1. „I have a dream“ – Martin Luther King in Ostberlin Als Martin Luther King vor 50 Jahren in einer Ostberliner Kirche von der Kanzel spricht, sind die Anwesenden zutiefst beeindruckt. Dass der umjubelte amerikanische Bürgerrechtler zwei Predigten halten würde, hatte sich per Buschfunk wie ein Lauffeuer herumgesprochen, die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Martin Luther King war auf Einladung des damals regierenden Bürgermeisters Willy Brandt zu den Berliner Festwochen nach West-Berlin gekommen; und nahm an einer Veranstaltung zum Gedenken an die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy als Festredner teil. Ein Grenz-Zwischenfall hätte seinen Ausflug nach Ostberlin beinahe unmöglich gemacht. In GMDM erzählen zwei Zeitzeuginnen von diesem besonderen Tag. 2. Fasse Dich kurz! – Das System Telefonüberwachung der Stasi Wie jeder Geheimdienst hat auch das MfS Telefonate abgehört und mit-geschnitten. Die daraus gewonnenen Informationen verwendete man für die geheimdienstliche Tätigkeit, vor allem aber zur Unterdrückung der Opposition. Dafür unterhielt man sogar eigene Spezial-Abteilungen. Wie flächendeckend war das Abhören? Musste wirklich jeder Angst haben, belauscht zu werden? Was ist Mythos, was war die Realität? Ilko-Sascha Kowalczuk und sein Kollege Arno Polzin von der BStU haben das Abhörsystem wissenschaftlich analysiert und erstmals schriftlich überlieferte Abhörprotokolle in ihrem Buch „Fasse Dich kurz!“ dokumentiert. GMDM spricht
mit dem Historiker Ilko-Sacha Kowalczuk über die spannenden Forschungsergebnisse. 3. Tapetenwechsel: Keimzeit-Sänger Norbert Leisegang „Irre ins Irrenhaus, die Schlauen ins Parlament“: Norbert Leisegangs bereits 1986 geschriebener Song „Irrenhaus“ wurde nach Studioaufnahmen 1988 beim Rundfunk der DDR ein Jahr später zum Wende-Hit. Der Frontmann und Sänger der Band Keimzeit hatte es eigentlich gar nicht so politisch gemeint, aber dennoch mit seinen Worten punktgenau den Nerv der Zeit und das Lebensgefühl der Menschen getroffen. In „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erzählt er, warum er zu DDR-Zeiten angepasst unangepasst war und wieso er die Bezeichnung „Ost-Band“ 25 Jahre nach der Wende für völlig unangebracht hält. 4. Jubiläumsfund: Leipzigs ältester Schrebergarten-Film Raus; sich bewegen; dem Arbeitsalltag entfliehen; Work-Life-Balance; Selbst-versorger … Alles wohl vertraut und zeitgemäß?! Bereits vor mehr als 150 Jahren entdeckten Dr. Moritz Schreber und sein Freund Dr. Ernst Hauschild die segensreichen Einflüsse von Bewegung, frischer Luft und selbst angebautem Gemüse auf die Gesundheit. Im Jahr 1864 wurde aus dieser Idee im weitesten Sinne der erste Schrebergartenverein der Welt. Zum 150jährigen Jubiläum des Leipziger Schrebergartenvereins ist nun ein 6minütiger Streifen aus dem Jahr 1924 aufgetaucht. „Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin“ erklärt die einmaligen Filmaufnahmen aus der Frühzeit dieses zutiefst deutschen Kulturgutes. (Text: mdr)