2022 (Folge 2660–2683)
Sendung vom 22.08.2022
Folge 2660 (43 Min.)Mathieu Pernot, ein Fotograf auf den Wegen des Exils
„Ein Foto ist nie neutral. Es ist vielmehr ein Diskurs, es zeigt eine bestimmte Perspektive.“ Der leidenschaftliche Berufsfotograf Mathieu Pernot beschäftigt sich mit der Repräsentation von Bildern. Mit seinem Objektiv fängt er die Themen Isolation, Ausgrenzung und Exil ein. Er will die Misere nicht anprangern, sondern als Dokumentarfilmer eine soziale Realität erfassen. Im Mittelpunkt seines neuen Projekts steht die „Zusammenarbeit mit diesen Menschen, deren Geschichte oft von anderen erzählt wird“. Als Kurator der im Mucem in Marseille veranstalteten Ausstellung L’Atlas en mouvement zeigt er Bilder, die „Migranten aus einer anderen Perspektive“ – als Menschen mit einem vielfältigen kulturellen Erbe – darstellen. Mathieu Pernot ist heute Abend bei uns im Studio zu Gast.
Erdöl und Kraftstoffe sind seit zwei Monaten billiger / Preisanstieg: Ist das Schlimmste überstanden?
Bei der Inflationsbekämpfung wurden erste Erfolge erzielt: Die Kraftstoffpreise sind seit mehreren Wochen rückläufig. Nach einem Höchststand Anfang August fiel der Liter Diesel Mitte des Montas schließlich unter die 2-Euro-Marke. Dies ist auf eine rückläufige Entwicklung des Erdölpreises zurückzuführen, da der Preis pro Barrel wieder auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg sank. Da der Erdölpreis auch den Preis der Konsumgüter beeinflusst, könnte die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben und nun langsam zurückgehen. Trotzdem sind die Kosten für das Schulmaterial zum Anfang des Schuljahres so hoch wie noch nie. Laut den vom Studentenverband UNEF veröffentlichten Zahlen müssen Studenten einen Anstieg von 6,5 % hinnehmen, da die Preise für Schulmaterial, Lebensmittel und Wohnraum gestiegen sind. Ist das Schlimmste überstanden? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.08.2022 arte Sendung vom 23.08.2022
Folge 2661 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird die Konservatorin am Musée d’Art Moderne in Paris und Kuratorin der in Aix-en-Provence organisierten Ausstellung „Raoul Dufy, l’ivresse de la couleur“ Sophie Krebs zu unserer Gesprächsrunde kommen. Anhand von über neunzig Werken zeigt die Ausstellung die Techniken des Künstlers aus der Normandie, die von den Impressionisten und Paul Cézanne inspiriert wurden.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Politik. Die Tageszeitung Libération hat ein Gespräch mit dem Abgeordneten der linken France Insoumise Alexis Corbière und der Ministerin Marlène Schiappa veröffentlicht. In dem langen Interview erläutern die beiden Politiker ausführlich ihre Vorstellungen von der Republik. Nächste Woche haben drei Minister, andere Regierungsmitglieder und die ehemalige Justizministerin Rachida Dati ihre Teilnahme an der Sommeruniversität der Insoumis zugesagt. Handelt es sich um eine Wiederbelebung der demokratischen Debatte oder um ein politisches Theater?
Ukraine. Nach einem langen Gespräch zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron forderte letzterer die russischen Streitkräfte auf, das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden des Landes zu verlassen. Am nächsten Tag wiederholte der NATO-Chef die Forderung. Doch was wiegen diese Worte angesichts der Entschlossenheit Wladimir Putins?
Im Duell der Woche lässt Christian Roudaut Donald Trump und Liz Cheney gegeneinander antreten. Die Hauptgegnerin des ehemaligen republikanischen US-Präsidenten wurde bei der Vorwahl im konservativen Bundesstaat Wyoming, dem bevölkerungsärmsten Bundesstaat der USA, von einer Pro-Trump-Kandidatin deutlich geschlagen. Anna N’Diaye berichtet über die hitzigen Kommentare in den sozialen Netzwerken nach einem Artikel über die „tracances“, einem angeblich zunehmenden Phänomen, bei dem immer mehr Arbeitnehmer von ihrem Urlaubsort telearbeiten.
In seiner Geschichte der Woche erzählt Frédéric Pommier von der gefeierten Geste des Leichtathleten Nahuel Carabaña bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in München. Der Andorraner hatte seinen Lauf beendet, um einem verletzten Gegner zu helfen.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der spanischen Tageszeitung ABC mit dem Titel „Kabul, año 1“ („Kabul, Jahr 1“). Ein Jahr nach der Übernahme Kabuls durch die Taliban am Montag, den 15. August, versammelten sich die Kämpfer spontan auf den großen Plätzen im Zentrum der Stadt, z. B. vor der ehemaligen US-Botschaft, um den ersten Jahrestag zu feiern.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.08.2022 arte Sendung vom 24.08.2022
Folge 2662 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.08.2022 arte Sendung vom 25.08.2022
Folge 2663 (43 Min.)Isabelle Carré: Schauspielerin ohne Grenzen
Isabelle Carré ist mütterlicherseits Künstlerin und väterlicherseits „Proletarierin“. Als Kind träumte sie davon, Tänzerin zu werden, bevor sie sich im Alter von 14 Jahren für die Schauspielerei als „Lösung für die Sackgasse [ihres] Lebens“ entschied. In La dérive des continents (au sud) des Regisseurs Lionel Baier spielt sie Nathalie Adler, die den bevorstehenden Besuch von Emmanuel Macron und Angela Merkel in einem Migrantenlager auf Sizilien organisieren soll. Dort begegnet sie auch ihrem Sohn, einem Aktivisten, der mit der Homosexualität seiner Mutter hadert. Der Film mischt ernste und komische Situationen, spiegelt aber auch ihre eigene Geschichte wider. Isabelle Carré ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Zu viel oder zu wenig Polizeigewalt?
In welchen Fällen ist die Polizei zur Gewaltanwendung berechtigt? Am 19. August wurden zwei Polizisten in Untersuchungshaft verhört, nachdem sie in Vénissieux bei Lyon zwei Männer getötet hatten, die sie bei einer Kontrolle mit ihrem Fahrzeug bedrohten. Am vergangenen Mittwoch forderte Innenminister Gérald Darmanin zudem alle Polizeikommissariate auf, täglich drei Einsätze gegen illegale Motorradrennen in den Städten durchzuführen, nachdem ein Kind bei einem Unfall in der Stadt Pontoise verletzt wurde. Während 75 % der Franzosen laut einer Ifop-Umfrage die Bilanz von Emmanuel Macron im Bereich der Sicherheit als negativ bewerten, nutzen andere jeden Vorfall, um die Übergriffe der Ordnungskräfte zu kritisieren. Wer hat recht? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 25.08.2022 arte Sendung vom 26.08.2022
Folge 2664 (43 Min.)Romain Leleu spielt Filmmusik mit der Trompete
„Ich habe keine Scheu, die Regeln der klassischen Musik zu brechen.“ Romain Leleu war ein unruhiges Kind, das seine Energie mit Hilfe der Musik kanalisierte. Im Alter von fünf Jahren bekam er eine Trompete, mit der er sich von da an beschäftigte. Er glaubt mehr denn je an die verbindende Kraft seines Instruments, für das er 2009 mit dem Preis Victoire de la musique ausgezeichnet wurde. Sein neues Album mit dem Titel „Move“ ist eine Hommage an die großen Komponisten der Filmmusik und ebenfalls von dem Gedanken geprägt, Menschen zu verbinden. Von Nino Rotas „Der Pate“ über Ennio Morricone und Miles Davis bis zu den „Demoiselles de Rochefort“ lädt der Trompeter mit anderen renommierten Musikern zu einer filmischen Retrospektive ein. Romain Leleu ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Wird der Ukraine-Krieg Jahre dauern?
Die als „Blitzkrieg“ geplante russische Invasion in der Ukraine wird am 24. August die symbolische Dauer von sechs Monaten erreichen. Während die Frontlinien im Osten und Süden des Landes seit Beginn des Sommers zu stagnieren scheinen, wurde seit der Einnahme von Severodonetsk keine nennenswerte russische Offensive registriert. Schätzungen zufolge wurden zwischen 70.000 und 80.000 russische Soldaten außer Gefecht gesetzt, während die Ukraine bislang 20 Prozent ihres Gebiets einbüßen musste. Angesichts des von den USA festgestellten „völligen Ausbleibens von Fortschritten der russischen Streitkräfte“ könnte der am 24. Februar eingeleitete „militärische Sondereinsatz“ ins Stocken geraten.
Am 24. August wird zudem der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert: Wolodymyr Selenskyj erwartet zwar „grausame“ Aktionen von Moskau, gleichzeitig haben die Angriffe auf russischen Boden zugenommen, wie beispielsweise der Autobombenanschlag, bei dem die Tochter von Alexander Dugin, einem der wichtigsten Ideologen des Regimes, getötet wurde. Wird der Krieg Jahre dauern? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.08.2022 arte Sendung vom 27.08.2022
Folge 2665 (43 Min.)Charlotte Puiseux: eine Behinderte kämpft gegen die Verachtung
„Seit meiner Geburt trage ich die offensichtlichen Zeichen einer Behinderung.“ Als Kapitalismusgegnerin und behinderte Feministin setzt Charlotte Puiseux ihre Erbkrankheit in Beziehung zu der Gesellschaft, in der wir leben. Unterdrückung, Wohltätigkeit, Medikalisierung von Behinderungen: Seit Anfang der 2000er Jahre kämpft sie gegen den Validismus, ein Werte- und Machtsystem, das Menschen mit Behinderungen diskriminiert, weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen. Die klinische Psychologin und Doktorin der Philosophie möchte das „crip“-Konzept – eine Abkürzung für „crippled“ (Dt.: verkrüppelt) -, das das Stigma der Behinderungen in den Stolz einer Gemeinschaft umwandelt, nach Frankreich bringen.
In ihrem autobiografischen Essay De chair et de fer. Vivre et lutter dans une société validiste berichtet Charlotte Puiseux von Tätigkeiten, die für Behinderte in Frankreich kaum zugänglich sind: zur Schule gehen, eine Wohnung finden, sich für eine Aktivistengruppe einsetzen oder Kinder aufziehen. Charlotte Puiseux ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Personalmangel an den Schulen, bei der Polizei, im Gesundheitswesen: Warum ist der öffentliche Dienst nicht mehr attraktiv?
In Frankreich ist die Zahl der Bewerber für die Auswahlverfahren des öffentlichen Dienstes in den letzten 24 Jahren bei einem gleichbleibenden Stellenangebot auf ein Viertel gesunken. 2021 gab es 40.000 Bewerber, fast so viele wie 1997. Ob im Gesundheitswesen, an den Schulen oder in der Justiz, die Forderungen sind überall gleich: Die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sind am Ende ihrer Kräfte und fordern höhere Gehälter, mehr Mittel und bessere Arbeitsbedingungen. Die unmittelbare Konsequenz dieser mangelnden Attraktivität sind unbesetzte Stellen: In den Schulen sind 4000 der 27.332 angebotenen Stellen zu Beginn des Schuljahres 2022 noch nicht besetzt. Warum ist der öffentliche Dienst nicht mehr attraktiv? Wird der Dienst am Bürger dadurch beeinträchtigt? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonMarie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.08.2022 arte Sendung vom 29.08.2022
Folge 2666 (43 Min.)Aus den USA nach Frankreich: das unglaubliche Schicksal zweier „Black Panthers“
„Ich bin Schriftsteller, weil ich weder singen noch zeichnen kann und weil ich glaube, dass das Schreiben die einzige Art und Weise war, meine künstlerische Ader zum Ausdruck zu bringen.“ Der Historiker und Dozent an der Universität Paris 8 Sylvain Pattieu hat nach seiner Dissertation über die Geschichte der schwarzen Bevölkerung in Frankreich und den alltäglichen Rassismus eine Reihe von Arbeiten in die Wege geleitet. Der als Antifaschist und Globalisierungskritiker aktive Historiker bemüht sich in seinen Werken darum, die Vielfalt in den französischen Territorien darzustellen. Sylvain Pattieu ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Emmanuel Macron beginnt dreitägigen Besuch in Algerien: Nach monatelangen Krisen das Ende der Spannungen?
Der erste Staatsbesuch Emmanuel Macrons in Algier seit 2017 wird von den Medien aufmerksam verfolgt. Auf dem Programm stehen natürlich mögliche Gaslieferungen, da Algerien etwa 11 Prozent des europäischen Verbrauchs deckt, und ein mit Spannung erwartetes politisches Gespräch zwischen dem französischen Staatspräsidenten und seinem 2019 gewählten algerischen Amtskollegen Abdelmadjid Tebboune. Nach einer mehrmonatigen diplomatischen Krise vor dem Hintergrund divergierender Geschichtsauffassungen wollen die beiden Staatsoberhäupter bei ihrer ersten Begegnung einen Schlussstrich unter eine Reihe von Spannungen und Missverständnissen ziehen. Bedeutet dieses Treffen das Ende der schwierigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern?
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Marie Bonnisseau und Victor Dekyvère sowie „À la Loop“ von Matthieu Conquet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.08.2022 arte Sendung vom 30.08.2022
Folge 2667 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird Jean-Franck Charlet zu unserer Gesprächsrunde kommen. In der Familie des aus Chamonix stammenden Charlet ist man seit fünf Generationen Bergführer. Mit anderen Worten er hat das Bergsteigen im Blut. Er ist der bekannteste Kristallforscher auf seinem Gebiet und hat sich auf die Suche nach Kristallen spezialisiert, die an den Berghängen freiliegen. Dazu gehört auch der begehrte rosafarbene Fluorit, die Hauptfigur seines im Paulsen-Verlag erschienen Buches Cristallier, la fièvre de l’or rose.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Algerien. Emmanuel Macron begann einen dreitägigen Staatsbesuch in Algerien, der erste seit 2017. Auf dem offiziellen Programm der Gespräche zwischen dem französischen Staatspräsidenten und seinem algerischen Amtskollegen Abdelmadjid Tebboune stehen zwar die diplomatische Krise und Fragen zur Aufarbeitung der Geschichte, in der öffentlichen Debatte steht jedoch die Frage möglicher Gaslieferungen im Mittelpunkt. Dieser „Freundschaftsbesuch“ in einem Land, das etwa 11 % des europäischen Verbrauchs deckt, könnte durch die Gefahr einer Energieknappheit motiviert worden sein. Sollte Frankreich um jeden Preis um algerisches Gas buhlen?
Politik. „Ich glaube, dass wir gerade einen großen Umschwung oder eine große Umwälzung erleben.“ Am 24. August wurde die Sitzung des Ministerrats mit einer elfminütigen Ansprache des Präsidenten der Republik eröffnet, die live im Fernsehen übertragen wurde. Diese beispiellose Initiative zeugt vom Ernst der geopolitischen, wirtschaftlichen und klimatischen Lage, die Emmanuel Macron als „das Ende des Lebens im Überfluss“ beschrieb. Wie ist diese Rede zu interpretieren?
Im Duell der Woche lässt Renaud Dély den Generalsekretär der französischen Grünen Julien Bayou und den Milliardär Bernard Arnault gegeneinander antreten. Bayou hat einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, mit dem er Privatjets verbieten möchte, die ein Symbol für den extremen und umweltschädlichen Lebensstil von Milliardären sind, wie ihn auch Bernard Arnault – der drittreichste Mann der Welt – pflegt. Nach 36 und 47 Jahren der beliebten TV-Sendung Des chiffres et des lettres kritisierten die Moderatoren Arielle Boulin-Prat und Bertrand Renard einen „erzwungenen“ Abgang trotz jahrzehntelanger treuer Dienste. Anna N’Diaye berichtet über die empörten Reaktionen in den sozialen Netzwerken.
In seiner Geschichte der Woche beschäftigt sich Frédéric Pommier mit dem Brain Drain aus den sozialen Netzwerken. Benjamin Biolay, Karine Lemarchand, Manuel Valls, Tom Holland … Diese ebenso bekannten wie unterschiedlichen Persönlichkeiten haben sich dazu entschlossen, ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken zu löschen. Grund ist oftmals die Rücksichtnahme auf ihre geistige Gesundheit.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der britischen Tageszeitung The Guardian Weekly mit dem Titel „Leben und Tod, sechs Monate Krieg in der Ukraine“.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.08.2022 arte Sendung vom 31.08.2022
Folge 2668 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.08.2022 arte Sendung vom 01.09.2022
Folge 2669 (43 Min.)Sameer Al Doumy – ein Flüchtling fotografiert Migranten
„Als der friedliche Aufstand im Jahr 2011 begann, war die Kamera eine Waffe, die dem Regime am meisten Angst machte.“ Sameer Al-Doumy war dreizehn Jahre alt, als er mit seinen älteren Brüdern die ersten Demonstrationen für Gleichheit und Freiheit in Syrien gegen das Regime von Baschar al-Assad miterlebte. Er stand in der ersten Reihe und veröffentlichte seine Handy-Aufnahmen und -Filme in den sozialen Netzwerken, „um den Krieg zu zeigen“. So begann seine Karriere als autodidaktischer Fotograf: Mithilfe von Internet-Tutorials brachte er sich die Grundlagen der Fotografie bei, wurde lokaler Korrespondent für die Presseagentur AFP, bevor er im Alter von 19 Jahren aus seinem Land fliehen musste. Seit 2018 lebt er in Caen in Frankreich und folgt nun Migranten, die versuchen, den Ärmelkanal in Calais zu überqueren. Sameer Al-Doumy ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Wie soll der Energiesparplan in Frankreich aussehen?
Die Regierung von Elisabeth Borne hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch innerhalb von zwei Jahren um 10 % zu senken, da die steigenden Gas- und Strompreise ihre zukünftigen Entscheidungsmöglichkeiten zunehmend gefährden. Verbot der Nutzung von Terrassenheizungen, Beschränkung der Klimaanlage auf 26 Grad in Unternehmen und öffentlichen Gebäuden, Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung von Denkmälern … Diese Woche hat der Think Tank Terra Nova konkrete Maßnahmen für den Energiesparplan vorgeschlagen. Die Grundidee ist klar: Die kurz- und langfristige Lösung liegt in einem sparsameren Energieverbrauch der Haushalte, vor allem aber der Unternehmen und der öffentlichen Hand. Werden diese Maßnahmen ausreichen, um die Folgen des Klimawandels und des Krieges in der Ukraine zu bewältigen? Braucht es Anreize oder Verbote? Über diese Fragen diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonXavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 01.09.2022 arte Sendung vom 02.09.2022
Folge 2670 (43 Min.)Dominique Blanc kehrt mit „La douleur“ auf die Bühne zurück
„Das Theater muss Leidenschaften auslösen, es ist kein Ort zum Schlafen, sondern zum Nachdenken und zur Anregung der Intelligenz.“ Obwohl sie dreimal durch die Aufnahmeprüfung für das Konservatorium fiel, hat Dominique Blanc ihre Leidenschaft für die Bühne nie aufgegeben. Als sie an der Pariser Theaterschule Cours Florent studierte, wurde sie zur Muse des Regisseurs Patrice Chéreau, der ihr einige der meistbeachteten Rollen ihrer Karriere bescherte. Die mit vier Césars und vier Molières ausgezeichnete Schauspielerin kann heute auf etwa 50 Filme und 40 Theaterstücke zurückblicken. Sie ist Mitglied der Comédie-Française und steht in Marguerite Duras La douleur erneut auf der Bühne. Das 2010 zum ersten Mal adaptierte Solostück ist vom 28. September bis 9. Oktober im Théâtre National Populaire in Villeurbanne und vom 23. November bis 10. Dezember im Théâtre de l’Athénée in Paris zu sehen. Dominique Blanc ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Sind Atomkraftwerke heute Kriegswaffen?
„Wir müssen das größte Atomkraftwerk der Ukraine und Europas schützen“, sagte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi vor dem Hintergrund der kürzlich gestarteten Inspektionsmission. Das seit Beginn des Ukraine-Krieges unter russischer Kontrolle stehende Kernkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa, steht im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit, seit Gebiete in der Nähe der Stadt und ihrer Reaktoren bei russischen Luftangriffen bombardiert wurden. Am 25. August erreichte die Sorge einen neuen Höhepunkt, als ein Brand in der Nähe der Anlage Stromleitungen beschädigte und das Kraftwerk vom Stromnetz getrennt werden musste. Neben dem Risiko eines Atomunfalls bereitet auch die Gefahr Sorgen, dass der Standort zum Kampfgebiet wird, um die Energieproduktionskapazität zu kontrollieren. Sind Atomkraftwerke heute Kriegswaffen?
Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen. Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.09.2022 arte Sendung vom 03.09.2022
Folge 2671 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 03.09.2022 arte Sendung vom 05.09.2022
Folge 2672 (43 Min.)Von Mauretanien nach Frankreich: der beispielhafte Weg eines gewöhnlichen Migranten
„Der Roman beschäftigt sich mit der Emigration und nicht mit der Immigration, weil ich nicht das Ziel des Exils, sondern den Weg in den Vordergrund stellen wollte.“ Nach dem Tod ihrer Großmutter im Jahr 2013 beschloss die Schriftstellerin Fanta Dramé, in das Dorf ihres Vaters und ihrer Vorfahren zu reisen: nach Ajar in Mauretanien. Es war ihre erste Reise in die Heimat ihres Vaters. Die Diskrepanz zwischen ihrer eigenen Lebensweise und der ihrer entfernten Verwandten, die die junge Frau dort erlebte, war ein Schock. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich befragte sie ihren Vater zu seinem Exil und entdeckte in ihm eine Romanfigur, die „alles hinter sich gelassen hat, Mauretanien durchquert und dann über das Mittelmeer gefahren, um nach Frankreich zu kommen und Paris zu erreichen“. Seine Geschichte inspirierte sie zu ihrem ersten Roman mit dem Titel Ajar-Paris, der am 25. August im Plan-Verlag erschien. Fanta Dramé ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Kann Europa wirklich auf russisches Gas zu verzichten?
Nach dem Sommer ist die Lage auf dem Energiemarkt weiterhin gespannt. Am 31. August hat Russland seine Gaslieferungen nach Europa durch die Nord Stream-Pipeline eingestellt. Der Kreml begründete den Lieferstopp mit Wartungsproblemen. Gleichzeitig kündigte die russische Gazprom in derselben Woche an, die Lieferungen an den französischen Energiekonzern Engie wegen finanzieller Streitigkeiten einzustellen. Damit hat Russland einen weiteren Schritt getan, um die Gaskrise in Europa zu verschärfen. Das Rennen beginnt für die Europäische Union, der im Falle eines vollständigen Stopps der russischen Gaslieferungen im kommenden Winter 20 Milliarden Kubikmeter Gas fehlen könnten. Können wir auf dieses kostbare Gas verzichten? Welche Alternativen gibt es? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonXavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.09.2022 arte Sendung vom 06.09.2022
Folge 2673 (43 Min.)Im Laufe der Sendung wird Edwige Chirouter zu unserer Gesprächsrunde kommen. Die Professorin für Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Universität Nantes ist Inhaberin des Unesco-Lehrstuhls Pratiques de la philosophie avec les enfants: une base éducative pour le dialogue interculturel et la transformation sociale (Praxis der Philosophie mit Kindern: eine Bildungsgrundlage für den interkulturellen Dialog und den sozialen Wandel). Sie setzt sich für die Idee ein, Philosophie bereits im Kindergarten zu praktizieren.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Visa. Die Frage der Touristenvisa für Russen spaltet Europa. Anfang der Woche haben die europäischen Außenminister über dieses heikle Thema bei einem Treffen in Prag beraten. Während sich einige EU-Länder für eine Ratifizierung des Abkommens mit Russland über Einreise-Erleichterungen für Russen aussprachen, äußerte ein Teil des Alten Kontinents Bedenken. Sollte man russischen Staatsbürgern die Einreise in die EU verweigern, auch wenn viele von ihnen zu Beginn des Ukraine-Krieges ausgewandert sind?
Imam Iquioussen. Seit Juli fordert die französische Regierung, allen voran Innenminister Gérald Darmanin, die Ausweisung des muslimischen Predigers und Imams Hassan Iquioussen. Am 30. August wurde die Entscheidung bestätigt, doch seitdem ist der Mann unauffindbar. Iquioussen, der über das soziale Netzwerk YouTube bekannt wurde, wird Bekehrung mit zu Hass und Diskriminierung auffordernden Reden vorgeworfen, die eine mit den Werten der Republik nicht vereinbare Vision des Islams vermitteln.“ Gegen den Mann, der nach Belgien geflohen sein soll, liegt nun ein europäischer Haftbefehl vor. Gleichzeitig setzte Marokko den konsularischen Passierschein aus, der für die Abschiebung des Imams in sein Heimatland erforderlich ist. Wird seine Abschiebung zum politischen Fiasko?
Im Duell der Woche lässt Renaud Dély die beiden Kandidaten für das Amt des britischen Premierministers gegeneinander antreten. Wer wird BoJos Nachfolger? Liz Truss oder Rishi Sunak? Sonia Chironi berichtet über ein abgeschnittenes Video von Thomas Pesquet, das Verschwörungstheoretiker im Internet als Beweis benutzen, um die Landung des Menschen auf dem Mond zu widerlegen … „Die jüngsten Äußerungen von Mathias Pogba in den sozialen Netzwerken sind leider keine Überraschung. Sie stehen im Zusammenhang mit Drohungen und bandenmäßigen Erpressungsversuchen gegen Paul Pogba“ …
In seiner Geschichte der Woche beschäftigt sich Claude Askolovitch mit der Pogba-Affäre vor dem Hintergrund von Enthüllungen, familiären Spannungen und Erpressung.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der kanadischen Zeitung Toronto Star vom 31. August mit dem Titel „Gorbatschow: der Mann, der den eisernen Vorhang öffnete“ anlässlich des Todes des letzten Staatspräsidenten der Sowjetunion.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie das von unseren Gästen ausgewählte Foto der Woche und erleben die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 06.09.2022 arte Sendung vom 07.09.2022
Folge 2674 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.09.2022 arte Sendung vom 08.09.2022
Folge 2675 (43 Min.)Die Wirtschaftsnobelpreisträgerin Esther Duflo räumt mit den Klischees über Armut auf
Die französisch-amerikanische Entwicklungsökonomin und Nobelpreisträgerin für Wirtschaft Esther Duflo versucht in einer im Seuil-Jeunesse-Verlag erschienenen Buchreihe, Kindern von der Armut zu erzählen. Die von der Zeichnerin Cheyenne Olivier illustrierten Bücher sollen Kindern zeigen, wie die Ärmsten der Armen in der Welt leben. Mit diesem neuen Projekt knüpft sie an ihre beiden vorherigen Bücher an: Économie utile pour des temps difficiles (Nützliche Wirtschaft für schwierige Zeiten) und Repenser la pauvreté (Armut aus einer neuen Perspektive). Nachdem sie 2019 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde, hatte die Professorin am Massachusetts Institute of Technology das Bedürfnis, ihr Wissen auch an Kinder weiterzugeben. Heute ist Esther Duflo bei uns im Studio zu Gast.
Können wir weiterhin Geschäfte mit China machen, als ob nichts geschehen wäre?
Am 31. August und nur eine Viertelstunde vor dem Ende ihrer Amtszeit hat die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet ihren Bericht über die chinesische Provinz Xinjiang veröffentlicht. Während diese Publikation die Debatte über die Diskriminierung der Uiguren neu entfacht, bleiben die Sanktionen gegenüber Peking unklar. Denn trotz einer offiziellen Kritik des menschenrechtsverletzenden Umgangs Chinas mit der muslimischen Minderheit durch die Vereinten Nationen hat Peking viele Unterstützer. Daher denken einige über neue Möglichkeiten nach, um dieses repressive System zu sanktionieren. Neben der Europäischen Union werden auch andere Akteure wie Unternehmen und Verbraucher aufgefordert, gegenüber in China hergestellten Produkten ihrer „Sorgfaltspflicht“ nachzukommen.
Der Europaabgeordnete Raphaël Glucksmann erinnert regelmäßig daran, dass „die Produkte der Sklaverei der Uiguren in Ihren Schränken und in Ihren Geschäften zu finden sind. Ihre Nike-Schuhe und Ihre Zara-Hemden werden von uigurischen Sklaven hergestellt.“ Während die Sorgfaltspflicht in Frankreich längst im Gesetz verankert ist, stellt sich die Frage, warum auf europäischer Ebene noch über das Thema debattiert wird. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss erleben Sie die humorvollen und informativen Beiträge vonXavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 08.09.2022 arte Sendung vom 09.09.2022
Folge 2676 (43 Min.)Der kolumbianische Schriftsteller und Journalist Juan Gabriel Vásquez hat zahlreiche Romane und Reportagen veröffentlicht. Das Schreiben ist für Vásquez eine Notwendigkeit, ein Ventil für die in seinem Land allgegenwärtige Gewalt. Sein zuletzt erschienener Roman Une rétrospective bildet hier keine Ausnahme. Er beschreibt darin das außergewöhnliche Leben eines Freundes, des kolumbianischen Filmemachers Sergio Cabrera, dessen Vater, ein überzeugter Maoist, Frau und Kinder während der Kulturrevolution in den 1960er Jahren nach Peking brachte und mit ihnen später für die kolumbianische Guerilla kämpfte. Ein Werk, das Geschichte und Roman miteinander verbindet. Sandrine Le Calvez stellt uns sein Porträt vor. Anschließend werden der Paris-Korrespondent der Schweizer Tageszeitung Le Temps Richard Werly und die Paris-Korrespondentin für die Zeitschrift Grazia Italie Eva Morletto zu unserer Gesprächsrunde kommen, um zwei Ereignisse der Woche zu kommentieren.
Russland. Die Zahlen sind durchaus überraschend. Im ersten Halbjahr 2022 verdiente Russland laut einem Bericht des Center for Research on Energy and Clean Air 158 Milliarden Euro durch den Export von Kohlenwasserstoffen, hauptsächlich Erdöl, wobei 85 Milliarden von … der Europäischen Union bezahlt wurden. Diese hohen Einnahmen sind auf den Anstieg der Preise, die sich bei Erdgas verdreifacht haben, und die neuen Kunden Russlands (Indien, China, Türkei …) zurückzuführen, was die westlichen Sanktionen mehr als ausgeglichen hat. Sind die Sanktionen ein Misserfolg?
Großbritannien. Nach langem Hin und Her wurde Liz Truss als Nachfolgerin von Boris Johnson in das Amt der Premierministerin gewählt. In dieser Funktion übernimmt sie eine explosive Situation, die von sozialen Bewegungen und Streiks geprägt ist. Einige Beobachter weisen auf ihre Ähnlichkeit mit Margaret Thatcher hin. Bedeutet ihr Amtsantritt die Ankunft einer neuen neoliberalen „Eisernen Lady“ an den Schalthebeln der Macht? Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Tageszeitung La Tercera mit einem Titel über die Lage in Chile, wo die neue progressive Verfassung mit 62 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde. Nadia Daam berichtet über die Situation in Russland, wo die Zuschauerzahlen des staatlichen Fernsehsenders seit Beginn des Krieges eindeutig rückläufig sind … Interessiert sich die russische Bevölkerung nicht mehr für die Propaganda?
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.09.2022 arte Sendung vom 10.09.2022
Folge 2677 (43 Min.)Bergführerin Marion Poitevin durchbricht die Glasdecke
Seilschaftserste beim Bergsteigen, erste Frau beim GMHM (Groupe militaire de haute montagne), erste weibliche Bergretterin bei der Polizei: Die Lieblingszahl von Marion Poitevin ist ganz sicher die Zahl eins. „Ich hatte Lust, zu sehen, was hinter dem Gipfel liegt, dann dahinter und wieder dahinter.“ Auch wenn sie sich in den Bergen am wohlsten fühlt, beschreibt ihre im Paulsen-Verlag erschienene Autobiografie Briser le plafond de glace (Die Glasdecke durchbrechen) auch die sehr männlich geprägte Welt des Bergsteigens, in der sie sich einen Platz erkämpfen musste. Marion Poitevin ist heute unser Studiogast.
Müssen sich Fußballstars vorbildlich verhalten?
Alles begann mit einem Tweet, in dem der TGV-Intercités-Chef Alain Krakovitch dem Pariser Fußballclub PSG vorschlug, mit dem Zug statt mit einem Privatflugzeug zum Spiel nach Nantes zu kommen. „Wir gucken mal, ob wir mit einem Segelwagen fahren können“, erwiderte der Trainer des Vereins Christophe Galtier auf der Pressekonferenz, woraufhin der französische Starfußballer Kylian Mbappé einen Lachanfall bekam. Nach einem Sommer der Hitze, Dürre und Brände wurde dieser Vorfall, der früher nicht weiter kommentiert worden wäre, blitzschnell zu einem landesweiten Thema, zu dem auch mehrere Politiker Stellung bezogen. Fußballer werden oft für ihren umweltschädlichen Lebensstil kritisiert und sind doch ein Vorbild für die Jugend. Ergeben sich aus ihrem Bekanntheitsgrad ethische Verpflichtungen? Darüber diskutieren wir heute mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.09.2022 arte Sendung vom 12.09.2022
Folge 2678 (43 Min.)„Z wie Zombie“: Wie die Russen den Verstand verloren haben
„Als Schutzgelderpresser greift Putin die Schwachen an. Das hat er als Kind bei Abrechnungen im Schulhof gelernt.“ Iegor Gran wurde als Iegor Sinjawski in Moskau geboren und ist heute Autor von rund zwanzig, oft satirischen Romanen. Als Sohn eines sowjetischen Dissidenten, der den Gulag überlebte und ihm seine Leidenschaft für die Literatur vermittelte, ging er im Alter von neun Jahren mit seiner Familie ins Exil nach Frankreich. Erschüttert vom Krieg in der Ukraine und der russischen Propaganda, veröffentlicht er im P.O.L.-Verlag Z comme Zombie. Ein scharfer und fundierter Text über „die Mutation Russlands in ein toxisches Zombieland“. Iegor Gran ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Atomkraft: Warum Frankreich in diesem Winter der Strom ausgehen wird
Der Zustand der französischen Atomkraftwerke ist besorgniserregend: Normalerweise decken sie 70 % des Strombedarfs des Landes, derzeit sind jedoch 32 der 56 Reaktoren abgeschaltet. Die führenden Politiker suchen nach einem Schuldigen. Während der Chef des Energiekonzerns EDF, Jean-Bernard Lévy, Emmanuel Macron wegen einer Politik ohne langfristige Perspektive kritisiert, wirft dieser ihm vor, die Wartung des Atomparks nicht vorausschauend geplant zu haben. Das französische Unternehmen versichert jedenfalls, dass bis Februar 2023 alle Reaktoren wieder betriebsbereit sein werden. Wird Frankreich im nächsten Winter genug Strom haben?
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 12.09.2022 arte Sendung vom 13.09.2022
Folge 2679 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 13.09.2022 arte Sendung vom 14.09.2022
Folge 2680 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.09.2022 arte Sendung vom 15.09.2022
Folge 2681 (43 Min.)Minh Tran Huy: Der Kampf einer Mutter gegen Autismus
„Wenn man einen Monat, ein Jahr, [ …] bald zehn Jahre nicht schläft, ist man einfach erschöpft.“ Für Minh Tran Huy ist das Leben mit ihrem 9-jährigen Sohn Paul ein permanenter Kampf. „Eigentlich ist er 18 Monate alt.“ Während die Autorin lange Zeit über die tragische Geschichte ihrer vietnamesischen Familie schrieb, beschäftigt sie sich in ihrem Buch Un enfant sans histoire mit einem anderen Teil ihres Lebens. Ihr fünfter Roman handelt vom erschütternden Alltag ihres autistischen Sohnes, der Rückständigkeit des französischen Gesundheitssystems und dem nüchternen Verhältnis der Autorin zur Meritokratie, in deren Glauben sie aufwuchs. „Niemand startet mit gleichen Voraussetzungen ins Leben. [ …] Wer behindert ist und nichts zur Gesellschaft beitragen kann, verdient es, weggeworfen zu werden.“ Minh Tran Huy ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Ukrainischer Gegenangriff: Erleben wir den Wendepunkt des Krieges?
„Russland kann besiegt werden.“ Der Optimismus des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba scheint nicht übertrieben. Seit zehn Tagen führt Kiew Gegenangriffe in der Region Cherson im Süden der Ukraine, aber auch rund um Charkiw im Nordosten des Landes durch, wo Moskau die Einwohner zur Evakuierung nach Russland aufgerufen hat. Am vergangenen Wochenende gab die ukrainische Regierung die Rückeroberung von rund 30 Ortschaften und über 3000 km² des zu Beginn des Krieges verlorenen Gebiets bekannt. Während in Russland zwei Gruppen von Kommunalpolitikern in St. Petersburg Wladimir Putins Rücktritt forderten, stellt sich die Frage, ob die Armee des Kremls wirklich am Ende ist. Ist diese Situation auf die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine zurückzuführen? Wie weit kann die ukrainische Rückeroberung gehen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden KolumnistenXavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 15.09.2022 arte Sendung vom 16.09.2022
Folge 2682 (43 Min.)Citoyen d’honneur: Eine liebevolle Komödie über Algerien
Der in Frankreich geborene französisch-algerische Regisseur, Drehbuchautor und Filmemacher Mohamed Hamidi hat eine enge emotionale Bindung zum Herkunftsland seiner Familie. Der gesamte Werdegang des Filmemachers ist von seiner doppelten Identität geprägt. Nach der ersten Reise in sein Heimatdorf entstand 2013 sein erster von James Debbouze koproduzierter Film Né quelque part. Er verspürte ein tiefes „Bedürfnis, etwas weiterzugeben“ und drehte einen neuen Film La Vache, der 2016 beim Internationalen Komödienfilmfestival von Alpe d’Huez drei Preise gewann.
Heute stellt er Citoyen d’honneur mit Kad Merad, Oulaya Amamra und Fatsah Bouyahmed vor. Mit Letzterem verstand er sich sofort: „Unsere Vergangenheit verbindet uns. Wir gehören derselben Generation an und haben denselben Werdegang: algerische Eltern, Leben in der Banlieue – er in Aubervilliers, ich in Bondy -, Engagement in verschiedenen Vereinen und der Wunsch, unsere Kultur weiterzugeben“. Mohamed Hamidi und Fatsah Bouyahmed sind heute bei uns im Studio zu Gast.
Gibt es eine französische Präferenz für Arbeitslosigkeit?
Die Minister für Arbeit und Ausbildung, Olivier Dussopt und Carole Grandjean, luden am Montag die Sozialpartner zu einem Treffen ein, um ihren ministeriellen Fahrplan vorzustellen. Auf dem Programm stand die geplante Reform der Arbeitslosenversicherung, die eine Anpassung des Entschädigungssystems an die Wirtschaftslage vorsieht und von den Gewerkschaften als „ungerecht“ und „ineffizient“ kritisiert wird. „Vollbeschäftigung wird nicht durch die Kürzung der Rechte der Arbeitslosen erreicht“, erklärte der Generalsekretär der CFDT Laurent Berger.
Auch der Nationalsekretär der Kommunistischen Partei Fabien Roussel ist der Ansicht, dass „die Linke die Arbeit und den Lohn verteidigen und nicht die Linke der Sozialleistungen sein muss“, womit er eine heftige Kritik auslöste. Fördert Frankreich, dessen Arbeitslosenquote nur langsam unter 7 % sinkt, die Arbeitslosigkeit? Ist das System wirklich so großzügig, wie es dargestellt wird? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 16.09.2022 arte Sendung vom 17.09.2022
Folge 2683 (58 Min.)Anouk Grinberg deklamiert den Wahnsinn auf der Bühne
Anouk Grinberg zeichnet, malt, stickt und schreibt. Die Vielfalt der Ausdrucksmittel ermöglicht es der Künstlerin und Schauspielerin, ihr Übermaß an Empathie in den Griff zu bekommen und ihre Sensibilität auszuleben. Die Schauspielerin wurde von den größten Persönlichkeiten des Theaters dirigiert – Jacques Lassalle, Alain Françon, Patrice Chéreau und Pierre Murat – und kehrt vom 22. September bis zum 14. Oktober mit Et pourquoi moi je dois parler comme toi auf die Bühne des Pariser Théâtre de la Colline zurück. Anouk Grindberg ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Kommt Macrons Rentenreform bereits im Sommer 2023?
Die Ankündigung Emmanuel Macrons zu Beginn der Woche, bis zum Sommer 2023 eine Rentenreform einleiten zu wollen, hat großes Aufsehen erregt. Der französische Staatspräsident sprach von einem „schmerzhaften Moment“ und einer Reform, „die niemandem Freude bereitet“. Müssen die Franzosen in Zukunft länger arbeiten? Wie gestaltet sich diese Verlängerung? Soll das gesetzliche Renteneintrittsalter angehoben oder die Beitragsdauer verlängert werden? Ist das soziale und politische Risiko eines derartigen Reformvorstoßes nicht kolossal? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 17.09.2022 arte
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