Der Kommissar
D 1969–1976
  • Krimi
Deutsche TV-Premiere ZDF
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[ … Der Kommissar] ist ruhig, wirkt sehr „beamtenhaft“ und pflegt einen nahezu väterlichen Umgang sowohl mit Assistenten wie mit Tatverdächtigen. Seine Stärken liegen nicht im schnellen Umgang mit der Waffe, sondern in guter Beobachtungsgabe und scharfem Verstand. Der Mord selbst wird im Grunde zur Nebensache, denn die Beziehungen zwischen Täter und Opfer werden in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt. Das Beleuchten der psychologischen Hintergründe ist nun ein zentraler Bestandteil der Tataufklärung. Neu ist auch die Erfindung des Ermittlerteams, das uns in heutigen Produktionen so vertraut geworden ist. Es gibt ihn, den „Chef“, der durch seine unaufdringliche Autorität die Hierarchie anführt und es gibt die Helfer, die fast unauffällig zu einem runden Bild beitragen.
Kennzeichnend für die Serie sind auch die jeweiligen Settings, in denen die Geschichten angesiedelt sind. So wird beispielsweise im Münchner Hippie-Milieu recherchiert, und damit werden Drogendelikte und Sexualverbrechen plötzlich ein Thema. Ein Krimi, der sehr aktuell Themen seiner Zeit aufgreift und den moralisch rechten Weg auf spannende Weise vermittelt [ …]
Text: Sonja Dreher
Quelle: ZDF

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Der Kommissar – Streaming & Sendetermine

Der Kommissar – Community

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    Eine grossartige, alte Krimiserie mit exzellenter Besetzung. Schöne Kriminalfälle, ohne modernes Geschwurbel und mit natürlichen Menschen. Einzige Schwäche der Serie sind einige Starvehikel Folgen mit hervorragenden Stardarstellern, wie Maria Schell, Curd Jürgens oder Lili Palmer.


    Diese Darsteller werden von der Regie nämlich so derart in den Vordergrund gestellt, daß der eigentliche Kriminalfall und Täter in den Hintergrund tritt, damit sie so viel Auftritte, wie möglich bekommen.Ausserdem werden sie durchweg zum Chargieren genötigt, was fast immer unerträglich ist. Maria Schell rennt die ganze Folge "Ein Schrei am Fenster" hysterisch herum, redet völlig übertrieben dummes Zeug und gibt dem Kommissar dumme Anweisungen. Das wird nach wenigen Minuten absurd. Bei Lilli Palmers Folge "Grau-roter Morgen" ist es im Grunde eine Variation. Hier rennt die Mutter mit dem Kommissar dem Mörder der Tochter hinterher. Passiert ja ständig, dass Fremde zusammen mit der Kriminalpolizei herumrennen und dabei noch das grosse Wort führen.Immerhin etwas weniger yysterisch.



    Curd Jürgens darf hingegen den selber ziemlich seltsamen Psychiater in "Traum eines Wahnsinnigen" spielen. Wobei spielen auch hier das falsche Wort ist. Der arme Kerl wird genötigt, derartig "herumzuchargieren", daß es nach kurzer Zeit nur noch nervt und man ihm selber Psychopharmaka verschreiben möchte.


    Damit kein falscher Eindruck entsteht. Die Stardarsteller sind allesamt herausragende Darsteller und die Serie ist grossartig. Es betrifft nur einige dieser Starvehikel Folgen, wo die Regie kläglich versagt hat. Das Chargieren, also die überzogene Darstellung eines Charakters soll gerade bei guten Darstellern oft passieren, wenn die Regie schlecht ist. Die Figuren werden dann zu Karikaturen ihrer selbst und das Ganze lächerlich.
  • am

    Hallo Hoerratte, das Mädchen ist ja erst 12 Jahre alt. Das arme Kind.
  • am

    Hallo Nostalgie, ja die Kleine tut einem Leid - gut, dass Fritz Wepper nicht mehr leiden muss.
  • am

    Danke, Hoerratte. 👍
    Für ihn selbst ist es eine Erlösung gewesen.

    Das Leid bleibt jetzt in erster Linie bei seiner kleinen Tochter.
  • am

    Fritz Wepper (Harry Klein) ist am 25.03.24 im Alter 
    von 82 Jahren gestorben.

Der Kommissar – News

Cast & Crew

Dies & das

Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):97 tlg. dt. Krimiserie von Herbert Reinecker.
Kommissar Keller (Erik Ode) ist ein ruhiger, humorvoller Mann um die 60, der in Mordfällen in München und Umgebung ermittelt. Zu seiner Mannschaft gehören Walter Grabert (Günter Schramm), der ebenfalls eher ruhig und gefühlsbetont agiert, Robert Heines (Reinhard Glemnitz), ein sachlicher, kühler Rechner, sowie Harry Klein (Fritz Wepper), der Jüngste im Team und – mit einem Flokatiparka versehen – die universelle Schnittstelle zu allen Jugendszenen. Die Kollegen arbeiten und halten eng zusammen, verbringen auch mal ihre Freizeit zusammen und essen gemeinsam in ihrer Stammkneipe. Aber auch ein Bier im Dienst war damals noch keine Sünde. Vor Keller haben die jüngeren Kollegen Respekt und siezen ihn selbstverständlich, während Keller seine Mannschaft genauso selbstverständlich duzt. Fräulein Käthe Rehbein, genannt Rehbeinchen (Helma Seitz), ist Kellers treue, ewig Kaffee kochende Sekretärin. Als Harry Klein im Sommer 1974 das Team verlässt und zum Kollegen Derrick versetzt wird, kommt ab Folge 75 sein Bruder Erwin Klein (Elmar Wepper) neu dazu. Kommissar Keller hat sogar ein Privatleben und ist gelegentlich zu Hause bei seiner Frau (Rosemarie Fendel), die ihm die Regengaloschen nachträgt. Wegen Odes paternalistischer Art – vor und hinter der Kamera – verlässt sie die Serie jedoch nach einiger Zeit.
Der Kommissar lief monatlich freitags um 20:15 Uhr und wurde ein Dauerbrenner, Erik Ode (der eigentlich Odemar hieß) ein Fernsehstar. Das junge Publikum ließ sich jedoch schon damals durch Odes betuliche, schleppende Beamtenart abschrecken. Der Kommissar kam ohne reißerische Action aus und setzte auf Psychologie und Gespräche. Viele, lange, redundante Gespräche. Eine Waffe gebrauchte der Kommissar selten. Seine letzten Worte an sein Team nach einem abgeschlossenen Fall waren schlicht: „Ich danke euch.“
Jede Folge war eine Stunde lang, und alle Folgen waren in Schwarz-Weiß gedreht, obwohl das Farbfernsehen schon vor Beginn der Serie längst eingeführt war – ein Symbol dafür, dass die Serie zwar der Begründer der Tradition des klassischen deutschen Serienkrimis wurde, aber nicht eigentlich für Modernität stand. Auch Kommissar Keller beobachtete die sich im wahren Leben abspielenden gesellschaftlichen Umbrüche aus der Warte des konservativen Kopfschüttlers. Oft genug zeigten die Folgen warnend, wohin so viel Freizügigkeit führen kann. Kritiker warfen der Serie nicht von ungefähr „anti-aufklärerisches und antidemokratisches Wirkungspotential“ vor. Durch die große Zahl verschiedener Regisseure und Kameraleute war Der Kommissar andererseits eines der abwechlungsreichsten Spielfelder in Sachen Bildgestaltung, Montage und Erzähltechnik, die das deutsche Fernsehen bis dahin hervorgebracht hatte, und karikierte in der Rückschau den beamtenhaften Gestus des Inhalts. Ebenso ungewöhnlich war der expressive Musikeinsatz, mit dem die Serie manche Stücke in den Hitparaden hochkatapultierte.
Entwickelt wurde die Serie von Herbert Reinecker, der sämtliche Drehbücher schrieb, und dem Produzenten Helmut Ringelmann, der schon die ZDF-Krimireihen Das Kriminalmuseum und Die fünfte Kolonne erfunden hatte. Mit dem Kommissar befreite er sich von dem vorher in deutschen Krimis scheinbar herrschenden Zwang, sich auf echte Fälle zu beziehen, verzichtete aber auch auf Action und Gewalt, wie sie die amerikanischen Krimiserien im deutschen Fernsehen zeigten.
Fritz Wepper stieg 1974 aus der Serie aus und spielte die Rolle des Harry Klein fortan in der neuen Serie Derrick, die ebenfalls Reinecker erfunden hatte. Es war das erste Mal im deutschen Fernsehen, dass eine Figur von der einen in eine andere Serie transferiert wurde, somit war Derrick streng genommen der erste deutsche Serien-Spin-off. Nachfolger des Kommissars wurde Der Alte.

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