• Folge 3621 (46 Min.)
    Bild: Arte
    (1) Jafar Panahis kritischer Blick auf das iranische Regime In seinem neuen Spielfilm, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, erzählt Jafar Panahi von einem Vorfall, der banal hätte sein können: Nachts überfährt ein Paar mit seiner kleinen Tochter auf dem Rücksitz einen streunenden Hund. Der Titel Ein einfacher Unfall trügt: Ein Automechaniker glaubt im Fahrer jenen Geheimdienstagenten zu erkennen, der ihn einst im Gefängnis gefoltert hat. Er verfolgt ihn, entführt ihn, sperrt ihn in seinen Lieferwagen und bittet ehemalige Mitgefangene um Hilfe, um sicherzugehen, dass der Entführte tatsächlich sein Folterer ist.
    Ins Zentrum stellt der iranische Regisseur, der selbst zweimal im Iran im Gefängnis war, die Schlüsselfrage: „Was würde ich tun, wenn ich draußen demjenigen gegenüberstünde, der mich im Gefängnis verhört hat?“ Gegenüber Trois Couleurs nannte er sein Werk einen Zukunftsfilm: nicht für die Gegenwart, sondern „für die Zeit danach, wenn dieses Regime gestürzt wird.“ (2) Trumps Plan für Gaza: Friedensfahrplan oder Täuschung? Am 29. September präsentierten Donald Trump und Benjamin Netanjahu im Weißen Haus einen 20-Punkte-Plan zur Beendigung des Kriegs in Gaza und „Frieden im Nahen Osten“ – von Israel unterstützt, mehreren arabischen Ländern begrüßt und der Hamas vorgelegt.
    Kernpunkte: „Sofortige Freilassung aller Geiseln innerhalb von maximal 72 Stunden“, im Gegenzug die Freilassung von 250 zu lebenslanger Haft verurteilten palästinensischen Gefangenen sowie 1700 seit dem 7. Oktober 2023 Inhaftierten. Zudem: Entwaffnung und Rückzug der Hamas, neue Regierungsführung und ein wirtschaftlicher Entwicklungsplan für den Gazastreifen; langfristig die Gründung eines palästinensischen Staates.
    Israel sagt bei Zustimmung der Hamas einen schrittweisen Truppenabzug aus dem Gazastreifen zu, ohne Zeitplan. Die Zustimmung der Hamas steht aus. Netanjahu behält sich vor, „die Arbeit zu Ende zu bringen“, falls sie ausbleibt. Xavier Mauduit berichtet über die neue Covid-19-Variante „Frankenstein“ und erzählt die Geschichte des berühmten Monsters. Théophile Cossa erklärt das Funktionsprinzip des revolutionären neuen HIV-Medikaments, das bald für 40 Dollar pro Jahr erhältlich sein soll. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.10.2025 arte
  • Folge 3622 (46 Min.)
    Von der Uni an die Front: Bericht einer jungen ukrainischen Widerstandskämpferin Volia, erschienen im Verlag Grasset, ist ein Bericht über Krieg und Menschlichkeit – eine Ode an den ukrainischen Widerstand. Die 32-jährige ukrainische Politologin Anastasia Fomitchova engagierte sich 2022 an der Seite der Hospitaliter und war bereits 2017 als freiwillige Sanitäterin im Donbass tätig. Sie schildert ein „Karussell des Grauens, halb abgerissene Arme und Beine“. Während der Gegenoffensive im Jahr 2022 wurde sie durch eine Granate verletzt, verlor 30 Prozent ihres Gehörs und nahm ihr Studium in Kanada wieder auf.
    Ihr Buch erzählt vom Kampf eines ganzen Volkes – von Millionen Zivilisten, die in der ukrainischen Armee dienen. Heute lebt sie in Kiew, lehrt internationales humanitäres Recht und arbeitet an der künftigen EU-Integration der Ukraine. Das ukrainische Wort „Volia“, das sich wörtlich übersetzen lässt, ist allen Ukrainern geläufig: Es vereint Willen und Freiheit. Mexiko: Warum ist Präsidentin Claudia Sheinbaum ein Jahr nach ihrem Amtsantritt so beliebt? Ein Jahr im Amt, 79 % Zustimmung.
    Claudia Sheinbaum profitiert von ihrer Persönlichkeit – und von der Wirtschaftsagenda ihres Mentors Andrés Manuel López Obrador. Seit 2018 ist der Mindestlohn nach 30 Jahren Stillstand um 135 % auf durchschnittlich 390 € gestiegen und die Zahl der Armen in diesem 130-Millionen-Einwohner-Land sank in sieben Jahren von 52 auf 39 Millionen. Dennoch lebt die Hälfte der Bevölkerung außerhalb des Systems und ohne sozialen Schutz, ein Drittel kann sich keine medizinische Versorgung leisten.
    Unsicherheit bleibt das Hauptproblem Mexikos: Die Zahlen der Vermissten und der Femizide stiegen. Zusätzlich kommt Druck aus den USA: Donald Trump droht ab November 2025 mit Zollerhöhungen, falls der Drogenhandel nicht eingedämmt wird. Sheinbaum entsandte bereits 10.000 Sicherheitskräfte an die Grenze. Anlässlich der Eröffnung der höchsten Brücke der Welt in China erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Marco-Polo-Brücke. Marie Bonnisseau beobachtet einen neuen Bürotrend: Schuhe aus bei der Ankunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.10.2025 arte

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