bisher 1295 Folgen, Folge 217–241
1978 – Kurorttherapie unserer Tage
Folge 217Am heutigen Welt-Diabetestag ein Blick 40 Jahre zurück: Wie sah man im Jahr 1978 den Diabetes? Was waren die Therapievorschläge? Sie waren kaum anders als heute: auf die Ernährung achten und viel Bewegung. Der Unterschied zu heute ist, dass es damals noch ein reichhaltiges Kur-Wesen gegeben hat. In einer Kur wurden die Menschen dazu animiert, mit ihrem Körper vernünftiger umzugehen und ihre Lebensweise umzustellen. Auch die für den Körper so wichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren wurden damals schon erwähnt. Dargestellt wird in diesem Dokumentarbericht aber auch, wie sich das Prinzip der Kur und damit die Kurorte verändert haben im Laufe der letzten 200 Jahre. Und auch der Mensch der Siebzigerjahre brauchte öfter einmal eine Kur, denn der Autor dieses Films meint, dass es wichtig sei, „dass der gehetzte Mensch unserer Zeit im Rahmen einer modernen Kurortbehandlung auch die Möglichkeit zur Besinnung findet!“ Daran dürfte sich in den letzten 40 Jahren nicht sehr viel geändert haben. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.11.2018 ARD-alpha 1969 – Bilder aus der Bretagne – L’après Saison
Folge 218In dieser Reportage aus dem Jahr 1969 geht es um die Bretagne, um deren Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Wie sieht es in der Bretagne nach der Saison aus, wenn die Touristen verschwunden sind? Bereits Ende der Sechzigerjahre war der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle für die Bretagne, jedoch war die Saison immer sehr kurz und umfasste nur die Monate Juli und August. Dies und der geringe Industrialisierungsgrad in der Bretagne – rund die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitete damals noch in der Landwirtschaft – führte dazu, dass die Menschen im Durchschnitt ungefähr 30 Prozent weniger im Monat verdienten als in Paris. Und das war der Grund, warum damals die Bretagne unter dem Verlust gut ausgebildeter junger Menschen litt.
Der Autor dieses Films meint dazu: „Noch ist das Land, wie es war, aber es wird sich ändern müssen, um eine Zukunft zu haben.“ Diese Zukunft dürfe aber nicht darin bestehen, die Schönheit der Bretagne, dieser uralten Kulturlandschaft, zu zerstören. Diese Schönheit wird von der Kamera immer wieder eindringlich dokumentiert. Mont-Saint-Michel ist ebenso bildlich eingefangen wie die berühmten Hinkelsteine, die Menhire, die Altstadt von Rennes und die wunderschönen alten grauen Schieferhäuser. Mit einem alten bretonischen Lied zu hören ist darüber hinaus auch ein 25-jähriger Sänger und Harfenist, der damals erst am Anfang seiner Weltkarriere stand: Alan Stivell, der in der Südbretagne aufgewachsen ist. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.11.2018 ARD-alpha 1956 – Die Vergessenen – Im Blickpunkt
Folge 219In Paris lebten zu Beginn der 50er-Jahre viele Juden in ärmlichsten Verhältnissen. Sie waren Deutsche, die nach 1933 vor den Nationalsozialisten in die französische Hauptstadt geflüchtet waren und dann die Jahre der deutschen Besetzung im Versteck überlebt hatten. Viele von ihnen haben noch in den 50er-Jahren keine Arbeitserlaubnis und die deutschen Entschädigungszahlungen haben sie entweder noch nicht erreicht oder sind beschämend gering. Oder sie sind womöglich gar nicht Entschädigungs-berechtigt, da sie ja „freiwillig“ Deutschland verlassen hatten.
In diesem Film aus dem Jahr 1956 werden u. a. ein Kunstmaler, eine Opernsängerin, ein Karikaturist, ein Lumpenhändler porträtiert – und die elenden Verhältnisse, in denen sie leben müssen. Ursprünglich hatte Peter Adler 1955 eine Radioreportage gemacht, mit ihr auf diese „Vergessenen“ hingewiesen und dann eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Ein Jahr nach seiner Radiosendung hat dann Peter Dreessen mit ihm zusammen – die Kamera führte Willi Pankau – diesen Film mit dem Titel „Die Vergessenen“ gedreht.
Im Anschluss an die erstmalige Ausstrahlung im deutschen Fernsehens 1956 gab es dazu eine Diskussionsrunde mit den Politikern Erich Mende, Eugen Gerstenmaier und Fritz Erler, in der diese rasche finanzielle Hilfe versprachen. Diese Hilfe gab es dann tatsächlich und letztlich kamen insgesamt 1,5 Millionen Mark zustande, mit denen diesen Menschen u. a. durch den Bau eines Altersheims geholfen werden konnte. Die Studiosendung, in der auf diesen Film „Die Vergessenen“ und seine Wirkung zurückgeblickt wurde, stammt aus der Mitte der 60er-Jahre. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.11.2018 ARD-alpha 1986 – Vom Leben der Juden in Wien – Heimat der Heimatlosen (Wien – 1. Gemeindebezirk)
Folge 220Dokumentarbericht aus dem Jahr 1986 über die jüdische Gemeinde in Wien und über die Lebensbedingungen der jüdischen Bürger zwischen Assimilierung und Antisemitismus. Die damals 6000 Juden haben ihr Zentrum im 1. Wiener Gemeindebezirk, wo in der Seitenstettengasse der Stadttempel (Synagoge) steht. Das Judentum in Wien hat eine große und weit zurückreichende Tradition, 1938 haben in Wien gut 160.000 Juden gelebt. Der Stadttempel in der Seitenstettengasse und die Leopoldstadt im 2. Wiener Gemeindebezirk waren und sind das Zentrum der Gemeinde. 1986 bestand die Gemeinde überwiegend aus älteren Menschen: aus Emigranten, die nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt waren und aus Exilanten aus den Ostblockstaaten.
Sie sagten damals im Jahr 1986, sie fühlen sich nicht nur durch den arabischen Terrorismus bedroht, sondern sehen sich auch mit einem wachsenden Antisemitismus in Österreich konfrontiert. Dieser Film stellt daher die Frage, wie greifbar dieser latente oder wiederauflebende Antisemitismus für den einzelnen ist. Er versucht keine Analyse über den Antisemitismus in Österreich, sondern will am Beispiel eines bestimmten Ortes und einiger konkreter Menschen bestimmte Tendenzen und Auswirkungen zeigen.
Am Anfang des Films sieht man Aufnahmen einer jüdischen Feier: Es ist eine Bar Mitzwa – aber die Namen der beteiligten Personen sollen im Film u.a. aus Angst vor arabischen Terroranschlägen bitte nicht erwähnt werden. Diese Angst ist nicht unbegründet, im Jahr 1979 detonierte im Stadttempel ein Sprengsatz und 1981 gab es bei einem terroristischen Überfall auf ihn zwei Tote und mehr als 20 z.T. schwer verletzte Menschen. 1986 sieht man eine Besuchergruppe in der Seitenstettengasse stehe: jüdische Emigranten, die 1938 Wien hatten verlassen müssen.
In ihr Gespräch hatte sich kurz zuvor eine „Dame“ eingemischt mit den Worten: „Immer wieder diese Juden. Leider sind nicht alle vergast worden.“ Aber die Besuchergruppe hatte dagegengehalten und sich gewehrt. Im weiteren Verlauf zeigt der Film junge jüdische Bürger in Wien, die darüber erzählen, wie es Ihnen geht als Juden in Wien. Und immer wieder kehrt der Film in die Seitenstettengasse im 1. Wiener Gemeindebezirk zurück, in dieses Zentrum des jüdischen Lebens in Wien. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.11.2018 ARD-alpha 1977 – Die jüdische Gemeinde in Prag – Ende eines langen Weges
Folge 221Im damaligen Pressetext zu diesem Dokumentarbericht aus dem Jahr 1977 hieß es: „Die alte jüdische Gemeinde in Prag ist am Ende eines langen Weges durch die Geschichte angelangt. Die Juden dort haben sich mit der Tatsache abgefunden, daß es diese jüdische Gemeinde bald nicht mehr geben wird, da viele vor allem junge Mitglieder nach Israel auswandern, weshalb auch andere traditionelle Hochburgen jüdischen Lebens in Europa ihre geistige und kulturelle Bedeutung mehr und mehr einbüßen. Angeknüpft wird nochmals an die Entstehung und die Blütezeit der Gemeinde.“ Der Film erinnert an den berühmten Talmudisten und Philosophen Rabbi Löw, der 1609 in Prag verstarb, an die Schriftsteller Franz Kafka und Max Brod und an den in Prag geborenen Burgschauspieler Ernst Deutsch.
In den Blick genommen wird z.B. auch die Altneuschul in der Prager Josefstadt, die älteste unzerstört erhaltene Synagoge in Europa. Und es wird auch die Maisel-Synagoge vorgestellt, damals bereits Teil des Jüdischen Museums in Prag mit einer Ausstellung jüdischer Kultgegenstände aus Böhmen und Mähren. Der Bericht erinnert aber auch an die unheilvollen Jahre der Nazi- Herrschaft und die beinahe vollständige Vernichtung der Prager Juden u.a. in Theresienstadt und Auschwitz.
Interviewt wird u.a. auch Rudolf Iltis, Überlebender der Konzentrationslager und Mitglied der Prager jüdischen Gemeinde bereits vor 1939. Anmerkung aus heutiger Sicht: Die jüdische Gemeinde in Prag ist mit heute circa 1500 Mitgliedern nach wie vor klein aber doch immer noch sehr lebendig. (Das seit 1906 existierende Jüdische Museum in Prag war nach der deutschen Besetzung Böhmens und Mährens im März 1939 von den Nationalsozialisten geschlossen worden.
Im April 1943 ist es dann von der SS als Jüdisches Zentralmuseum wiedereröffnet worden. Dafür hatten die Nationalsozialisten aus den gesamten besetzten Gebieten synagogale Gegenstände „gesammelt“. Was es mit dieser „Sammlung“ auf sich hatte, drückte die nähere Bezeichnung dieses Zentralmuseums aus: Es sollte das „Museum einer untergegangenen Rasse“ sein.) Das Jüdische Museum in Prag befindet sich wieder in den Händen der jüdischen Gemeinde und wird jährlich von mehr als 600.000 Menschen besucht. Die im Film angesprochene Maisel-Synagoge ist Teil dieses Museums. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.11.2018 ARD-alpha 1962 – Fritz Kortner im Gespräch mit Friedrich Luft – Das Profil
Folge 222In seiner Sendereihe „Das Profil“ unterhielt sich Friedrich Luft in den 60er-Jahren mit prominenten Schauspielern, Malern, Autoren usw. In diesem Gespräch aus dem Jahr 1962 ist bei ihm Fritz Kortner zu Gast, einer der großen deutschen Theaterregisseure der Nachkriegszeit. Der 1892 in Wien geborene Kortner wurde in der Weimarer Republik berühmt als einer führenden expressionistischen Schauspieler Deutschlands und Österreichs. Der er bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten von diesen jahrelang antisemitisch angefeindet worden war, emigrierte er über Wien und London nach New York und dann nach Hollywood, wo er als Autor und Schauspieler arbeitete, aber keinen großen Erfolg hatte. Ab 1949 wurde Kortner ständiger Regisseur an den Münchner Kammerspielen und kurz darauf auch am Berliner Schillertheater und in dieser Position einer der führenden Regisseure im deutschsprachigen Raum. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mo. 19.11.2018 ARD-alpha 1985 – Zoo des Nordens – Endeckungen im Meeresmuseum Stralsund
Folge 223Exotische Unterwasserwelten erwarten den Besucher im Jahr 1985, aus dem diese Filmdokumentation stammt. Wer also einmal richtig abtauchen will, ist im Meeresmuseum Stralsund genau richtig. Direktor Sonnfried Streicher berichtet über seine Forschungsreisen und die „Juwelen des Meeres“. Aus allen Meeren der Welt kommen Meerestiere in das Museum nach Stralsund. Manche Kostbarkeiten an Tiermaterial brachte er von seinen Reisen mit zur Ausstellung, unter anderem von der damaligen äthiopischen, heute eritreischen Küste. Er erzählt von der „Krankenstube“ des Aquariums und von der Vielfalt der Tierwelt des Meeres. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mi. 21.11.2018 ARD-alpha 1966 – Marie Luise Kaschnitz liest – Das Ölfläschchen“ und „Jenseits“
Folge 224Deutsche TV-Premiere Do. 22.11.2018 ARD-alpha 1987 – Was tun mit der Zeit? – Freizeitmagazin
Folge 225Deutsche TV-Premiere Fr. 23.11.2018 ARD-alpha 1972 – Die geschlossene Gesellschaft von Kampen/Sylt – Die Schönen und die Reichen
Folge 226In den späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahren verging in den Sommermonaten keine Woche, ohne dass ein Boulevardblatt oder eine Illustrierte über die Reichen und Schönen von diesem ehemaligen Bauerndorf auf Sylt berichtete. Kampen war das St. Tropez Deutschlands und übte magische Anziehungskraft aus – auch für Fotoreporter, denn „Buhne 16“ in Kampen war mit weitem Abstand der berühmteste FKK-Strand Deutschlands. Bereits in den Zwanzigerjahren hatten Prominente wie Thomas Mann und Marlene Dietrich Sylt als Urlaubsinsel populär gemacht, in den Sechzigerjahren war es dann vor allem Gunther Sachs, der Kampen zum Hot Spot des Jet Sets machte.
Axel Springer hatte seine etwas größere Urlaubsvilla bereits in den fünfziger Jahren gekauft, ebenso wie Berthold Beitz und andere. Aber da war die Insel noch so etwas wie ein Geheimtipp gewesen. Warum und wieso Kampen auf Sylt ab den Sechziger Jahren so dermaßen „in“ war, zeigt dieser Filmbericht des NDR aus dem Jahr 1972, in dem neben Sachs, Springer und Beitz auch noch und z. T. sehr ausführlich Fritz Raddatz, Rudolf Augstein, eine Handvoll Schweizer Playboys und andere zu Wort kommen – und vor allem auch junge Frauen, die dort ebenfalls Urlaub machen.
Im damaligen Pressetext zu diesem Film hieß es: „Nicht jeder, der sich am Strand von Kampen zeigt, ist schön – und ebenso ist auch nicht jeder reich. Aber wer hier schön ist, kennt in der Regel mehr als einen Reichen, und wer reich ist, hat im Handumdrehen einen Tross von Schönen im Gefolge.
Alle zusammen kommen sich unglaublich schick vor und präsentieren sich als deutsche Ausgabe des Jet Set – bis auf die ganz großen Snobs, die an Geld, Geist oder Einfluss wirklich Reichen, die auch in Kampen lieber unter sich bleiben und den mondänen Betrieb auf den Partys und in den Diskotheken allenfalls mokant zur Kenntnis nehmen. Der vorliegende Bericht entstand in beiden Lagern: bei den Snobs und bei der Schickeria und eröffnet ebenso amüsante wie aufschlussreiche Einblicke in eine gehobene Schicht der deutschen Gesellschaft.“ (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.11.2018 ARD-alpha 1978 – Mit Hans Rosenthal auf die Insel Föhr – Von Friesen und Vogelkojen
Folge 227Der leider viel zu früh verstorbene Star des deutschen Fernsehens Hans Rosenthal war ein großer Fan der Insel Föhr, auf der über viele, viele Jahre hinweg seinen Urlaub verbracht hat. Was hat ihn an dieser Insel so fasziniert? Im Pressetext zu diesem Filmbericht aus dem Jahr 1972 hieß es: „Das ist zunächst einmal die Tatsache, dass die wenigen Einwohner der Insel immerhin drei Sprachen und noch mehr Dialekte sprechen. Rosenthal unterhält sich mit Vertretern der einzelnen Sprachgruppen, und er besucht Konfirmandinnen in der Kirche, die noch die alte Föhrer Tracht tragen. Gleich neben der Kirche finden sich ‚redende Grabsteine‘, die in Reliefs und Schrift ganze Lebensgeschichten und -schicksale aus der Vergangenheit erzählen.
Mit einem alten Badekarren, der heute noch im Hauptort Wyk zu besichtigen ist, führt Hans Rosenthal anschaulich vor, wie „sittsam“ das Badeleben hier noch vor wenigen Jahrzehnten war. Und schließlich besucht er noch eine der letzten Vogelkojen in der Bundesrepublik. Das sind keine Vogelschutzgebiete, wie viele meinen – ganz im Gegenteil.“ Der „Fremdenführer“ Hans Rosenthal meinte zu den Vogelkojen, einer Einrichtung, die dem Fang von Wildenten dient, dass sich dazu jeder seine eigene Meinung bilden solle. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.11.2018 ARD-alpha 1965 – Helgoland – 75 Jahre „Helgoland-Sansibar-Vertrag“
Folge 228Im sogenannten Helgoland/Sansibar-Vertrag von 1890 zwischen dem deutschen Kaiserreich und dem Vereinigten Königreich wurde festgelegt, dass Helgoland von nun an zum Deutschen Reich gehört. Damit endete eine knapp 90-jährige britische Herrschaft über diese Insel, die davor ab dem späten Mittelalter über mehrere Jahrhunderte als zu Dänemark gehörend erachtet worden war. 1965 feierte man daher auf Helgoland den 75. Jahrestag dieses Vertrags mit der britischen Krone. Dass auf Helgoland überhaupt wieder Menschen leben können, war nach den Bombardierungen und der kompletten Zerstörung Helgolands im Zweiten Weltkrieg nicht absehbar gewesen.
Der Film aus dem Jahr 1965 berichtet von der Geschichte Helgolands und darüber, wie diese Insel 1945 ausgesehen hat. Aber man lernt selbstverständlich auch die neu aufgebauten Häuser und Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten auf Helgoland kennen, ebenso die berühmten Felsen mit den Vogel-Niststellen oder das Warmwasser-Freibad. Und man lauscht gemeinsam mit Touristen einem Kurkonzert im Musikpavillon. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 24.11.2018 ARD-alpha 1964. Ostfriesland
Folge 229Der Autor bittet in diesem Dokumentarbericht von 1964, wie es in Ostfriesland der Brauch ist, zuerst einmal zum Tee. Und wenn er schon in der guten Stube eines alten Bauernhauses sitzt, kann er auch gleich noch erklären, was es mit einem bestimmten Schrank dort drinnen auf sich hat: Es ist ein sogenannter Alkoven, eine Bettnische, also ein Schrank im Wohnzimmer, in dem man in früheren Zeiten geschlafen hat. Danach wird der höhere Kommunalverband „Ostfriesische Landschaft“ vorgestellt. Unmittelbar darauf geht es um die Geschichte Ostfrieslands, dieses sehr eigenwilligen Bestandteils des Landes Niedersachsen, und um deren Natur zwischen Geest und Marsch.
Im weiteren Verlauf des Films geht es um den Deichbau, um Störche, um Windmühlen usw. Spannend wird es, wenn der Autor die Zuschauer sozusagen zu einer Kutschfahrt über das Watt einlädt. Mit einem hochrädrigen Karren, gezogen von zwei Pferden, macht er sich auf den Weg vom Festland zur Insel Norderney, d. h. er befährt den damals bereits seit 50 Jahren aufgegebenen Postweg zu dieser Insel. Die Fahrt endet allerdings anders als vorgesehen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mo. 26.11.2018 ARD-alpha 1963 – Elektronengehirne – Maschinen für Gedanken und Entschlüsse
Folge 230Deutsche TV-Premiere Mi. 28.11.2018 ARD-alpha 1958 – Damaskus und die Einigung Arabiens – Eine Name wie ein Schwert: VAR – Vereinigte Arabische Republik
Folge 231Die Kamera bei dieser Reportage über Syrien aus dem Jahr 1958 führte der später sehr bekannt gewordene Kameramann Willy Pankau: Bereits hier in diesem Filmbericht gelingen ihm z.T. atemberaubend schöne Aufnahmen. Inhaltlich geht es in dieser Reportage um einen historischen Abriss, der darlegt, wie es zur damaligen Situation in Syrien kommen konnte: Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts herrschten in Syrien permanent fremde Mächte. 1958 kam es dann eben zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR) zwischen Syrien und Ägypten – die allerdings nur bis 1961 gehalten hat. Der Film zeigt eindrücklich, wie Syrien bis 1958 an den Hypotheken aus der Vergangenheit litt – an Hypotheken, die wohl bis in die Gegenwart reichen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Do. 29.11.2018 ARD-alpha 1987 – Römische Skizzen – Bilder und Berichte aus Italien
Folge 232Italien im Jahr 1987. Der ARD-Auslandskorrespondent Peter Mezger befasst sich in seinen „Skizzen“ zunächst einmal mit Ilona Staller, die unter ihrem Künstlernamen „Cicciolina“ als Pornodarstellerin bekannt geworden war und 1987 für den Partito Radicale ins italienische Parlament einzog. Danach porträtiert er den Einsiedler Padre Quirino, der laut Mezger „in der abergläubischen italienischen Gesellschaft so etwas wie eine Gegenrolle zu Mafia spielt: allein, sauber, furchtlos.“ Dieser Einsiedler kämpfte auch schon mal mit dem Teufel in Gestalt eines Kalbs. Im Film erzählt er: „Ich habe das gleich gemerkt und habe ihn ganz einfach einen Tag und eine Nacht hier wüten lassen.
Dann habe ich ihn bei den Hörnern gepackt und ihm solange den Hals umgedreht, bis er zu Boden fiel. Und seither habe ich ihn nicht mehr gesehen.“ Anschließend geht es um die Erfolgsautorin Germana, einer Ordensschwester, die damals mit „Quando cucinano gli angeli“ (Wenn die Engel kochen) einen veritablen Bestseller gelandet hat. Zum Abschluss befasst sich Mezger mit einem Grabräuber, der sein Herz für die Wissenschaft entdeckt hat, und mit einem jungen Italiener, der behauptet, ein Nachfahre der Hohenstaufen zu sein und von dieser Behauptung nicht schlecht lebt. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 30.11.2018 ARD-alpha 1958 – Im Tal der Steinböcke – Ein Filmbericht des Bayerischen Fernsehens aus dem Engadin
Folge 233Das Engadin hat als Wappentier den Steinbock und so macht sich Otto Guggenbichler in diesem Film aus dem Jahr 1958 auf den Weg, diese Berglandschaft im schweizerischen Graubünden zu erkunden. Los geht es an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz an der Brücke in Finstermünz – Trenker drehte dort in den 30er-Jahren Szenen für seinen Film „Der Rebell“. Die Brückenfeste Finstermünz trennte einst das Reich der Habsburger von der Schweiz und der Sprecher im Film sagt: „Diesseits der Brücke blüht der Enzian tirolerisch, jenseits sprießt er bündnerisch.“ Anschließend wirft der Film einen Blick in eine Schulklasse, in der die Kinder auf Rätoromanisch unterrichtet werden und der Zuschauer erfährt, was ein Sgraffito ist: eine bestimmte Maltechnik, mit der die Hauswände verziert werden.
Im Laufe des Films geht es immer weiter vom Unterengadin hinauf ins Oberengadin bis zur Silvaplana und dem Silsersee, in den der noch ganz junge Gebirgsbach namens „Inn“ – „En“ auf Rätoromanisch – fließt. Und zu sehen sind natürlich nicht nur Steinböcke sondern auch Murmeltiere, Steinadler, Ziegen, Kühe usw. und immer wieder herrliche Panoramaaufnahmen von den Schweizer Bergen (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.12.2018 ARD-alpha 1969 – Ein Dorf lag im Sterben – Der Tourismus am Lago Maggiore
Folge 234Ein kleines italienisches Dorf mit Blick auf den weit unten liegenden Lago Maggiore: Es drohte zu sterben, weil irgendwann auch die letzten alten Leute daraus weggestorben worden wären. Dann aber kam der Tourismus: wohlhabende Deutsche, die die leerstehenden Rustici für sich entdeckten. Sie kauften sie auf und richteten sie wieder her. Und so kann der Sprecher in diesem Film von 1969 sagen, für die Leute aus dem Dorf bedeute jedes neue Ferienhaus Arbeit und Verdienst. Die Touristen und die Einheimischen kommen laut Film gut miteinander aus, man braucht sich gegenseitig. Das heißt, das ist eine Dokumentation aus einer Zeit, in der der Tourismus noch fast ganz unschuldig war.
Wegen des Aufschwungs gibt es nun sogar zwei Telefone im Dorf. Eines davon klingelt und die ganze Familie eilt herbei, denn die Tochter des Hauses ist am anderen Ende der Leitung, sie lebt als Gastarbeiterin im fernen Deutschland. Alle laufen zum Apparat, alle wollen mit ihr zumindest kurz sprechen: die Geschwister, die Mutter, die Großmutter, der Vater. Durch dieses Wunder der Technik kann man, obwohl doch so weit voneinander getrennt, sehr zur Freude aller unmittelbar miteinander kommunizieren. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.12.2018 ARD-alpha 1957 – Mont Blanc
Folge 235Das Dorf Chamonix in den Savoyer Alpen lebt mehr oder weniger komplett vom Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen. Auch in den Fünfzigerjahren war das schon so, als Otto Guggenbichler diesen Film drehte. Mehrere Male und auf verschiedenen Routen versucht er im Jahr 1957 mit seinem Team einschließlich dem Himalaja-erfahrenen Kameramann Martin Schliessler den Gipfel des Mont Blanc zu erreichen, erst der dritte Versuch gelingt. Der Film porträtiert zunächst einmal das Dorf Chamonix und seinen berühmten Sohn Jacques Balmat, der 1786 zusammen mit Michel-Gabriel Paccard als Erster den Mont Blanc bestieg.
Und dann geht es selbstverständlich auch in die Seilbahn, die berühmte „Télépherique“, die von Chamonix aus auf die 3842 m hohe Aiguille du Midi im Mont-Blanc-Massiv führt und damals die höchste Seilbahn der Welt gewesen ist. Der Tunnel durch den Mont-Blanc war damals noch Zukunftsmusik. Vor allem aber geht es in diesem Film um die Besteigung des Mont Blanc, was sich aufgrund der immer wieder wechselnden Wettersituation jedoch als sehr schwierig erweist.
Beim Abstieg vom zweiten vergeblichen Versuch müssen überschneite Gletscherspalten überquert werden und der Sprecher im Film sagt, die Bergsteiger würden diese als „Briefkästen des Sensenmannes“ bezeichnen. Letztlich gelingt es doch, der Mont Blanc ist bezwungen und so endet der Film mit einer herrlichen Panoramaaufnahme von dessen Gipfel. Denn der Kameramann hatte seine Ausrüstung tatsächlich bis auf 4810 Meter Höhe mitgeschleppt. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 01.12.2018 ARD-alpha 1961 – Altmünchen, wie du es nicht mehr kennst!
Folge 236Label alpha-retro.Bild: BRMünchen – so bezaubernd, wie man es sich heute wirklich nicht mehr vorstellen kann! Vor gut 50 Jahren gab es hier noch die legendäre Vogelbörse oder die mittlerweile fast ausgestorbenen Berufe der Altwarenhändler und Kunstschlosser. 1961 erschuf Lis Klatt ein filmisches Porträt der Münchner Altstadt rund um den Alten Peter und gab ihm den bereits damals wehmütig klingenden Titel: „Altmünchen, wie du es nicht mehr kennst!“ (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mo. 03.12.2018 ARD-alpha 1960 – Piste, Fels und Firn – Filmbericht über die Tätigkeit der Bergwacht im Winter
Folge 237Der Münchner Schlosser Jackl Krapf arbeitet ehrenamtlich als Bergwachtmann in den Alpen – eine Aufgabe, die nicht viel Romantisches an sich hat. Vor allem bedeutet es Arbeit bei Wind Wetter, Nacht und Nebel und in schwierigsten Situationen. Das war im Jahr 1960, aus dem der Film stammt, nicht anders als heute. Aus einem gemütlichen Beisammensein wird schnell ein alles fordernder Einsatz, die nächtliche Suche nach einen Vermissten. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.12.2018 ARD-alpha 1985 – Nofretete in neuer Residenz – Ägyptisches Museum Berlin
Folge 238Ein Filmbericht von 1985 über ein weltberühmtes Museum: „Ägyptisches Museum und Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu Berlin“. 1985 befand es sich noch nicht im Neuen Museum auf der Museumsinsel sondern in den Räumen der ehemaligen königlichen Gardekaserne gegenüber von Schloss Charlottenburg. Seit Anfang Juli 1984 präsentierte sich dort die Schausammlung mit einem neuen Konzept. 110 Glanzstücke der Sammlung waren in Abkehr von traditionellen Museumsprinzipien zu einer effektvollen Inszenierung zusammengefügt worden. Unter Verzicht auf Chronologie, Thematisierung, Didaktik wurden die Objekte allein der Schaulust vorgeführt. Zusätzlich bot man selbstverständlich Informationsmaterial an – auch in einer Studiensammlung, die nach historischen, kulturellen und anderen Zusammenhängen gegliedert war. In Abkehr von belehrenden Anstrengungen, die den unmittelbaren Zugang zur Kunst oft versperren, sollte durch Verführung zum Schauen das Interesse an Information geweckt werden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Do. 06.12.2018 ARD-alpha 1975 – Der arbeitslose Bauer
Folge 239Dieser Filmbericht aus dem Jahr 1975 untersuchte die Situation von Nebenerwerbslandwirten, die im Zuge der damaligen Wirtschaftsrezession ihren Arbeitsplatz in der Industrie verloren hatten. Besonders davon betroffen waren diejenigen Landwirte, die den Hilfsarbeiterstatus beibehalten und sich nicht zu Facharbeitern hatten umschulen lassen. Es ging also um die Doppelrolle des Landwirts als Bauer und Industriearbeiter, genauer gesagt um die Doppelrolle als „Feierabendbauer“ und Hilfsarbeiter. Arbeitslose Bauern hatten damals zumeist keine abgeschlossene Berufsausbildung, was auch mit einer schlechten Nutzung der Arbeitsförderungsgesetze durch die Bauern zusammenhing. Wie sahen konkret die Schwierigkeiten bei der Vermittlung ungelernter Arbeiter aus, welche Umschulungsmöglichkeiten gab es damals? (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Fr. 07.12.2018 ARD-alpha 1962 – Erzgebirge – Mitteldeutsches Tagebuch
Folge 240Diese Gemeinschaftsproduktion von NDR, SFB und WDR von 1962 begibt sich auf die Spur eines Weihnachtsengels, den jemand in Westberlin an Weihnachten kauft. Er stammt – wie fast aller Christbaumschmuck damals – aus dem Erzgebirge. Im damaligen Pressetext hieß es: „Der Filmbericht möchte vor dem Hintergrund des Erzgebirges einen Eindruck von den gesellschaftlichen Umschichtungen vermitteln, die das SED-Regime nach dem Krieg bewirkte. Zugleich soll aber auch der Traditionsreichtum der erzgebirgischen Bevölkerung gezeigt werden.“ Und so macht sich der Berichterstatter auf den Weg nach Aue, Glashütte, Seiffen usw. und es folgen schöne Winteraufnahmen: z. B. von der Schanze in Oberwiesenthal mit Helmut Recknagel, dem König der Skispringer und Olympiasieger.
Als Walter Ulbricht ins Bild kommt, wird der Ton des Kommentators jedoch bissiger: „Doch die raue Wirklichkeit ist näher, als man glaubt: Walter Ulbricht und Gattin Lotte … Eine Szene, auf die kein Diktator verzichtet, seitdem es Film- und Fernsehkameras gibt: die Ulbrichts als Sportler! Was tut man nicht alles, um beliebter zu werden!“ Der Film endet mit den Feierabendschnitzern, die diese Holzfiguren herstellen wie z. B. auch den berühmten Nussknacker, das Räuchermännchen oder die Weihnachtspyramiden usw. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.12.2018 ARD-alpha 1978 – Reise in das Weihnachtsland – Bilder aus dem Erzgebirge
Folge 241„Das Erzgebirge war schon immer ein Weihnachtsland“, mit diesen Worten beginnt dieser Film über das Erzgebirge aus dem Jahr 1978. Gemacht haben den Film Lutz Lehmann und Fritz Pleitgen, der langjährige ARD-Korrespondent u.a. in der damaligen Sowjetunion. Sie zeigen uns, dass auch in den 70er-Jahren im Erzgebirge Puppenmöbel und Holzbaukästen, Weihnachtspyramiden und elektrische Eisenbahnen hergestellt und u. a. auch in die Bundesrepublik exportiert werden. Im Mittelpunkt dieses Berichtes stehen die Menschen und die Landschaft im Erzgebirge und die bergmännische und religiöse Überlieferung in dieser Gegend, die sich in Bräuchen und Kunsthandwerk noch reich erhalten hat.
Der Zuschauer erfährt in diesem Filmbericht aber auch eine ganze Menge über die Geschichte dieses Landstrichs in den letzten Jahrhunderten und damit über die Entstehung dieser Überlieferungen und Traditionen. Und es gibt unfreiwillig komische Dinge zu sehen und zu hören. Als Pleitgen z. B. fragt, „ist das Klöppeln denn noch populär?“, antwortet eine Klöpplerin ganz ernst: „Ja, sogar sehr populär Weil wir pflegen das sozialistische Erbe und das Klöppeln ist ein Teil des sozialistischen Erbes.“ Und der berühmte Karl Stülpner (1762–1841), der Robin Hood des Erzgebirges, darf natürlich in keinem Film über diese Landschaft fehlen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Sa. 08.12.2018 ARD-alpha
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