsmarathon weiter, als habe die Wende gar nicht stattgefunden.
    Aufbruch ins 20. Jahrhundert: Elektroautos – Elektroautos sind auf dem hart umkämpften Automobilmarkt schwer angesagt. Konzerne investieren in neue Modelle. Politiker posieren am Steuer von strombetriebenen Flitzern. Dem Elektroauto gehöre die Zukunft, heißt es. Dass ihm bereits die Vergangenheit gehörte, wird dabei völlig unter den Tisch gekehrt. Mitten in Mitteldeutschland – beispielsweise in der damaligen Industriemetropole Leipzig – fuhren vor 80 Jahren mehr Elektroautos als heute. Und die boten bereits alles, was heute als Innovation gepriesen wird. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat sich auf Spurensuche begeben.
    Meine Geschichte: Bitterfelder Weg – Vor 55 Jahren im April 1959 veranstaltet der „Mitteldeutsche Verlag“ im „Chemiekombinat Bitterfeld“ eine Autorenkonferenz. Auf Geheiß von SED-Chef Walter Ulbricht werden die Schriftsteller aufgefordert, den Arbeitsalltag in den Fabriken zu beschreiben. Doch auch die Arbeiter selbst sollten „schöpferisch tätig“ werden und die „Höhen der Kultur“ stürmen. Es ist die Geburtsstunde des „Bitterfelder Weges“. In den 1980ern avanciert Harri Engelmann zum Vorzeigekind der Bewegung – aus der Rückschau betrachtet eher wider Willen. Heute erzählt er „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ seine Geschichte. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.04.2014MDR
  • 30 Min.
    Feierabendbrigade – Wie „Pfuscher“ die DDR „retteten“ – „Staatlich geduldete Schwarzarbeit“ – Ja, so etwas gab es in der DDR tatsächlich ganz offiziell. Die hier beschäftigten „Helden des Volkes“ oder auch „Pfuscher“ genannten Handwerker der Feierabendbrigaden spielten sowohl beim Wiederaufbau der jungen Republik als auch im privaten Bereich manch eines Bürgers mit ihrer außerbetrieblichen Arbeit eine entscheidende Rolle. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ klären zwei ehemalige Feierabendbrigadisten auf, ob am „Feierabend“-Bau wirklich gepfuscht wurde und wieviel die Brigadisten ohne steuerliche Abgabe am Ende tatsächlich verdienen konnten.
    Tapetenwechsel – Promi 25: Marianne Birthler – Mitglied des Bundestages, Landesbildungsministerin in Brandenburg, mehrfache Bundesverdienstkreuzträgerin 1. Klasse. Marianne Birthler, die über die aktive Kirchenarbeit und die Opposition der späten DDR zur Politik kam ist den meisten vor allem über ihr mehr als 10-jähriges Amt als Nachfolgerin Joachim Gaucks in der Bundesbehörde für Stasiunterlagen bekannt.
    Heute erzählt sie in „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“, wie sie die Wende und die Zeit danach erlebt hat und warum sie immer noch gern nach dem Motto: „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ lebt. Kitsch oder Kult?! – Die Saalfelder Feengrotten – Eröffnet wurden sie kurz nach ihrer Entdeckung schon vor genau 100 Jahren – im Mai 1914. Und seitdem sind sie ein wahrer Publikumsmagnet. Auch zu DDR-Zeiten zählte die Tropfsteinhöhle zu einem der beliebtesten Ziele von Klassenfahrten oder FDGB-Urlauben. Bis heute zählen die Ausflüge zu einer der TOP-Ferienerinnerungen unzähliger Ostdeutscher.
    Für die einen sind sie eine kitschig bunt beleuchtete Tropfsteinwelt – für die anderen ein Naturschauspiel der Extraklasse: die Saalfelder Feengrotten. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ auf den historischen Spuren der Grottengeschichte als Heilquelle, Luftschutzbunker und Brauereibetriebsteil in der heute laut Guinness-Buch: „ …farbenreichsten Tropfsteinhöhle der Welt.“ Meine Geschichte: Gisela und der 1. Mai – Zu DDR-Zeiten war die halbe DDR am Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse auf den Beinen.
    Man defilierte mit Winkelementen, Plakaten und Kunststoffnelken an der Führung vorbei. Die Teilnahme an der Mai-Demonstration war nicht unbedingt freiwillig. Sie galt aber als eine der ersten Staatsbürgerpflichten und Nichterscheinen konnte der Karriere erheblich schaden. Als wirklichen Kampftag empfanden ihn nur wenige, für die Mehrheit war es einfach ein freier Tag, an dem nach der Demo privat gefeiert wurde. Heute erzählt Gisela Tews „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“, wie unterschiedlich sie den 1. Mai im Laufe ihres inzwischen 87jährigen Lebens erlebt hat. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 29.04.2014MDR
  • 30 Min.
    Über Wünsche und Wirklichkeit – Kim Il Sung in Golzow/​Döbberin – Als Kim Il Sung 1984 zum zweiten DDR-Staatsbesuch anreist, möchte der selbstherrliche Staatenlenker aus dem Fernen Osten auf den Spuren seines ersten Besuches die LPG Döbberin wiedersehen. Doch diese entsprach nicht mehr den Vorstellungen der betreuenden Kader. Also wird aus dem benachbarten Vorzeigeort Golzow über Nacht für Kim Il Sung Döbberin gemacht und die „Bekannten“ Kims von 1956 – der Bürgermeister und der LPG-Vorsitzende – werden kurzerhand „eingeflogen“. Heute spricht „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ mit Zweien, die damals dabei waren, darüber wieso die Schummelei bis zum Schluss nicht aufflog.
    Tapetenwechsel – Promi 25: Jens Weißflog – Seine Karriere beginnt er quasi schon als Sechsjähriger, als er im erzgebirgischen Pöhla das erste Mal von einer Schanze springt. Noch weiß der „Floh vom Fichtelberg“ nicht, dass er diesen Sport zwölf Jahre lang prägen und zu den besten Skispringern aller Zeiten zählen wird. Er wird Olympiasieger unter DDR-Flagge. Er wird Olympiasieger unter BRD-Flagge. Jens Weißflog erzählt, wie und warum er nach Wende und Standbeinwechsel lernen musste, sich um Bilanzen, Steuern und Belegungspläne seines eigenen Hotels in Oberwiesenthal zu kümmern.
    Geigerzähler auf Anschlag – Radonbad Oberschlema – Zunächst ging es vor allem um Silbererz, die Farbe Blau und Papierherstellung. Doch als in den Jahren 1908 bis 1912 im Oberschlemaer Marx-Semler-Stollen extrem starke Radonquellen erschlossen werden konnten, entwickelt sich nach 1918 rasch das stärkste „Radiumbad“ der Welt. Nur zehn Jahre nach seiner Gründung gehörte es bereits zu den bedeutendsten deutschen Kurorten. Heute kämpft der Kurort um Revitalisierung denn die Uranadern lockten schon 1946 die Wismut AG und das Heilbad war vorerst bis zum Ende des Bergbaus 1991 Geschichte. Wir wandeln auf den historischen Spuren des Heilbades.
    „Nackt unter Wölfen“ – Es ist die Geschichte von Menschlichkeit inmitten der Gräuel des Konzentrationslagers Buchenwald. Eine wahre Begebenheit, die als Buch von Bruno Apitz und Film von Frank Beyer Millionen von Menschen in der DDR bewegte. Eine heiße Geschichte, die zeitloses berichtet und neu verfilmt werden soll. Doch wie verfilmt man heute einen Roman, der vor 40 Jahren zur Selbstdarstellung der DDR gedient hat? Und vor allem: Warum? Drehbuchautor Stefan Kolditz, Produzent Benjamin Benedict und Szenenbildner Matthias Müsse klären uns über die Hintergründe auf. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.05.2014MDR
  • 30 Min.
    Sondersendung: 1. Weltkrieg – Einhundert Jahre nach Ausbruch des 1. Weltkrieges beleuchtet das Geschichtsmagazin des MDR FERNSEHENS die Urkatstrophe des 20. Jahrhunderts mit ungewöhnlichen mitteldeutschen Blickwinkeln. Was bewog selbst bekennende Pazifisten wie Käthe Kollwitz zu plötzlicher Kriegsbegeisterung? Welche Kriegstraumata begleiteten die Soldaten nach der Schlacht? Was verrät ein Tagebuch aus einer Leipziger Laube über den Alltag im Krieg? Und mit welcher Idee revolutionierte der Thüringer Otto Bock die Prothesenkunde? Moderator Gunter Schoß begrüßt die Zuschauer zu dieser Sondersendung aus dem Militärhistorischen Museum in Dresden.
    Käthe Kollwitz und der Patriotismus
    Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Spätsommer 1914 herrschte eine immense Kriegsbegeisterung, die heute schwer zu begreifen ist. Wie ist es möglich, dass selbst kluge Menschen in diesen Taumel gerieten? So wie auch die Berliner Künstlerin Käthe Kollwitz. Die Sozialistin bekämpfte vor dem Krieg die wachsenden Militärausgaben und mahnte zu Frieden. Nun sieht sie es als ihre patriotische Pflicht an, die Regierung zu unterstützen. Auch wenn das heißt, dass ihr Sohn an die Front muss. Ihre Tagebücher offenbaren ihre Gefühle zwischen Begeisterung und großem Bangen. Ein Großprojekt der ARD und Arte zum 1. Weltkrieg hat Käthe Kollwitz und 13 weitere Tagebücher von Menschen aus neun Nationen ins Zentrum eines Doku-Dramas gerückt, das ein fesselndes Panorama des 1. Weltkrieg bietet. GMDM mit einem exklusiven Vorabbericht zum ersten Teil von „14 Tagebücher des Ersten Weltkriegs“.
    „Kriegsneurosen“ aus psychiatriegeschichtlicher Sicht
    Die Soldaten, die meist euphorisch und begeistert in den Krieg zogen, waren durch nichts auf die Apokalypse vorbereitet, die sie an der Front erwartete. Wer überlebt, sieht die Kameraden sterben. Zerfetzte Körper, Kälte, Schlamm, die leiser werdenden Schreie. Die Soldaten reagierten mit Weinkrämpfen, Zittern, Bettnässen oder völliger Apathie. Sie erblinden oder verstummen ohne organische Ursache. Die Psychiatrie fasste all diese Symptome unter den Begriffen „Kriegsneurose“ und „Kriegshysterie“ zusammen.
    Helfen konnten und wollten die Psychiater den Traumatisierten nicht. Sie glaubten, dass nicht die Erlebnisse im Krieg die Ursache für die Erkrankung waren, sondern die schwache Konstitution der Betroffenen. Die Traumatisierten wurden mit Elektroschocks behandelt oder mussten Zwangsexerzieren. GMDM beleuchtet gemeinsam mit dem Leipziger Psychiatriehistoriker Holger Steinberg dieses menschenfeindliche Kapitel der deutschen Psychiatriegeschichte, das inzwischen in Forschungsprojekten aufgearbeitet wird.
    Das Tagebuch aus der Leipziger Laube
    Bei Renovierungsarbeiten an einer Gartenlaube in Leipzig-Lindenau machen die Enkel von Julius Schiman eine unglaubliche Entdeckung: Sorgsam in Dachpappe eingewickelt, finden sie persönliche Unterlagen ihres Großvaters, darunter sein komplettes Tagebuch aus dem 1. Weltkrieg. Die Überraschung ist groß, denn es sind die ersten näheren Hinweise auf sein bisher unbekanntes Leben. Es stellt sich heraus, dass Julius Schimann ab 1914 als Leibbursche von Generalfeldmarschall Mackensen den Ersten Weltkrieg erlebte. Es beginnt eine jahrelange Puzzlearbeit für die Enkel. GMDM zeigt, wie die beiden nicht nur das Leben des Großvaters im Ersten Weltkrieg kennenlernen. Denn die intensive Beschäftigung mit den Hintergründen gibt den ostdeutsch Geprägten auch einen neuen Blick auf die geschichtlichen Ereignisse.
    „Eiserner Wille ist die beste Prothese“ – Orthopädie aus Thüringen
    Die neue industrialisierte Kriegstechnik des 1. Weltkrieges, das Trommelfeuer der Maschinengewehre, Granaten, der Einsatz von Gas hat verheerende Wirkungen. Nicht nur zwei Millionen Tote, auch die Zahl der Menschen, die das Inferno verletzt oder verstümmelt überleben, stellt alles bisher Gewesene in den Schatten. Allein fast drei Millionen Deutsche kehren als „Krüppel“ von den Schlachtfeldern zurück. Darauf ist keiner vorbereitet. Weder medizinisch, technisch, noch in sozialer Hinsicht. 85% aller Verletzungen werden von zerberstenden Artilleriegranaten verursacht.
    Sie zerstören, anders als herkömmliche Schussverletzungen, große Körperteile oder reißen sie ab. Für verlorene Arme oder Beine gibt es bis dahin nur Holzstelen oder eine geschmiedete Hakenhand. Prothesen sind teure Luxusartikel. Der Thüringer Otto Bock, ein junger Orthopädietechniker aus Königsee, erkennt seine Chance und legt 1919 mit der Herstellung von Prothesenteilen in Serie den Grundstein für die moderne orthopädische Industrie. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 27.05.2014MDR
  • 30 Min.
    * Tapetenwechsel – Alt wie ein Baum – Dieter Birr „Maschine“
    Er sagt von sich selbst: „Mich tragen sie mal mit den Füßen voran von der Bühne“ Dieter „Maschine“ Birr, Jahrgang 1944, zwei Kinder, zwei Ehen, bekannt als Frontmann der Puhdys, liebt die Musik der Beatles, Rolling Stones und Rammstein. In GM-DM erzählt er, warum die Puhdys schon im Sommer 1989 ihre Auflösung ankündigen, warum sie 1992 dann doch wieder als Puhdys auf der Bühne standen und was ihn ganz persönlich in den Wirren der Wendezeit beschäftigt hat.
    * Abzug in Würde?: Wie die Sowjetarmee die DDR verließ – Es war der größte Umzug der Militärgeschichte. 350.000 Soldaten und etwa 200.000 Zivilisten wurden auf Heimreise geschickt. Das hatten Kohl und Gorbatschow 1990 in Gorbatschows Datscha im Kaukasus in einem Abzugsvertrag verhandelt. Im Sommer 1994 verlassen die letzten Soldaten der Sowjetarmee Ostdeutschland. Geräuschlos, sogar früher als geplant. Dem Wunsch der Russen, gemeinsam mit den Westalliierten bei einer zentralen Feier verabschiedet zu werden, kam die Regierung Kohl nicht nach. Viele Russen haben diese Zeit als Demütigung empfunden. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ rekonstruiert mit einem ehemaligen Offizier des Bundeswehrkommandos, der ab 1991 den Abzug in Wünsdorf als Dolmetscher mitorganisiert hat und dem letzten Ministerpräsidenten der DDR Lothar de Maiziere die Umstände und Hintergründe.
    * Große Liebe?! I wo! – Das Verhältnis von Sachsen und Preußen – Zwischen den Sachsen und den Preußen gab es – auch zu DDR-Zeiten – eine liebevoll gepflegte Feindschaft. Diese kam nicht von ungefähr. Sie hat tiefe historische Wurzeln. Diese dokumentiert jetzt eine Ausstellung im südbrandenburgischen – vormals sächsischen! – Doberlug „Wo Preußen Sachsen küsst: Szenen einer Nachbarschaft“. GMDM versucht zusammen mit dem Kabarettisten Gunther Böhnke vor Ort eine augenzwinkernd gemeinte Annäherung von sächsischer(!) Seite durch ein Minenfeld von Klischees.
    * This ain’t California – Rollbrettfahrer in der DDR (Sdh.) – Ost-Berlin in den 80er-Jahren: Mit der Skater-Szene bildet sich einmal mehr eine Jugend-Subkultur heraus, die ihr Dasein unter den Argusaugen des DDR-Staates pflegt. Von den ersten, selbst an die Bretter montierten Rollen über den als „Parcours“ genutzten Alexanderplatz bis zum Wiedersehen der Veteranen nach 20 Jahren zeigt die Dokumentation die wichtigsten Stationen der Skateboarder. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat sich den Film angeschaut und möchte Lust auf ihn machen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.06.2014MDR
  • 30 Min.
    Begehrte Trophäe – der FDGB-Fußball-Pokal der DDR – Im Vergleich zu seinem westdeutschen Bruder – dem DFB-Pokal – ist er ein richtiger Riese!: der erste FDGB-Pokal der DDR: 1 Meter hoch und fast 40 Kilogramm schwer. Bis vor kurzem galt er als verschollen. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ ist dabei als Alois Glaubitz vom ehemaligen BSG Motor Zwickau – einer der besten Fußballspieler, den die DDR hervorgebracht hat – diesen Pokal nach knapp 50 Jahren noch einmal in den Händen hält. Der passionierte Fußballer und die Torwartlegende Jürgen Croy erklären, warum der Gewinn des Pokals zu DDR Zeiten so lukrativ war. Bearbeitung: Heidi Gruner
    Vor 30 Jahren: Deutsch-deutsche Krise wegen Botschaftsbesetzung – Für die Ost-Berliner war es das „Das weiße Haus“, für die Stasi das „Objekt 499“ und in der Behördensprache die „StäV“ – die „Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR“. Mit der Formel „Ständige Vertretung“ war zur Eröffnung 1974 eine Bezeichnung für eine Institution mit der Funktion einer Botschaft gefunden worden, ohne dadurch die Zweistaatlichkeit offiziell zu akzeptieren. Zehn Jahre später – im Juni 1984 – kam es zu einer Besetzung der „StäV“ durch 55 zu allem entschlossenen Ausreisewilligen. Bearbeitung: Kerstin Mauersberger
    Geschichte to go – Die MDR APP „Zeitreise“ – Claudius Dreilich, Sohn des ehemaligen Karat Sängers Herbert Dreilich ist in Halle aufgewachsen. Er ist einer der APP-Botschafter der neuen MDR App Zeitreise. In Halle geht GMDM mit ihm real und virtuell auf Spurensuche in seiner persönlichen Geschichte. Mit dabei: die neue MDR-APP „Zeitreise“, mit der der Nutzer an verschiedenen Punkten der Stadt durch alte Film- und Fotoaufnahmen in vergangene Zeiten eintauchen und sehen kann, wie es hier vor 1989 aussah. Bearbeitung: Katja Herr /​ Philipp Bayerschmidt
    Die APP Promitour – Schauspieler Uwe Steimle zeigt sein Dresden – Die MDR Zeitreise APP hat in neun Städten ganz besondere Routen zusammengestellt: Die Promitouren. Der Ur-Dresdner Uwe Steimle, der 27 Jahre DDR Bürger war, kennt sich aus mit davor und danach und hat seine ganz speziellen und privaten Orte ausgewählt, die von seiner Jugend und den Erlebnissen im Herbst 89 erzählen. Bearbeitung: Heike Römer-Menschel (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 08.07.2014MDR
  • 30 Min.
    Beschützer der Rechtlosen oder „Advokat des Teufels“? – Agentenaustausch und Gefangenenfreikauf waren sein Geschäft, ein goldener Mercedes sein Markenzeichen: Wolfgang Vogel. Der Ost-Berliner Rechtsanwalt beginnt Anfang der 60er Jahre auf Initiative der Bonner Bundesregierung, die Freilassung politischer Häftlinge gegen Valuta zu vermitteln. 1964 wird der Freikauf institutionalisiert. Bis zum Mauerfall 1989 wurden auf diese Weise insgesamt 33.755 Gefangene und 215.019 Menschen in den Westen entlassen. In „GMDM“ erzählt der ehemalige Häftling Wolf Dietrich Krause, wie Wolfgang Vogel auch ihm bei der Ausreise geholfen hat.
    Zum Staatsfeind nicht geboren: Roland Jahn mit der MDR-Zeitreise APP in Jena – Hätten Sie gewusst, dass Roland Jahn mit seiner Heimatstadt vor allem eines verbindet: Fußball?! Der heutige Chef der Stasiunterlagenbehörde ist einer der prominenten App-Botschafter der MDR Zeitreise-App. GMDM ist mit ihm noch einmal an die prägenden Schauplätze seiner Jugend zurückgekehrt und zeichnet nach wie Roland Jahn ins Visier der Staatssicherheit kam und schließlich aus der DDR ausgewiesen wurde.
    Hitlerattentat 20. Juli 1944 – Was bedeutet es für die Enkelgeneration? – Am 20. Juli vor 70 Jahren detoniert in der Wolfsschanze eine Bombe, die Hitler töten soll. Das Attentat scheitert. Doch bis zu der Erkenntnis, dass die Verschwörer des 20.Juli 1944 keine Verräter, sondern aufrechte Männer waren, war es ein langer Weg. Auch für ihre Kinder und Kindeskinder war es nicht leicht, sich ein Bild zu machen. In vielen Familien der Widerständler lag ein Mantel des Schweigens über den Ereignissen. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat die Enkelin des am Widerstand beteiligten Wehrmachtoffiziers Henning von Tresckow getroffen. Felicitas von Aretin, die schon als Buchautorin ‚Die Enkel des 20.Juli‘ ihre Geschichte aufgearbeitet hat, gibt Auskunft über den schwierigen persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit diesem brisanten Thema.
    Das Geheimnis der Dunkelgräfin – Es ist eines der letzten großen historischen Rätsel im Sendegebiet: Wer war sie?! Die Dunkelgräfin von Hildburghausen. Während sich Forscher und Literaten seit mehr als 150 Jahren darüber streiten, entwickelte der MDR in den letzten beiden Jahren ein wissenschaftliches Filmprojekt. Eine DNA-Analyse ihrer Gebeine und ein Vergleich mit der DNA ihrer Verwandten sollen nun zeigen, ob die Gräfin eine Tochter des hingerichteten Königspaars Marie Antoinette und Ludwig XVI war. „GMDM“ stellt das ambitionierte Projekt des Landesfunkhauses Thüringen vor. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 22.07.2014MDR
  • 30 Min.
    Tapetenwechsel: Regina Thoss und Wolfgang Ziegler: Mit dem Ende der DDR zerfiel auch das staatliche System der Unterhaltungskunst. Künstler, Musiker und Sänger, die bis dahin große Popularität und auch exzellente Honorare genossen, standen auf einmal vor dem Nichts. Keine Rundfunk-Produktionen mehr, keine Konzertbuchungen und beim Publikum auch kein Interesse mehr an den Ost-Stars. Eigenvermarktung war für die meisten völliges Neuland und im Westen kannte sie auch keiner. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erzählen die Sängerin Regina Thoss sowie der Sänger und Komponist Wolfgang Ziegler wie sie diesen extremen Bruch bewältigt haben.
    Meine Geschichte: Gefängnisstrafe wegen George Orwells Buch „1984“ – „Was die Partei für Wahrheit hält, ist die Wahrheit. Es ist unmöglich, die Wahrheit anders zu sehen, als mit den Augen der Partei.“ Das ist ein Originalzitat aus George Orwells Buch „1984“. Ein Buch, dessen Besitz in der DDR verboten ist, da es vom SED Apparat als gefährliche Hetzschrift gegen die Sowjetunion eingestuft worden war. Baldur Haase aus Unterwellenborn weiß davon nur Vages, als er es Ende der 1950er Jahre von seinem Brieffreund Rainer aus Duisburg per Post bekommt. Ein „West-Paket“ mit weitreichenden Folgen für den Druckerlehrling. An seinem 19. Geburtstag wird er von seinem eigenen Schwager bei der Stasi denunziert. Wenige Monate später wird sein Zuhause durchsucht, das Buch beschlagnahmt und Baldur Haase verhaftet. GMDM erzählt er von der Inhaftierung, Verurteilung und den Folgen der Haftstrafe.
    VOMAG: als der Maschinenbau aus dem Vogtland Weltruhm genoss – Als vor 100 Jahren der Automotor seinen Siegeszug antritt, schwenken auch Ingenieure aus der damals florierenden Großstadt Plauen auf die neue Technologie um. In der „Vomag“ – der Vogtländischen Maschinenfabrik, einem Industriegiganten mit 6000 Beschäftigten werden nun auch Lastkraftwagen gebaut. Die Erinnerung an die heute vergessene Marke zu erhalten, dafür hat sich Christian Suhr aus Leidenschaft für die ursprüngliche Technik entschieden. In „GMDM“ stellt er seinen liebevoll restaurierten VOMAG 5LR448 von 1940 vor und gibt spannende Einblicke in das Zeitalter der Industrialisierung.
    Das düstere Geheimnis des Raketenmanns – Wernher von Braun – Wernher von Braun war Hitlers Mann für die Wunderwaffe V2. Tausende Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge schufteten für Brauns Raketentraum in Mittelbau-Dora. 20.000 Menschen starben bis zum Kriegsende in den Stollen im thüringischen Kohnstein. Dennoch ging von Brauns Karriere auch nach dem Krieg weiter: In den USA, in Kennedys Mondprojekt. Bis ihn seine Vergangenheit einzuholen droht. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.08.2014MDR
  • 30 Min.
    Tapetenwechsel – Ute Freudenberg: Sie sagt von sich selbst, dass sie drei Leben habe: Bis Mitte der 80er Jahre in der DDR, dann ein Intermezzo im Westen und nach der Wende wieder in der alten Heimat. Eines aber verbindet alles: Ihr Hit ‚Jugendliebe‘. Schon 1980 katapultierte dieses Lied und ihre Wuschelmähne Ute Freudenberg in die DDR Star-Liga. Heute erzählt die Sängerin in „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ warum sie 1984 trotz ihrer großen DDR-Erfolge in den Westen ging und nach der Wende wieder in ihre Heimatstadt Weimar zurückzog und wie sie den Stand der Ost-Westdebatte heute beurteilt.
    Meine Geschichte – Michael Synowziks dramatische Flucht durch Berlins Kanalisation: 13. August 1961: in Berlin wird eine Mauer gebaut, die den sowjetisch besetzten Sektor von denen der Amerikaner, Franzosen und Briten abschotten soll. Wenige Monate später stehen sich Ende Oktober am Checkpoint Charlie russische und amerikanische Panzer in Alarmbereitschaft gegenüber. Genau an diesem Tag, einem hochexplosiven Zeitpunkt in der Geschichte, gelingt einer kleinen Familie unter den Augen der Bewacher eine abenteuerliche Flucht.
    In GMDM erzählt Michael Synowzik, wie er als Dreizehnjähriger mit seinem Vater und dessen Freundin trotz kaputter Taschenlampe und totaler Finsternis durch die unbekannte Kanalisation in den Westen floh. Meine Geschichte – Schulanfang in der Nachkriegszeit: Als Dorit Seeber 1947 im thüringischen Allmenhausen eingeschult wird ist sie gerade mal fünf Jahre alt.
    12 Jahre später steht sie schon selbst als siebzehnjährige ‚Junglehrerin‘ vor ihrer ersten eigenen Klasse. 43 Jahre lang hat sie Kindern als Grundschullehrerin nicht nur das Lesen und Schreiben beigebracht. Doch an ihre eigene Einschulung und Grundschulzeit kann sie sich heute noch besonders gut erinnern. „GMDM“ hat Dorit Seeber in Jena besucht und mit ihr über die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre gesprochen. Mit MDR App-Botschafter Lars Riedel auf Zeitreise in Chemnitz: Die Karriere von Diskuslegende Lars Riedel ist eng mit Chemnitz verbunden.
    Mit 15 Jahren kam der gebürtige Zwickauer 1983 an die Kinder- und Jugend-Sportschule im damaligen Karl-Marx-Stadt und feierte dort erste Erfolge. Mit der Wende kommt alles anders. Der Sportler wechselt vorübergehend nach Mainz kann aber wenige Jahre später nach Chemnitz zurückkehren und von dort aus in den Sportolymp aufsteigen. Der fünffache Weltmeister und Olympiasieger ist mit „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ auf alten Pfaden in seiner ‚zweiten‘ Heimat Chemnitz unterwegs. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.08.2014MDR
  • 30 Min.
    Tapetenwechsel: Robin Szolkowy – Er ist der erfolgreichste deutsche Paarläufer aller Zeiten, fünffacher Paarlauf-Weltmeister, vierfacher Europameister: Robin Szolkowy. Dabei sollte der 1979 in Greifswald geborene Robin nach dem Willen seiner alleinerziehenden und berufstätigen Mutter erst einmal nur in die Eishalle, um von der Straße weg zu sein. In unserer Reihe Tapetenwechsel erzählt der Chemnitzer, wie die Wende und die Zeit danach sein privates Leben und seine sportliche Karriere beeinflusst und verändert haben. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ geht es um Szolkowys größte Erfolge, seine schwärzesten Stunden und eine höchst umstrittene, sehr heikle und am Ende doch gute Entscheidung für seine Karriere.
    „Das Glück da unten“ – Dokumentarfilm über Bergarbeiterinnen – In Uranerz-, Steinkohle-, Kupferschiefer- und Kalibergwerken ganz Mitteldeutschlands haben nach 1945 Frauen gearbeitet. Bis heute ist kaum etwas darüber bekannt, dass sich junge Mädchen, stillende Mütter, alleinstehende und verheiratete Frauen freiwillig zur Grubenarbeit meldeten, damit sie für sich und ihre Familien größere Lebensmittelrationen bekamen. Sie arbeiteten als Fördermaschinistin, Schlosserin, Bandwärterin, Anschlägerin, Geologin und Markscheiderin. Mit der Gründung der DDR sind Frauen unter Tage dann zunächst offiziell erlaubt, doch schon wenige Jahre später wird ein allgemeines Verbot politisch unumgänglich. Die Frauen müssen auf Druck der DDR-Führung aus den Gruben geholt werden. Ehemalige Bergarbeiterinnen erinnern sich in „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ voller Stolz an ihre Zeit unter Tage, die harte Arbeit und den überlebenswichtigen Zusammenhalt.
    Letzte Hoffnung DDR – Vaters tödlicher Irrtum – Christoph Sender war gerade 15 Jahre alt, als er 1977 mit seinen Eltern und seinen beiden jüngeren Schwestern Beate und Susanne zu einer Flucht aus der DDR über die Ostsee aufbricht. Er und seine Mutter werden nach einem unerwarteten Sturm von einer dänischen Fähre aus dem aufgewühlten Meer gefischt und über die Grenze in den Westen geschmuggelt. Der Vater und die beiden Schwestern sind verschollen. Bis heute weiß Christoph Sender nicht, warum seine Eltern sich damals zu diesem Schritt entschieden haben und weshalb sie Jahre zuvor von Westdeutschland in die DDR übersiedelten.
    Made in Germany aus Chemnitz? – Zum fünften Mal feiert man in Chemnitz ab 12. September die Tage der Industriekultur. Mit dem Beginn der Industrialisierung Ende des 19.Jahrhunderts entwickelte sich Chemnitz zu einer der führenden deutschen Industriestädte. Doch was hat die berühmte Warenkennzeichnung „Made in Germany“ mit Chemnitz und seiner Industriegeschichte zu tun?! „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ zeigt auf, wie die englische Erfindung der abwertend gemeinten Warenkennzeichnung „Made in Germany“ dank der Entwicklung des gesetzlichen Markenschutzes durch den Industriellen Werner von Siemens und den Chemnitzer Bürgermeister Wilhelm André zu einem bis heute weltweit anerkannten Gütesiegel wurde. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.09.2014MDR
  • 30 Min.
    1. „I have a dream“ – Martin Luther King in Ostberlin
    Als Martin Luther King vor 50 Jahren in einer Ostberliner Kirche von der Kanzel spricht, sind die Anwesenden zutiefst beeindruckt. Dass der umjubelte amerikanische Bürgerrechtler zwei Predigten halten würde, hatte sich per Buschfunk wie ein Lauffeuer herumgesprochen, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Martin Luther King war auf Einladung des damals regierenden Bürgermeisters Willy Brandt zu den Berliner Festwochen nach West-Berlin gekommen; und nahm an einer Veranstaltung zum Gedenken an die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy als Festredner teil. Ein Grenz-Zwischenfall hätte seinen Ausflug nach Ostberlin beinahe unmöglich gemacht. In GMDM erzählen zwei Zeitzeuginnen von diesem besonderen Tag.
    2. Fasse Dich kurz! – Das System Telefonüberwachung der Stasi
    Wie jeder Geheimdienst hat auch das MfS Telefonate abgehört und mit-geschnitten. Die daraus gewonnenen Informationen verwendete man für die geheimdienstliche Tätigkeit, vor allem aber zur Unterdrückung der Opposition. Dafür unterhielt man sogar eigene Spezial-Abteilungen. Wie flächendeckend war das Abhören? Musste wirklich jeder Angst haben, belauscht zu werden? Was ist Mythos, was war die Realität? Ilko-Sascha Kowalczuk und sein Kollege Arno Polzin von der BStU haben das Abhörsystem wissenschaftlich analysiert und erstmals schriftlich überlieferte Abhörprotokolle in ihrem Buch „Fasse Dich kurz!“ dokumentiert. GMDM spricht mit dem Historiker Ilko-Sacha Kowalczuk über die spannenden Forschungsergebnisse.
    3. Tapetenwechsel: Keimzeit-Sänger Norbert Leisegang
    „Irre ins Irrenhaus, die Schlauen ins Parlament“: Norbert Leisegangs bereits 1986 geschriebener Song „Irrenhaus“ wurde nach Studioaufnahmen 1988 beim Rundfunk der DDR ein Jahr später zum Wende-Hit. Der Frontmann und Sänger der Band Keimzeit hatte es eigentlich gar nicht so politisch gemeint, aber dennoch mit seinen Worten punktgenau den Nerv der Zeit und das Lebensgefühl der Menschen getroffen. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erzählt er, warum er zu DDR-Zeiten angepasst unangepasst war und wieso er die Bezeichnung „Ost-Band“ 25 Jahre nach der Wende für völlig unangebracht hält.
    4. Jubiläumsfund: Leipzigs ältester Schrebergarten-Film
    Raus; sich bewegen; dem Arbeitsalltag entfliehen; Work-Life-Balance; Selbst-versorger … Alles wohl vertraut und zeitgemäß?! Bereits vor mehr als 150 Jahren entdeckten Dr. Moritz Schreber und sein Freund Dr. Ernst Hauschild die segensreichen Einflüsse von Bewegung, frischer Luft und selbst angebautem Gemüse auf die Gesundheit. Im Jahr 1864 wurde aus dieser Idee im weitesten Sinne der erste Schrebergartenverein der Welt. Zum 150jährigen Jubiläum des Leipziger Schrebergartenvereins ist nun ein 6minütiger Streifen aus dem Jahr 1924 aufgetaucht. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erklärt die einmaligen Filmaufnahmen aus der Frühzeit dieses zutiefst deutschen Kulturgutes. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.09.2014MDR
  • 30 Min.
    Tapetenwechsel: Sebastian Krumbiegel: Chorknabe, Vollblutmusiker, leidenschaftlicher Leipziger. Sebastian Krumbiegel gehört als „Prinz“ unter „Prinzen“ nach dem Mauerfall zur ersten deutschlandweit kommerziell erfolgreichen Pop-Band aus dem Osten. Als Schüler und Sänger des weltberühmten Leipziger Thomanerchors schnupperte er aber schon in den 1970er-Jahren erste ‚Westluft‘ bei Auslandsauftritten. Im Oktober 1989 erlebt der damals 23-Jährige die dramatischen Herbsttage in Leipzig, die ihn politisch bis heute geprägt haben. Damals knatterte er noch mit einem grünen Trabi zu den Montagsdemos. Nun steigt Krumbiegel noch einmal in das Kultauto und erzählt, was sich neben den Automarken für ihn in den letzten 25 Jahren alles verändert hat.
    Spektakuläre Zeppelin-Landung im Vogtland: Es ist der 28. September 1930 und das ganze Vogtland ist in Aufregung. Für den frühen Nachmittag ist hoher Besuch aus der Luft angekündigt: Das weltberühmte Luftschiff „Graf Zeppelin“ nähert sich majestätisch einem Feld in Brunn bei Reichenbach. Fast 200.000 Zuschauer wollen die über 200 Meter lange ‚fliegende Zigarre‘ hautnah erleben und strömen nach Brunn. Aber wieso landet der weltberühmte Zeppelin auf diesem entlegenen Feld an der Grenze zwischen Sachsen und Thüringen? Wer waren seine Fahrgäste? „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ geht zusammen mit dem Hobbyhistoriker Wolfgang Trommer auf Spurensuche.
    Der Milliardendeal: Sommer 1983: Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe – ein Milliardenkredit der Bundesrepublik für die DDR. Es war das spektakuläre Husarenstück des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Der Deal, der vermutlich die Existenz der DDR verlängerte, ist aus historischer Sicht gar nicht so überraschend. Doch was bekam die Bundesrepublik im Gegenzug? Wieso erfuhr die Öffentlichkeit zunächst nichts von diesem Coup? Und welche persönliche Genugtuung bedeutete er für Franz Josef Strauß?
    Meine Geschichte: Thomas Toivi Blatt – Noch vor kurzem stand die Gedenkstätte des Vernichtungslagers Sobibór im Osten Polens vor dem Aus. Dann vor einer Woche die Sensation: Archäologen aus Israel und Polen finden die vernichtet geglaubten Überreste der mutmaßlich vier Krematorien und greifbare Zeugnisse von Ermordeten. Zwischen 170.000 und 250.000 Juden wurden hier getötet. Nur knapp 50 überlebten das Lager. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ hat einen dieser wenigen Überlebenden, Thomas Blatt, getroffen. Er war von 2009 bis 2011 einer der Hauptzeugen im Prozess gegen den Wachmann John Demjanjuk, der im Vernichtungslager Sobibór den Mord an tausenden Juden mit verantwortet haben soll. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.09.2014MDR
  • 30 Min.
    Die unmögliche Reise des Klaus Müller: Ein DDR-Bürger in Italien
    Einmal nach Syrakus reisen, das war Klaus Müllers große Sehnsucht. Der im Nachkriegs-Dresden geborene Klaus Müller ist 40 Jahre alt, als er beschließt, er muss eine Bildungsreise nach Italien machen. Allerdings will er unbedingt zurück in die DDR. Ganze sieben Jahre lang plant er akribisch, lernt Segeln und verdingt sich auf der Insel Hiddensee als Saisonkraft, um von dort aus über das Meer die Grenze zu durchbrechen. Wie schaffte er es 1988 schließlich zu fliehen, was passierte auf seiner langersehnten Italienreise und wie verlief die Rückkehr in die DDR?
    Tapetenwechsel: Thomas Krüger – Eine ehrliche Haut?
    Bundesweit bekannt wurde der Politiker Thomas Krüger im Bundestagswahlkampf 1994. Damals posierte er unbekleidet auf einem Wahlplakat und warb unter dem Motto „Eine ehrliche Haut“ für sich und seine Partei, die SPD. Der in Thüringen geborene Krüger wuchs in einem Pfarrhaus mit kritischer Distanz zur DDR auf und gehörte in den 1980er-Jahren zur Opposition. 1989 wird aus dem Ex-Punk und Ex-Pfarrer einer der Mitbegründer der ostdeutschen SDP.
    Der erste und einzige deutsch-deutsche Blauhelmeinsatz in Namibia
    Ausgerechnet im Herbst 1989 beginnt die erste und einzige Teilnahme der DDR an einer Mission der Vereinten Nationen zur Unterstützung des politischen Übergangsprozesses in Namibia und der Überwachung der ersten freien Wahlen. Mit 30 Polizeibeobachtern beteiligte sich die DDR, während die Bundesrepublik Deutschland die Mission mit 50 Beamten des Bundesgrenzschutzes ebenfalls unterstützte. An einem Stützpunkt im Norden Namibias leisteten sie noch vor dem Fall der Berliner Mauer in einer Einheit zusammen ihren Dienst.
    MDR-Reihe „Wortschatz DDR“ bei YouTube
    Verstehen Sie DDR-Deutsch? Subbotnik? MuFuTi? ABV? Kennt man diese Begriffe nicht, liegt das mit großer Sicherheit daran, dass man nicht in der DDR groß wurde. Wer mit diesen Begriffen nichts anfangen kann, ist entweder zu jung, um Bescheid zu wissen, oder aber er kommt aus den alten Bundesländern. Nun gibt es unsere beliebte Reihe „Wortschatz DDR“ mit allen Folgen auf dem MDR-YouTube-Channel. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.10.2014MDR
  • 30 Min.
    Wiedersehen-Reihe in der MDR DOK-Woche: Herbst 1989 in der DDR: trotz der sich anbahnenden Veränderungen verlassen täglich Tausende das Land in der Hoffnung auf ein besseres, freieres Leben im Westen. Allein in einem bayerischen Aufnahmelager kommen jeden Tag etwa 500 Ausreisende von „drüben“ an. Ausgerechnet hier will die DEFA drehen und von den ankommenden Menschen wissen, was sie bewegt und wie sie sich fühlen. Zunächst steht das Filmteam vor einer Mauer des Schweigens, doch dann finden sich doch drei Familien, die trotz aller Verwirrungen und Ressentiments mit ihnen reden.
    Unter ihnen der Lausitzer Peter Stera. Der Maurer hat sich zunächst allein nach Bayern aufgemacht, seine Familie ist dageblieben. Vorerst wie er hofft. Wohin wird sein Weg ihn und seine Lieben führen? Tapetenwechsel: Vom Reformsozialisten zum Unternehmensberater – Wolfgang Berghofer, ehemaliger Oberbürgermeister Dresdens ist ein Mann mit viel Ex: Ex-Genosse der SED, Ex-Oberbürgermeister von Dresden, Ex-Hoffnungsträger von 1989. In der Wendezeit gilt er als die politische Hoffnungsfigur, bei der plötzlich alle anklopfen inklusive einer Einladung nach Davos.
    Doch warum steigt er 1990 aus der Politik aus und geht in die Wirtschaft? Ahnte er schon die Schatten der Vergangenheit? Im Februar 1990 wird gegen ihn eine Anzeige wegen Wahlfälschung bei den Kommunalwahlen erstattet. 1992 kommt es zum Wahlfälschungsprozess. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erklärt der inzwischen 71jährige Unternehmensberater wie er versucht, sich seiner Vergangenheit zu stellen und warum das für ihn bis heute mit großen Emotionen verbunden ist.
    Geheimakte Geschichte: Der Spion der Hitler reinlegte – Januar 1943. Die Alliierten planen die Invasion in Sizilien. Briten und Amerikaner wollen die Stützpunkte der Achsenmächte zerstören und das Mittelmeer in ihre Gewalt bringen. Eine präparierte Leiche soll ihnen dabei helfen. In einer Aktentasche sollen die Deutschen die gefälschten Papiere finden. Die Operation „Mincemeat“, ist eine der einflussreichsten Fälschungen des Zweiten Weltkriegs: Die gesamte Maschinerie des MI5 läuft an, um die Operation vorzubereiten.
    Sie wollen einen Toten so präparieren, dass die Deutschen ihn für die Leiche eines britischen Geheimkuriers halten. Der brisante Inhalt der Dokumente bei dem Toten: Pläne für die Invasion der Alliierten auf Sardinien und dem Balkan. Sie sollen, so der Plan, bis auf den Schreibtisch Hitlers gelangen. Mein Zug in die Freiheit – Es sind historische Worte, die Hans-Dietrich Genscher am 30. September 1989 auf dem Balkon der Deutschen Botschaft in Prag spricht.
    Worte, die bei vielen bis heute immer noch eine Gänsehaut erzeugen. Mehr als 4.000 DDR Bürgern, die in der Prager Botschaft ausgeharrt hatten, wurde an diesem Tag die Ausreise genehmigt. Mit Zügen ging es noch einmal durch die DDR in den Westen. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ mit einem Vorabblick auf die Dokumentation „Mein Zug in die Freiheit“, die zeigt, was aus den Flüchtlingen aus der Prager Botschaft und den an der Zugstrecke in die Ereignisse Verwickelten bis heute wurde. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.10.2014MDR
  • 30 Min.
    „Als ich ein Kind war“ – Das Wismut-Ferienlager-Treffen in Kriebstein: Vor wenigen Tagen trafen sich knapp 200 ‚Ehemalige‘ des Ferienlager „Ernst-Thälmann“ in Höfchen an der Talsperre Kriebstein. Rund 100.000 Mädchen und Jungen verlebten im Alter von 10 bis 14 Jahren zwischen 1952 und 1990 hier im Betriebsferienlager der SDAG Wismut einen Teil ihrer Ferien. Doch warum trifft man sich nach so vielen Jahren am historischen Ort noch einmal?! „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ war vor Ort und hat unter anderem mit der Chemnitzerin Andrea Zika, die mit 8 Jahren zum ersten Mal ins Ferienlager kam und Günter Funke, der seinerzeit alljährlich den Neptun geben durfte über die bis heute in der Erinnerung lebendigen Erlebnisse gesprochen.
    Revolution oder Machtpolitik? – Gorbatschow und der Mauerfall: „Es ist ganz falsch, so zu tun, als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert.“ – So ein Zitat von Helmut Kohl aus den seit einigen Wochen für medialen Wirbel sorgenden „Kohl-Protokollen“ von Heribert Schwan und Tilman Jens. Doch was ist dran an den abschätzigen Äußerungen des Altkanzlers zu Glasnost und Friedlicher Revolution?! Wurde letztere nun durch die Massen auf der Straße oder doch lediglich durch machtpolitisches Kalkül des Kremls erwirkt?! GMDM wagt eine kleine Analyse von Perestroika und Wende und befragt den Historiker Alexander von Plato sowie das Leipziger Pfarrerehepaar Hans-Jürgen und Wilma Sievers, die damals in ihrer Kirche den Filmenden Einlass gewährten, die die Bilder der Montagsdemonstrationen aufnahmen, welche um die Welt gingen.
    Agentenaustausch: Der erste und zugleich spektakulärste Agentenaustausch in der Geschichte des kalten Krieges fand im Morgengrauen des 10. Februars 1962 statt.
    Ort der Handlung war die berühmt-berüchtigte Glienicker Brücke zwischen West-Berlin und Potsdam. Im Visier der Sicherheitsleute beider Seiten gehen die beiden Austauschspione Powers und Abel aneinander vorbei und ihrer – zuvor über zwei Jahre lang ausgehandelten – Freiheit entgegen. GMDM erinnert anlässlich der Neuverfilmung von Oscar-Preisträger Steven Spielberg mit Tom Hanks in einer der Hauptrollen an diesen politischen Advokatenstreich des damals noch unbekannten Ostberliner Anwalts Wolfgang Vogel.
    Zwischen Nazitouristen und NVA – Prora: 20.000 Besucher sollte er zum Erholungsurlaub beherbergen können: Der Koloss von Prora. Spitzname eines von den Nationalsozialisten zwischen 1936 und 1939 begonnenen KdF-Seebades auf Rügen. Doch der II. Weltkrieg stoppte die Vollendung des Projekts. 1950 begann die DDR das Gelände als Kasernenkomplex zu nutzen. Doch das als Prora bekannte Sperrgebiet beherbergte nicht nur normale Kasernen, hier schufteten Bausoldaten unter unmenschlichen Bedingungen 12 Stunden täglich beim Bau des Militärhafens Mukran und Eliteeinheiten befreundeter Staaten wurden ausgebildet. GMDM auf den Spuren eines „Geheimnisvollen Orte(s)“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 11.11.2014MDR
  • 30 Min.
    1. Liebte der Osten schambefreiter? – Über vier Jahrzehnte teilte der Eiserne Vorhang Deutschland. In seinem Schatten konkurrierten zwei Systeme. Politisch und ökonomisch grundverschieden – Plan kontra Marktwirtschaft, Wahldemokratie versus Staatsozialismus. So unterschiedlich wie die Systeme in Ost und West, war auch das Verhältnis zu Sex und zu der Frage, wie man das heikle Thema Jugendlichen nahe bringt. „Geschichte Mitteldeutschlands – das Magazin“ möchte LUST auf die Ausstellung „Schamlos – Sexualmoral im Wandel“ im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig (vom 14.11.2014 bis 06.04.2015) machen und fragt, ob der „Osten“ nun wirklich den besseren Sex hatte oder nicht.
    2. Tapetenwechsel: Der Künstler, Träumer, Kreative Thomas Rühmann – Ursprünglich will der 1955 in der Nähe von Magdeburg Geborene Journalist werden. Doch schon während des Studiums kommen ihm Zweifel am ideologischen Überbau seines Heimatlandes. Viel besser aufgehoben fühlt er sich im Studententheater. Er wird also Schauspieler und erlebt die Wende als festes Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater. Bald darauf beginnt auch für ihn eine schwere Zeit der Selbstvermarktung als Künstler und des Klinkenputzens. Seit 1998 jedoch kennen ihn die meisten als Dr. Heilmann aus der Serie „In aller Freundschaft“ – den beliebtesten Arzt des deutschen Fernsehens. In GMDM erzählt der Schauspieler und Musiker Thomas Rühmann von seiner Kindheit in Sachsen-Anhalt, seinen Wendeerlebnissen in Berlin und seinen Träumen, die er sich bis heute bewahrt hat.
    3. Meine Geschichte: Der ausgezeichnete Manfred Matthies – Am 17.11.2014 war es endlich soweit: Manfred Matthies bekommt für seine Verdienste im deutsch-deutschen „Austausch“ während der Teilung bei einem Festakt in Prag den „Memory oft he Nations Award“ überreicht. GMDM hat den Preisträger in Bautzen getroffen, wo der einst selbst geflohene, spätere Fluchthelfer aus leidenschaftlicher Überzeugung mehr als 3 Jahre lang einsaß und heute noch als Besucherreferent seine Erfahrungen an die jüngeren Generationen weitergibt.
    4. Frauen gegen das Vergessen – Am Abend des 3. Dezember 1989 schöpft eine Gruppe Erfurter Frauen einen schrecklichen Verdacht: in der Stasi-Zentrale ihrer Stadt sollen Geheimakten verbrannt werden. Das darf auf gar keinen Fall geschehen! Also muss sofort gehandelt werden! Die Aktivistinnen entwickeln einen Plan, um gemeinsam mit Erfurter Bürgerinnen und Bürgern die Stasi-Zentrale zu besetzen und die Aktenvernichtung zu stoppen. Sie haben Erfolg und ihre mutige Aktion wird zur Initialzündung für die ganze Republik. GMDM hat mit den vier Aktivistinnen gesprochen, deren Engagement mit der Rettung der Akten noch lange nicht vorbei war. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.11.2014MDR
  • 30 Min.
    Jugendzimmer Meerane: Vor nunmehr 35 Jahren haben mehr als ein Dutzend junge Meeraner auf Initiative des damaligen Jugendpfarrers Michael Wagner ihre Refugien fotografieren lassen. Die Aktion sollte das Individuelle zeigen – quasi als Gegenentwurf zum zwangsverordneten Kollektiv. Zu sehen sind Dachkammern, Jugendzimmer der elterlichen Wohnung und ähnliches … Heute nun treffen sich drei von ihnen bei „Geschichte Mitteldeutschlands – das Magazin“ wieder. Der „Ex-Jugendliche“ Klaus Dieter Weiß mit dem Fotografen und dem damaligen Initiator plaudern vor der Kamera beim Stöbern in den alten Bildern über Träume, Realitäten und Widerstand von einst.
    Tapetenwechsel: Stefanie Hertel – Sie ist DIE Vorzeigefrau der deutschen Volksmusik aber auch eine der erfolgreichsten Musikerinnen der ehemaligen DDR: denn Stefanie Hertel stand bereits im zarten Alter von vier Jahren auf den Brettern die die Welt bedeuten. Nach der Wende, die sie mit 10 Jahren erlebte, kann sie auch im gesamtdeutschen Musikgeschäft schnell Fuß fassen und bekommt bereits mit 12 Jahren ihren ersten großen Preis. Die Klatschpresse klatscht begeistert – noch mehr als sich zwischen ihr und dem „westdeutschen“ Trompeter Stefan Mross eine jugendliche Liebe entspinnt, aus der eine langjährige Ehe wird. GMDM erzählt sie von ihren Wendeerlebnissen und angesichts der Jahreszeit auch von ihren weihnachtlichen Vorlieben.
    Das Wunder der Kriegsweihnacht 1914 – Im Jahr 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Ein Krieg, der an Grauen alles bis dahin Bekannte übertraf. Und doch gab es im selben Jahr einen „Kleinen Frieden im Großen Krieg“ – so auch der Titel eines vor einigen Jahren erschienen Buches zu diesem Thema von Michael Jürgs. Die Kriegsweihnacht an der Westfront, als britische, deutsche und französische Truppen an einigen Frontabschnitten friedlich miteinander feierten und für eine kurze Zeit die Kriegshandlungen aussetzten. GMDM hat Rudolf Zehmisch, den Sohn eines der Beteiligten von damals, getroffen und mit ihm sowie dem Historiker Jürgs über dieses einmalige „Wunder“ gesprochen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.12.2014MDR

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