Alpha Centauri Staffel 6, Folge 22: Warum ist das Universum so kalt?
Staffel 6, Folge 22
133. Warum ist das Universum so kalt?
Staffel 6, Folge 22 (15 Min.)
Prof. Lesch moderiert durch die Sendung.
Bild: BR/BRW
Das Universum wird durch die Ausdehnung kälter. Alle Galaxien streben voneinander weg,und damit dehnt sich das Universum aus. Alle Materie verdünnt sich, und die Wellenlänge der Strahlung, die im Universum vorhanden ist, wird auseinandergedehnt. Strahlung mit einer längeren Wellenlänge hat gewissermaßen Energie verloren. Man kann dem Universum eine Temperatur zuordnen. Früher war die sehr hoch, Millionen Grad. Sie hat sich jetzt so weit abgekühlt, dass das Universum eine Temperatur von -270°C hat. Sie liegt also 3°C über diesem absoluten physikalischen Nullpunkt. Und das wird immer weniger werden. Wohin diese Energie geht, ist unklar. Es ist nämlich nicht klar, ob auf den Kosmos bezogen der Energieerhaltungssatz gelten soll. Man weiß nicht, ob man dem Universum überhaupt eine gewisse Energiemenge absolut zuordnen kann. Denn nur unter dieser Bedingung könnte man die Frage
formulieren: Wohin geht diese Energie? Wir können nur Folgendes feststellen: Das Universum war früher heißer, es kühlt immer mehr ab und es wird sich weiterhin abkühlen. Das ist alles, was wir sagen können. Wohin die Energie geht, ist tatsächlich eine knifflige Frage. Geschichtenerzählen und Astrophysik – das sind seine beiden großen Leidenschaften: Harald Lesch ist Professor für theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Außerdem ist er Mitglied der Kommission „Astronomie in Unterricht und Lehramt“. Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. In der Sendereihe „alpha-Centauri“ erklärt Professor Lesch die Grundzüge des Universums, untersucht ferne Galaxien und bringt uns unser Sonnensystem näher. (Text: ARD-alpha)